Freigang

So meine Lieben,

ich hätte Heute Morgen nicht gedacht das ich ein neues Kapitel hochlanden würde aber nachdem ich all die lieben Nachrichten gelesen habe die mir in den letzten Jahren hinterlassen wurden (hatte mich seit mindestens 3 Jahren oder so nicht geingeloggt, denke ich). Konnte ich nicht anders. Ich danke euch, ihr wisst gar nicht wie viel mir das bedeutet.

So dieses Kapitel ist zur hälfte alt und zur hälfte von Heute, ich hoffe ich kann es noch und entschuldige mich für Rechtschreibfehler usw. ich hab keinen Beta Leser.

#nobetawedielike(wo)men

Machts gut und habt einen wunderschönen Tag.



Kapitel 15: Freigang

„Becky komm sonst erwischen sie uns" Susann Bones sah sich panisch um, ihre selbsterwählte kleine Schwester lief zu langsam, sie hatten sich heute getraut, sie waren abgehauen. Oft hatten sie darüber gesprochen, wie es wäre frei zu sein aber die Angst vor der Straße und einem Leben in der Kälte hatte sie immer abgehalten. Doch als Dave in ihr Zimmer gekommen war, mit dem Geruch von Alkohol, Schweiß und Zigaretten an sich war ihr klar geworden das die Straße eine bessere Wahl war als zu bleiben.

Rebecca hatte er bis jetzt in Ruhe gelassen aber wie lange noch, sie war nur zwei Jahre jünger als sie selbst. Sie hatte sie nicht zurücklassen können also hatte sie sie überzeugt mitzukommen. Weg von den Schlägen, den Beleidigungen.

„Ich komme ja Sue" mit ihren kleineren Beinen hatte Becky es viel schwerer sich durch den Schnee vorwärts zu kämpfen, deshalb streckte sie ihre Hand aus, sogleich wurde diese ergriffen und sie etwas gezogen. Es war bitterkalt, beide zitterten vor Kälte. Ihre Pflegeeltern waren zu geizig gewesen ihnen richtige Winterjacken zu kaufen, deshalb hatten sie mehrere Pullover angezogen aber die Kälte fraß sich wie Säure durch jede ihrer mittlerweile vom Schnee eingeweichten Kleiderschichten.

„Wir haben es gleich geschafft, da vorne fährt der Nachtzug ab, der bringt uns nach London" tatsächlich war die kleine Bahnstation schon in Sichtweite, sie wurde von einer einzelnen Laterne beleuchtet. „London" hauchte Rebecca andächtig und stieß so eine kleine Dampfwolke aus. Als Kind war sie nur einmal dort gewesen, ihre Eltern hatten sie mitgenommen als sie einen Termin in der Innenstadt gehabt hatten. Schon damals hatte diese Stadt sie beeindruckt und auf eine unerklärliche Weise fasziniert.

„Ja London, da wird alles besser, niemand kann uns dann mehr in dieses Kaff zurück bringen" Sue glaubte fest an ihre Worte und ahnte nicht was die Zukunft bringen würde. „Aber du wirst bei mir bleiben oder?" mit großen Augen sah Becky ihre Freundin an. Sie hatte Angst sie könnte weg gehen oder schlimmeres, noch jemanden zu verlieren den sie liebt wäre ihr Ende. Sue blieb stehen und drehte sich zu ihr um. Sie fing ihren Blick ein und sagte so sanft sie konnte. „Aber natürlich. Rebecca hör mir jetzt gut zu. Ich liebe dich wie keinen anderen Menschen auf der ganzen Welt, du bist meine Schwester und niemals werde ich dich alleine lassen, ich werde immer bei dir bleiben. Versprochen"

*

Es schneite, das hatte ich schon durch das Fenster im Wohnzimmer gesehen. Ich freute ich dass es an meinem ersten Tag in Freiheit schneite. Schnee hatte so etwas reines, er legte sich über alles Schlechte und gab ihm seine Unschuld zurück. Vielleicht hoffte ich dass wenn irgendwann mal genug davon auf mich fiel, auch ich meine Unschuld zurückbekommen würde.

