Ein Ausflug


Frühstück mit Mrs Hudson war schön gewesen, ich hatte sie wirklich gern aber das war auch nicht schwer, sie war so eine herzliche Person. Ohne Vorbehalte hatte sie ihre Tür und ihr Herz für mich geöffnet, nicht jeder wäre damit einverstanden gewesen das der Mieter der Wohnung im eigenen Haus einen Drogenentzug an einer Selbstmordgefährdeten durchführt.

Es wunderte mich etwas als Sherlock nicht im Wohnzimmer des Obergeschosses war als ich dorthin zurückkehrte. Ich fand nur John, welcher zu meiner Erleichterung die Fenster geöffnet hatte. Noch bevor ich nach dem Aufenthaltsort des Detektives Fragen konnte hörte ich ihn hinter mir die Treppen hinauf kommen.

Zu meiner Verwunderung entdeckte ich dass er einen Koffer in der Hand hielt, wo auch immer er denn aufgegabelt hatte. Ich hoffte es war nicht das Gepäck eines Mordopfers, wenn mich schon der Geruch von Speck am Morgen abschreckte wollte ich mein Glück nicht mit einer Leiche im Juni testen.

„Hier" begann Sherlock, er drückte ihn mir in die Hand, zu meiner Erleichterung konnte ich am Gewicht feststellen das er leer war. „Du solltest packen, Sachen für drei Tage, klassisch aber auch was Festliches wäre gut. Und wenn du einmal dabei bist, pack doch ruhig auch meine Sachen mit ein."

Erstaunt sah ich ihn an, die Bitte an sich war in Ordnung, ich hatte Jahrelang aus einer Tasche gelebt und seine Sachen einzupacken würde ich auch hinbekommen, nachdem ich rausgefunden hatte wie man Anzüge und gebügelte Hemden in einen Koffer packte. Etwas Kontext wäre dennoch nicht schlecht.

„In Ordnung" sagte ich jedoch erstmal, nur das er wusste das ich an Bord war, ich würde ihm überall hin folgen. Und ich musste gar nicht weiter Fragen, dafür hatte ich John. „Was ist los?" eine berechtigte Frage "Wo geht ihr hin?" diese auch.

„Wo gehen wir hin John" sagte Sherlock, er hatte wieder diesen Ausdruck im Gesicht, er hatte einen Plan und war ganz wild darauf ihn umzusetzen, nicht das ich ihn abhalten wollen würde, selbst wenn, niemand konnte das wenn er so war.

„Du denkst doch nicht wir fahren ohne unseren Blogger" der Arzt bekam kein Wort dazwischen „Auch du solltest packen gehen. Wir fahren zum Holmes Familientreffen in Hampshire. Verlängertes Wochenende, Mycroft holt uns am Freitag um 7 Uhr hier ab."

„W-Wie bitte?" ungläubig lachte John, ich konnte es ihm nachfühlen, das war unerwartet, ein Fall, eine Mission oder auch das wir uns vor der Polizei verstecken müssten hätte ich eher erwartet als eine Art Familienurlaub? Was machte man überhaupt auf einem Familientreffen?

Meine Familie, wenn es diese noch gab und sie sich nicht gegenseitig (wortwörtlich) umbrachten, würden sich wohl treffen um böse Pläne zu schmieden oder so ähnlich. Keine Ahnung was die Mafia so in ihrer Freizeit macht, Russisches Roulette? Aber ich hatte auch keine Ahnung was, normale nicht kriminelle Familien drei Tage lang machen wollten.

Mir war auch neu das Sherlock eine so große Familie hatte das man ein ganzes Wochenende brauchte um einander zu treffen. Genau genommen kannte ich von seiner Verwandtschaft nur Mycroft, ich schauderte was wenn die alle so waren? Ich und der ältere Holmes hatten ein, sagen wir angespanntes Verhältnis seit er beschlossen hatte einen Deal zu machen mit dem Mann der mich hatte töten wollen, nicht das wir davor sehr viel freundlicher miteinander gewesen waren aber naja, schlimmer geht immer.

