Knäke


Kapitel Sieben

"Junge und das Führen eines Blutstammes passen nicht unter den selben Pelz."

Zitat von Eichenstern

5te Anführerin vom Blutstamm des Donners im 7ten Blattfall

Führte die 5te Richtlinie des Blutgesetztes ein

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Mit geducktem Kopf und etwas abstand von dem Beigefarbenen, tappte sie unsicher hinterher.

Die Ohren nervös angelegt versuchte sie ihren Atem unter Kontrolle zu bekommen.

Wenn dies nicht geschieht, wird ihr bald schwarz vor Augen werden.

Panisch probierte die getigerte Kätzin in einem bestimmten Rhythmus ihre Luft zu zirkulieren.

Doch jeder Versuch war vergeblich.
Ihre Sicht verdunkelte sich immer mehr.
Wieso packte sie die blanke Panik nur so stark.

Wenn ich ihm Helfe, bei was auch immer, lässt er mich bestimmt gehen.

Windspiel schüttelte ihren Kopf, um wieder eine klare Sicht zu bekommen.
Stellte ihre Ohren auf und sog die umgehenden Gerüche auf.

Ein plätschernder Bach war in der Nähe und der Geruch von Stroh und Nässe lag in der Luft.

Der harte Steinboden wurde immer gröber und ist nicht mehr so fein, wie im inneren des Zweibeiner Ortes.

Ihr Blick huschte über die Landschaft, sie verließen den Zweibeinerort langsam und in nicht allzu weiter Ferne ragte ein großes holziges Zweibeinernest in die Höhe.

Windspiel schaute wieder nach vorne.
Doch plötzlich war dort der Fremde nicht mehr.

Panisch schnellten ihre Augen umher.
Vielleicht hatte sie ihn aus den Augen verloren.

Dies wäre ihre Chance wieder zurück in ihr Nest zu gelangen.
„Erzähl, wie lautet eigentlich dein Name junge Heilerin?" drang die neugierige Stimme des Katers in ihr rechtes Ohr.
Windspiel schreckte zu Seite.

Wie ist er da so plötzlich hingekommen?

Sie öffnete vorsichtig ihr Mäulchen und duckte sich.
„Wind... Windspiel."

Seine Augen funkelten.
„Ah... ein relativ schöner Name, für eine Blutstamm Katze. Da du höchstwahrscheinlich nicht fragen wirst, verrate ich dir meinen Namen."

Er blieb stehen und zeigte mit seiner dunkelbraunen Pfote auf sich.

„Mein Name ist Atlas!"

Windspiel blickte ihn verwirrt an.
Wieso muss man so einen Aufriss für seinen Namen machen?

Sein Funkeln in seinen Augen erlosch und er schaute fragend drein.
„Wieso seid ihr Blutstamm Katzen nur alle so komisch?"
Er lief an der Schülerin vorbei.

Das Plätschern des Baches kam immer näher und so standen die beiden Katzen vor einem großen Holzgestell, welches über den Bach führte.

Atlas lief einfach ohne Beschwerde drüber.
Windspiel hingegen blieb skeptisch vor dem Unbekannten stehen und schnupperte vorsichtig daran.

Der Streuner drehte sich um, als er auf der anderen Seite war.
Seine Schnurrhaare zuckten.
„Das ist nur eine Brücke von den Pelzlosen, also brauchst du keine Furcht haben, du Angsthase."

Leicht verärgert schenkte sie ihm einen wütenden Blick, ehe sie vorsichtig eine Pfote darauf machte.
Das Holz unter ihren Pfoten fühlte sich komisch an.
Glatt und nicht uneben, wie im Wald.

„Ach wird der kleine Angsthase nun flügge?" stichelte der hochnäsige Kater und setzte wieder sein schelmisches Grinsen auf.

Drüben angekommen stellte sie ihren Pelz auf, als ein kalter Nachtwind über den Bach fegte.

Aufgeplustert stand sie nun vor Atlas, die Unsicherheit war fast gänzlich verschwunden und sie starrte ihn mit zusammen gekniffenen Augen an.

Das Grinsen verschwand nicht, er ignorierte ihren Blick und drehte um.
Atlas tappte leicht füßig zur Scheune und Windspiel folgte ihm mit schnellen Schritten.

Sie schlüpften durch ein kleines Loch im Holz und drinnen eröffnete sich eine schöne Idylle.

Im Inneren war es trocken, es zog kein einziger Windzug durch und alles war voll mit Stroh und Heu.

Der Geruch von Mäusen war über all und merkwürdige Gefäße mit klarem Wasser standen am Rand der Scheune.

