Kapitel 11

P.O.V. Thranduil

Ich liege immer noch am Rand der Schlucht und starre an die Stelle wo sie gerade verschwunden ist. Ich fühle nichts. Ich kann nichts tun. Nicht weinen, nicht vor Wut schreien. Ich bin einfach nur leer. Es ist wie als hätte man mir mein ganzes Innenleben heraus gerissen. Alles um mich herum ist mir egal. Hätte mich jetzt jemand angegriffen ich hätte mich nicht wehren können. Ich bin unfähig mich zu bewegen. Ich starre einfach nur in die tiefe Schlucht. Nebelschwaden steigen aus der Schlucht heraus. Langsam wurde mir kalt. Ich sollte mich bewegen. Will ich das überhaupt ? Will ich weiter leben? Konnte ich weiter leben? Der Nebel umschließt mich komplett. Ich kann nicht einmal mehr meine Händen sehen. Langsam richte ich mich auf. Ich will nur etwas Abstand zwischen mich und den Abgrund bringen. Ich sitze sehr lange an dem Abgrund, vor mich hin starrend.

Nach einer Weile habe ich einen Entschluss gefasst. Ich muss weiter gehen. Ich erhebe mich langsam. Erst einmal muss ich von diesem Berg herunter. Dann werde ich mich auf die Suche nach Linwë machen. Sie soll richtig beerdigt werden und nicht hier verrotten.

Ich brauche eine Weile um den Weg zu der Schlucht zu finden. Ich laufe einen Geröllhaufen nach unten. Kleine Steine rollen neben mir herab. Mein Blick sucht die Schlucht nach ihr ab. Als ich sie erkenne, stockt mir der Atem. Sie hat ein Paar Schürfwunden im Gesicht. Ihr langes Haar liegt wie ein Fächer um sie herum. In der einen Hand hält sie immer noch den Dolch. Die andere liegt geöffnet neben ihrem Körper. Sie sieht friedlich aus. Ich laufe mit zitternden Beinen zu ihr und lasse mich auf die Knie neben sie fallen. An ihrem rechten Bein war eine tiefe Fleischwunde. Wann ist das den passiert? Ich striche ihr liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihre Augenlider zucken. Nein. Das habe ich mir nur ein gebildet. Und wieder. Ihre Augenlider zucken erneut. Jetzt bemerke ich ihren kaum merklichen Atmen.Er ist flach und stockend. Sie lebt noch. Könnte ich sie noch retten? Vorsichtig hebe ich ihren Körper hoch. Dabei fällt der Dolch zu Boden.Ganz vorsichtig verlagere ich ihr Gewicht etwas und laufe schnell, aber vorsichtig den Weg zurück den ich gekommen bin. Ich laufe so schnell ich kann über das Schlachtfeld, vorbei an toten Orks,Trolle,Elben,Zwergen und ein Paar Menschen. Ich komme der Stadt immer näher. Mir kommen schon ein Paar Elben entgegen. Einer von ihnen rennt zurück in die Stadt und alarmierte einen Heiler.

Ich lege sie vorsichtig auf einer Trage ab. Sie stöhnt leise auf. Sie scheint sehr starke Schmerzen zu haben. Der Heiler schickt alle Helfer nach draußen. Ich stehe im Raum und will nicht von ihrer Seite weichen.

"Majestät, ihr müsst gehen. Ich brauche Ruhe und Platz." Ich nickt und verlasse widerwillig den Raum. Gandalf kommt mir mit Bilbo entgegen.

"Thranduil, Thorin möchte mit euch reden. Ihr solltet sofort in den Thronsaal gehen." sagte Gandalf zu mir. Was wollte dieser Zwerg? Ich habe im Moment andere Sorgen. Ich nickt nur und rufe einen Elben zu mir.

" Informiert mich über jede Zustandsänderung von Lady Linwë." Er nickt und stellt sich vor dem Zelt auf in dem Linwë gerade um ihr Leben kämpft. Ich bin mir im Klaren das ihr Zustand sehr kritisch ist. Ich muss mich darauf gefasst machen das sie es nicht überleben könnte. Ich mache ich mich auf den Weg zu Thorin Eichenschild.

Ich steige gerade von meinem Pferd ab und trete ein, in den Palast. Ein Zwerg kommt auf mich zu. Ich folge ihm. Die wenigen Wachen die ich mit nahm folgen mir. Der Zwerg bringt uns auf dem direkten Weg in den Thronsaal. Thorin sitzt auf seinem Thron. Bard steht vor ihm.

"Bard ihr habt uns ihn diesem Kampf unterstützt, ihr werdet euren Teil des Schatzes erhalten den ihr zum Überleben braucht. Gebt mir nur den Arkenstein zurück." Bard zieht den Arkenstein aus seiner Tasche und reicht ihn Thorin. Der nimmt ihn. Bard wendet sich ab und verlässt den Saal.

"König des Düsterwaldes, ihr habt eure Schuld beglichen und mit uns diesen Kampf gewonnen. Ihr erhaltet die Schätze die ihr begehrt..." Ich soll meine SCHULD beglichen haben? Wer hat hier wenn betrogen? Innerlich koche ich vor Wut. Lasse mir aber äußerlich nichts an merken. Er mache eine Handbewegung und ein Zwerg kommt mit einer Schatulle. Er öffnt sie und zeigt mir den Inhalt. Kleine weiße Steine lagen darin. Sie leuchteten wie die Sterne.Doch ist mir das gleichgültig. Mein Herz begehrt nun etwas komplett anderes... Der Zwerge schließt die Schatulle wieder und reicht sie mir. Ich nehme sie entgegen.

"Euch eine gute Rückreise."Ich drehe mich um und verlasse den Thronsaal.Mit schnellen Schritte laufe ich zurück zu meinem Pferd und steige auf. Wir reiten zurück in die Stadt. In der Stadt angekommen kommt mir gleich der Elb entgegen, den ich beauftragte hatte mir alles über Linwës Zustand mitzuteilen.

"Majestät, der Heiler ist mit einem kleinen Trupp zurück in den Palast geritten. Lady Linwës Verletzungen sind lebensbedrohlich. Er schickte eine Nachricht zu Lord Elrond.Er braucht die Hilfe des Lords, wenn sie überleben soll." Ich bleibe ruckartig stehen. In mir krampft sich alles zusammen. Ich bin nicht auf diese Nachricht vorbereitet. Es schmerzte sehr.

"Wie schnell können wir auf brechen?"

"Eigentlich sofort Majestät."

"Gut dann werden wir das auf der Stelle tun. Bereitet alles vor."sagt ich und laufe zu meinem Zelt um alles zusammen zu räumen. Es ist mir ziemlich egal was er gerade von mir denkt.

Ich treibe meine Leute zur Eile an. Ich muss so schnell wie möglich zu ihr. Den See habe wir vor einiger Zeit hinter uns gelassen und es wird immer dunkler. Den Weg kenne ich aber im Schlaf. Die Bäume um mich herum wirkt ziemlich bedrohlich.Dieser Wald ist nicht mehr der selbe wie zu meiner Kindheit.Das Böse hat die Oberhand in manchen Teile des Waldes gewonnen. Es muss sich etwas änderen. Nach gefühlten Stunden kommen wir endlich am Palast an. Ich steige von meinem Pferd und laufe schnell in den Palast. Ich mache mich auf den Weg in mein Gemacht weil, ich sie dort vermutete. Ich verlangsame meine Schritte etwas. Seit wann war ich so impulsiv? Ich erkenne mich selbst nicht mehr. Was hat diese Elbin bloß mit mir angestellt?

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