Kapitel 23
Die Freundinnen saßen lange auf der Fensterbank ohne etwas zu sagen. Econa starrte beleidigt aus dem Fenster, während Thalia irgendwelchen Gedanken nachhing.
Irgendwann reichte es Thalia dann aber. „Wie lange willst du denn noch schmollen? Das bringt uns nicht weiter".
„Mir egal, ich hasse es hier und außerdem hab ich Hunger". Econa gab ihr beleidigtes Gesicht nicht auf.
„Meine Güte, Echo, wir hatten vor drei Stunde erst Frühstück und wir haben was wichtiges zu besprechen. Jetzt reiß dich zusammen".
„Und was? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass was neues passiert ist", sagte Econa.
„Was ist denn los mit dir? Ist dir das Frühstück nicht bekommen?", wunderte sich Thalia über ihre Freundin, die auf einmal so bissig reagierte.
„Gar nichts ist los".
„Warum bist du dann so mies gelaunt? Wir haben besseres zu tun als zu schmollen. Heute Abend treffen wir uns mit allen möglichen Leuten und wir wissen nichtmal, was wir denen sagen sollen oder was die von uns wollen. Ganz zu schweigen von dem Punkt, dass wir die gefühlt alle nicht kennen und nicht wissen, wie wir uns verhalten sollen!", rief Thalia verzweifelt.
„Und?".
„Und? Ich verzweifle hier grad und du fragst nur und? Echo!". Thalia schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Ihre Freundin reagierte nicht, sondern starrte aus dem Fenster. „Econa, rede mit mir. Was beschäftigt dich? Es sieht dir nicht ähnlich, dich so zu verhalten", hakte Thalia schließlich nach.
„Nichts", winkte Econa ab.
„Na schön, dann bleiben wir hier halt 40 Minuten schweigend sitzen". Langsam verschlechterte sich Thalias Laune.
Tatsächlich sagte Econa den Rest der Freistunde kein einziges Wort mehr. Als die Pause anbrach, verließen die Freundinnen die Toilette, jedoch nicht, ohne vorher noch die Dienste des Klos in Anspruch zu nehmen.
Nach dem Mittagessen setzten sie sich auf eine Bank im Innenhof und verpassten dabei fast den Beginn der nächsten Stunde. Sie hetzten durch die kalten Steingänge von Hogwarts und Thalia war sich sicher, dass sie zu spät zum Zauberkunst-Unterricht kommen würden. Die Freundinnen waren die letzten die den Raum betraten und mussten auch noch in der ersten Reihen sitzen.
„Nein, das ist jetzt nicht euer Ernst", stöhnte Thalia. Neben ihr saß niemand geringeres als die zwei Ravenclaws aus dem Verwandlungsunterricht. Und die waren gerade sehr vertieft in ein Gespräch über Spliss.
„Himmel steh uns bei", sagte Econa leise.
Hätten die Freundinnen einen Plan davon gehabt, was gerade im Unterricht abging, wären die zwei nicht halb so schlimm gewesen, da die Ravenclaws einfach ignoriert werden könnten. Da dies aber nicht der Fall war, war die Unterhaltung Folter pur. Vor allem, als die zwei Mädchen auch noch über die Haare von Econa und Thalia sowie denen der zwei Sitznachbarn auf der anderen Seite redeten.
„Ich bring die zwei gleich um", knurrte Thalia leise.
„Ich werde versuchen, dich davon abzuhalten", versprach Econa.
Die Freundinnen hielten die Doppelstunde neben den zwei Ravenclaw-Mädchen durch, ohne ein Attentat zu verüben. Sobald der Unterricht zu Ende war, flohen sie aus dem Raum und verkrochen sich in der Bibliothek.
„Also, Econa, wir haben ein ernsthaftes Problem. Geht es dir jetzt besser?", wollte Thalia wissen, die gerne auf den Abend vorbereitet wäre.
„Ich weiß nicht...", sagte Econa unsicher.
„Egal, fangen wir einfach an. Also, wir haben fünf Gäste und wir haben keine Ahnung, was jeder einzelne weiß. Was sollen wir machen?".
„Wir halten uns an den Plan. Wir sagen, das wir aus ner anderen Welt kommen und dass wie keinen Plan haben, was hier läuft", schlug Econa vor.
„Die zweite Hälfte war aber nicht unser Plan. Nein, warte, ich wollte dir nicht widersprechen Eco, zieh nicht so ein Gesicht. Ich wollte nämlich noch hinzufügen, dass es nicht schlecht wäre das zuzugeben, weil es uns ja nichts bringen wird etwas vorzutäuschen". Thalia hatte ihrer Freundin beruhigend eine Hand auf den Arm gelegt.
„Genau". Econa nickte.
„Wann wollen wir am See sein?", war die nächste Frage, die das Mädchen mit den blonden Locken geklärt haben wollte.
„Nach dem Essen? Essen hilft immer".
„Super, dann gehen wir nach dem Essen zum See. Aber nicht direkt, wir sollten kurz warten". Schon war das Treffen nichtmehr ganz so schlimm für Thalia.
Beide Freundinnen waren gespannt, wie das Treffen ablaufen würde. Bis zum Abendessen war es nich ein bisschen hin, weshalb die beiden Mädchen die Bibliothek verließen und der Eulerei noch einmal einen Besuch abstatteten.
„Oh Gott, das ist so ekelhaft hier". Econa verzog das Gesicht und hielt sich die Nase zu.
Thalia nickte und versuchte flach durch den Mind zu atmen. Sie wollte sich aber gerne in Ruhe die vielen Eulen ansehen, denn Thalia mochte Eulen ganz gerne.
Vorsichtig balancierten die Freundinnen um den Boden um ja nicht in Eulenkacke zu treten oder auf einen dieser widerlichen Gewölle, die die Eulen gerne von sich gaben.
Ein paar der Vögel - eigentlich jeder, der wach war - schauten ihnen nach.
„Die sehen so gruselig aus", murmelte Econa und beobachtete misstrauisch aus den Augenwinkeln die großen Augenpaare, die ihnen folgten.
„Du hast Probleme Eco, sie tun die schon nichts. Du gehörst nicht zu ihrer üblichen Beute", grinste Thalia.
„Was du nicht sagst", murmelte Econa.
Nach einem kleinen Abstecher zu ihrem Schlafsaal, in dem sie ihre Taschen abstellten, die sie dummerweise in die Eulerei mitgenommen hatten, - die zwei Ravenclaws hatten die Freundinnen völlig aus dem Konzept gebracht - und zwei Runden durch das große Schloss, auf denen sie jedesmal etwas neues entdeckten und in ihrem Plan vermerkten, war endlich die Zeit für das Abendessen gekommen. Etwas unruhig kamen die Freundinnen in die große Halle und setzten sich um etwas zu sich zu nehmen. Diese Unterhaltung nach dem Essen wollten sie ungern mit leerem Magen führen.
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