Drachentöterin
Arien P.O.V.
Irgendwo im Hintergrund hörte ich eine Stimme sagen: „ Und vergesst nicht. Wir haben einen Zauberer an unserer Seite. Gandalf hat bestimmt hunderte Drachen zu seinen Zeiten getötet!"
Ich musste innerlich schmunzeln. Klar. Gandalf, der große Drachentöter. Ich setzte mich auf und musste ein Kichern unterdrücken. Aus den Augenwinkeln sah ich Thrains Sohn, der mich musterte. „Also ich würde nicht sagen...", fing Gandalf an. „Wie viele dann?", fragte ein anderer Zwerg. Inzwischen konnte ich mir ein Kichern nicht mehr verkneifen. Gandalf hörte es und warf mir einen bösen Seitenblick zu.
„Nennt uns eine Zahl!" Aber Gandalf zog stumm weiter an seiner Pfeife. Die Zwerge brachen in laute Streitereien aus. Na toll. „Shazara!",rief da der Anführer wütend. Danke. Zumindestens einer mit Verstand. Der Zwerg begann eine mitreißende Rede über den Erebor an deren Ende alle in Jubel ausbrachen.
Ich schmunzelte. Definitiv Lalaith Erbe und ein Vollblut Durin. „Außerdem. Wenn ihr mit einem Drachentöter reden wollt, solltet ihr euch mit meiner Freundin unterhalten.", fügte Gandalf hinzu. Alle sahen zu mir. „Sie ist wach.", meinte da ein brünetter junger Zwerg. Vermutlich auch ein Durin. „Ach nein, was ihr nicht sagt.", grummelte ich.
„Diese Frau soll Drachen getötet haben? Die kann doch jeden Moment zusammen brechen." Ich starrte den glazköpfigen Zwerg an. Ziemlich unhöflich. Und verbittert. Ich zog die Augenbraue hoch. Das mache ich ziemlich oft. Ich überlasse insgesamt die meisten Kommentare meinen Augenbrauen. „Hör dir das an Gandalf. Die Jugend von heute. Keine Dankbarkeit. Geschweige denn Respekt." Ich schüttlete gespielt enttäuscht den Kopf. Gandalf schmunzelte leicht.
„Jugend? Ich bin über hundert Jahre alt. Und wieso Dankbarkeit?", fauchte der Zwerg. Ich zuckte mit den Schultern. Ich spürte, wie das etwas in meinem Inneren laut aufbrüllte. Wenn ich mich jetzt aufregte, würde dass den Tod aller hier bedeuten. ,,Es ist besser, die Unreifen in Unwissenheit verweilen zu lassen.", antwortete ich und wandte mich an seinen Anführer. „Ihr hattet nach einer Vorstellung verlangt? Gut. Mein Name ist Arien Anariel. Zumindestens nennen die Meisten mich so. Nachdem ihr jetzt den Meinen kennt, wäre es höflich mir den Euren zu verraten." Er sah mich nicht sehr begeistert an. Warum den bloß? Ich bin wirklich sehr charmant.
,,Wer ich bin scheint ihr ja bereits zu wissen. Oder zumindestens wer meine Eltern sind. Ich bin Thorin Eichenschild. Und ich habe einige Fragen an euch." Ich musste mich zusammen reißen, ihn nicht anzustarren. Gandalf grinste. „Wenn du weiter so grinst, überlege ich mir das mit den Ohren nocheinmal.", knurrte ich wütend. Er unterdrückte das Lächeln. Oder versuchte es zumindestens. Thorin sah uns etwas verwirrt an. „Gut. Was liegt euch auf dem Herzen?" Er überlegte kurz.
„Warum helft ihr uns?" Was war das mit euren Augen und warum seid ihr zusammen gebrochen?"
„Oh, das war eine Fähigkeit von mir. Und das mit dem Zusammenbrechen ist eigentlich eine einmalige Sache. Außer es ist wirklich wichtig. Eigentlich dürfte, dass nur nocheinmal vorkommen, wenn mein Großonkel mit mir reden will." Er zog eine Augenbraue hoch. Ey! Mein Move!
„Ihr habt eine wahrlich seltsame Familie." Ich lachte. Aber weniger freudlos als beim letzten Mal. „Seltsam ist gar kein Ausdruck. Mörderisch trifft es eher." Er musste mich. „Mörderisch?" Ich zuckte mit den Schultern. Das war irgendwie mein inoffiziles Zeichen für „Dazu will ich mich jetzt nicht äußern.". Mörderisch traf es nähmlich am Besten. Man konnte nie jemanden vertrauen. Oder man...naja starb.
