13.
Tills Sicht
Am nächsten Tag hatte ich vor mich nochmal mit Amelie zu treffen. Ich hoffte sie würde mich nicht für zu anhänglich halten, aber ich musste einfach wissen wie es ihr ging.
Nach kurzem Überlegen schrieb ich ihr, ob sie mit mir Eis essen gehen will. Sie antwortete nach kurzer Zeit mit einem. "Klar, auf Eis hab ich immer Lust. Um drei bei der Eisdiele?" Ich war erleichtert sie schien noch nicht genug von mir zu haben.
"Ich treff mich heute nochmal mit Amelie", sagte ich beim Frühstück zu meiner Mutter während ich mein Croissant in mich rein stopfte. Sie stutzte. "Schon wieder? Sie scheint dir ja echt zu gefallen",meinte sie. "Sie einfach echt nett", erklärte ich.
"Ja das ist sie wirklich, im Gegensatz zu deinen bisherigen Freundinnen",sagte meine Mutter. "Schön wir sind aber noch nicht zusammen", erklärte ich ihr, doch sie lächelte mich nur wissend an. "Viel Spaß euch", wünsche sie mir noch bevor ich die Küche verließ.
Eine halbe Stunde später stieg ich schnell von meinem Roller runter und hetze zu Eisdiele. Ich hatte die Zeit total vergessen und war nun gut 20 Minuten zu spät. "Sorry", rief ich Amelie zu die schon an der Eisdiele wartete. Sie setzte ein beleidigtes Gesicht auf. "Tut mir wirklich Leid ich..."
Auf einmal fing sie an zu lachen. "Alles gut ich bin auch erst vor fünf Minuten da gewesen, hab mir irgendwie schon gedacht, dass du zu spät kommst",sagte sie. Ich lachte auch. "Du denkst also direkt das schlechteste von mir?", fragte ich empört.
"Tja ich hatte ja recht", sagte sie, während wir die Eisdiele betraten und uns einen Platz suchten. "Was gibt es denn hier so leckeres", fragte sie, woraufhin ich ihr die Karte reichte.
"Mhhhm bei der Eisdiele in meiner alten Stadt gab's glaube ich bessere Sachen", stellte sie nach einer Weile fest. "Sagt das bloß nicht zu laut", warnte ich sie, "sonst mischt dir Christiano noch Gift ins Eis." Ich deute zu dem älteren, nett lächelnden Mann, dem das Geschäft gehörte.
"Vermisst du eigentlich deine alte Stadt", fragte ich sie nach einer Weile. "Naja schon irgendwie, meine alten Freunde und so, aber ich hab mich hier schon relativ gut eingelebt. Was ich aber ein meisten an meinem altem Leben vermisse ist, dass es einfacher war. Aber zum Glück habe ich ja jetzt dich" Sie drückte meine Hand.
"Wovon Nico noch nichts weiß", fügte sie hinzu. Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl. Ich seufzte. "Ich glaube es ist nicht so ne gute Idee ihm jetzt davon zu erzählen. Ihr müsst euch erst noch ein bisschen besser verstehen",erklärte eich ihr.
"Einverstanden", sagte sie, "Ich hätte das so eine Idee. Wie wäre es, wenn ich Nico mal bei ihm zu Hause besuche um auch mal seine Mutter kennenzulernen." Ich überlege. Solange Markus und Mirinda nicht wussten wer Amelie war, war es eigentlich ungefährlich.
"Gute Idee", sagte ich deshalb ein bisschen zögernd, "frag ihn doch, ob du morgen nach der Schule mit zu ihm kommen kannst." "Ja ich glaub das mach ich", meinte ich, "ich frag ihn am besten ob wir uns nacher noch kurz treffen um das zu besprechen, ich meine wir wohnen ja nicht grad weit voneinander entfernt." Ich nickte und hoffte das Nico ja sagen würde.
Nicos Sicht
"Willst du kurz rüber kommen, muss was mit dir besprechen." Diese Nachricht hatte mir Amelie geschrieben. Ich überlegte kurz, Mirinda hatte mir grad erklärt, dass wir mit der ganzen Familie samt meiner Oma essen gehen würden.
Aber bis da hin war noch ein wenig Zeit. Also entschied ich mich Amelie einen Besuch abzustatten, um zu erfahren, was sie wollte.
