Kapitel 25

Econa und Thalia blieben noch eine Weile zurück beim See.
Unbemerkt trat Draco zu den Freundinnen. „Ihr seid also tatsächlich nicht die Zwillinge Thalia und Econa", stellte er fest.
„Das hab ich dir doch schonmal gesagt", murmelte Econa genervt. Sie konnte Draco nicht leiden, spätestens, seit er sie einfach mitgeschleift hatte, weil er unbedingt mir ihr reden musste.
„Also, was willst du jetzt noch von uns?", fragte Thalia recht freundlich, Econas Aussage ignorierend.
„Ihr solltet mit McGonagall und Snape reden, die können euch helfen", sagte Draco vage und verschwand dann in die Dunkelheit.
„Okay...". Econa sah ihm misstrauisch nach. „Was haben die zwei jetzt damit zu tun?".
„Wahrscheinlich haben die Zwillinge ihnen etwas erzählt. Immerhin sind sie mit McGonagall nach Österreich gefahren", vermutete Thalia.
„Und was hat Snape damit zu tun?". Econa traute diesem Mann nicht über den Weg.
„Keine Ahnung, das werden wir rausfinden müssen".
„Du willst damit jetzt aber nicht sagen, dass wir mit ihn reden, oder?".
„Oh doch, Econa, genau das will ich damit sagen. Wie sollen wir es sonst herausfinden?", stellte Thalia leicht grinsend die Gegenfrage.
„Aber nicht morgen, ja?", bat Econa leicht verschüchtert.
„Das kann ich dir jetzt nicht sagen, das kommt ganz darauf an", antwortete ihre Freundin schulterzuckend. Econa verzog daraufhin leidend das Gesicht.

Econa blätterte panisch durch das Notizbuch der Zwillinge. Thalia hingegen schaute suchend aus dem Fenster. Was sie suchten?
„Lia, ich finde einfach keinen einzigen Plan davon, wo die Gewächshäuser sind!", rief Econa verzweifelt. Die Freundinnen hatten in fünf Minuten ihre ersten Unterricht des Tages und da sie gerade eine Freistunde hatten, konnten sie niemandem unauffällig zu den Gewächshäusern folgen, in denen der Unterricht stattfand.
„Ich sehe da draußen aber auch keine Gewächshäuser". Thalia schaute auf eine weite Grasfläche, auf der weit und breit nichts zu sehen war. Keine Schüler, keine Gewächshäuser. „Wieso haben wir am Donnerstag nicht aufgepasst, wo wir hingelaufen sind?".
Econa schüttelte hilflos den Kopf. „Ich weiß es nicht".
„Oh, hey, ich hab die Idee, wir schwänzen einfach. Die Frau bekommt sicherlich nicht mit, dass wir fehlen", schlug das blondgelockte Mädchen mit einem erleichterten Lächeln vor.
„Und was machen wir, wenn die Frau uns Hausaufgaben gibt?", hakte Econa skeptisch nach.
„Die machen wir doch sowieso nicht".
„Na gut, dann bleiben wir hier halt sitzen", lenkte Econa schließlich ein. „Hatten wir überhaupt schonmal Hausaufgaben? Haben wir die gemacht?".
Thalia zuckte ahnungslos mit den Schultern. „Keine Ahnung, ist aber auch nicht wichtig, die werden uns schon nicht rausschmeißen. Wäre ziemlich blöd von denen, wenn sie's tun würden".
„Na dann". Jetzt, da sie dieses Thema geklärt hatten, machten sie sich nicht weiter Gedanken um die verpasste Unterrichtsstunde und machten sich auf den Weg zur Bibliothek. Dort gefiel es den Freundinnen nämlich - es war nicht viel los und sie wurden bis jetzt nie beachtet. In dem großen Raum voller Bücher angekommen, zogen sie sich in eine verlassene Ecke zurück.
Die nächsten beiden Unterrichtsstunden besuchten die Freundinnen ebenfalls nicht. Sie hatten Zaubertränke, da war das Buch über die Zauberer in Japan doch viel spannender. Die zwei Mädchen bekamen tatsächlich nicht mit, dass sie länger als eine Stunde in der Bibliothek saßen und verpassten dann auch noch fast das Mittagessen. Erst Econas Aufschrei: „Essen!", brachte sie in die Wirklichkeit zurück.
Fluchend stellten sie ihre Bücher ins Regal zurück, sprinteten unter missbilligenden Blicken aus dem großen Raum voller Bücher und erreichten schweratmend die große Halle. Einige Blicke wanderten zu den Freundinnen, als sie mitten in der Mittagspause, völlig außer Atem die Halle betraten. Möglichst unauffällig schlichen sie zu einem freien Platz am Tisch der Hufflepuffs.
Als sie ihren fröhlichen Schmaus beendet hatten, fanden sich Econa und Thalia den beiden Ravenclaw-Mädchen vom Vorabend gegenüber sitzend wieder.
„Was macht ihr denn hier?", wunderte sich Thalia.
„Wir wollten euch fragen, ob ihr Lust habt, heute Abend mit uns die Bibliothek zu durchsuchen?", fragte die größere der Beiden.
„Ähm... Ja?", antwortete Thalia überrumpelt.
„Sehr schön, wir treffen uns dann direkt dort". Lächelnd stand das Ravenclaw-Mädchen auf und winkte zum Abschied. Ihre etwas kleinere Freundin folgte ihr. Und sie hatten den Freundinnen immer noch nicht gesagt, wer wer war.
„Die sind ja genauso informationsfreudig wie wir", bemerkte Econa sarkastisch.

