Prolog
Langsam schloss sie die Tür hinter sich und legte ihre Schlüssel auf den kleinen Schrank neben der Haustür. Es hätte jeder Tag sein können, dieser sonnige Montag Morgen im August, doch es war ein Tag der ihr Leben für immer verändert hatte. Kaum nachdem sie die Haustür geschlossen hatte, brach alles wieder über ihr zusammen. Sie hatte die ganze Angst, Trauer und Wut, auf dem Weg vom Frauenarzt hierher unterdrückt, doch nun konnte sie dem nicht mehr standhalten. Langsam sank sie an der Wand im kleinen Flur ihrer Wohnung hinunter und schlug sich die Hände vors Gesicht. Da saß sie nun unfähig sich zu bewegen oder zu weinen und dachte über das nach, was ihr bevorstand: Sie würde ein Kind bekommen. Ein Kind, das sie nicht wollte und dessen Vater sie mehr hasste als alles andere auf der Welt. Von dem sie nicht wusste wo er war und der nie von seinem Sohn erfahren würde. Diesen einen Mann würde sie jedoch trotzdem nie vergessen, sie würde nie vergessen wie sie von ihm vergewaltigt worden war.
"Sie sind schwanger, für eine Abtreibung ist es zu spät Frau Weber",die Worte des Arztes hallten durch ihren Kopf. Er hatte das ganz einfach gesagt, sagte sowas wahrscheinlich fast jeden Tag, doch für sie war bei diesen Worten eine Welt zusammen gebrochen. Wäre sie doch bloß früher zum Arzt gegangen, dann wäre es jetzt nicht zu spät. Aber der Schwangerschaftstest war doch negativ gewesen. Trotzdem hätte sie was merken müssen. Wenn sie ehrlich war hatte sie das auch, aber sie hatte es einfach verdrängt und so getan als wäre nichts. Sie konnte doch nicht schwanger sein. Wie sollte sie das ihrer Mutter sagen, sie hatte ihr noch nicht einmal von der Vergewaltigung erzählt, sie hatte es niemandem erzählt.
Der Gedanke an das Baby machte sie krank. Und obwohl sie wusste das es nichts dafür konnte und wahrscheinlich mit das unschuldigste Wesen dieser Welt war, hasste sie ihr eigenes Kind.
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