"Bin sofort wieder da", rief ich meiner Mutter noch zu, die aussah, als wollte sie mich aufhalten nach draußen zu gehen,was mich aber nicht wirklich interessierte.
Ein paar Minuten später war ich auch schon bei Amelie angekommen und betrat ihr Zimmer. Es war so ein typisches Mädchenzimmer, was ziemlich gut zu ihr passte. Es war ganz in weiß und rosa gehalten uns stand voll mit Schminksachen und anderen Dingen von denen ich nichts verstand. Ich hatte aber nicht wirklich viel Zeit es zu begutachten, da sie direkt anfing schnell und nervös draufloszureden.
"Also ich wollt dich was fragen, ich versteh es aber auch total wenn du nein sagst. Also ich bin der Meinung, dass wir uns noch ein bisschen besser kennen lernen sollten. Und ich würde auch gerne mal den Rest deiner Familie treffen,"sage sie," und da dachte ich ob ich nicht morgen nach der Schule mit zu dir kommen könnte."
Sie sah mich fast ängstlich an. Ich überlegte. Eigentlich müsste das gehen, solange meine Eltern nicht wussten wer sie wirklich war. "Ja, das ist ne gute Idee, ich hab da nichts gegen", sagte ich und sie sah ziemlich erleichtert aus. "Sehr gut."
Wir unterhielten uns noch eine halbe Stunde, bevor ich nach Hause ging, da meine Mutter es mir extrem übel nehmen würde, wenn ich zu spät käme.
"Da bist du ja endlich", rief mir meine Mutter mir entgegen. "Wo bist du gewesen?", fragte mich Markus. "Bei Till", log ich.
"Können wir los", rief meine Oma aus der Küche und trat dann mit Leslie auf dem Arm in den Flur.
Nachdem ich mich noch mal umziehen musste, weil meine Klamotten laut meiner Mutter nicht passend für einen Restaurantbesuch waren, konnten wir los.
Wir parken nicht direkt vor dem Restaurant, weil meine Oma gerne noch ein bisschen am Fluss entlang gehen wollte.
Wir waren ein ein Stück gegangen, als ich auf einmal zwei bekannte Gesichter, erblickte, die uns entgegen kamen. Es waren Franzi und Leo, die mich überrascht musterten. "Nico, wie siehst du denn aus", begrüßte mich Leo und deutete auf mein Hemd. "Ähm ja wir gehen essen. Freiwillig trag ich das nicht",antwortete ich und blickte nervös zum Rest meiner Familie die inzwischen stehen geblieben waren.
Meine Eltern sahen die beiden abfällig an. "Wie geht's Till", fragte Franzi. "Gut", sagte ich etwas überrascht. Was interessierte sie denn jetzt Till? "Wie lange bleibt du eigentlich noch Franzi? ", fragte ich. "Ach wahrscheinlich noch ein paar Wochen," antwortete sie, "wir haben in Italien grad Ferien" " Achso na dann, viel Spaß euch noch Ich muss jetzt weiter", sagte ich, "wir sehen uns dann morgen in der Schule Leo."
"Warn das Freunde von dir?", fragte meine Oma freundlich. "Jap", sagte ich und hatte nur Markus im Blick, der über Franzis und Leos Auftreten gerade zu entsetzt schien.
Als meine Oma grad mit meiner Mutter sprach trat er neben mich. "Mit solchen Leuten gibst du dich ab? Das muss aufhören", sagte er ganz selbstverständlich. Ich tat so als würde ich ihn nicht hören.
Wir waren inzwischen angekommen und betraten das Nobelrestaurant. Als wir uns hingesetzt hatten und diese nervigen Kellner endlich abgezogen waren sagte meine Oma : "Schön mal wieder mit euch allen zusammen zu sein. Besonders du Nico kommst mir, seit dem wir uns das letzte Mal gesehen haben, schon so viel erwachsener vor. Deine Eltern müssen wirklich stolz sein."
Markus und Mirinda nickten heftig, woraufhin ich mir ein Lachen nicht verkneifen konnte. Mein Stiefvater sah mich wütend an und trat mir mit voller Wucht gegens Schienenbein. Ich zuckte zusammen, versuchte mir aber nichts anmerken zu lassen und lächelte meine Oma weiter an.
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