Der Fehler


Meine Eltern hatten sich nie vor mir gestritten aber so ungefähr musste es sich anfühlen, also wenn man seinen Vater kaum kannte und seine Mutter nicht ausstehen konnte musste es sich so anfühlen, vielleicht war es auch ganz anders aber mein schlafbenötigendes Hirn brachte keinen anderen Vergleich zu Stande als ich dastand, Lestrade und Donovan beim Streiten zusehend. Das mit dem Kaffee würde wohl nichts mehr.

„Ich kann gar nicht anfangen aufzuzählen gegen wie viele Vorschriften das verstößt" - ja das war vorhersehbar.

„Er kennt die Akten doch bereits, die Fälle hat er gelöst, was ist dabei wenn er nochmal rein schauen will" - logisch, sehr logisch.

„Was dabei ist? Gott weiß was er da unter anstellt mit den Akten" - also das war beleidigend. Wir sind doch keine Wilden oder Verbrecher.

„Er ist ja nicht allein, sein Bruder ist auch da" - ob Sally das wissen musste, fraglich aber ich sagte nichts.

„Warum will er eigentlich diese Akten durchsehen, er vergisst doch angeblich nie etwas" - das war wahr aber angeblich macht er auch keine Fehler also...

„Das hat er nicht gesagt" - aus gutem Grund.

„Hat das was mit diesen Moriarty Drohungen zu tun?" - Echt jetzt? Das ist der Zeitpunkt an dem die Frau beschließt eine gute Polizistin zu werden? Ausgerechnet Heute fängt sie an sinnvolle Gedanken zu haben und Fragen zu stellen.

In meinen Gedanken zum Streit merkte ich gar nicht dass die beiden angefangen hatten mich anzusehen. „Hat es etwas damit zu tun?" fragte Lestrade mich, ich war so müde, mein Kopf tat weh, wahrscheinlich würden wir alle in die Luft gesprengt und nun musste ich auch noch Lügen.

„Was?" sehr eloquent von mir. „Oh mein Gott, bitte sagen sie mir das keine Drohung eingegangen ist. Sagen sie dass da draußen keine Bombe tickt und sie mir das verschwiegen haben." jetzt schrie er.

„Ich kann ihnen mit Sicherheit sagen dass da draußen keine Bombe ist" entweder war das einfältig oder genial von mir.

„Aber dass eine Drohung eingegangen ist bestreiten sie nicht" hätte ich mir denken können.

„Oh mein Gott, die Bombe ist hier drin" Lestrade auch? Warum wurden diese Beiden mit zunehmender Stunde immer schlauer während ich dastand und Angst hatte zu vergessen wie man atmet.

„Ruhig" mahnte ich, sah mich um aber niemand schien in Hörweite zu sein. „Wir durften es ihnen nicht sagen, es darf keine Evakuation stattfinden sonst sterben wir alle."

Sally sah zornig aus, sie lief los, das konnte nicht gut ausgehen, ich musste etwas tun aber was, sie niederringen war keine Option, ich wäre schneller am Boden als ich Sherlock rufen konnte also tat ich das, so laut ich konnte „SHERLOCK" das brachte sie zumindest kurzweilig zum Stehen.


*


Wir hatten nicht mehr viel Zeit, eine Spur hatten wir auch noch nicht, erst Recht keinen Fehler in meiner Arbeit aufgedeckt, ich sah auf, wo war Rebecca? Ich hatte sie auf ihren Platz gesetzt, das war aber, ich sah auf die Uhr, das war Stunden her, es blieb nicht mehr viel von unserer Frist. Vielleicht sollten wir langsam einen Plan machen sollte der Notfall eintreten, sollten wir nichts finden aber vorher musste ich meine..... ich musste Rebecca finden.

„Sie ist Kaffee holen mit D.I. Lestrade" steuerte mein Bruder bei, ich war fast dankbar das er hier war und half, auch wenn ich das niemals zugeben würde. „Sie trinkt keinen Kaffee" das wusste ich, alles abgespeichert in meinem Gedächtnispalast.