Windspiel staunte nicht schlecht, hier drinnen war es deutlich wärmer, als in jedem Nest bei den Blutstämmen.

Der beige Kater zuckte belustigt mit den Schnurrhaaren und zielte eine kleine Katzen Gruppe an, die in der Mitte der Scheune schliefen.

„Das hier ist unser Zuhause, hier gibt es Mäuse im Überfluss und immer frisches Wasser, das von den Pelzlosen hierhergebracht wird."

Rief er ihr über die Schulter zu.
„Ich brauche deine Hilfe, weil Knäke, ein Junges von Rostgans, erkältet ist."

Angekommen bei der schlafenden Katzengruppe, stupste Atlas einen großen hell grauen Kater an.

Dieser hob schlaftrunken sein schwarzes Gesicht und schaute müde mit seinen blass gelben Augen umher.

„Torin wo ist deine Gefährtin mit euren Jungen?", erklang die Stimme des beigen Katers.

Der Angesprochene blinzelte verwirrt und stand auf.
Er schüttelte seinen dichten Pelz.
Ehe er mit seinem Blick an der Windstamm Kätzin hängen blieb.

Diese duckte ihren Kopf und legte ihre Ohren an.
„Wer ist das, Atlas?"
Der Kater legte seinen schwarzen Kopf auf die Seite.

Atlas tritt etwas zur Seite, damit Windspiel sich nicht verstecken konnte.

„Das hier ist Windspiel, eine Heiler Schülerin vom Blutstamm des Windes. Sie ist so nett und wollte Knäke untersuchen", erklärte der Streuner und blickte bei seinem letzten Satz nach hinten.
Windspiel duckte sich unter seinem Blick weg.

Die Aura die er Ausstrahlte, war ihr immer noch nicht geheuer.
Sie muss sich nur ein Junges ansehen und kann dann gehen.

Hoffte sie.

„Eine Blutstamm Schülerin? Ist es denen nicht verboten ihr Territorium zu verlassen?"

Verwirrt schaute der große Kater sie an.
Torin war zwar größer und viel kräftiger, als Atlas, aber der beige schlanke Kater wirkte größer.

Der Größere strahlte eine komplett andere Aura aus, nicht so erdrückend und furchterregend wie die vom Beigen.
Windspiel erhob vorsichtig das Wort.

„Ja, ... ist es."

„Ach interessant, noch eine Katze, die sich diesen Mäusehirnigen Gesetzten stellt und dann auch noch eine so junge!"
Torins blasse Augen fingen an zu leuchten und er setzte sich in Bewegung zu seiner Gefährtin.

Windspiel blickte verwirrt drein.
Dass sie nicht feindselig auf die junge Schülerin reagiert haben wunderte sie.

Atlas folgte ihm und schnippte mit seinem Schweif.
Die Stammes Kätzin eilte ihnen hinterher.

Sie begaben sich tiefer in die Scheune, in eine abgeschottete Ecke.

„Was... was meinst du mit... mit es gibt noch andere Katzen?", fragte Windspiel stotternd.

Doch es war nicht Torin, der ihr eine Antwort gab, sondern Atlas.
„Denkst du etwa jede Katze bei deinen Stämmen lassen sich diese Richtlinien gefallen?
Es gab schon früher welche, die dagegen Rebelliert haben, aber niemand hat es bisher geschafft dieses System zu stürzten."

Ihre Ohren schnellten in die Höhe, bei diesen Worten.

Also gibt es andere Mitglieder, die das Blutgesetzt verachtet?

Ihr Blick senkte sich.
Aber was ist mit den Gescheiterten geschehen?

„Natürlich leben sie alle nicht mehr, die es versucht haben. Sie wurden alle wegen Hochverrats getötet", fügte der Streuner hinzu.

Ihre Sicht hob sich wieder.

Getötet! Stimmt die Strafen für kleine Gesetztes Brüche sind schon hart, aber reicht es nicht diese dann zu verjagen, als zu töten?

Windspiels Augen trafen genau in die Eisblauen von Atlas, er hatte sie beobachtet, jede noch so kleine Bewegung war genommen und gemustert.

Ein kalter Schauder lief ihr über den Rücken.

Sie war froh, dass er nicht feindselig gegenüber ihr getreten war.
Da wäre die Kätzin bestimmt direkt einfach umgekippt vor Angst.

Ein Husten lenkte ihre Aufmerksamkeit von diesem komischen Kater weg.
Ein kleines hellgrau, rotbraune Fellbündel zitterte in der Strohgefüllten Ecke.

