Existence

Mira

Der vergangene letzte Monat hatte sich unerträglich lang gezogen und jeder einzelne Tag war unerträglich, es fühlte sich an als wolle das Leben mich bestrafen, dafür das ich Eliza nicht beschützen konnte. Ich hatte sie ermutigt mich bei dem Einsatz zu vertreten, einfach weil ich mich im Labor nützlicher fühlte als da draußen. Wäre ich gegangen, wäre sie noch am leben und nicht dort unten alleine in der kalten Dunkelheit. Als ihr Herz aufgehört hatte zu schlagen, hatte sich meins für immer verändert.
Anstelle eines normalen Lebens, besaß ich nun das Privileg vor mich hin zu existieren, ob ich wollte oder nicht, aber aufgeben war keine Option, alleine für sie musste es weiter gehen.
Arbeit war das einzige das mich einigermaßen bei Verstand hielt und ich ertränkte mich förmlich darin, auch wenn Yumiko und Jordan mich mindestens alle zwei Tage aus dem Labor oder Büro holten. Sie meinten es gut und ich weiß das sie es als ihre Pflicht ansahen aber es war hart. Genau wie ich, hatten sie mit Eliza einen geliebten Menschen verloren und hielten es für eine gute Idee das ganze gemeinsam durch zu stehen. Wie gern ich sie dafür zur Hölle gejagt hätte, ein Glück für sie das ich keine Kraft mehr für solche Dinge hatte. Mein gesamter Fokus lag auf der Arbeit bei Viperstrike und den anderen Gruppen, nur gemeinsam hatten wir eine Chance diesen Bastard in die Finger zu kriegen der für alles verantwortlich war, auch wenn wir noch nicht wirklich voran kamen.

Ich war gerade auf dem Weg nach Hause, es war ein heißer Sommerabend und auch schon ziemlich spät. Ich nahm jede Gelegenheit für Überstunden die sich mir boten entgegen doch auch jede Aufgabe war irgendwann mal abgeschlossen.
Langsam schlenderte ich durch die menschenleeren Straßen, immer weiter ohne Ziel, ich wollte einfach nur ein wenig laufen und denken, vielleicht auch nicht denken, es fiel schwer nicht zu wissen was ich mit mir selbst anstellen sollte. Einfach mal einen leeren Verstand haben, für einen kurzen Moment nichts fühlen, welch ein Segen das gewesen wäre, aber so war das Leben nun mal nicht.

Der Weg war für meinen Geschmack viel zu kurz, am liebsten wäre ich noch ein paar Runden um den Block gelaufen doch ich entschied mich dagegen, dazu hatte ich keine Kraft. Allein meine Existenz kostete mich eine Menge davon und ich brauchte einen kleinen Teil davon noch für die Arbeit und die war wichtig um diesen Mistkerl in die Finger zu bekommen, mein einziges Ziel. Mehr wollte ich nicht mehr.

Die Tür fiel mit einem leisen klicken ins Schloss, meine Jacke und Schuhe verstaute ich in der Garderobe und ich sprang sofort unter die Dusche nur um dann noch schnell ein altes Sandwich runter zu zwingen bevor ich mich auf die Couch legte um zu schlafen. Das Schlafzimmer hatte ich seit Wochen nicht mehr betreten, meine Klamotten hatte ich rausgeholt und woanders deponiert. Ich konnte mich einfach nicht dort aufhalten, geschweige denn dort schlafen wenn es immer noch so sehr nach ihr roch. Die erste Nacht nach ihren Tod hatte ich in unserem Bett gelegen, auf ihrer Seite, ihrem Kissen, hatte mich daran fest geklammert. Das war das letzte Mal, danach hatte ich mich nicht mehr dazu überwinden können.
Das war das Schlimme und gleichzeitig so Schöne, ich konnte mich an alles erinnern, ihren Geruch, ihre Stimme, ihr Lachen, alles war noch so frisch als würde sie jeden Moment ins Zimmer kommen und sich zu mir legen. Wie sehr ich sie vermisste, ich konnte es kaum erwarten sie wieder zu sehen.

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