„Ja aber im Gegensatz zu dir, denkt deine Freundin nicht immer nur an sich selbst"

Noch bevor ich die Chance hatte etwas zu erwidern hörte ich sie rufen, meinen Namen, sie klang aufgeregt. Ich rannte los, fallen lassend was auch immer ich in der Hand gehalten hatte, unwichtig. Schritte hinter mir verrieten mir das mein Bruder sowie mein Mitbewohner mir folgten.

Ich erkannte sofort was passiert war als ich bei ihr ankam, dennoch machte ich mit einem schnellen Blick sicher dass sie nicht verletzt war, rein aus wissenschaftlichen Gründen.

„Sergeant Donovan, ich versichere ihnen dieses Vorgehen war nötig, sollten sie jetzt jedoch ihren Vorgesetzten informieren wird es ein kurzer Sieg für sie, denn der Moment in dem Moriarty merkt das sein Spiel nicht nach seinen Regel gespielt wird, zündet er die Bombe. Und alle in diesem Gebäude, jeder einzelne" ich riskierte einen Blick zu Rebecca „wird sterben"

„Wie konnten sie uns im Dunkeln tappen lassen" der Inspektor klang gekränkt, dafür hatte ich keine Zeit, für nichts von alle dem blieb uns genug Zeit. „Verstehen sie nicht, es gab keinen anderen Weg, je mehr Leute davon wissen umso größer das Risiko. Wir müssen sein Rätsel lösen bevor es Zwei Uhr Sechs ist"

„Wie können wir ihnen dabei helfen" überrascht sah ich Sally an, damit hatte ich nicht gerechnet, es war jedoch auch ein langer Tag gewesen und die menschliche Natur war mir zumeist fremd. „Was? Ich will lange genug leben um ihren Arsch für immer aus Polizeiangelegenheit rausschmeißen zu können"


*

(13.05.2015 – London, England)


Sherlock erklärte den Beiden was die Aufgabe war, die Aussicht einen Fehler in seiner Brillanz zu finden brachte neue Lebensgeister in Donovan, Lestrade sah weniger begeistert von seiner Aufgabe aus, ein Fehler Sherlocks war nach Aktenlage ebenso sein Fehler. Zog er ihn doch hinzu.

Wieder im Archiv angekommen sah ich auf die Uhr über der Tür, Mitternacht, noch zwei Stunden, das war so knapp wie noch nie. Trotz des Schocks der sich wie ein Zitteraal durch meinen Körper kämpfte war ich fertig, die Nächte voller Alpträume, das Wachbleiben bis Sherlock ins Bett kam forderten ihren Tribut, ich konnte kaum die Augen offen halten.

„Komm" flüsterte Sherlock nahe meinem Ohr, er zog leicht an meinem Arm, ich folgte ihm, selbst wenn ich gewollt hätte fehlte mir die Energie mich zu wehren. In einer weniger gut beleuchteten Ecke angekommen, schob er drei Klappstühle zusammen, mit wenig Aufwand brachte er mich dazu mich hinzulegen.

„Aber ich muss helfen" protestierte ich schwach, selbst in meinen Ohren hörte sich meine Stimme nach mehr Schlaf als Wachsein an. „Das hast du bereits" hörte ich ihn noch leise sagen, das letzte was ich fühlte waren weiche Lippen an meiner Schläfe bevor ich einschlief.


*


Ich nahm meinen Mantel um sie damit zuzudecken, meine Finger durch ihr Haar streichelnd hockte ich einen Moment neben ihr, versuchend das Chaos zu sortieren das die letzten Stunden in meinem Gedankenpalast hinterlassen hatten, offene Türen, überall langen Dinge verstreut und waren durcheinander.

„Es bleibt nicht mehr viel Zeit Bruder" keine zwei Stunden mehr, das war wahr, ich hasst es wenn er recht hatte.

„Wenn es fünf vor zwei ist möchte ich das du sie hier raus schaffst" sie würde nicht freiwillig gehen, nicht einmal hatte ich in ihrem Blick lesen können das sie wegrennen wollte. Sie würde entgegen all ihrer Instinkte hier bleiben, bis zum bitteren Ende. Das konnte ich nicht zulassen.


