32.
Nicos Sicht
"Wo zum Teufel warst du schon wieder den ganzen Tag?", begrüßte mich Markus wütend, als ich am Abend nach Hause kam.
"Bei Till", antwortete ich wortkarg, was sogar stimmte.
Nachdem Amelie uns bei sich zuhause sitzen lassen hatte war ich noch mit zu Till gegangen und wir hatten überlegt wie es jetzt weitergehen konnte, waren aber zu keinem richtigen Entschluss gekommen.
"Ich glaub dir kein Wort. Triffst du dich eigentlich noch mit dieser Amelie? Hast du sie dazu a gestiftet hier her zu kommen?", fragte er.
"Was meinst du? Amelie war hier?", fragte ich verwirrt.
"Ja war sie sie wollte mit deiner Großmutter sprechen", sagte er, als ob ich das wissen müsste.
"Oh mein Gott", flüsterte ich und wollte die Treppe nach oben rennen, doch Markus packte mich am Arm und hielt mich fest.
Ich versuchte mich loszuwinden, als Helga aus der Küche kam und uns mit hochgezogenen Augenbrauen musterte.
Schlagartig ließ er meinen Arm loß.
"Helga du kannst...würdest du bitte nach Hause fahren?", fragte er höflich mit einem aufgesetztem Lächeln.
Sie machte den Mund auf, so als ob sie etwas sagen wollte, besann sich dann jedoch eines bessern und nickte nur.
"Komm mit ins Wohnzimmer", befahl mir Markus, als sie weg war.
Ich verdrehte die Augen, folgte ihm jedoch.
"Also, was wollte Amelie", fragte er mich uns ließ sich aufs Sofa fallen. Ihr Name hörte sich aus seinem Mund wie eine Krankheit an.
"Ich weiß es nicht genau", sagte ich, obwohl ich mir eigentlich einigermaßen zusammenreimen konnte, was sie von meiner Oma wollte.
Scheiße, wenn das nicht mal eskaliert war.
"Ach du lügst doch eh nur. Sag mir gefälligst was los ist. Luise ist noch nicht wieder aufgetaucht. Ich mach mir Sorgen! Man weiß ja schließlich nicht wozu dieses Mädchen fähig ist!"
Er stand wieder auf.
Ich ballte die Fäuste.
"Sie ist meine Schwester", sagte ich zornig.
"Ja eben! Sie kann also nur komplett gestört sein."
Er lachte überlegen.
"Ach, halt doch einfach mal deine scheiß Fresse!", schrie ich ihm entgegen, "bitte gib mir mal ne kurze Pause von deinem lächerlichen Gerede."
"Wie sprichst du mit mir?", fragte er zornig.
"Mirinda hast du das gehört", fragte er meine Mutter, von der ich noch gar nicht bemerkt hatte, dass sie auch im Zimmer war und auf einem Sessel saß und las.
Sie nickte.
"Das ist sehr respektlos Nico", sagte sie in einem monotonen Ton.
"Ich habe keinen Respekt vor ihm und ich spreche mit dir so wie ich will, du Hurensohn", sagte ich provozierend an Markus gerichtet.
Ich war eindeutig lebensmüde.
Markus stürmte mit hochrotem Kopf auf mich zu und schlug mir mit der Faust in Gesicht, sodass ich auf dem Boden landete.
Er trat mir zwei mal mit voller Wucht in den Bauch und lachte dann wieder.
"Na? Jetzt bist du still, komm steh wieder auf du verdammtes Weichei!", rief er mir zu.
Ich hielt mir den Magen und richtete mich langsam auf.
"Entschuldige dich!", verlangte er.
Langsam schüttelte ich den Kopf. Ich würde jetzt nicht einknicken.
"Komm schon Nico, entschuldigte dich doch einfach, du machst es nur schlimmer, wie dumm bist du eigentlich? ", riet mir meine Mutter.
"Nein", sagte ich mit fester Stimme, "ganz sicher nicht.
"Wie du willst", sagte Markus und holte zu einem neuen Schlag aus, doch ich war schneller, wich ihm aus und klatschte ihm anstattdessen meine Faust in Gesicht, sodass er zurück taumelte.
Ich warf mich mit ganzer Kraft gegen ihn und rang ihn damit zu Boden, doch er schaffte es irgendwie mit den Händen meinen Hals zu umschließen und mich somit auf die Erde zu drücken.
Ich schnappte verzweifelt nach Luft, während er mich würgte. Er löste eine Hand von meinem Hals um mir nochmal in Gesicht zu schlagen.
Ich schaffte es mich auch von der andren zu befreien, kam wieder auf die Beine und versuchte zu flüchten.
Doch ich war noch ziemlich benommen, weswegen ich nicht besonders weit kam und Markus mich bei meinem T-Shirt packte und zu einer Wand zog.
Ich stand nun zwischen Markus und der Wand mit dem Rücken zu ihm. Er hielt mich an den Armen hinter meinem Rücken fest. Ohne etwas zu sagen drückte er mich nach unten, sodass ich auf die Knie fiel.
Ich hörte, wie er nach etwas metallischen Griff und fragte mich, was das nur sei könnte.
Kurze Zeit später wusste ich es, als ich einen unerträglichen Schmerz auf meinem Rücken spürte, der durch den Schürhaken unseres Kamins verursacht worden war.
"Sei nie wieder so frech und sag mir die Wahrheit", sagte er während er weiter und weiter mit dem Schürhaken auf mich einschlug.
Ich wendete meinen Blick in Richtung meiner Mutter und schaute sie verzweifelt an.
Ich erinnerte mich noch, wie ich sie das erste Mal so angesehen hatte. Ich war fünf gewesen und Markus hatte mich das erste Mal geschlagen. Er verpasste mir eine saftige Ohrfeige , weil ich ein Glas Wasser umgestoßen hatte. Ich schaute zu meiner Mutter und war überzeugt davon gewesen, dass sie etwas sagen würde, mir helfen würde.
Doch das tat sie nicht, sie würde es nie tun.
Markus ließ den Schürhaken fallen. Ich sackte auf dem Boden zusammen.
"Fick dich!", brachte ich lese hervor.
"Was hast du gerade gesagt?", fragte Markus überrascht.
"Fick dich, du Bastard."
Er hatte mich noch nicht gebrochen, er würde es auch nicht schaffen.
Markus packte meinen Kopf und schlug ihn gegen die Wand. Ich sah nur noch verschwommen. Er tat es wieder, mein Kopf dröhnte. Und wieder und wieder....
Womit hatte ich das verdient? Was hatte ich falsch gemacht, das ich es verdiente so gehasst zu werden. Ich verstand es nicht. Doch vielleicht sollte es so sein. Vielleicht war es Schicksal, dass mich Markus jetzt töten würde, vielleicht...
"Polizei, hören sie auf damit!", hörte ich auf einmal jemanden rufen.
Markus wurde von wir weggerissen.
Schemenhaft erkannte ich die Umrisse einer Person mit Polizeiuniform, die sich vor mich kniete.
"Wir brauchen sofort einen Krankenwagen", rief er seinem Kollegen zu.
Das war das Letzte, was ich mitbekam, bevor ich komplett erschöpft auf den Boden sank und mir schwarz vor Augen wurde.
Wow Leute 2k, das ist echt crazy, freut mich, dass so viele meine Geschichte lesen!
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