Realer Schmerz
Warme Sommerluft die erfüllt war von dem heiteren Gezwitscher der Singvögel und dem Duft von frisch gemähtem Gras. All dies nahm ich war noch bevor ich meine Augen aufschlug. Die Sonne küsste mein Gesicht, doch blendete sie mich nicht als ich damit begann mich umzusehen.
Ich lag auf einer Wiese, die Erde und das darauf wachsende Gras waren weich in meinem Rücken, um mich herum blühten Wildblumen, in den schönsten Farben und Formen. Es war eine wilde Schönheit in dieser Szene. Alles schien so leicht zu sein, mein Körper fühlte sich Gesund und Kräftig an.
Als ich aufstand bemerkte ich dass ich ein Kleid trug, eines das ich noch nie an mir gesehen hatte. Es war von einem so reinen Weiß, dass es mich fast blendete. Langsam begann ich mich zu fragen, wie ich an diesen Ort gekommen war, nur..ich erinnerte mich nicht. Eigentlich erinnerte ich mich in diesem Moment an gar nichts.
Es war als wäre meine Vergangenheit eine reine Leinwand, die Stirn runzelnd sah ich mich um und entdeckte in der Ferne ein kleines Landhaus. Es war wunderschön, tief in meinem Inneren löste sein Anblick eine unbekannte Sehnsucht in mir aus, als wäre mir vor langer Zeit etwas genommen worden das nunmehr erneut in Reichweite geriet. Ich müsste nur die Hand ausstrecken und zupacken.
Diesem Gefühl folgend ging ich darauf zu, meine nackten Füße trugen mich über das saftige Gras. Mein Haar bewegte sich leicht im warmen Sommerwind, unter meinen Fingerspitzen glitten die Blumen an denen ich vorbei lief entlang.
Beinah wollte ich mir erlauben den Frieden um mich herum in mein Herz zu lassen doch dann bohrte sich ohne jede Vorwarnung der Schrei eines kleinen Mädchens in meinen Kopf. Beinah schmerzhaft bohrte sich dieser Laut bis in mein Mark.
Ich war nicht mehr weit von meinem Ziel entfernt aber weiter zu gehen schien keine Option mehr zu sein, meine Beine gehorchten mir nicht mehr. Als würden sie gezwungen mich tatenlos zurückzulassen. Das Kind klang so verzweifelt und gebrochen. Mit schrecken erkannte ich dieser Ton war kein Traum sondern eine Erinnerung und mit dieser kamen auch die anderen.
Mir war als bohrte sich ein glühendes Eisen in meinen Kopf als ich gezwungen wurde all die Bilder zu sehen die mich zu dem gebrochenen Etwas gemacht hatten das ich nun mehr war.
So klar hatte ich seit Jahren nicht mehr auf meine Vergangenheit zurückblicken müssen, ich sah die leblosen Körper meiner Eltern, ihren starren Blick aus toten Augen und die Blutlachen in denen sie lagen. Ich fühlte wie meine Lunge brannte als ich mich schreiend an Mama klammerte, fühlte die kälte ihrer Haut unter meinen Händen und wusste wieder wie es gewesen war alles zu verlieren.
Als nächstes kam der Geruch nach alten Möbeln und selbst gemischten Desinfektionsmittel den ich bis in alle Ewigkeit mit der verblassten Erinnerung an das Heim verbinden würde in das ich gebracht worden war. Die Taubheit meiner Gedanken war in dieser Zeit, rückblickend betrachtet, wohl ein Segen.
Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Arm, das aneinanderreiben der gebrochenen Knochenstücke und das Gefühl der Hilflosigkeit als ich als nächstes ein brennen auf meiner Wange spürte waren übermächtig. Ich sah mich selbst, mein Körper wurde wie eine Puppe umhergeschlagen oder wenn ich Glück hatte nur zur Seite geschubst.
Ich sah Sue's tränennasse Wangen, den gebrochenen Ausdruck in ihren Augen und die blauen Flecken auf ihrer blassen Haut. Sie roch nach dem billigen Himbeershampoo das Greta immer kaufte, es betrog den schrecken dieser Erinnerungen. Die unzähligen Nächte an denen wir einander hielten, immer in der Angst Dave würde uns finden und erneut seine Wut an uns auslassen, spielten sich vor mir ab.
Ich fühlte die kälte meiner Glieder als wir endlich entkommen waren nur um nun den Gefahren der Straße ausgesetzt zu sein, das brennen der Drogen in meinem Körper, das hohle Gefühl des Hungers der meinen Magen umzudrehen schien. Nasse Kleidung klebte wie eine unangenehme Berührung an meiner Haut.