Zum Glück schien Thorin zu verstehen. „Ihr habt meine erste Frage ignoriert." Ich schwieg. Was sollte ich antworten? „Ich...es gibt viele Gründe. Einerseits ist es meine Aufgabe, Mittelerde zu beschützen. Andererseits hat Gandalf mich darum gebeten und nebenbei habe ich noch ein und zwei Versprechen zu erfüllen. Außerdem bin ich es euren Eltern schuldig.", murmelte ich zum Schluss.
„Woher kennt ihr meine Eltern?" Die Wahrheit kam nicht in Frage. Aber ich hasste es zu lügen. „Wenn man alt genug ist, kennt man eben alle wichtigen Leute. Oder zumindestens die Meisten." Er war nicht zufrieden. Ich hätte am liebsten resigniert geseufzt und mir einen Facepalm gegeben. Aber ich war weder Calen noch Nessa, also ließ ich es. Das würde mir gerade auch nicht weiter helfen.
„Warum haben sie dann nie von euch erzählt? Und warum seid ihr ihnen etwas schuldig." Endlich eine Frage, die ich vernüftig beantworten konnte. „Ich bin mir sicher, dass sie oft von mir erzählt haben, aber auf meinen Wunsch hin, nannten sie meinen Namen nicht." Er runzelte die Stirn. „Warum solltet ihr soetwas wünschen?" „Weil es normalerweise zum Tod führt mit mir in Verbindung gebracht zu werden. Ich habe mir einige Feinde gemacht. Was mich wundert, ist warum soviele mich nicht mögen.Ich habe doch nur über einige zehntausende Jahre ein Paar Orks beseitigt, einige bösartige Pläne vereitelt und mich liebevoll um grausame Helfer der Dunkleheit gekümmert.", erwiederte ich gespielt fröhlich. Im Stillen aber zogen die toten Gesichter meiner Liebsten vorbei. Und sie schnürten mir fast die Luft ab. Aber der Bestie nicht. Und dem anderen etwas auch nicht. Oh verdammt. Es wurde immer schlimmer. Wahrscheinlich hatte Eru Recht. Ich begann eine Gefahr für alle darzustellen. Ich nickte dem Durin also zu und verließ den Raum.
„Wo wollt ihr hin? Ihr habt noch nicht alle meine Fagen beantwortet.", ertönte da Thorins Stimme. Ich seufzte und drehte mich um. „Ich weiß schon, was besprochen wird und von Gandalfs kleinem Anschlag auf euch.",erklärte ich und spielte dabei auf den Schlüssel an. „Du bist manchmal echt unmöglich.",erklärte ich dem Zauberer. „Ich habe von der Besten gelernt.", erwiederte er schalkhaft. „Das hast du nicht von mir gelernt. Lalaith ist daran Schuld.", erklärte ich. „Ja, aber woher hatte sie das wohl?"
Ich starrte ihn an, wandte mich ab und brummte: „Jedenfalls nicht von mir." Aber eigentlich war ich nur zu stolz die Niederlage zuzugeben. Gandalf, der das wusste, lachte hinter mir. Mistkerl. Im Flur standen meine Freundinnen und kicherten. „Beeindruckender Auftritt. Vorallem als Thorin dich aufgefangen hat.",grinste Nessa. „Hallo auch. Tut mir leid, aber ich kann nichts dafür. Mein Boss..." Dann realisierte ich was sie da gerade gesagt hatte. „Momentmal...Thorin hat mich aufgefangen?"
Ich wurde rot. Irgendwie war mir das unangenehm. „Ja. Ihr seit echt ein Traumpaar. Der König und seine Drachentöterin. Was war das übrigens mit deinem Boss?" Ich sah Calen an. Irgendetwas fühlte sich anders an. Ich horchte. Bitte, bitte, lass es sie nicht bemerken!
Neugierig schaltete ich meinen Lichtblick an. Sekunden später fing ich an zu kichern. „Du bist verliebt.", erklärte ich, „In diesen blonden Zwerg." Nessa lachte sich einen Ast ab. „Siehst du! Es ist offensichtlich!" Calen wurde rot. „Der Freak mit den golden Augen hat meine Fragen noch nicht beantwortet." Ich hörte auf zu kichern und tat ihr den Gefallen eines Themawechsel „Mein Boss reißt meinen Geist immer aus diesem Körper und holt ihn zu sich." Ich zuckte mit den Schultern. Es wurde totenstill. „Krass! Unsere beste Freundin ist eine Drachentöterin aus einer anderen Welt!", rief Nessa. Ich lächelte.