Ansonsten wusste ich so gut wie nichts über die Familie Holmes, seine Mutter war, wie ich glaubte mich zu erinnern, Violet Holmes, eine ehemalige Mathematikerin und ihr Mann war Siger Holmes. Ausgehend von ihren Kindern würde ich sagen keine armen Leute, der Typ der Snobs großzog und Hochzeitsanzeigen aufgeben wollte, bestimmt nicht die Sorte Mensch die sich freut das ihr Sohn eine mehr oder weniger rehabilitierte obdachlose Drogensüchtige mit nach Hause brachte.

„Was gibt es denn daran nicht zu verstehen?" unterbrach Sherlock meine rasenden Gedanken in dem er John antwortete.

„Die Tatsache das du freiwillig Zeit außerhalb von London verbringen willst fürs erste" ja das klang nicht nach Sherlock, er liebte die Großstadt, auf dem Land konnte ich ihn mir gar nicht richtig vorstellen. Nicht annähernd genug Verbrechen oder kriminelle Superhirne für ihn. Am Ende würde er noch anfangen die Kühe zu deduzieren.

„Und zweitens: Das du, von allen Menschen auf der Welt, bereitwillig deine Verwandtschaft besuchen willst. Gewöhnlich muss Mycroft dich beinah zwingen deine Eltern auch nur anzurufen." auch das Stimmte, er war kein Familienmensch. Das hatten wir gemeinsam, nur war ich es unfreiwillig, er hatte sich entschieden seinen Verwandten aus dem Weg zu gehen.

„Müsstest du dich dann nicht freuen dass wir fahren? Sieh es als Charakterentwicklung" gutes Argument aber ich sah hindurch, John auch, da war mehr dahinter, etwas das er uns nicht sagte. Es hinterließ Spuren an einem wenn man mit dem brillantesten Mann in England zusammenlebte man bekam einen schärferen Verstand, zumindest redete ich mir das ein.

Der Blonde schnaubte, er sah zurück auf seine Zeitung „In Ordnung, sag uns eben nicht was los ist. Ich muss so wie so arbeiten."

„Nimm dir frei" Sherlock sagte das so trocken, er war es gewohnt das man mit seinen Aktionen mitging, deshalb wusste ich das er gewinnen würde, ob er es selbst schon wusste oder nicht der Arzt würde uns begleiten, wenn nicht aus der Pflicht als bester Freund heraus, dann bestimmt weil er sich nicht entgehen lassen könnte was Sherlock drei Tage auf dem Land tun würde, wie seine Familie so war und so weiter. Neugier war der Katze tot.

„Warum ist es dir so wichtig dass wir dieses Wochenende nicht in London sind?" er nahm seine Zeitung wieder runter und bedachte den Detektiv mit einem eingehenden Blick. Ich glaubte er hatte denn Nagel auf den Kopf getroffen mit der Frage, darum ging es, wir sollten aus der Stadt, das Ziel war nur Nebensächlich.

Sein Schweigen war Antwort genug, grade als sein Blick zu mir flackerte wurde es mir klar. „Oh mein Gott Sherlock, es ist wegen mir" für eine Sekunde lang sah er ertappt aus bevor seine Gesichtszüge wieder neutral wurden. Also hatte ich Recht.

„Was meinst du Becky?"

„Ich denke Sherlock will nicht zugeben das er mir etwas Gutes tun möchte." Ich stellte den Koffer ab, hatte ganz vergessen dass ich ihn immer noch hielt. „Die Landluft wird mir bestimmt gut tun, in letzter Zeit ist es mir zu stickig und eng in London. Danke" ich konnte nicht anders, ich umarmte meinen Detektiv. Dieser schloss sofort seine Arme um mich, seine Nase vergrub er in meinem Haar.

„Mir war nicht klar dass du noch Probleme wegen der Kopfverletzung hast." oh nein, jetzt klang der gute Doktor besorgt, das wollte ich nicht, so schlimm ging es mir ja nun auch wieder nicht. Ich löste mich von Sherlock und nahm denn Koffer wieder auf. „Ach was, ein wenig Schwindel und Kopfschmerzen. Nichts Schlimmes." Ich erwähnte lieber nicht die Übelkeit die ich manchmal am Morgen hatte.