Mein Körper zitterte unkontrolliert als ich erwachte und die Decken neben mir leer vorfand, das Gefühl erneut alles zu verlieren setzte meine Seele in Brand. Sie nicht mehr an meiner Seite zu haben war wie einen Arm zu verlieren, es gab kein Entkommen vor diesem Gefühl und Vermissen wurde zur Qual da dies durchwebt war mit Ungewissheit.
Ich sah ihn und all die Dinge deren Beschreibung ich nicht wagte....
Der Fluss rauschte unter mir und das Geländer unter meinen Füßen gab kaum genügend halt für meine Schuhe. Ich fühlte die erdrückende Präsents des Wassers um mich herum und das verlangen eben jenes meine Lungen fluten zu lassen.
Alle diese Szenen spielten sich gleichzeitig und immer wieder vor mir ab, sie brachten meinen Kopf beinah zum Explodieren. In einem versuch den Horror auszusperren presste ich meine Hände gegen eben jenen, als könnte ich so die Flut stoppen doch wie ein Flussverlauf konnten auch diese Bilder nicht gestoppt werden.
Trotz der Sonne, war mir eiskalt, es war als könnte mich ihre Wärme nicht erreichen. Als wäre ich verdammt dazu in der kühlen Dunkelheit meines Verstandes auszuharren.
Ich bekam keine Luft mehr.
Es war wie ertrinken.
Es spielte keine Rolle wie sehr ich mich gemühte, wie sehr ich meine Lunge auch anflehte und ihr befahl sich zu öffnen, es nützte nichts.
Ich sank kraftlos auf meine Knie und versuchte zu atmen, es wollte mir jedoch nicht gelingen. Panik machte sich in mir breit. Meine Hände flogen zu meinem Hals doch auch diese Geste bewirkte keine Erleichterung.
Als ich zur Seite sackte und auf dem Boden aufschlug hörte ich den Klang einer Violine, sie spielte dasselbe Stück wie Sherlock gestern- Nein!- es war die Erinnerung an das gespielte, diese melancholischen Klänge, voller Schmerz, die mir trotzdem Hoffnung gaben.
Ich klammerte mich an diese Erinnerung, zog sie wie einen verlorenen Freund an mich. Bis ich ihn vor mir sah, Sherlock, in seinen Schlafsachen, mit der Geige am Kinn, er lächelte mich an bis er die Augen schloss, um mit der Musik eins zu werden.
Mit einem Mal, konnte ich wieder atmen. Zwar flach, aber es ging. Es war als würden die unsichtbaren Fesseln um meinen Brustkorb sich langsam lösen. Ebenso stetig kam die Wärme kam in meinen Körper zurück. Für einen Moment lag ich einfach nur da, erschöpft und mich sammelnd.
Nur langsam rappelte ich mich auf und wollte auf Sherlock zu gehen. Ihm sagen, wie dankbar ich ihm war, immerhin hatte er mich gerettet. Doch noch bevor ich auch nur einen Schritt auf ihn zugehen konnte hörte ich einen Knall, ein Laut der wie ein Blitz in die Szene schlug.
Der Lockenkopf taumelte einige Schritte zurück bevor er zusammenbrach. Mit einem dumpfen Schlag kam er auf der Wiese auf, ich starrte ihn fassungslos an. Einige Herzschläge vergingen bis ich begriff was geschehen war, ohne einen klaren Gedanken fassen zu können rannte ich auf ihn zu. In einer schmerzhaft bekannten Bewegung kniete ich mich neben ihn.
Ich sah mit schreckgeweiteten Augen wie Blut aus einem Einschussloch in seiner Brust floss. Pure Verzweiflung nahm Besitz von mir, denn ich wollte meinen Retter nicht verlieren. Mit all meiner Kraft drückte ich auf die Wunde, in einem Versuch die Blutung zu stoppen, doch konnte ich fühlen wie warmes Blut und mit diesem das Leben seinen Körper verließ.
Seine einzigartigen Augen waren geschlossen, nicht wollte ich lieber als sie zu sehen, ich wollte das Leben und seinen wachen Verstand darin erblicken. Mit jedem seiner langsamer werdender Herzschläge rann mir mehr Blut durch die Finger. Es schien überall zu sein.
Ich wollte schreien, doch kein Ton kam über meine Lippen. Tränen bahnten sich den Weg über meine Wangen und die dunklen Erinnerungen kamen zurück und ich fühlte all denn erlebten Schmerz erneut.