Die rostrotbraune Kätzin, wahrscheinlich Rostgans, hob müde den Kopf zu dem kranken Jungen und leckte ihr übers Ohr.

Torin räusperte sich.
„Atlas hat jemanden gefunden, der Knäke helfen kann, eine Heiler Schülerin vom Windstamm."

Der graue Kater rückte näher an seine Gefährtin und glättete ihren zerzausten Pelz.

Rostgans hob ihren Kopf.
Ihre erschöpften orangenen Augen richtete sie auf Atlas, ehe er zu Windspiel rüber flog.

Sie erhob ihre kratzige Stimme.
„Können wir einer Blutstamm Katze wirklich trauen?"

Zwei weitere Junge jammerten bei dem plötzlich lärm.
Ein kleiner schwarzer Kopf lugt zum Vorschein und blinzelte, um sich an die Dunkelheit der Nacht zu gewöhnen.

„Geh wieder schlafen Pfeffer." Krätze die Königin und stupste das Junge wieder zurück ins Strohnest.

„Eine Schülerin, die das Gesetzt bricht, ist für mich keine Katze, vor der man sich fürchten müsste Rostgans."

Misstrauisch beugte sie die braun getigerte Kätzin nickte aber langsam und zog Knäke vorsichtig an sich.

Diese maunzte protestierend, hatte aber kaum Kraft sich auf zu richten und etwas dagegen zu unternehmen.

Atlas war hinter die Windstamm Kätzin getreten und gab ihr einen kleinen Schubscher nach vorne.

Erschrocken zuckte sie zusammen und stand geduckt vor dem Jungen.
Die kränklichen gelben Augen waren auf sie gerichtet.

Knäke konnte diese kaum offenhalten.
Mitleid packte die Schülerin und sie beugte sich vorsichtig zu Diesem runter.

Alle Augen waren auf sie gerichtet.
Aber es gab nur ein Augenpaar, vor dem sie eine gewisse Angst verspürte.

Windspiel rümpfte die Nase und probierte sich auf das Junge zu konzentrieren.

Zu Erst schnupperte sie vorsichtig an ihr.
Ein typischer fiebriger Geruch stieg ihr in die Nase.

Die Augen des Jungen waren glasig.
Zudem das viele Husten der Kleinen.

Es gab kein Zweifel.
Knäke hatte weißen Husten.

Dies ist zwar keine starke Krankheit, die eine ausgewachsene Katze töten könnte, aber ein kleines Junges ist nun mal viel anfälliger dafür.

Trotz dessen kann sich weißer Husten ohne Behandlung in grünen Husten verwandeln und dies wäre tödlich für Knäke.

Gegen weißen Husten hilft Habichtskraut und Thymian, so hatte sie es von Luftkehle gelernt.

„Und, wird es Knäke schaffen?" erklang die besorgte Stimme von Torin.

Windspiel schaute zu ihm und nickte.
„Das Ju... Knäke hat weißen Husten, die niedere Form von grünem Husten. Mit Thymian oder Habichtskraut wird diese behandelt."

„Wie bekommen wir die Kräuter!" platze es aus Rostgans heraus und starrte ihr sorgenvoll in die blaugrauen Augen.

„Äh... also Habichtskraut wächst auf... auf Wiesen und Feldern, es ist eine relativ kleine Pflanze, mit gelben oder orangenen Blüten." Erklärte die Schülerin das Kraut.

Windspiel wich zurück von dem Jungen und Rostgans holte Knäke wieder schnell zu sich und ihren Geschwistern.

Am liebsten würde sie sofort verschwinden, das Adrenalin, welches durch die Nervosität und Angst gekommen war, klingt langsam ab und die Müdigkeit und Erschöpfung drängte sich in den Vordergrund.

Ihre Gedanken ratterten einen schnellen Plan zu schmieden, wie sie verschwinden könnte.

Habichtskraut, genau dieses Kraut hatten wir nicht im Kräuterlager.
Und es zu finden ist in der Blattleere schwer.
Es gab zwar kein Schnee, aber der Frost machte jede Pflanze nieder.

Habichtskraut, wie soll ich das so schnell herkriegen?
Die einzige Möglichkeit, wie es finden kann, ohne dass meine Kameraden das mitbekommen ist, wenn ich alleine bin.

Windspiel haderte mit ihren Gedanken.
Das Junge tat ihr leid, aber Rehbrise und Lichtwirbel brauchten das Kraut genauso viel.

Zudem war es sowieso verboten die Gebiete der Blutstämme zu verlassen.
Jetzt auch noch ein kleines Junges ihren Stammes Gefährten vorziehen konnte sie einfach nicht machen.