„Vielleicht sollten wir nochmal ins Krankenhaus, nachsehen ob alles richtig verheilt ist." Innerlich rollte sich in mir alles zusammen, kein Krankenhaus, das letzte Mal hatte mir gereicht. „Nein" sagte ich bestimmt, ich setzte mein bestes Lächeln auf „Wir sollten packen." Ohne eine Antwort abzuwarten ging ich ins Schlafzimmer, es wärmte mein Inneres das Sherlock solche längen für mich ging, ich beschloss seine Familie auf mich zukommen zu lassen, auch wenn ich nervös war, was war das schlimmste das passieren konnte?

Ich hatte schlimmeres durchgemacht, selbst wenn alles schieflief hatten wir dennoch drei Tage Urlaub außerhalb von London.


*

(19.06.2015 – London, England)


Wenn ich der Typ dafür wäre hätte ich wahrscheinlich ein schlechtes Gewissen darüber das Rebecca mir die perfekte Ausrede geliefert hatte und ich diese sofort genutzt hatte. Auf diese Weise hatte auch John sich frei genommen, nicht dass ich ihn nicht auch dazu bekommen hätte aber es war einfacher ihren großen blauen Augen nachzugeben.

Meine Frau vibrierte quasi vor freudiger Energie als wir die Koffer in den Wagen luden denn Mycroft organisiert hatte. Es war schön sie so zu sehen, vielleicht war der vorgeschobene Grund auch ein guter Anlass für die kleine Reise, nur wäre ich ohne die Warnung nie darauf gekommen. Ich musste wirklich meinen Horizont erweitern. Wie viele Dinge gab es noch, die mir nicht einfielen, die sie so vor Freude strahlen lassen würden.

Natürlich hatte mein Bruder ein großes schwarzes Spitzenmodell von Fahrzeug gemietet, mich wunderte dass er nicht gleich noch einen Fahrer mit bestellt hatte. Doch es war ihm anscheinend vollkommen Recht sich die grob anderthalb Stunden von John kutschieren zu lassen, während er auf dem Beifahrersitz thronte.

Blieb der Rücksitz für mich und Rebecca, was ich sehr begrüßte, so konnte ich ihre Hand halten für den Fall sie würde nervös werden oder ihr würde wieder flau oder auch einfach nur für den Fall das sie meine Hand halten wollte, ich war nicht wählerisch.

Sie strahlte mich an als die Türen des Wagens sich neben uns schlossen und John den Motor startete. Wusste ich es doch, sie nahm meine Hand und drückte sie, ich lächelte sie ebenso offen an, den Blick meines Bruders ignorierend, welchen er mir über den Spiegel zuwarf.


*


Die ersten Minuten der Fahrt genoss ich einfach nur aus dem Fenster zu sehen, die Gebäude zu betrachten an denen wir vorbeifuhren, die Menschen die ihren Tätigkeiten nachgingen und schließlich der Szenenwechsel als wir London hinter uns ließen. Ich hatte mir ein Buch in meine Schultertasche gepackt, mein Notizbuch war im Koffer, ich hatte es nicht zurücklassen wollen, bei unseren Talent stolperten wir auch im Urlaub über eine Leiche, doch ich bezweifelte das ich es lesen könnte.

Ich schien lange Autofahrten nicht mehr gewohnt zu sein, konnte mich an meine letzte nicht mal mehr erinnern, die Fahrt nach Parr und zurück zählte der umständehalber nicht wirklich, mir war flau um die Magengegend. Gut das ich nur ein leichtes Frühstück hatte, dennoch wollte ich es nicht unbedingt ein zweites Mal sehen. Ich rieb mir mit meiner freien Hand über mein Schlüsselbein, mich sammelnd.

„Alles gut Becky" John sah mich über den Rückspiegel kurz an bevor er sich wieder aufs Fahren konzentrierte. „Alles Bestens" versicherte ich ihm und irgendwie auch mir, ich brauchte etwas Ablenkung von den zicken die mein Körper machte.

„Also" begann ich, sehr eloquent, ich weiß. „Wie muss ich mir dieses Wochenende vorstellen?" ich sah von Sherlock zu Mycroft und zurück, John nickte „Gute Frage Becky" er lächelte mir über den Spiegel zu. Die Holmes Brüder rollten nur Synchron die Augen, entweder wollten sie lieber gar nicht drüber reden oder sie waren genervt über meine Neugier. Mein Tipp war jeweils eins von beiden.