Alles was ich wollte war dass es aufhörte.
Es sollte ein Ende haben.
Alle Menschen in meinem Leben brachten mir nur Schmerz. Entweder durch ihre Hand oder ihr fortgehen. Oder noch schlimmer als das, ich brachte ihnen den Tod.
Ich sackte über Sherlock zusammen und krallte meine blutigen Finger in sein Shirt, nun endlich konnte ich schreien, es fühlte sich an als würde eine Mauer einfallen. Ich schrie so laut wie ich konnte und wieder klang ich verzweifelt und gebrochen.
Meine Augen presste ich zusammen und schüttelte wild meinen Kopf, als könnte ich so diese Bilder abschütteln und tatsächlich als ich das nächste mal meine Augen öffnete waren die Wiese, das Haus und auch der tote Sherlock verschwunden. Erleichterung überkam mich wie ein warmer Sommerwind, es war nur ein Traum gewesen jedoch blieb der Schmerz.
Mein Kopf fühlte sich an als würde er in einem Schraubstock stecken und dass ich am ganzen Körper zitterte machte es auch nicht besser. Ich starrte an die Zimmerdecke und versuchte den Schmerz zu verdrängen. Ihn einfach weg zu atmen, doch so viel Luft gab es wohl auf der ganzen Welt nicht.
„Rebecca" – Sherlock, ich drehte meinen pochenden Kopf um ihn zu sehen und tatsächlich stand er vor mir, in Anzughose und lila Hemd doch das nahm ich kaum wahr vielmehr sah ich den riesigen dunklen Fleck auf seiner Brust der sich immer weiter ausbreitete. In seiner Mitte die geschwärzte Stelle des Einschusses.
„Nein" hauchte ich kaum hörbar und presste krampfhaft meine Augenlieder aufeinander, zusätzlich presste ich noch meine Handballen auf mein Gesicht. Ich betete das es nicht wahr war, alles nur nicht das, dachte ich. Als ich meine Augen wieder öffnete war der Fleck weg, ich blinzelte ein paar Mal und fixierte die Stelle an der noch vor wenigen Sekunden der Stoff dunkel verfärbt gewesen war.
Es war wieder ein normales, vielleicht etwas zu enges, lila Hemd. Ungläubig suchten meine Augen die von Sherlock. Bislang hatte er noch immer eine Antwort gewusst und siehe da:
„Halluzinationen würde ich meinen, passt zu den Alpträumen" sagte er schlicht und ließ sich in einem der beiden Sessel nieder. „Den solltest du trinken" fügte er noch an und deutete auf eine dampfende Tasse Tee auf dem Sofatisch. Das Gefühl der absoluten Ahnungslosigkeit würde mir wohl noch lange erhalten bleiben. Woher wusste er das ich einen Alptraum hatte oder das ich Halluziniere?
Hatte er mich etwa die ganze Zeit über beobachtet und erahnt das ich wach werde würde um dann einen Tee für mich aufzugießen? Wahrscheinlich, sonst wäre dieser ja nicht mehr heiß. Ich wusste nicht ob ich das beängstigend oder süß finden sollte. So viel Aufmerksamkeit war ich einfach nicht mehr gewohnt also beschloss ich das ganze vorerst süß zu finden.
Demnach nahm ich, anstatt mir den schmerzenden Kopf zu zerbrechen, die Tasse und trank einen Schluck. Ein genüssliches Seufzten entkam mir, Apfel Tee, das weckte viele Erinnerungen an vergangene bessere Zeiten, die ich jedoch ebenso schnell wie die Bösen versuchte niederzuringen bevor sie sich zu stark in mein Bewusstsein drängten.
Ich wollte nicht daran denken, nicht in diesem Moment da mein Verstand so anfällig für Täuschungen war. Gott allein wusste was für schrecken er mich noch sehen lassen würde.
„Wie spät ist es?" fragte ich einfach nur um die Stille auszufüllen. Zeit hatte selten eine Bedeutung für mich, der Tag war meist so gefüllt wie es Sucht, Hunger und Kälte diktierten.
„Es ist 14.23 Uhr" kam die prompte Antwort, mit Blick auf sein Smartphone, von Sherlock. So viel dazu die Stille zu füllen, ach ja Stille, da war sie wieder aber so schnell gab ich nicht auf.
„Aha danke" murmelte ich, bevor mir etwas anderes einfiel das ich fragen konnte, etwas das mich sogar tatsächlich interessierte. „Wo ist John?" ich mochte den blonden Arzt. Seine Umarmung war eine der wenigen guten Erinnerungen die ich in letzter Zeit gesammelt hatte, Sherlocks Augen gehörten auch dazu.
