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Jeder Muskel ihres Körper gab sich der pulsierenden Musik hin. Sie sprang wild umher und ihr Haar, welches teilweise verschwitzt an ihrem Kopf klebte, löste sich und wirbelte in der Luft herum. Alles in ihr bebte, es fühlte sich an als würde sich gleich abheben und in eine andere Dimension verschwinden. Molly war ihre beste Freundin, und das schon lange, und jedes Mal auf neue erfüllte sie Grace mit Energie.
,,Noch einen Shot?", schrie Nala zu ihr hinüber und Grace nickte begeistert.
Sie hatte zu diesem Zeitpunkt aufgegeben mitzuzählen, welche Drogen sich in ihrem Körper befanden, weil es sich einfach zu gut anfühlte. Sie spürte jede Faser ihres Körpers, jede Emotion so stark das es sie beinahe zeriss.
Der Club, in dem sie sich befanden, war ein reiner Techno-Club, Tresor, und es war die Anziehungsquelle für Technofanatiker und kleine Drogenjunkies. Jeder zweite hatte hier Molly intus und genoss es. Es war beinahe schon normal, dass man sich die Pille hier einschmiss oder eine Line Pepp im Klo zog. Jeder einzelne hier wollte pure Freude verspüren und das schafften sie nur, indem sie sich unmengen an chemischen Substanzen zufügten.
Grace hatte stinkreiche Eltern, die ihr jeden Wunsch von den Lippen ablasen. Die meiste Zeit waren sie sowieso nicht da, aber wenn dann verhielt sich Grace als wäre sie das braveste Mädchen Berlins. Was ihre Eltern natürlich nicht wussten, war dass sie seit sie 14 war rauchte und kiffte, mit 16 das erste Mal Pepp zog und ab 17 regelmäßig Ecstasy nahm. Der Konsum von Alkohol war stetig ihr Begleiter, und nach Ecstasy ihre liebste Droge. Zuhause, in dem riesen Haus, wohnte sie alleine und das wurde ihr vorallem Nachts bewusst, wenn sie alleine im Bett lag und jede einzelne Diele knarzen hörte. Auch wenn sie ihr Zimmer immer dreimal abschloss und die Fenster sicher verriegelte, war Angst und Panik ihr ständiger Begleiter. Vorallem in Nächten, als ihre Drogen sie so sehr beeinflussten dass sie Halluzinationen hatte und sich einmal vor Angst sogar in die Hose machte. Im Großen und Ganzen konnte man sagen, dass sie kaputt war. Aber selber würde Grace das nie zugeben, weil die Drogen ihr Gehirn so betäubten dass sie der festen Überzeugung war dass sie glücklich war. Es gab kaum eine Minute, in der sie sich nicht auf einer Substanz befand und genau das verhalf ihr zum Glücklichsein.
All das blendete sie aus, sie wollte nur tanzen und nichts fühlen außer Freude. Jeder Musikton verhalf ihr dazu, und je mehr Alkohol floss desto verschwommener wurde ihre Sicht, bis sie letztendlich schwarz wurde.
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