27 | Bullshit

Ihr lieben, es geht weiter mit dem nächten Kapitel. Ich hoffe, ihr mögt es :) Keine ahnung warum wattpad diese mega absätze da reinhaut.sorry dafür.

Noemis freudiges Kreischen ließ Leticia aufschauen. Ihre Tochter saß in einem roten Wäschekorb auf dem Wohnzimmerfußboden und schaute sich aufmerksam zu allen Seiten um. Leticia war gerade dabei, die Wäsche in ihrem kleinen Garten aufzuhängen. Noch war das Wetter schön und die Kleidung konnte im Freien trocknen.

Es war bereits kurz nach elf. Maxim würde bald hier sein. Leticia hatte sich bereits fertig gemacht, bevor sie die restlichen Vorbereitungen erledigte. Sie trug ein bodenlanges schwarz-weiß gemustertes Sommerkleid, zu dem sie später schwarze Ballerinas tragen würde. Es war oben enganliegend, untenherum locker fließend geschnitten und betonte die Vorzüge ihrer Figur. Zum Überziehen hatte sie sich bereits eine Jeansjacke parat gelegt.

Die Tage seit ihrem Besuch in Berlin waren wie ein Wimpernschlag vergangen. An diesem Wochenende würden sie zusammen die DNA-Proben an ein Labor schicken, um möglichst schnell Gewissheit zu bekommen. Obwohl nur er als Vater in Frage kam, war sie nervös. Trotzdem versuchte sie, optimistisch in die Zukunft zu sehen. Maxim sendete schließlich positive Signale und bemühte sich sehr, sich auf sie einzustellen. Lautlos seufzend schob Leticia die Gedanken beiseite, sammelte die Wäschekörbe ein und streckte ihre Hand nach Noemi aus. „Komm, Maus. Wir müssen noch das Picknick fertigmachen."

"Ich muss Maxim meine ganzen Barbies zeigen!", plapperte Noemi fröhlich drauf los, während sie in die Küche gingen. Leticia schmunzelte. Seit sie von Maximims anstehendem Besuch wusste, war sie ganz aus dem Häuschen.


„Er wird sich bestimmt riesig freuen", grinste Leticia bei der Vorstellung.


„Ich helfe dir, okay, Mama?"


Noemi musterte ihre Mutter aufmerksam, während diese Gurken, Paprika und Cherry-Tomaten, ein paar Äpfel und Pfirsiche, Käse und Wurst aus dem Kühlschrank holte. Der Sicherheit halber drückte sie Noemi eine Schüssel mit Deckel und die Cherry-Tomaten in die Hand.


„Okay. Dann kannst du die Tomaten abpflücken und hier reinlegen", sagte sie, bevor sie Gemüse und Obst in mundgerechte Portionen schnitt. Anschließend reichte sie Noemi weitere kleine Schüsseln samt Deckel, damit sie das Gemüse darin verpacken konnte. Sie machte es so akribisch und pflichtbewusst, dass es Leticia ein Lächeln auf die Lippen zauberte.


„Hast du auch meinen Regenbogen-Kuchen?", fragte Noemi, als sie die Gemüse- und Obststücke verstaut hatte. Leticia nickte und zauberte einen kleinen, runden Kuchen aus einer Kiste hervor. Er war mit einer hellen Glasur überzogen und mit bunten Streuseln dekoriert. Die Kleine hatte in ihrem Beisein den Teig zusammen gerührt und mit verschiedenen Säften bunt eingefärbt. Leticia hatte ihn zum Backen in den Ofen geschoben.


Sie packte gerade den Kuchen, Schüsseln, Getränke und Einweggeschirr in den Flechtkorb, als es klingelte. „Maxim ist da", sagte Leticia, bevor sie den Summer im Flur betätigte und die Wohnungstür öffnete.