„Arbeiten" kam erneut eine punktgenaue Antwort bevor er seufzend anfügte „wie langweilig". Dabei klang er tatsächlich wie ein genervtes Kind, das brachte mich dann trotz der Umstände zum Lachen. Mein Sinn für Humor war schon immer schrecklich und nicht nachvollziehbar gewesen.
Sherlock sah mich verwundert an und ich sagte lächelnd: „Du bist süß". Nun rutschte sein Geschichtsausdruck fast schon ins geschockte, das wiederum brachte mich nur noch mehr zum Lachen. Mühsam rief ich mich zur Ruhe und zeigte mit einem Abwinken meiner Hände das ich nicht über ihn lachte, zumindest nicht im gemeinen Sinne. Er schien zu verstehen denn erklärte:
„Also man hat ja schon so manches genannt, Worte die oft fallen sind: arrogant, verrückt, unsensibel oder geisteskrank. Aber eines kann ich dir mit Sicherheit sagen, süß war noch nie dabei" seine Stimme klang nicht so als würden ihn diese verletzenden Worte, die er genannt worden war, etwas bedeuten als ging ich nicht darauf ein.
„Es gibt für alles ein erstes Mal" antwortete ich schlicht. Innerlich konnte ich es kaum fassen das noch niemand ihm gesagt hatte das er süß war, waren die Menschen in seinem Leben Blind?
Er schmunzelte, entweder weil er meine Gedanken erahnte oder zufrieden mit der Gesamtsituation war, danach blickte er wieder auf sein Smartphone.
2014/2015er Version:
Warme Sommerluft, Vogelgezwitscher und der Duft von frisch gemähtem Gras. All das nahm ich war. Ich öffnete meine Augen und sah, wo ich mich befand. Ich lag auf einer Wiese, um mich herum blühten die Wildblumen, in den schönsten Farben. Ich stand auf und bemerkte, dass ich ein Kleid trug, welches ich noch nie an mir gesehen hatte. Es war von einem, so reinen Weiß, dass es fast blendete. Ich begann mich zu fragen, wie ich hier her gekommen bin, nur..ich erinnerte mich nicht. Eigentlich erinnerte ich mich in diesem Moment an gar nichts. Ich sah mich um und entdeckte in der Ferne ein kleines Landhaus. Ich ging darauf zu, meine nackten Füße trugen mich über das weiche Gras. Mein Haar bewegte sich im warmen Sommerwind und ich kam immer näher an das Haus heran. Ohne jede Verwahrung, bohrte sich der Schrei eines kleinen Mädchens in meinen Kopf. Sie klang so verzweifelt und gebrochen. Und dann stürzten die Erinnerungen auf mich ein: meine Eltern tot, das Blut, die Polizisten, das Heim, Greta und Dave, die unzähligen Schläge, Sue, unsere Fluchtversuche, Ihr Verschwinden, die Suche, mein Sprung und zuletzt Sherlock. Alle diese Szenen spielten sich gleichzeitig vor mir ab und brachten meinen Kopf schier zum Explodieren. Ich presste meine Hände gegen diesen, damit das aufhört, denn ich wollte dies nicht immer und immer wieder sehen und fühlen, doch es half nichts. Trotz der Sonne, war mir auf einmal eiskalt und ich bekam keine Luft mehr. Es war wie ertrinken. Ich sank auf die Knie und versuchte zu atmen, es wollte mir jedoch nicht gelingen. Panik machte sich in mir breit. Als ich zur Seite sackte und auf dem Boden aufschlug hörte ich den Klang einer Violine, sie spielte dasselbe Stück wie Sherlock gestern- Nein!- es war die Erinnerung an das gespielte, diese melancholischen Klänge, voller Schmerz, die mir trotzdem Hoffnung gaben. Ich klammerte mich an diese Erinnerung und sah ihn vor mir, in seinen Schlafsachen, mit der Geige am Kinn, wie er mich anlächelte und die Augen schloss, um mit der Musik Eins zu werden. Und mit einem Mal, konnte ich wieder atmen. Zwar flach, aber es ging. Die Wärme kam in meinen Körper zurück. Ich rappelte mich auf und wollte auf Sherlock zu gehen. Ihm sagen, wie dankbar ich war dafür, dass er mich gerettet hat. Doch auf einmal hörte ich einen Knall, er taumelte einige Schritte zurück und brach zusammen. Ich starrte ihn fassungslos an und rannte schließlich auf ihn zu, kniete mich neben ihn nieder und sah wie Blut aus einem Einschussloch in seiner Brust floss. Pure Verzweiflung nahm Besitz