IX

Dann läutete es und ich lief aus dem Klassenzimmer, die Treppe hinunter und aus dem Schulgebäude hinaus. Ich wollte einfach nur nach Hause. Als ich dann in unsere Straße einbog, sah ich vor unserem Haus ein Polizeiauto stehen. Daraufhin lief ich schneller und beeilte mich ins Haus zu kommen. Bevor ich in das Wohnzimmer ging klopfte ich an. Mein Vater antwortete "Herein!" Du Tür schwang auf und ich sah meinen Vater und eine Beamten an dem Tisch sitzen. Auf dem Tisch lagen irgendwelche Akten, auf denen etwas geschrieben stand. Auf einem erkannte ich unsere Namen, Adresse und Telefonnummer. "Papa, was ist hier los?", fragte ich zaghaft. Papa machte ein betretenes Gesicht. "Schatz, du solltest besser mal her kommen.", sagte er langsam. Zögerlich trat ich an meinen Vater heran. Er zog mich an der Hand zu sich und nahm mich in den Arm. Was war hier los? Wieso war die Polizei hier? "Mr. Blank, ich lasse Sie und ihr Tochter, dann wohl kurz allein. Ich würde dann aber noch gerne mit Ihrer Tochter sprechen." Papa nickte nur. Dann wartete er noch bis der Polizist das Wohnzimmer verlassen hatte und sprach dann "Maus, du musst mir jetzt ganz genau zu hören. " Ich nickte. Langsam wurde ich ziemlich nervös. "Mama und ich waren heute einkaufen." Er machte eine Pause. "Es sollte nur ganz kurz gehen, deshalb haben wir Lucy zu Hause gelassen." Papa drückte mich noch dichter an sich. "Als wir dann Heim kamen, war Lucy weg. Wir haben ihn gesucht..." Ich unterbrach ihn "Und gefunden!?" Mein Vater sah mir lange in die Augen und antwortete dann langsam "Ja." Wo lag dann das Problem? "Wo ist er? Ich will zu ihm." In diesem Moment sah ich etwas bei meinem Vater, dass ich noch nie gesehen hatte. Tränen traten in seine Augen. "Nein, Schatz. Du kannst nicht zu ihm." "Warum, ich hab gedacht ihr hättet in gefunden." WAS war hier los? Jetzt war ich wirklich nervös. "Ami, es gibt böse Menschen." Jetzt bekam ich Angst vor dem, was er gleich vielleicht sagen würde. "Wir haben Lucy gefunden, aber ein böser Mann muss ihn... " Er verstummte, aber fuhr dann fort "...umgebracht haben." Was? Wer würde denn einen Hund umbringen? Wer konnte so schlecht sein? Ich riss mich von Papa los, ich musste weg. Die Tür riss ich achtlos auf, ich rannte an dem Polizisten vorbei. Während ich rannte liefen mir die Tränen über das Gesicht und ich schrie, aus Schmerz, Frustration und Angst. Ich konnte es nicht glauben. Das kann doch nicht wahr sein! Auf der Treppe stolperte ich über etwas und wäre beinahe hingefallen. Als ich mich umdrehte und sah ich, dass auf den Stufen mehrere Papiere lagen und auch anderes Zeug. Ich legte den Stapel zurück über den ich gestolpert bin. Dann fiel mein Blick auf ein Blatt, darunter lag etwas, worauf ich aber zuerst nicht achtete, denn die Worte auf den Papier zogen mich in ihren Bann.

Tatvorhergang:
Ein Schlag auf den Kopf.
Tier betäubt.
Durch mehrere Stiche, mit einem Messer in den Bauch.
Folglich verblutet....

Es ging noch weiter, aber ich hörte auf zu lesen. Wie hypnotisiert legte ich das Blatt wieder zurück, doch dann sah ich was unter dem Papier gelegen hatte. Es war eine Plastiktüte und was darin war, ließ mir den Atem stocken. Ein Messer, immer noch rot von Blut. Gefühlt stand ich ungefähr Stunden mit offenen Mund und mit vor Schock geöffneten Augen da, doch in Wirklichkeit waren es nur wenige Sekunden. Dann, wie von selbst, als ob meine Füße einen eigenen Willen hätten, stolperte ich aus der Tür und lief. Die Straße ließ ich schnell hinter mir. Am Park bog ich ab. Wo wollte ich eigentlich hin?

Keine Ahnung wohin, einfach nur weg.

Weg von einer Welt ohne Lucy. Weg von Jack. Weg von diesem Schmerz der mich zu erdrücken drohte. Einfach nur weg.

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