Am Abend fanden sich die Freundinnen direkt nach dem Essen in der Bibliothek ein und blickten sich suchend um. In keiner Ecke konnten sie die zwei Ravenclaw-Mädchen entdecken. Also setzten sie sich etwas abseits von den paar lernenden Schülern an einen Tisch und warteten.
Nach einer geschätzten halben Stunde waren die Ravenclaws immer noch nicht aufgetaucht und auch nach einer wirklichen Stunde fehlte jede Spur von ihnen. Langsam wurden die Freundinnen unruhig. Wo blieben die zwei nur?
„Da seid ihr ja, wir warten schon Ewigkeiten auf euch!", ertönte eine Stimme hinter den Freundinnen. Sie hatte die dunkle Klangfärbung der kleineren Ravenclaw.
Thalia zuckte zusammen und drehte sich um. Econa blickte mit großen Augen über die Schulter ihrer Freundin. „Wo kommst du denn her?", fragte sie überrascht.
„Wir haben hinten gewartet. War doch überdeutlich, wo wir uns treffen wollen. Da, wo wir uns immer treffen", erklärte das Mädchen ungeduldig.
„Das ist ja schön und gut meine Liebe... Werauchimmer, aber nur weil ich in dem Körper von Econa keineahnungwie stecke, heißt das nicht, dass ich auch ihr Hirn habe", grummelte Econa mies gelaunt.
Einen Augenblick lang blinzelte das Ravenclaw-Mädchen verdutzt, dann fasste sie sich wieder. „Oh, verdammt, das hab ich ja vollkommen vergessen. Ihr wisst wahrscheinlich nichtmal, wer ich bin. Fangen wie von vorne an. Ich bin Tamara und meine Freundin, das ist Sylvia. Und jetzt kommt, bevor jemand auf die Idee kommt zu lauschen".
Thalia und Econa nickten synchron und etwas überrumpelt, erhoben sich von ihrem Tisch und folgten Tamara. Das Ravenclaw-Mädchen führte sie in die hinterste Ecke der Bibliothek, wo Sylvia schon ungeduldig wartete.
„Da seid ihr ja Endlich". Sie ließ von ihrem braunen Zopf ab und blickte die Freundinnen vorwurfsvoll an.
Econa hob zu einer schlecht gelaunten Antwort an, doch ein böser Blick Thalias hielt sie davon ab. Einen bösen Gesichtsausdruck behielt sie aber bei.
„Dann mal los, wir haben viel vor und müssen sehr vorsichtig sein". Sylvia winkte den Freundinnen und Tamara ihr zu folgen.

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