Heideherbst
In der Heide über Höhen,
kann ich noch den Adler sehen,
wie er seine Kreise zieht,
düster klingt das Heidelied.
Gehe nicht mit fremden Männern,
achte nicht auf Windes Wimmern,
hörst du nicht, was Mutter sagt,
erlebst du nicht den nächsten Tag.
Nebelig ist der Herbst am Morgen,
Mutter macht sich große Sorgen,
hat der Sohn es doch gemacht,
war in den Hügeln in der Nacht.
Sagen sprechen von den Hügeln,
wo die Gebeine der Alten liegen,
bei den Gräbern solls geschehn,
niemand hat je was gesehn.
In der Nacht das Wimmern tönt,
doch der Sohn hat nur gehönt,
gibt nichts auf die alten Sagen,
wollt es endlich einmal wagen.
Nebel wabert durch die Heide,
Schafe blöken auf der Weide,
Oktobersonn am Himmel steht,
Wanderer durch die Heide zieht.
Kutschen fahren über Wege,
Menschen laufen über hölzerne Stege,
Kindergeschrei und Vogelgesang,
begleiten den idyllischen Heidegang.
Wenn die Zeit der Stille zieht,
über die Heide als leises Lied,
sieht man die Mutter am Fenster stehn,
hat ihren Sohn nie mehr gesehn.
Jedem Kind, das sie nur sieht,
singt sie klagend das Heidelied.
Gehe nicht mit fremden Männern,
achte nicht auf Windes Wimmern,
hörst du nicht, was Mutter sagt,
erlebst du nicht den nächsten Tag.
In der Heide über Höhen,
kann ich noch den Adler sehen,
wie er seine Kreise zieht,
düster klingt das Heidelied.
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