1.

Dracos P.o.V.

Warum muss mein Leben so verdammt sein? Mein Vater hatte mir jahrelang Vorurteile und Schlechtes eingetrichtert. Ich war leider zu klein, um zu bemerken, dass es falsch ist, was ich tat. Ich wollte doch nur meinen Vater stolz machen. Damit tat ich aber vielen Leuten aus meinem Bekanntenkreis weh und stolz machen, konnte ich meinen Vater auch nie. So etwas möchte und werde ich nie wieder tun. Wie soll ich denn ein neues Leben beginnen, wenn mich jeder hasst? Hätte ich die Möglichkeit, in ein anderes Land zu gehen, würde ich es machen, doch ich habe beschlossen, meinen Abschluss an Hogwarts zu machen und das werde ich auch durchziehen. Ich werde auch versuchen, zu beweisen, dass es mir unendlich leid tut, was ich getan habe. Aber wie soll ich das anstellen? Mein einziger Freund ist Blaise, von allen Anderen habe distanzierte ich mich, weil ich mit ihnen nur wegen meinem Vater befreundet war. Ihm ging es ja nur um den Blutsstatus. Sogar Pansy sagte ich so klar die Meinung, dass sie sich jemanden Anderen zum Anhimmeln sucht. Dieses Jahr wird alles besser. Hoffe ich zumindest...


Draco stieg in den Hogwarts-Express ein und setzte sich in einen Abteil und hoffte, alleine zu sein, damit er in Ruhe über alles nachdenken konnte. Momentan hatte er wirklich keine Lust, in Gesellschaft zu sein.

Hermine begrüßte ihre fünf Freunde Harry, Ron, Ginny, Neville und Luna und ging mit ihnen in den Zug,während sie sich noch ein wenig unterhielten. Hermine war ganz aufgeregt, Ginny in ihrer Klasse zu haben, weil diese beschloss, nicht zu wiederholen, sondern weiterzumachen, um mit ihre Freunden in einer Klasse zu sein. Jeder von ihnen suchte einen anderen Teil des Zuges nach einem freien Abteil ab, da sie schon recht spät ankamen. Hermine nahm sich den hinteren Teil vor.


Hermines P.o.V

Ich fing am hintersten Teil des Hogwarts-Expresses nach freien Abteilen zu suchen, wo ich viele Bekannte traf, sowohl Ravenclaws, Hufflepuffs oder Gryffindors, als auch Slytherins. Die meisten waren nett, sogar die Slytherins, was mich sehr positiv überraschte. Ich habe schon immer gewusst, dass in jedem Menschen etwas Gutes steckt. Ich war bei den zwei letzten Abteilen angekommen, bei dem Ersten, sah ich nur drei Zweitklässler, die mich verdutzt anstarrten, als ich vorsichtig die Abteiltür öffnete. Ich entschuldigte mich höflich, verließ gleich danach den Abteil und versuchte mich an den Letzten. Ich hoffte, dass die Anderen wenigstens Erfolg bei der Suche hatten. Ich öffnete die Tür und entdeckte einen Blondschopf, den ich nur zu gut kannte. Draco Malfoy. Er sah jedoch nicht besonders "angriffslustig" aus, eher traurig und nachdenklich. Über was er wohl nachdachte?



"Oh, tut mir Leid, dass ich dich gestört habe, Malfoy", sagte Hermine halbherzig. "Kein Problem, ich bin sowieso allein... Du auch?", fragte der Blonde, woraufhin sie etwas überrascht dreinschaute, womöglich wegen der Freundlichkeit von Draco. "Nein, ich suche nur nach einem freien Abteil für mich und meine Freunde" Er dachte kurz nach, bis er sagte: "Wenn ihr keinen freien Abteil findet, könnt ihr euch zu mir setzen, wenn ihr wollt." Hermine sah jetzt noch überraschter aus. Hatte Malfoy ihr gerade wirklich angeboten, sich mit ihren Freunden zu ihm zu setzen?


