XV

Lucky tollte neben mir her, während wir über die Wiese liefen. Ich lachte und er kläffte. Dann plötzlich tat sich der Boden unter ihm, mit einem Ohren betäubenden Dröhnen auf und verschlang ihn. Ich schrie, doch als ich zu der Stelle lief, war die Erde wieder so fest, wie zuvor. Auf einmal formte sich der Park zu einem Raum um. Vor mir tauchte auf einmal Jack auf. Ohne etwas zu sagen, ohne Vorwarnung, schlug er mir heftig ins Gesicht. Meine linke Wange brannte höllisch. Doch der Ausgleich kam, denn die nächste Ohrfeige folgte. Diesmal auf meine rechte Wange. Den nächsten Schlag bekam ich in den Magen. Reflexartig klappte ich mit dem Oberkörper zusammen und fiel auf die Knie. Dann traf mich sein Fuß. Während ich auf dem Boden lag, sah ich wie sich die Umgebung erneut veränderte. Schließlich lag ich auf einer Wiese. Langsam rappelte ich mich wieder auf. Dann hörte ich hinter mir ein Geräusch, also drehte ich mich um und sah ungefähr hundert Meter vor mir Mama. Sie lief, nein, sie sprintet auf mich zu und blickte dabei immer wieder hektisch über die Schulter nach hinten. Als sie näher kam erkannte ich ihren ängstlichen Blick. "Lauf !" ,schrie sie und ich rannte los. Neben einander her rennend, flohen wir vor dem unsichtbaren Etwas. "Jetzt hat es uns gleich !", keuchte Mama. Wir liefen noch schneller. Egal was da hinter uns war, es musste schlimm sein. Dann, ohne Vorwarnung, traf mich eine Art Druckwelle, die über mich rollte. Den Mund zu einem stummen Schrei geöffnet, fiel ich zu Boden. Nachdem die drückende Kraft über mich gelaufen war, drehte ich meinen Kopf zu Mama. Sie lag auf dem Rücken. Keuchend und mit einer blutigen Schramme an der Wange. Aber das Beunruhigenste war, dass sie dampfte. Von überall auf ihrer Haut stieg weißer Dampf auf. Sogar im Gesicht. Langsam und sichtbar unter Schmerzen streckte sie mir ihre rauchende Hand hin. Als ich danach griff, löste sich Mama, mit einem Gänsehaut eregendem, Zischen vollends zu Dampf auf. Fassungslos starrte ich auf die Stelle, wo Mama gerade noch gelegen hatte und wo jetzt nur noch Luft war. Sie war weg. Und würde nie mehr wieder zurückkommen. Wie ein Dejavou erfasste mich diese Erkenntnis.

Zitternd und mit Schweiß bedeckt schrak ich auf. Es war stockdunkel in meinem Zimmer, nur das schwache Licht der hinein scheinenden Straßenlaternen ließ mich ein paar Umrisse erkennen. Seufzend ließ ich mich zurück in die Kissen sinken. Trotz meiner Angst nochmal einzuschlafen und erneut Alpträume zu haben, übermannte mich dann doch irgendwann die Müdigkeit.

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