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Es dröhnte. So laut, dass das junge Mädchen vor Schmerz ihre Augen zukniff als sie das helle Licht erblickte. Sie hörte aufgebrachte Stimmen, die in ihrem Schädel schepperten sodass sie sich die Ohren zuhielt. Sie wusste nicht mehr viel von dem vorherigen Abend, außer dass sie wieder dermaßen drauf gewesen war. Kurz schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen als sie daran dachte, was direkt wieder erlosch als sie eine allzubekannte Stimme vernahm.
,,Grace Malia!" Fuck. Die Stimme ihrer Mutter erkannte sie sofort, und sie wusste dass sie tief in der Scheiße saß.
,,Mhmm..", brummte sie und drehte sich zur Seite. Langsam öffnete sie die Augen, um schockiert festzustellen dass sie sich in einem Krankenhaus befand. Verdammter Mist, was war gestern nur passiert dass sie nun hier lag?
,,Alkohol? Okay, das tun nunmal Teenager. Rauchen? Auch das ist fast normal in der Jugend. Aber um Himmels Willen Grace- Ecstasy? Bist du von allen guten Geistern verlassen?! Was ist passiert dass du so abgestürzt bist?? Du bist irre, Kind." Grace starrte in die wütenden Augen ihrer Mutter und seufzte.
,,Ist doch alles gut." Fassungslosigkeit breitete sich auf dem Gesicht ihrer Mutter aus.
,,G-u-t? Kind, nichts, rein garnichts, ist hier „gut"! Dein übermäßiger Drogenkonsum hat dich fast umgebracht, verstehst du mich? Du wärst fast gestorben, ist dir das bewusst?!" Ihre Mutter sah ihr so intensiv in die Augen, dass sie beinahe wegsehen musste.
,,Ja, aber ich lebe noch, wie du siehst. Also, wann kann ich heim?" Das alles ließ sie kalt, wie oft war sie schon abgestürzt und hatte bei Freunden in die Kloschüssel gekotzt und alles war danach gut gewesen.
Es herrschte Stille im Zimmer. Entsetzt sah ihre Mutter Malia- dessen Name Grace ihren Zweitnamen verdankte- sie an und schüttelte ihren Kopf.
,,Fräulein, das hier", sie deutete auf sie und das Krankenzimmer, ,,hat verheerende Konsequenzen. Dein Vater und ich haben jemand arrangiert und der wird dich im Blick behalten. Und keinerlei Widerrede, hast du mich verstanden? Du wirst bis auf die Knochen kontrolliert und deine schönen Freizeitaktivitäten kannst du dir abschminken. Du wirst in die Schule gefahren, und wieder abgeholt. Tag und Nacht wird er bei dir sein und deinen verdammten Drogenkonsum im Auge behalten und verhindern, wenn du rückfällig wirst. Was jetzt passiert, nennt man Entzug- und zwar ein eiskalter." Sie starrte Grace an, die wütend ihre Mutter ansah.
„Vergiss es." Sie gab ein Schnauben von sich und zog provokant eine Augenbraue in die Höhe. ,,Was juckt es dich denn? Du weißt garnichts, nicht im Ansatz weißt du wer ich überhaupt bin und was ich mache. Du hast absolut garkeine Vorstellung, was ich durchmachen musste und immer noch muss! Also geh zurück zu deiner verfickten Geschäftsreise und lass mich in Ruhe- mir geht es nämlich gut."
,,Ich diskutiere nicht mit dir, du bist minderjährig und ich verantwortlich! Ich habe keine Lust, dass uns das Sorgerecht entzogen wird nur weil unsere kleine Prinzessin drogensüchtig ist! Stell dir doch nur mal vor was das für ein Licht auf uns wirft! Wir können uns solche Fatalen Fehler nicht erlauben, wir haben einen Ruf zu verlieren.. Zieh dich jetzt an, wir fahren nach Hause und dort stelle ich dir deinen Aufpasser vor. Und ich gebe dir einen Rat- sei nett zu ihm, denn er wird eine Weile bei dir bleiben." Ein leicht provokantes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, aber in ihren Augen sah Grace dass sie kurz vor dem Explodieren war.
Das Mädchen seufzte. Sie befand sich in einer Zwickmühle. Irgendwie musste sie jetzt nachgeben, aber in ihrem Kopf war ihr bewusst dass sie der Situation früher oder später entkam und alles so wie früher werden würde. ,,Von mir aus."
Ihre Mutter klatschte in die Hände und reichte ihr die Klamotten von gestern, die fürchterlich nach Alkohol und Erbrochenem stanken.
„Das stinkt bis zum Himmel, das zieh ich nicht an.", motzte sie und ihre Mutter zuckte mit den Schultern.
,,Dann geh doch nackt, selber Schuld wenn du dich so zuknallst. Und jetzt komm, in fünf Minuten fahre ich." Mit diesen Worten ließ sie ihre Tochter im Zimmer zurück, die nur angewidert auf ihre Kleider sah.
„Gott, wie ich mein Leben hasse.", murmelte sie genervt und begann sich umzuziehen.
Während sie den Krankenflur hinabging ließ sie das Gespräch wieder Revue passieren. Wer in aller Welt sollte nun auf sie aufpassen? Bitte kein alter Knacker, darauf hatte sie garkeine Lust. Obwohl, wo sie so darüber grübelte hatte sie allgemein keine Lust auf einen Aufpasser. Hatte sie eine Wahl? Momentan definitiv nicht- aber vielleicht konnte sie ihn von ihr wegtreiben sodass sie wieder allein war. Ja, genau das war ihr Plan, und wie sie sich kannte würde das in die Tat umsetzen.
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