Alte Liebe


Dort wo Fluss und Meer sich trafen,

sah ich über wogend See,

Möwen, wie vom Wind getragen,

ihr Geschrei klang schrill und weh.

Eisig wehte Wind aus Osten,

Eiersuch in feuchtem Gras,

auferstehend ein Kind im Glauben,

das die Welt schon fast vergaß.

Krokus und Narzissengelb,

auf dem Deich das Gras noch karg.

Strahlend nicht im Lenz die Blätter,

grau der Weg zur Kugelbak.

Einsam ging ich meiner Wege,

jeder Schritt gegen den Sturm.

Doch im Innern tief verborgen,

sehn ich mich nach diesem Turm.

An der Spitze stehnd betrachtend,

Elbwasser die Nordsee traf,

Blick gerichtet auf Cuxhaven,

wo einst mein Blick den deinen traf.

Heute gehn wir Hand in Hand,

weil das Aug die Seele fand.

Leicht und heiter scheint die Sonn,

unsre Herzen voller Wonn.

Wacklig schon der Gang der Schritte,

doch die Sehnsucht hinderts nicht.

In unsren Herzen jung geblieben,

alte Liebe rostet nicht.

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