Eine Notlüge muss schnellstens her.
Diese Nacht konnte sie das Kraut sowieso nicht besorgen.

Und dies war ein Vorteil, wenn sie erzähle, dass sie es am Morgigen Sonnenuntergang bringen würde, kann sie jetzt verschwinden und sich in Zukunft von diesem Ort fernhalten.

Die Schülerin kräuselte ihren Schweif.
Selbst wenn sie die Streuner anlügen würde, und nicht erscheinen würde.

Die braungetigerte Kätzin lugte rüber zu Atlas.

Wenn Knäke später an Grünen Husten erkrankt und stirbt.
Wird Atlas sie aufspüren und dafür zur Rechenschaft ziehen.

Ihr Blick richtete sich auf ihre Pfoten.
Ihr Kopf war zugedröhnt von jeglichen Szenarios die passieren könnten.

Entweder bringt Windspiel ihnen Habichtskraut, wenn sie welches findet und ist somit raus aus der Sache.

Oder sie Lügt, schlimmsten Falls stirbt Knäke und Atlas wird sie auf Ewig verfolgen.

Das Blutgesetzt habe ich ja schon gebrochen, also wäre ein kleiner weiterer Bruch auch nicht schlimm oder?
Zudem, ... wie wahrscheinlich ist es, dass es jemand mitbekommen würde, dass ich einem fremden Jungen Habichtskraut gebe?

Die junge Schülerin hatte endlich einen Entschluss gefasst.

Sie hob ihren Kopf.

„Morgen früh muss ich Moos sammeln gehen, da kann ich dann nach Habichtskraut Ausschau halten und es euch bei Nacht bringen."
Ihre Stimme zitterte.

Torins Augen leuchteten bei den Worten.
„Das freut mich zu hören!" schnurrte er, doch sein Blick verdunkelte sich.

„Aber du bist morgen dann da, hörst du? Ob du das Kraut hast oder nicht. Nur so kann ich mir sicher sein, dass du nicht lügst. Ich werde..."

„Ich werde dann morgen auf dich warten in den Gassen, wenn der Mond an der höchsten Stelle steht. Und wenn du dieses heiler Kraut nicht hast, kommst du trotzdem und suchst beim nächsten Sonnenaufgang weiter.
Ich werde so lange auf dich, in den Gassen, warten, bis du es hast.
Verstanden?"
Die kühle Stimme des beigen Katers drang in ihr Ohr.

Der braungetigerte Pelz der Kätzin stellte sich ruckartig auf.

„Und wenn du nicht erscheinst, werde ich dich auf deinem Territorium besuchen kommen!
Unbemerkt in diesem Gebiet ein und auszugehen, ist ein Klacks, bei den spärlichen Patrouillen vom Schattenstamm!"

Die nackte Angst kroch ihr den Rücken hoch, dies könnte natürlich eine leere Drohung sein, aber das bezweifelte Windspiel stark.

Sich jetzt umzudrehen und dem Kater in die Augen zu schauen, wäre keine gute Idee.

Andernfalls, würde dies aber ihre Glaubwürdigkeit festigen.
Schließlich stand der Entschluss fest.

Die Schülerin machte einen tiefen Atemzug, ehe sie sich umdrehte und direkt vor diesen furchteinflößenden eisblauen Augen stand.

Das Herz der braungetigerten Kätzin machte einen Satz und rutschte zu ihren Pfoten.

Der Mund trocken brachte jedoch eine Antwort hervor.

Solch ein peinsames Verhalten, welches Windspiel vor Sonnenstern gezeigt hatte, wollte sie nie wieder sehen.

Nie wieder soll ihre Stimme vor Angst gelähmt sein, der Mund Staubtrocken und der Atem maßlos sein.

„An jedem Sonnengang, wenn der Mond seine höchste Stelle erreicht hat, werde ich in den Gassen erscheinen und das Habichtskraut bei haben."

Ein erstauntes Funkel wich in Atlas Blick und er nickte, ehe er sein schelmisches Grinsen aufsetzte.
„Der Angsthase wird immer flügger."

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Wortzahl: 2246


Sooo das wars wieder mit dem Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen :D

Am Anfang war dieses Kapitel und das vorherige Eisblaue Augen ein Kapitel, aber da das aber viel zu lange war, musste ich es teilen xD

Wie findet ihr Atlas so, mögt ihr ihn oder, ist er euch nicht so sympathisch c.c

Habt ihr bis jetzt einen lieblings Charaktere?

Ich verabschiede mich hiermit wieder euch und wünsche euch einen schönen Tag ^^

FliegendesHallo

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