Prolog

"Da kommt ja der fette Besserwisser", rief Nathan, als ich über den Parkplatz zum Schulgebäude lief. Langsam drehte ich mich zu ihm um. Dort stand er. Der beliebteste Junge der Schule, ach was der ganzen Stadt, an einer Wand lässig gelehnt, umgeben von seinen Jungs und natürlich von aufgeplusterten Tussis in viel zu kurzen Kleidern. Wen er da ansprach? Natürlich niemand anderen als mich! Eigentlich war ich nicht fett. Ich versuchte ihn zu ignorieren und lief weiter auf mein Ziel zu. Mein Plan wurde von einer der Tussis, die auf den Namen Stefanie hörte , zunichte gemacht, die mit ihrer hohen Stimme rief:" Du da! Nathi redet mit dir! Antworte ihm gefälligst!" Dieser Kosename, Nathi! Schrei doch gleich, dass du in ihn verliebt bist! Zögernd wandte ich mich dieser hohen Stimme zu und sah 'Nathi' auf mich zu kommen. Er sah nicht gerade glücklich aus. "Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, dass man dem, der mit einem redet, in die Augen schaut?!", zischte er mir wütend zu. "Doch", sagte ich mit überraschend fester Stimme, obwohl ich mir sicher war, dass er mein Herz, vor Aufregung, klopfen hörte. "Und weshalb tust du es dann nicht?", fragte er mich. "Weil ich kein fetter Besserwisser bin!", antwortete ich trotzig. Überrascht zog er seine Augenbrauen hoch. Naja, ich hatte ihm ja auch noch nie die Stirn geboten. Während ich mir in Gedanken auf die Schultern klopfte, kam ,auf meine Wange, eine Hand zu und kurz darauf flog auch schon mein Kopf zur Seite. Man, hatte der einen festen Schlag! " Das war dafür, dass du mich vor allen anderen blamiert hast", hauchte er mir kaum hörbar in mein Ohr. Dann drehte er sich um und ging. Meine Wange brannte, doch ich war stolz auf mich! Ich hatte mich ihm wieder setzt. Mit hoch erhobenem Haupt ging ich in das Schulgebäude.

Ich war gerade auf dem Weg zu meinem Lieblings-café, indem ich mich mit meinem Freund verabredet hatte. Zwar war ich eine Viertelstunde zu früh, aber ich konnte mir ja noch ein Stück Kuchen kaufen. Dort angekommen suchte ich nach einem freien Tisch. Ich sah einen schwarzhaarigen Jungen ein Mädchen küssen. Ich lächelte. Das war ja schon süß.... In diesem Moment wünschte ich mir meinen Freund herbei, um mit ihm das selbe zu tun. Immer noch lächelnd lief ich an dem Paar vorbei, aber als ich sah, wer dieser Junge war erstarb mein Lächeln. Das war Maik, mein Freund! Ich räusperte mich und die beiden sahen zu mir. "Ich hoffe ich störe nicht", sagte ich bissig. Währenddessen hatten sich die Augen meines Bald-nicht-mehr-festen-Freundes geweihtet. Ich machte Anstalten wegzulaufen, aber Maik hielt mich am Arm fest. "Warte.... Fio, ich kann das erklären", stotterte er. "Wehe du nennst mich nochmal Fio! Und mir brauchst du nichts zu erklären! Du bist jetzt frei und ihr könnt zusammen glücklich werden....", mit diesen Worten riss ich mich los,"Du hast mich enttäuscht.... Das hätte ich nicht von dir erwartete. Aber wie sagt man so schön? Liebe macht blind... Ich will dich nicht mehr sehen!" Mit Tränen in den Augen, die ich verzweifelt versuchte zurück zuhalten, lief ich aus dem Café.

"Ich habe dir vertraut!", flüsterte ich fassungslos. "Tja, dabei sollte man meinen, dass du bei deiner Vergangenheit niemanden mehr vertraue!", höhnte Kain. So schnell kann der beste Freund also zum besten Feind werden. Echt traurig.... Inzwischen war ich echt wütend auf ihn. Ich hatte ihm meine Geheimnisse erzählt und zum Dank erzählte er sie allen weiter. Das schlimmste daran war aber, dass er mich jetzt verhöhnte und das ging echt zu weit! Wusste er denn nicht wie verletzend das für mich war? Bevor ich mich um entscheiden konnte, landete meine Hand nicht gerade sanft auf seiner Wange. Ohne noch etwas zu sagen ging ich, nicht ohne ihn davor noch mal wütend anzuschauen. Wenn Blicke töten könnten...

Seitdem war ich nicht mehr die gleiche...

Von allen Leuten der Welt vertraute ich nur noch meinem Bruder...

Ich hatte einfach Angst wieder verletzt zu werden...

So baute ich mithilfe meines Bruders ein neues Leben auf...

Aus dem schüchternen Mädchen wurde ein mutiges...

Ich lernte zu Kämpfen und konnte mich verteidigen...

Und ich konnte meine Gefühle gut verstecken...

Doch dann sagte meine Mutter, dass wir zu dem Ort zurückkehren würden, an dem alles begann... Zurück zu Nathan...

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Das war der Prolog der Geschichte und ich hoffe es hat euch gefallen.... Feedback und Sternchen sind gerne gesehen:)

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