*


Um ein Uhr in der Nacht lagen die Nerven aller beteiligten Blank, wir hatten unzählige Fälle durchgearbeitet, einige davon hatte Sherlock gelöst als er noch auf Drogen gewesen war und selbst in diesen hatten er und sein Bruder keine Fehler entdecken können. Wir waren alle am Ende, ich wusste nicht ob es einen Plan gab sollten wir es nicht rechtzeitig schaffen, jedoch war das zweifelhaft, wir wussten nicht wo der Sprengsatz war und selbst wenn, er würde ihn überwachen und zünden falls wir die Regeln brechen wollten.

„Vielleicht meint er keinen Fehler im klassischen Sinne" warf ich ein, ein wenig Brainstorming betreibend. Mein Mitbewohner hatte vor zehn Minuten angefangen wild in den Unterlagen zu wühlen, ab und an warf er auch eine Akte, die Tatsache dass keiner der Polizisten etwas sagte zeigte wie schlimm es um uns stand. Ich fragte mich was das sollte? Wozu dieser Fall? Dies war anders als das entführte Kind oder die vergifteten Hochzeitsgäste.

„Was meint er dann, einen Rechtschreibfehler" steuerte Greg sarkastisch bei, ich konnte ihn ja verstehen.

„Nein, nein, nein ich schreibe in ihre Berichte nichts nieder und wenn dann würde ich dabei keine Fehler machen" vielleicht sollte ich Becky wecken, der weltweit einzige Consulting Detektiv war um einiges netter wenn sie in seiner Nähe war.

Als hätte er meine Gedanken gehört sah er zu mir, ein Blick voller Eis, ich hob die Hände, ich würde es ja nicht wirklich tun. Sie war am Ende gewesen, sollte sie schlafen, sie hatte uns drei Helfer organisiert, damit hatte sie mehr erreicht als wir.

„Was übersehen wir?" grummelte Sherlock weiter vor sich hin, ich rieb mir übers Gesicht.


*


Vielleicht war es nichts was ich getan hatte, fiel mir ein, etwas das ich unterlassen hatte? Wann hatte ich jemals etwas nicht getan in einem Fall. Dies ist ein Spiel, ich musste anfangen außerhalb der Box zu denken. Es ging um Rebecca, mich und Moriarty.

Einen Fehler berichtigen also gab es noch etwas das zu tun war, es hieß nicht finden sie die Wahrheit. Etwas das ich nicht getan hatte, ich blickte zu den Beweiskisten, konnte es sein. War er so Launenhaft.

Ich lief zu dem Regal von dem ich wusste dass sie dort war, ich riss die Kiste voller Beweise praktisch von ihrem Platz, die Blicke der anderen ignorierend. Sie musste hier sein, alles was mit dem Fall zu tun gehabt hatte wurde aufbewahrt, er war ja im Grunde nach noch ungeklärt.

Ich hab ihnen meine Nummer gegeben, ich dachte sie würden mal anrufen.

Ein Fehler, ich hatte ihn nicht durchschaut, genau wie Rebecca auch sie war auf ihn reingefallen und wenn das kein Fehler war dann, in seinem Weltbild, war es vielleicht die Tatsache das ich nicht angerufen hatte. Einen Versuch war es wert.

Ich fand die Karte auf die er seine Nummer geschrieben hatte, ich nahm mit schnellen Fingern mein Telefon aus meiner Hosentasche und wählte. Der Anruf ging durch, er ließ es klingeln, Bastard, dann als ich schon aufgeben wollte nahm er ab.

„Hallo mein Name ist Sherlock, sie haben mir ihre Nummer hinterlassen. Da dachte ich mir ich rufe sie mal an."

„Oh Sherlock, wie lange hab ich gewartet. Ich hatte schon Angst sie kommen nicht mehr drauf." bei seinem Ton wurde mir übel, ich hatte genug von seinen Spielchen.

„Ich hab gewonnen, wo ist die Bombe?"

„Immer noch so vorwitzig Sherlock. Aber fein, ich sage es ihnen. Sie ist im Materiallager versteckt, keine Sorge ich lasse sie nicht hochgehen. Sehen sie es als mein Geschenk für drei gewonnene Runden an. Bis zum nächsten Mal und grüßen sie die Prinzessin von mir."


[A/N: Wer hätte es geahnt? Gedanken? Gefühle? Ich hatte keinen guten Tag deshalb gibts Heute zwei Kapitel. Ich hoffe euch gehts besser als mir.]

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