von mir, denn ich wollte meinen Retter nicht verlieren. Mit all meiner Kraft drückte ich auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen, doch konnte ich fühlen wie das Leben ihn verließ. Mit jedem seiner langsamer werden deren Herzschläge rann mir warmes Blut durch die Finger. Ich wollte schreien, doch kein Ton kam über meine Lippen. Tränen bahnten sich den Weg über meine Wangen und die dunklen Erinnerungen kamen zurück und ich fühlte, all denn erlebten Schmerz, erneut. Ich wollte nur, dass es aufhört. Alle Menschen in meinem Leben brachten mir nur Schmerz. Entweder durch ihre Hand oder ihr fortgehen. Ich sackte über Sherlock zusammen und krallte meine Finger in seine Sachen und nun endlich konnte ich schreien. Ich schrie so laut wie ich konnte und wieder klang ich verzweifelt und gebrochen. Ich schloss meine und als ich sie das nächste Mal öffnete waren die Wiese und der tote Sherlock verschwunden. Erleichterung überkam mich, es war nur ein Traum aber der Schmerz blieb. Mein Kopf fühlte sich an als würde er im Schraubstock stecken und dass ich am ganzen Körper zitterte machte es auch nicht besser. Ich starrte an die Zimmerdecke und versuchte den Schmerz zu verdrängen. „Rebecca" Sherlock...ich drehte meinen Kopf um Ihn zu sehen und tatsächlich da stand er, in Anzughose und lila Hemd doch das nahm ich kaum wahr vielmehr sah ich den riesigen dunklen Fleck auf seiner Brust der sich immer weiter ausbreitete. „Nein" hauchte ich kaum hörbar und presste krampfhaft meine Augenlieder aufeinander und schüttelte den Kopf. Alles nur nicht das, dachte ich. Als ich meine Augen wieder öffnete war der Fleck weg, ich blinzelte ein paar Mal und fixierte die Stelle an der noch vor wenigen Sekunden der Stoff dunkel verfärbt war, doch ich sah nur ein normales vielleicht etwas zu enges lila Hemd. Ungläubig suchten meine Augen die von Sherlock „Halluzinationen würde ich meinen, passt zu den Alpträumen" sagte er schlicht und ließ sich in einem der Sessel nieder „Den solltest du trinken" fügte er noch an und deutete auf eine dampfende Tasse Tee auf dem Sofatisch. Das Gefühl der absoluten Ahnungslosigkeit würde mir wohl noch lange erhalten bleiben dachte ich mir. Woher wusste er das ich einen Alptraum hatte oder das ich Halluziniere? Hat er mich etwa die ganze Zeit beobachtet und erahnt das ich wach werde um dann einen Tee für mich aufzugießen? Wahrscheinlich sonst würde er ja nicht noch dampfen. Ich wusste nicht ob ich das jetzt beängstigend oder süß finden sollte. Ich war so viel Aufmerksamkeit einfach nicht mehr gewohnt also beschloss ich das ganze vorerst süß zu finden, anstatt mir also den schmerzenden Kopf zu zerbrechen nahm ich die Tasse und trank einen Schluck. Apfel Tee das weckte viele Erinnerungen an vergangene bessere Zeiten die ich jedoch so schnell wie möglich versuchte niederzuringen bevor sie sich zu stark in mein Bewusstsein drängten. Ich wollte daran nicht denken, nicht jetzt wenn mein Verstand so anfällig für Täuschungen war. „Wie spät ist es?" fragte ich Sherlock einfach nur um die Stille auszufüllen. „Es ist 14.23 Uhr" antwortete dieser prompt mit Blick auf sein Smartphone. Stille da war sie wieder aber so schnell gab ich nicht auf „Aha danke. Wo ist John?" fragte ich ehrlich Interessiert ich mochte den blonden Arzt. „Arbeiten, wie langweilig" seufzte Sherlock und klang dabei wie ein genervtes Kind, das brachte mich dann trotz der Umstände zum Lachen. Er sah mich verwundert an und sagte lächelnd „Du bist süß". Nun rutschte sein Geschichtsausdruck fast schon ins geschockte „Also man hat ja schon so manches über mich gesagt, Worte die oft fallen sind arrogant, verrückt, unsensibel oder gar geisteskrank aber süß war noch nie dabei" „Es gibt für alles ein erstes Mal" antwortet ich schlicht. Er schmunzelte und blickte dann wieder auf sein Smartphone.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top