26 | Eiskalt erwischt
Das Hotel, in das wir an dem Abend als Mr. & Mr. Mackay einchecken – ein Spaß, den Roger sich erlaubt hat – besitzt einen ziemlich schönen Pool auf der Terrasse, die zu dieser späten Stunde sowohl leer als auch romantisch beleuchtet ist.
„Lust, eine Runde zu schwimmen?", fragt Roger, als er diesen von unserem Balkon im ersten Stock aus entdeckt hat, und ich überlege nicht lange. Wir ziehen unsere Sachen aus und Roger leiht mir eine seiner Badehosen, da ich keine besitze.
„Wie kann es sein, dass du keine Badehose hast, mein Freund?", fragt Roger ungläubig.
„Vielleicht, weil ich immer nackt schwimmen gehe!", antworte ich patzig. „Und weil ich die letzten Jahre aus dem Koffer gelebt habe", füge ich etwas pikiert hinzu. Abermals wird mir bewusst, dass der Lebensstil, den ich mein halbes Leben lang geführt habe, nichts mit dem zu tun hat, wie Roger lebt. Ich habe keine Anzüge, keinen schicken Aktenkoffer, ja nicht mal ein eigenes Bett. Sunny und ich sind das ganze Jahr über unterwegs, immer auf eine Mitfahrgelegenheit angewiesen und immer in fremden Zimmern untergebracht. Keine Zeit, um sich irgendwo heimisch zu fühlen oder Beziehungen außerhalb des Rodeo Showzirkuses aufzubauen.
„Ich fände es sehr aufregend, wenn du mit mir nackt baden gehen würdest", reißt mich Roger aus meinen Gedanken.
„Ich glaube kaum, dass die das in diesem Hotel gerne sähen, wenn wir blankziehen würden", grinse ich, bei der durchaus prickelnden Vorstellung.
„Dann darfst du den eben nicht zeigen, dass du nichts anhast", grinst er und lässt seine großen Hände meinen Rücken abwärts Richtung Hintern wandern. „Du hast einen wirklich geilen Po! Hat dir das schon mal jemand gesagt?", fragte er brummend. Oh ja, er ist schon wieder heiß und mir geht es genauso.
„Das ein oder andere Mal, ja", antworte ich grinsend.
„Du bist kein Kind von Traurigkeit, oder Ian?", hakt er nach. Will er etwa wissen, mit wie vielen Typen ich schon geschlafen habe? Das kann er vergessen! Wahrscheinlich bekomme ich es selbst nicht mehr zusammen. Und nicht, weil ich eine kleine Schlampe bin, wie er es mal formuliert hat, sondern weil es jahrelang die einzige Art von Nähe war, die leicht zu bekommen war. Aber das werde ich ihm nicht sagen. Ich brauche sein Mitleid nicht.
„Lass uns schwimmen gehen", hauche ich stattdessen und drücke uns je ein großes Badetuch in die Hand. Meines brauche ich definitiv, um meine Badehosenbeule zu verstecken, bis wir im Wasser sind. Roger geht es da ähnlich.
Am Pool angekommen, sind wir tatsächlich immer noch die einzigen Gäste und Roger legt sein Handtuch auf eine der Liegen, bevor er ziemlich galant mit einem Hechtsprung in den Pool abtaucht. Das vormals spiegelglatte Wasser wirft sanfte Wellen an den Rand, an dem ich mich niedergelassen habe, und an dem ich erstmal vorsichtig die Beine in den Pool baumeln lasse. Als Roger nach ein paar Zügen mit dem Kopf durch die Wasseroberfläche bricht, lasse ich mich langsam ins kalte Nass gleiten. In wenigen Zügen bin ich bei ihm und halte mich an seinen Schultern fest, an denen er mich sanft durchs Wasser zieht.
Am Ende des Pools angekommen, legen wir unsere Arme auf den Rand und schauen in die Ferne. Das Hotel liegt auf einem kleinen Hügel und die Abendsonne, die gerade blutrot am Horizont untergeht, wirft lange Strahlen auf die Stadt und ihre Gebäude. Eines davon ist das Krankenhaus, in dem Rogers Vater seine vermutlich letzten Tage verbringt.
„Was ist mir deinem Vater passiert?", fragt Roger wie aus dem Nichts. Die Frage trifft mich völlig unvorbereitet. „Was?", krächze ich, den dicken Kloß schon im Hals spürend. Schlechter Zeitpunkt, denke ich.
„Ich war ein ziemlicher Idiot, dass ich dir in der Hütte nicht richtig zugehört habe. Meine Reaktion war völlig unangemessen. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen", sagt Roger neben mir und ich nicke. Ja, ich habe ihm verziehen. Er war nicht er selbst; so sehr in seinen Gedanken bei seiner Mutter und seinem Schmerz. Aber dass er mich jetzt fragt, ist irgendwie nicht richtig. Wenn ich ihm meine Geschichte erzähle, wo sein Vater doch selbst so kurz davor steht...
„Ich kann nicht", gebe ich zu. „Später bestimmt, aber jetzt ist es noch zu früh", weiche ich aus. Roger nickt. Er gibt mir Zeit.
„Wusstest du schon, dass ich damals in der Schwimmmannschaft des Colleges war?", fragt er mich grinsend. Was für ein Themenwechsel. Aber ich spiele mit. „Nein, hast du nie erwähnt. Und das, obwohl wir uns schon eine Woche kennen und du mir fast einen Antrag gemacht hättest", schmunzele ich. Roger zieht den Mundwinkel hoch. „Ich kann ziemlich lange unter Wasser bleiben", prahlt er und ich sehe ihn herausfordernd an. „Ach ja, wie lange ist denn ‚ziemlich'?", will ich wissen.
