The Play

Ash

Ich weiß nicht wie lange ich bereits hier war, die ersten Tage hatte ich versucht einen zu Überblick behalten, wie oft ich schlief, wie oft ich etwas zu Essen bekam. So schaffte ich es bis circa Tag 23 zu zählen, in dieser Zeit geschah nichts wirklich aufregendes, abgesehen davon das es sich viel länger anfühlte, die Schmerzen, der Hunger und die immer größer werdenden Sorgen machten es noch viel übertraglicher. So sehr ich es versuchte, ich bekam es mit der Angst zu tun, ich verlor langsam die Nerven und auch ein wenig die Hoffnung. Immer wieder schlich sich der Gedanke in meinen Kopf das sie gar nicht nach mir suchen würden, das sie mich vielleicht sogar gänzlich angeschrieben hatten, doch immer wieder rief ich mir ins Gedächtnis das es alles nur zu seiner Masche gehörte, er versuchte mich zu brechen indem er mich hier ganz allein meinen Gedanken überließ.
Auf eins konnte ich zählen und zwar das Elena mich niemals aufgeben würde, sie hatte bestimmt schon alles in die Wege geleitet um mich zu finden und hier raus zu holen.
Elena, wie sehr ich sie vermisste. Ich wollte doch nur wieder nach Hause, zu ihr.