Dracos P.o.V

Bot ich ihr gerade wirklich an, sich mit ihren Feunden zu mir zu setzen? Gut, letzendlich war es mir dann doch zu langweilig, hier alleine rumzusitzen, aber bin ich schon so armselig, dass ich schon der Person, die mich wahrscheinlich am meisten verabscheute, weil ich ihr den ganzen Schulaufenthalt zur Hölle in den letzten Jahren machte? Anscheinend schon. Ich sollte mir echt wieder Freunde machen, damit ich nicht mehr auf den Gedanken komme, solchen Leuten anzubieten, sich zu mir zu setzen, weil ich mich so einsam fühle. "Danke, aber meine Freunde haben bestimmt schon einen freien Abteil gefunden, da bin ich mir sicher", sagte sie etwas verunsichert. Das war klar, dass sie log. Ihr wurde schließlich von mir, Draco Malfoy, berühmter Muggelhasser und Eisprinz von Slytherin, angeboten, sich zu mir zu setzen. Das würde ich an ihrer Stelle wahrscheinlich auch tun. Aber es war amüsierend zuzusehen, wie sie versuchte zu lügen, da man es ihr ansehen konnte, dass sie nicht lügen kann. Sie verabschiedete sich schließlich von mir und schloss die Tür. Nun war ich wieder allein in meinem Abteil. Ich könnte Blaise suchen, der vermutlich zu seinen anderen Freunden gegangen war. Verständlich, nicht jeder hat eben nur einen Freund, wie ich. Diese Leute sollten sich wirklich glücklich schätzen. Es gibt so viele, bei denen ihr Leben wie geschmiert läuft, die viele Freunde haben, die immer freundlich sind, immer gute Noten haben und eine anständige Familie haben. Wenn ich richtig nachdenke, fällt mir auf, dass es eigentlich gar nicht so viele sind, die alles gleichzeitig haben, sogar sehr Wenige. Die meisten enthalten nur eine oder zwei Sachen im Leben, von den Punkten, die aufzählte. Der einzige Mensch, der mir auf die Schnelle einfällt, bei dem alles zutrifft, ist Hermine Granger. Naja, ich habe ja schließlich gerade mit ihr geredet, also ist es eigentlich ja nicht verwunderlich, dass sie mir als Erstes einfällt. Ich hoffe, das wenigstens ein Punkt irgendwann auch auf mich zutreffen wird. Vielleicht sollte ich mal darauf achten, wie die Leute das anstellen und vielleicht kann ich mir dann etwas von Ihnen abschauen. Aber momentan, ist Blaise der einzige Mensch, an dem ich mich festhalten kann. Meine Mutter würde auch in Frage kommen, wenn mein Vater sie nicht momentan in der Hand hätte.



Hermines P.o.V

Ich ging schnell aus dem Abteil und suchte meine Freunde, um herauszufinden, ob sie vielleicht einen Abteil gefunden hatten. Was war aber mit Malfoy los? Klar, selbst er ist kein schlechter Mensch, dennoch ist es gewöhnungsbedürftig, ihn so freundlich zu sehen. Fühlte er sich so einsam, sodass er es uns anbot? Hat er denn keine Freunde mehr? Er sah auch schon so leicht gekränkt aus, als ich reinkam. Irgendwie tut er mir schon leid. Keine oder fast keine Freunde zu haben, ist schon schlimm, aber auch noch keine Familie zu haben, finde ich noch schlimmer. Somit hat er nämlich Niemanden, an dem er sich festhalten kann. Ich fand schell Ginny, die anscheinend schon nach mir suchte.

"Wo bist du denn gewesen? Wir haben nach dir gesucht, weil Harry einen freien Abteil gefunden hat. Wofür hast du denn so lang gebraucht?", fragte mich die Rothaarige.

"Ich habe viele Bekannte getroffen, darunter sogar nette Slytherins. Malfoy war auch dabei!", antwortete ich.

"Echt? Der ist nett?", fragte sie mich verwundert. "Ja, er sah sogar irgendwie gekränkt aus"

"Das der mal freundlich wird, hätte aber auch keiner jemals gedacht, oder? Ich meine, wen hatte er bitte nie beschimpft?"

"Ja, finde ich auch, aber er sah fast schon armselig aus, so einsam"

"Ach, mach dir über ihn keine Sorgen, der wird schon wieder, so schnell, wie der sich Freunde machen kann", munterte mich Ginny auf und zog mich mit ins Abteil, wo meine Freunde schon dasaßen und fröhlich redeten. Ich legte mein Gepäck auf die Ablage und machte es mir am Platz an der Tür gemütlich. Ich konnte meine Gedanken einfach nicht von Malfoy lenken. Er tat mir nur so leid. Keiner hätte seine jetzige Situation verdient. Nicht mal unser größter Feind, der nunmal Draco Malfoy war. Aber wie sollte ich ihm helfen? Mich mit ihm anfreunden, werde ich wohlkaum. Plötzlich rissen mich meine Freunde aus den Gedanken. "Was ist denn los, Hermine? Du siehst so bedrückt aus. Ist etwas passiert?", fragte mich Neville.

"Nein, ist schon gut", antwortete ich immernoch gedankenversunken. "Ist es Malfoy?", fragte mich Ginny mitfühlend. "Malfoy? Warum sollte Malfoy denn daran Schuld sein, dass sie so bedrückt wirkt? Hat er dich denn wieder beleidigt, Mine? Wenn ja, dann kriegt er es aber mit mir zu tun!", fragte Ron. "Reg dich ab, Ronald. Ja, es ist Malfoy, aber nicht wie du denkst, eher im Gegenteil,er tut mir nämlich irgendwie leid. Als ich nach einem freien Abteil suchte, traf ich ihn und er sah rgendwie so allein aus und dann tat er mir halt leid.", sagte ich genervt. Ron ist unmöglich, wenn es um Malfoy geht. Immer versucht er mich zu beschützen, obwohl er ganz genau weiß, dass ich mich selbst verteidigen kann, außerdem ist es doch meine Sache. Manchmal habe ich das Gefühl, er denkt immernoch, dass wir zusammen sind. Ich habe mich nämlich von ihm getrennt, weil er mir schlicht und einfach auf die Nerven ging mit seiner Sie-ist-meine-Freundin-ich-muss-sie-beschützen-Einstellung. Immer war er eifersüchtig, wenn mich jemand etwas fragte und ich ihm eine nette Antwort gab.

Ron sah etwas verdutzt drein, aber ich achtete nicht darauf und holte ein Buch aus meiner Tasche und begann zu lesen. Das brachte mich immer auf andere Gedanken.

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