Ich war nervös als ich durch die Tür ins freie ging, aber der Lärm der Straße und der fallende Schnee beruhigten mich, das war etwas das ich gewohnt war. Stille brachte mich fast um meinen ohnehin schon gefährdeten Verstand, ich brauchte die Geräusche eines übervollen Londons um mich wohlzufühlen, ich hasste es wenn ich meine eigenen Gedanken hören konnte. Jedoch gab es hier draußen etwas das ich ebenso gut kannte, was mich aber unerwartet hart traf die Kälte. Jahrelang hatte ich in einer kalten Wohnung oder sogar ungeschützt auf der Straße verbracht wo ich mir das frieren schnell abgewöhnt hatte und nun schlotterte ich nach ein paar Tagen in einer geheizten Wohnung. Ich hoffte dass ich mich nach ein paar Minuten vielleicht daran gewöhnen würde.

Sherlock und John liefen dicht neben mir, wahrscheinlich wollten sie mir zeigen das Flucht keine Möglichkeit war oder sie wollten mich beschützen, vor was auch immer aber ja diese Variante gefiel mir deutlich besser. Auch wenn ich glaubte das die größte Gefahr für mich in diesem Moment ich selbst war. Immerhin war ich an diesem Morgen nicht stark genug gewesen zu verhindern dass mich der Drang überkam mich zu ritzen und ich hatte diesem Drang auch noch nachgegeben. Jetzt fühlte ich mich schuldig und schwach, verdammt ich durfte mich da jetzt nicht zu tief reindenken, schon jetzt brannten mir bittere Tränen in den Augen.

„Alles in Ordnung?" fragte John mich nun sanft, ich nickte und brachte sogar ein Lächeln zu Stande. „Ja alles bestens, die kalte Luft brennt mir nur in den Augen" Sherlock sah mich wieder mit diesem –ich weiß das du lügst- Blick an. John sah zu ihm, das konnte ich in diesem Augenblick nun wirklich nicht gebrauchen, deshalb lenkte ich ihn schnell ab „Wann ist eigentlich die erste Stunde mit der Junkiesportgruppe?"

„Nächste Woche Montag fängt eine neue Gruppe mit dem Training an" antwortete John mir, er versuchte den verwirrten Ton aus seiner Stimmer heraus zu halten, mir viel auf das er mir das wahrscheinlich bereits gesagt hatte, die Angst das er bemerken könnte das ich nur ablenken wollte von den Tränen die in meinen Augen brannten ergriff mich.

Ich wusste nicht ob ich stark genug wäre zu lügen sollte er mich fragen warum ich an der Schwelle zu bitteren Tränen stand. Nicht das ich ihn anlügen wollte aber ihm die Wahrheit zu sagen würde mehr schmerzen. Sowohl ihn als auch mich. Zu meinem Glück schien er die wiederholte Frage als Entzugserscheinung abzustempeln und wir gingen weiter.

Sherlock konnte ich hingegen nicht täuschen, er wusste was ich getan hatte und ich hasste mich dafür das ich sein Vertrauen in mich enttäuscht hatte, umso mehr überraschte es mich als ich fühlte wie er seine Hand um meine Schloss und sie leicht drückte. Als wollte er mir sagen dass er da war und dass wir das zusammen durchstehen würden. Sein Blick sagte mir dass er wusste was es bedeutet Rückschläge zu erleben.

Hätte mir vor sechs Monaten jemand gesagt das der Tag kommen würde an dem ich frisch drogenfrei, mit frischen Schnitten am Arm, Hand in Hand mit einem Mann aus dessen Blick ich zuweilen mehr lesen konnte als aus so manchen Gespräch die Straße entlang laufen würde, ich hätte wahrscheinlich gefragt was dieser Jemand sich für Stoff gespritzt hatte und das ich auch etwas davon wöllte.

Aber nun war ich hier, in dieser unwirklichen Situation und lief in eine bessere Zukunft.

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