Als er um die Ecke bog, hielt sie kurz unmerklich den Atem an. Er trug einen beigefarbenen Hoodie und eine dunkle Jeans, dazu dunkle Sneakers. Seine muskulöse Brust drückte sich deutlich durch den Stoff und sie musste sich auf die Zunge beißen, um die Erinnerung daran zu verdrängen, wie gut er ihr nackt gefiel.


„Hey...", lächelte er, doch bevor er sie küssen konnte, tauchte Noemi hinter ihr auf. Sofort begannen seine Augen zu leuchten. Leticia beobachtete diese Szene mit gemischten Gefühlen. Es war einfach so unwirklich.


„Hey...", erwiderte sie, bevor schließlich Noemi das Wort ergriff.


„Hallo Maxim."


Er lächelte. Sie näherte sich ihm nur vorsichtig.


„Hey Noemi", erwiderte er sanftmütig. Die Kleine blieb unschlüssig vor ihm stehen. „Alles cool?", fragte er. Noemi reichte ihm gut erzogen die Hand. „Mir geht's gut. Und dir?", fragte sie neugierig.


Leticia war ganz verzückt von diesem herzerwärmenden Anblick. Der durchtrainierte Macho sank vor dem kleinen Mädchen in die Knie.


„Mir geht's auch gut", antwortete er. Noemis Blick fiel auf seine sündhaft teuren Sneakers.


„Die sind aber cool!", platzte es aus ihr heraus, als sie auf das goldene Logo deutete. Maxim schmunzelte.


„Findest du?"


Noemi nickte und warf Leticia einen Blick zu.


„Bekomm ich auch so welche?"


„Die gibt's nicht für Zwerge", sagte er schnell.


„Ich bin kein Zwerg!", protestierte Noemi energisch und stemmte ihre Hände in die Hüften. Er schmunzelte selig.


„Doch, bist du."


„Nein!"


„Wohl!"


Leticia verdrehte grinsend die Augen.


„Komm doch rein", bat sie ihn schließlich. Maxim sah zu ihr auf. Leticia biss sich auf die Zunge. Er war unglaublich attraktiv. Leider wusste er das auch. Er richtete sich wieder auf und drückte sich an Leticia vorbei in ihre Wohnung. Dabei kam er ihr so gefährlich nah, dass sie seinen Duft riechen und seine Körperwärme spüren konnte.


„Wir sind gleich fertig", versicherte sie ihm und verschwand noch einmal in der Küche.


„Was machen wir?", fragte er neugierig aus dem Flur. Sie checkte noch einmal den Korb auf alle nötigen Utensilien.


„Einen Ausflug. Noemi, ziehst du bitte deine Schuhe an?"


„Wohin?"


Leticia erschrak, als sie plötzlich Maximims Atem in ihrem Nacken spürte. Sie hatte nicht bemerkt, wie er die Küche betreten hatte. Er schaute über ihre Schulter in den Korb, während er wie zufällig seine Hand an ihre Taille legte. Sie genoss diese versteckte Zuneigung und neigte ihren Kopf ein wenig nach hinten.


„Ich dachte, wir fahren in den Naturpark. Da können wir ein bisschen spazieren gehen und uns dann irgendwo hinsetzen, um etwas zu essen. Es gibt einen tollen großen Spielplatz für Noemi. Dort können wir uns in Ruhe unterhalten", erklärte sie bemüht gefasst, als er sich von hinten sanft gegen sie drückte. Dabei fuhr seine linke Hand dicht an ihrem Körper vorbei an den Korb, berührte sie jedoch nicht.


„Klingt gut."


Ihre Nackenhärchen stellten sich auf, als er während seiner Antwort mit seinen Lippen ihr Ohr streifte. Er schmunzelte und gab sie frei. Sie schaute ihm mit klopfendem Herzen hinterher, als er mit dem Korb in der Hand im Flur verschwand. „Hey Noemi, hast du deine Zwergenschuhe schon angezogen? Wir wollen los."