„Ich zeig es dir", zwinkert er und holt tief Luft. Dann lässt er sich vor mir ins Wasser gleiten. Langsam tastet er sich an meinen Beinen abwärts und kniet sich auf den Boden des Pools. Allmählich glaube ich, dass ihm die Position sehr gefallen muss, da er sie so oft vor mir einnimmt. Vielleicht sollte ich das nutzen, denke ich. Wenn es ihm gefällt, manchmal der devote Part zu sein, fällt mir bestimmt etwas ein, um uns beiden dieses Spiel noch schmackhafter zu machen. Plötzlich spüre ich etwas an meiner Badehose ziehen. Ich will nach Rogers Händen greifen, doch da haben diese die Hose schon hinuntergezogen.
Erschrocken keuche ich auf, als ich Rogers Hand an meinem Glied spüre. Dieser kleine Schlingel! Die Berührung ist unter Wasser nicht so intensiv wie darüber, aber meine Fantasie und meinen Schwanz scheint es nicht zu stören, denn er wächst auch unter der Oberfläche schnell auf Betriebsgröße an. Als Roger wieder auftaucht und nach Luft schnappt, sieht er mich stolz an. „Das waren bestimmt zwei Minuten, oder?", schätzt er.
„Keine Ahnung", gebe ich zu. „Ich war ein wenig abgelenkt." Roger grinst. Dann drängt er mich an den Rand des Beckens und presst seine Mitte an meine. Seine nackten Arme liegen auf meinen Schultern und seine Brust ist fest an meine gepresst. „Ich würde dich jetzt gerne umdrehen, meine Hose runterziehen und dich vor diesem wunderschönen Sonnenuntergang vernaschen", flüstert er mir ins Ohr. Spontan drehe ich mich um.
Roger quittiert die Aktion mit einem tiefen Brummen und seiner Hand auf meiner Hüfte. Seine Lippen saugen derweil genüsslich mein Ohrläppchen ein und ein erregtes Stöhnen entkommt mir, als ich Rogers harten Schwanz an meinem nackten Hintern spüre. Er hat seine Badehose ebenfalls ein Stück hinuntergezogen und lässt seine Härte nun langsam zwischen meinen Pobacken auf und ab fahren. Genussvoll strecke ich mich ihm entgegen und wünsche mir nichts sehnlicher, als dass er mich vorbeugt und seine Spitze in mir versenkt.
Doch wir sind hier wie auf dem Präsentierteller und könnten jederzeit erwischt werden. Also beißt mich Roger nur liebevoll in den Nacken und raunt mir ein „Dusche?" ins Ohr. Ich nicke enthusiastisch und wir ziehen unsere Badehosen hoch, bevor doch noch etwas passiert, was wir beide hinterher bereuen würden. Dann schwimmen wir noch breit grinsend ein paar Bahnen, um nicht mit Ständern, die selbst das größte Handtuch der Welt nicht verdecken könnte, wieder auf unser Zimmer gehen zu müssen.
Bevor ich aus dem Pool steige, hält mich Roger noch einmal zurück. Liebevoll sieht er mich an und streicht mir die nassen Haare aus der Stirn. Sein Blick spricht Bände und ich habe das Gefühl, dass er gleich etwas sehr Wichtiges sagen möchte, sich aber nicht so richtig traut, denn seine Augen bleiben an meiner Stirn kleben und finden die meinen nicht. „Ich dich auch!", höre ich mich plötzlich sagen und Roger schluckt.
„Ich glaube, mein Vater hat dich sehr bewusst ausgewählt", sagt er leise, fast schüchtern, doch ich verstehe jedes Wort. „Du bist einfach perfekt für mich..."
„Ich sagte dir doch, ich bin ein Engel", grinse ich, da ich mit so viel Aufmerksamkeit nur schwer umgehen kann. Perfekt finde ich ein bisschen übertrieben, obwohl mir der Gedanke, dass Flynn Mackay dies alles irgendwie geplant hat, auch schon gekommen ist. Spätestens, als er mir den Ring gegeben hat, war ich ins Grübeln gekommen. ‚Ihr Name fiel am häufigsten'. Das waren seine Worte. Doch, was war die gestellte Frage, auf die ich die Antwort war?
Doch bevor ich weiter darüber nachgrübeln kann, spüre ich Rogers nasse, weiche Lippen auf meinen. Seine Hände fahren durch meine Haare und meine wandern wie von selbst zu seiner Hüfte. Ich ziehe ihn näher an mich und Rogers Zunge schiebt sich fast schon zaghaft an meine, wie um zu fragen, ob sie rauskommen möchte, zum Spielen. Auch wenn er es nicht gesagt hat, so legt er doch all seine Zuneigung und Liebe in diesen Kuss und ich möchte am liebesten in ihm versinken und nie mehr auftauchen.
Der Kuss fordert allerdings noch etwas anderes zum Spielen auf und schließlich lösen wir uns grinsend voneinander und müssen noch ein paar Bahnen schwimmen, bevor wir uns wieder unter Leute trauen.
Wie verliebte Teenager verlassen wir schließlich den Pool und gehen in Richtung unseres Hotelzimmers, um zu ‚Duschen'.
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