Einige Zeit nachdem ich den Überblick über die Tage verloren hatte, geschah etwas seltsames. Ich wurde von meiner kleinen Zelle in ein richtiges Zimmer verlegt. Ein paar Wachen hatten mir Handfesseln angelegt und mich durch viele lange Korridore und über Treppen geführt um mich in meinem neuen Zimmer abzuliefern. Sie schubsten mich hinein und verschlossen die massive Holztür.
Von alldem was ich gesehen habe, wurde mir klar das ich mich auf einen Schiff befand und ein Blick aus meinem kleinen Fenster bestätigte meine Vermutung. Wir waren mitten auf dem Meer.
Ich entschied mich, meine neuen Räumlichkeiten auszukundschaften, vielleicht gab es etwas nützliches, irgend etwas das mir helfen würde zu entkommen, doch ich fand nichts. Abgesehen von einem großen Bett, einer Couch und einem Tisch gab es nicht viel, jedenfalls nichts Nützliches.
Plötzlich ging die Türe wieder auf und ein Mann den ich noch nie gesehen hatte kam herein. Er war groß, hatte dunkles Haar und noch dunklere Augen, er trug ganz alltägliche Kleidung und trug eine große Reisetasche bei sich. Er verschloss die Tür wieder und betrat den Raum, stellte die Tasche auf dem Tisch an und stellte sich vor mich, er reichte mir die Hand und stellte sich vor: "Hallo Ash, oder sollte ich lieber Eliza sagen. Ich bin Deimos, ich hatte beim letzten Mal nicht die Chance mich dir vorzustellen und das tut mir leid. Ich weiß Dinge liefen nicht wie geplant doch ich hoffe ich kann es wieder gut machen."
Ich erkannte seine Stimme sofort, es war das Arschloch mit der Maske nur das er dieses Mal keine trug, sein Pech. Ich holte aus und schlug ihm so fest ich konnte ins Gesicht und war drauf und dran im an die Kehle zu springen doch wahrscheinlich durch meine Verletzungen die ich etwas unterschätzt hatte, packte er mich an den Armen und hielt mich bestimmt zurück. Ich erwartete das er mir wieder weh tat wie beim letzten Mal, doch das tat er nicht. Immer noch mit festem Griff, steuerte er mich Richtung Couch und drückte mich auf die Sitzbank so das mir nichts anderes übrig blieb als zu sitzen und ihn anzuschauen.
"Hör zu, ich weiß du denkst vielleicht ich sei das pure böse doch so ist es nicht. Ich hatte meine Gründe euch anzugreifen, vielleicht erzähle ich dir eines Tages davon doch jetzt lass mich erst einmal erklären."
Während er redete, ließ er mich los und fing an in der Tasche zum zu wühlen. Vorsichtig folgte ich jeder seiner Bewegungen. Was ging hier vor sich, in was für einen Film bin ich plötzlich gelandet? Ich verstand schon das es wahrscheinlich ein weiterer Trick war, würde mich jedenfalls nicht wundern. Wenn ich eines in meiner Laufbahn beim Militär und dem FBI gelernt hatte, dann das man manchmal das Theater mitspielen musste um Antworten zu bekommen, also hielt ich mich zurück und hörte zu.
Deimos hatte nun fast den ganzen Inhalt der Tasche auf dem Tisch verteilt, darunter medizinische Utensilien, Kleidung und etwas zu Essen. Er nahm sich eine Tube der Brandsalbe die ich schon kannte und fing an sie behutsam auf meiner immer noch verbrannten Haut zu verteilen und sie anschließend zu verbinden.
"Weißt du, ich wollte dich wirklich töten, dich und all deine kleinen Rainbow Freunde doch ich habe mittlerweile ein anderes Ziel, dich."
Ich verstand nicht was das zu bedeuten hatte doch er fuhr fort: "Was ich dir jetzt erzähle, habe ich noch nie jemand anderem erzählt. Vor vielen Jahren als ich selbst noch bei Rainbow tätig war, hatte ich eine Frau, ihr Name war Lilly und sie hatte eine große Ähnlichkeit mit dir und das nicht nur Äußerlich. Abgesehen von den roten Haaren und den grün-grauen Augen, war sie genau so stur, scharfsinnig, intelligent und aufmüpfig wie du, nur das sie im Gegensatz zu dir keine Chance gegen die wirklich bösartigen Menschen da draußen hatte. Sie wurde meinet wegen getötet, weil sie mich erpressen wollten. Ich hatte sie verloren bis ich dich sah, als ich dich in den Trümmern sah, sah ich meine Lilly und ich konnte dich nicht dort dem Tod überlassen."
Entsetzt sah ich ihn an, meinte er das ernst? Ich war hier in Gefangenschaft, seine Geißel weil ich ihn an seine tote Frau erinnerte? Wenn das überhaupt alles stimmte und keine dumme Lüge war.
"Ich weiß wie das klingt und ich kann verstehen wenn du mich für verrückt hältst, aber ich weiß einfach das du die einige bist die ihr auch nur ansatzweise das Wasser reichen könnte. Ich bitte dich, gib mir eine Chance, immerhin habe ich aufgegeben deine Freunde und Kollegen bei Rainbow zu töten."
Da war es, der ganze hässliche Haken an der Sache und damit hatte er mich leider in der Hand. Ich wollte das nicht, ich wollte weder sein kleines Ersatz-Frauchen spielen, noch seine Gefangene sein doch was blieb mir anderes übrig?
Doch ganz einfach würde ich es ihm nicht machen.
"Das heißt, wenn ich mich dir öffne und wir uns quasi besser kennen lernen, würde ich den Platz an deiner Seite annehmen als deine Frau und dafür lässt du die anderen in Ruhe?"
Er nickte.
"So sieht es aus und hey wenn du mich erstmal richtig kennst, vielleicht vergisst du ja dann deine kleine Freundin Mira und lässt mich dafür ganz in dein Herz."
Er wusste von mir und Elena? Wie zur Hölle konnte er das wissen? Wir hielten unsere Beziehung weitestgehend geheim, nur unsere Familien und unsere Kollegen wussten davon und die hielten das ganze auch unter Verschluss.
Niemals würde ich Elena vergessen, geschweige denn sie für diesen Bastard verlassen, ich musste nur den Schein vor ihm wahren.
"Na gut, ich gebe dir eine Chance aber ich weiß noch nicht ob ich jetzt direkt dazu bereit bin."
Einfach Zeit schinden so viel es ging.
"Natürlich, etwas anderes hatte ich nicht erwartet. Ich überlasse dich erstmal dir selbst hier, ich habe eh einiges zu tun, ich werden nur Mittags und gelegentlich Abend vorbei schauen. Leb dich solange hier ein meine Schöne."
Er kam einen Schritt auf mich zu, sah mich mit einem ekelhaften süffisanten Lächeln an und küsste mich auf die Wange, drehte sich dann um und verließ das Zimmer.

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