Zwei Stunden später saßen Leticia und Maxim auf der kleinen Picknickdecke auf einer großen Wiese unweit eines Spielplatzes an einem kleinen Weiher und beobachteten Noemi dabei, wie sie eine rote Rutsche herunterrutschte. Sie winkte ihnen immer wieder zu und drehte sich um, um zu überprüfen, ob die beiden noch da waren. Noch immer kam es Leticia surreal vor. Nach einem kleinen Snack hatte er vorgeschlagen, bei den Enten am Teich vorbeizuschauen und sich dort in der Nähe einen Platz abseits der Familien zu suchen, die ebenfalls ihren Samstag hier verbrachten.


Maxim beobachtete Noemi dabei, wie sie einem kleineren Mädchen den Vortritt auf der Rutsche ließ. Er lächelte.


„Sie ist wirklich toll", sagte er. Leticia erwiderte sein Lächeln.


„Ja, das ist sie. Ich bin sehr stolz auf sie."


Er nickte zustimmend.


„Das kannst du auch sein. Auch darauf, wie du das alles hinbekommst. Du bist eine gute Mutter", versicherte er.


„Ich hätte ihr ihren Vater nicht so lang vorenthalten dürfen. Ich habe euch um all die Zeit gebracht, die ihr schon hättet miteinander haben können", seufzte Leticia reumütig, Er wurde ernst und nahm ihre Hand in seine.


„Das war wirklich nicht cool, aber ich will nach vorne schauen, nicht zurück. Lass uns einfach versuchen, gute Eltern zu sein; was immer das heißen mag."


Sie musterte ihn ungläubig. Hatte er das gerade tatsächlich gesagt? Sie hoffte so sehr, dass er es sich nicht wieder anders überlegte und einen Rückzieher machte.


„Mama, guck mal was ich gefunden habe!"


Maxim ließ Leticias Hand los, als Noemi plötzlich auftauchte und ihnen einen herzförmigen Stein unter die Nase hielt. Leticia lächelte.


„Der ist für dich. Weil ich dich so liebhabe", sagte Noemi enthusiastisch.


„Das ist aber ein schönes Geschenk. Vielen Dank", lächelte sie gerührt.


„Essen wir jetzt meinen Regenbogen-Kuchen?", wollte Noemi wissen.


Maxim musterte Noemi skeptisch, als Leticia lächelnd den Kuchen aus dem Korb zog.


„Den hat sie gebacken", erzählte sie und platzierte das Gebäck auf einem kleinen Pappteller, um ihn zu schneiden.


„Du bist ja eine richtige Konditorin", stellte er anerkennend fest.


„Was ist eine Konditorin?", fragte Noemi irritiert. Er schmunzelte.


„Eine bessere Bäckerin."


Leticia schüttelte grinsend den Kopf.


„Damit kann sie doch nichts anfangen."


„Eine Konditorin ist eine Frau, die ganz schönen Kuchen backt", probierte er es erneut.


„So schön wie meiner?", fragte Noemi. Er nickte.


„Mindestens."


„Den habe ich für Mama gebacken.", sagte Noemi stolz.


„Sie hat sich wirklich Mühe gegeben", kommentierte er, während er den Kuchen näher inspizierte.


„Ja, natürlich", sagte Noemi überzeugt. „Mama hat ja auch Geburtstag."


Er runzelte misstrauisch die Stirn.


„Du hast Geburtstag?"


Leticia lächelte verlegen.


„Gestern", gestand sie.


Er schüttelte den Kopf.


„Wieso sagst du denn nichts?"


Leticia zuckte mit den Schultern.


„Was soll ich denn sagen? Ist ein Tag wie jeder andere auch."


„Bullshit", sagte Maxim.


„Was heißt Bullshit?"


Noemi schaute neugierig von Maxim zu Leticia und wieder zurück. Ihre Mutter seufzte schwer und klopfte Maxim aufmunternd auf den Oberschenkel. „Das kannst du ihr jetzt mal schön auf Kindergarten-Niveau erklären, du Linguistik-Pro."

Und? Wie hat euch das Kapitel gefallen? Werdet ihr langsam warm mit der Geschichte? ;D


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