Ich wollte ein paar Informationen, Sherlock kümmerte es vielleicht nicht aber ich wünschte mir schon einen guten Eindruck auf seine Eltern und restliche Verwandtschaft zu machen. Er sollte sich nicht für mich schämen müssen, auch wenn ich nicht glaubte das Sherlock sowas wie ein Schamgefühl hatte. Das Mycroft mich als nicht gut genug für seinen Bruder ansah war mir schon klar, ich hoffte er hatte seine Meinung nicht bereits unter den Leuten kundgetan, dann hätte ich keine Chance mehr.

„Keine Sorge Miss Kingsley, ich habe ihnen nur erzählt dass sie die neue Mitbewohnerin in der 221 B sind und das Sherlock sie sowie Dr. Watson eingeladen hat uns zu begleiten. Nichts von ihrer" er machte eine kurze Pause, die vor Arroganz tropfte „Vergangenheit."

„Mycroft" mahnte ihn Sherlock, die beiden sahen einander an. „das hat sie nicht gefragt." ich war dankbar das er sich darauf beschränkte und ihn nicht auch wegen seines Tonfalls zur Rede stellte, einen Streit, besonders unter der Tatsache das wir noch circa eine Stunde im selben Auto sitzen mussten, wollte ich vermeiden. Ich hätte die Klappe halten sollen.

„Nicht mit Worten aber es war ihr deutlich anzusehen." Er hatte mich angesehen? Wann, Wie, Wie lange und Warum? Ach verdammt, ich wurde langsam zu dem nervösen Frack das ich befürchtet hatte zu sein sobald wir ankamen.

„Warum überlässt du es nicht mir sie anzusehen und beantwortest lieber die Frage die zu hören war." dankbar drückte ich Sherlocks Hand, mein Retter.

Er murmelte etwas dass ich ganz vorsätzlich ignorierte und begann dann zu erzählen. „Einmal im Jahr treffen sich die Familie Holmes und diverse angeheiratete Zweige des Stammbaumes in Hampshire. Unser Vater nahm denn älteren Familiennamen Holmes an müssen sie wissen. Das Landhaus unserer Eltern ist außerhalb der Stadt, dort werden wir untergebracht sein. Der Rest der Verwandtschaft, welche zuweilen an die fünfzig Mitglieder zählt, wird im Four Seasons in der Stadt untergebracht sein, dort findet auch die große Wiedersehensfeier am Samstagabend statt. Den Rest der Zeit trifft man sich in kleineren Gruppen zum Tee, Brunch, um Ausflüge zu unternehmen oder in unserem Fall man versucht diese Gelegenheiten zu umgehen."

„Viel Glück dabei Bruder, nun da wir zum ersten Mal seit unserer Studienzeit erscheinen glaube ich kaum das Mummy es zulässt das wir nicht zumindest an einigen der geplanten Folterstunden teilnehmen."

Die Beiden sahen aus als müssten sie Sauerkraut kauen, erwachsene Männer die schauderten wenn sie daran dachten dass ihre Mutter sie verdonnern würde Zeit mit der eigenen Verwandtschaft zu bringen. Waren das die Probleme der Oberschicht oder war das bei funktionierenden Familien immer so?

„Und wem haben wir das zu verdanken?" Sherlock sah nicht schuldbewusst aus, eher genervt.

„Sie wissen schon dass die Tatsache dass sie mitgefahren sind als Sherlock es beschlossen hat, mehr über sie als ihn aussagt?" ich lehnte mich etwas nach vorn um in sein Blickfeld zu kommen. Wie ich bereits bei der Sache mit der Bombe festgestellt hatte, er mochte sich beschweren, zicken und auf uns herabblicken aber wenn sein Bruder ihn brauchte, kam er. Das war die eine Schwachstelle in seiner Rüstung und wenn er so gerne an meiner rüttelte würde ich den Gefallen nur zu gerne erwidern.