Etwa 2 Sekunden lang.
Bis mir etwas auffiel.
„Wo ist Lil?" Dann erinnerte ich mich an die schuldbewussten Gesichter. Mit meiner altbekannten hochgezogenen Augenbraue, stemmte ich die Hände in die Hüften. „Was wollt ihr mir beichten?" Die drei sahen etwas eingeschüchtert aus. „Sie hat etwas von diesem komischen Zeug getrunken.", murmelte Niniel schließlich.
Aha. Ich zählte eins und eins zusammen. „Das heißt sie hat sich betrunken." Ich sah die drei wütend an. „Und warum genau habt ihr das zugelassen?" „Wir..waren abgelenkt. Diese Sache mit der anderen Welt und so. Außerdem mussten wir uns irgendwie eine Geschichte einfallen lassen und dieser glazköpfige Zwerg...", begann Niniel, wurde aber mitten ihm Satz unterbrochen.
„Es ist meine Schuld. Calen ist sowieso nicht mehr zurechnungsfähig und Niniel kriegt immer Panik in großen Mengen. Außerdem bin ich Gladhwens beste Freundin und weiß auch am Besten über ihr Alkoholproblem bescheid. Es tut mir leid Arien.", erklärte Nessa. Ich musste innerlich lächeln. Nessa war sehr loyal. Diesen zwergischen Charakterzug hatte sie schon immer gehabt, auch wenn sie ihn gut versteckt hatte.
„Wo ist sie jetzt?", fragte ich ruhig „Sie schläft jetzt im Bett ihren Rausch aus.",meinte Niniel leise. Ich tat, als würde ich schwer darüber nacchdenken, was ich mit ihnen machen müsste. Alle sahen mich unbehaglich an. Das war Starfe genug. „Setzt euch zu den Anderen und macht keine Dummheiten, dann bleibt euch Schlimeres erspart." So schnell wie möglich machten die Mädchen sich auf den Weg ins Esszimmer.
Nathürlich würden sie irgendwelche Dummheiten machen. Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Ich selbst hatte eine ganze Weile den schlimmsten Unfug angestellt und alle Fehler, die man überhaupt machen kann, gemacht. Und die 3 waren noch halbe Kinder. Ziemlich sture Kinder. Selbst Niniel konnte manchmal sehr...beharrlich sein. Sie war einfach meistens zu schüchtern ihre Meinung zu vertreten. Ich seufzte. Was für ein anstrengender Tag. Ruhe und frische Luft. Ja. Das war genau, was ich gerade brauchte.
Ich setzte mich nach draußen auf die Gartenbank und schloss die Augen.
Feuer. Schreie. Das Geräusch von berstenden Bäumen.
Ich zitterte und schlug die Augen wieder auf.
Drachen waren Monster.
Und ich konnte sie verstehen.
Ich wusste um die berauschende Macht, wenn man seine Feinde in seinem Feuer untergehen sah.
Ich wusste um das Gefühl des Windes in den Flügeln.
Ich kannte jeden ihrer Gedanken, jede Empfindung.
Genau deshalb war ich so gut darin sie zu jagen.
Ich war wie sie.
Ganz leise begann ich ein Lied zu singen (siehe oben).
Jede Silbe traff auf mich zu.
Ich war kein Monster.
Aber ich wurde langsam zu einem.
Ich brauchte wieder einen anständigen Kampf.
Und dabei würden entweder Smaug oder ich sterben.
Ich versuchte verzweifelt nicht zu weinen.
Denn jeder weiß:
Monster weinen nicht.
So. Das ist für fürserste das letzte Kapitel aus Ariens Sicht. Das Bild oben ist, wie ich mir Arien und ihre Reisekleidung vorstelle. Die meisten Bilder gehören nicht mir!!! Nur so als Info. Außerdem... ich habe noch etwas im erstem Kapitel geändert. Eigentlich nur eine Kleinigkeit. Die Mädchen besuchen ein Ed Sheeran Konzert, wo irgendwann sein neustes Lied gespielt wird. Wer weiß welches ich meine? Und vielleicht, kommt das auch noch einmal vor.
Bis dahin,
alles Gute.
Eure Foxy
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