John lachte kurz auf, Sherlock tat es weniger auffällig, er sah aus dem Fenster und versteckte so sein Gesicht etwas. „Wie dem auch sei" er war wirklich der Eismann, sein Ausdruck veränderte sich kaum. „wenn wir Glück haben trifft die Familie erst Heute Abend ein und uns bleibt etwas Zeit uns vorzubereiten."

Ich lehnte mich wieder in meinem Sitz zurück, zumindest wusste ich jetzt mehr als vorher, den Rest musste ich auf mich zukommen lassen. Gut das ich meine beste Jeans trug, gepaart mit einer dunkelgrünen Bluse, die, sollte man den Online Artikeln die ich gelesen hatte Glauben schenken, meine Augen- und Haarfarbe komplimentierte. Ich war so aufgeregt, meine Hände begannen schon zu schwitzen.

Mein Herz klopfte so hart und schnell ich hatte Angst Sherlock würde es an meiner Hand spüren, womöglich tat er es, denn er drückte sie kurz. Ich hatte mein Schulterlanges Haar etwas hochgesteckt, Sherlock hatte die Nase kraus gezogen als ich ihm am Morgen verboten hatte es durcheinander zu bringen. Er mochte es sein Gesicht darin zu verstecken wenn wir uns umarmten aber ich musste akzeptabel aussehen wenn wir ankamen.

Ganz ruhig Rebecca, versuchte ich mir einzureden, das sind auch nur Menschen, aber es waren die Eltern des Mannes denn ich mehr liebte als alles andere auf der Welt, auf der anderen Seite werden wir sie bestimmt nicht oft sehen, obwohl es dennoch nett wäre sie würden mich mögen. Ich musste nochmal mit Sherlock sprechen über das planen von Ausflügen die eigentlich meiner Erholung diesen sollten, nein er hatte es gut gemeint, er war perfekt, ich war das Problem.

Was würde ich sagen? All meine Erfahrung mit Eltern war entweder rostig oder schlecht. Meine Eltern waren lügende Mörder gewesen aber rein emotional betrachtet hatte ich sie geliebt und sie waren immer liebevoll zu mir gewesen, meine Pflegeeltern waren atmender Abfall gewesen und noch nie hatte ich so etwas wie Schwiegereltern, wenn das überhaupt der richtige Begriff war, getroffen.

Mycroft hatte ihnen nichts von meiner Vergangenheit gesagt, das war schon mal gut aber was würde ich Antworten, sie würden bestimmt Fragen wer die Fremde war die ihr jüngster Sohn mitbrachte und wo sie her kam. Ich wünschte Sherlock hätte nicht immer abgeblockt als ich mit ihm hatte planen wollen was wir sagen würden. Ich wusste er würde einfach Schweigen zu Fragen die er nicht beantworten wollte aber das war doch keine Option für mich.

Aber die Wahrheit war auch so eine Sache:

Hallo mein Name ist Rebecca, nennen sie mich ruhig Becky. Woher ich ihren Sohn kenne? Gute Frage, er hat meinen Selbstmord verhindert. Warum ich mich hatte umbringen wollen? Lustige Geschichte, meine Eltern wurden als ich Zehn war brutal ermordet, ihre Leichen zu finden, die Gewalt meiner Pflegeeltern, das Verschwinden meiner besten Freundin und meine Drogensucht hab ich weniger gut verkraftet, deshalb die Nummer mit der Brücke und dem springen. Warum die langen Gesichter, ich hab ja noch nicht mal erwähnt das ich auch zur Selbstverstümmelung neige, ein soziopathisches Superhirn meinen Tod will und mein Großvater der Kopf der Estländischen Mafia ist. Oh sie wollen dass ich gehe? Ja kann ich verstehen.

Das klang nicht gut auf der anderen Seite war das die Geschichte meines Lebens, ich hatte diese Erfahrungen durchlebt und war immer noch da. Nicht ohne Hilfe aber dennoch hatte es mich stärker gemacht. Es kam mir falsch vor das alles zu verschleiern, eine Lüge zu erfinden, denn ohne diese Dinge wäre ich nicht ich selbst, sondern jemand anderes.

Ich sah aus dem Fenster, hielt meine Hände davon ab mit meinem Haar zu spielen, ich brachte sie zu meinem Gesicht, fuhr mir kurz über die Augen.

Was sollte ich nur tun?

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