Escape Hell or Die

Mira

"Elena."
Ihre Stimme zu hören, egal wie anders sie klang, nach all der Zeit in der ich dachte sie sei tot, ließ mein Herz fast aus meiner Brust springen. Dieses Gefühl, als wenn alle meine Gebete erhört worden wären, als wäre ein Wunder geschehen.
Ihre Augen schlossen sich wieder und ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen, dann entspannten sich ihre Gesichtszüge und ein ungutes Gefühl verdrängte die Freude wieder welche ich kurz verspürt hatte.
"Ace, schnell!"
Sofort war er an meiner Seite. Vorsicht zog er die Decke von ihr weg wobei er ein Stück des Nachthemdes hochzog, der Anblick ließ mich erschrocken ein paar Schritte zurück taumeln. Abgesehen davon das ihr Körper übersät war von dunklen Flecken, Schnitten und anderen Blessuren, stach eines besonders heraus, dafür das sie sehr dünn, fast schon mager war, war ihr Bauch rund gewölbt als war sie schwanger.
Sofort spielten sich alle möglichen Bilder vor meinem inneren Auge ab, mir wurde spei übel. Dafür würde er büßen.
Ich wollte es nicht während des Einsatz dazu kommen lassen, aber ich hatte keine Kontrolle mehr über mich. Tränen liefen über mein Gesicht bei dem Gedanken was sie durch litten haben muss während wir sie alle für tot hielten und unser Leben weiter führten, all die Zeit war sie hier und durch litt Qualen die niemand je erleben sollte, ich will mir gar nicht ausmalen wie sie sich gefühlt haben muss. So allein und voller Angst.
Ace war es der mich aus meinen Gedanken heraus holte.
"Mira?! Hörst du mich? Hol Finka, ich brauche sie. Jetzt!"
Schnellen Schrittes verließ ich das Zimmer und wunk Lera heran, sie folgte mir zurück und zusammen standen wir nun vor dem Bett. Ich fühlte mich so nutzlos, die beiden konnten ihr wenigstens helfen, was konnte ich schon tun.
"Du musst ihr deine Nanobots spritzen, nicht zu wenige nicht zu viele. Es sollte für eine ganze Dosis reichen, sonst stirbt sie uns weg."
Entsetzt schaute ich auf, sie würde sterben?
Ich sollte weiterhin in Bereitschaft sein doch ich konnte nicht anders, ich setzte mich auf die Bettkante und legte ihren Kopf auf meine Oberschenkel und keiner der beiden anderen sagte etwas, sie wussten sie hätten keine Chance mich davon abzuhalten. Ich strich ihr durch ihr Haar und ihre Stirn während Finka ihr mit einem kurzen Schuss ihre Nanos in den Arm jagte und auf Aces Zeichen hin einen Adrenalinschub verpasste.
Elizas Körper zuckte kurz zusammen, das nahm ich als gutes Zeichen. Ihr Atem fing an hektisch zu werden und unter ihren Augenlidern konnte ich erkennen wie sich ihre Augen von Seite zu Seite bewegten als hätte sie einen Albtraum. Behutsam streichelte ich ihre Wangen.
"Pssscht. Alles ist gut, ich bin jetzt da. Ich hab dich endlich gefunden."
Ich konnte nicht sagen ob sie mich hörte aber es war ein beruhigender Gedanke.
Ace trennte die alten, blutigen Verbände an ihrem Arm und Bein und sofort verbreitete sich ein fürchterlicher Geruch, ihr Bein sah aus als wäre es in einer Laufe aufgeweicht und verfärbt worden. Das sah nach einer Verbrennung aus die niemals versorgt worden ist.
Ganz vorsichtig tröpfelte er etwas auf die offenen Stellen und wickelte das Bein schließlich wieder ein eine Art sterile Stoffdecke ein. Ich hoffte er wusste was er da tat.
Nachdem er sich vergewissert hatte das wir sie transportieren konnten, shhwung er seinen Rucksack zurück auf den Rücken und hob Eliza vorsichtig hoch. Gerade als wir aufbrechen wollten, erschütterte eine heftige Explosion das Schiff. Kurz bebte der Boden und die Wände, eine weitere Explosion und ein Alarm wurde ausgelöst. Es war ein ohrenbetäubender Ton und als dann noch die Sprinkler angingen brach das Chaos aus.
Zügig liefen wir durch die engen Gänge und versuchten uns in der Dunkelheit zurecht zu finden doch durch die Sprinkler war unsere Sicht stark beeinträchtigt und so verloren wir den Weg mehrere Male aus den Augen.
"Sagt mal, kommt es nur mir so vor oder hat das Schiff Schieflage?"
Da Finka es angesprochenen hatte, fiel es auch mir auf, wir liefen eine Steigung hinauf, das Schiff war dabei unter zu gehen und wir waren noch mitten drin. Über den Funk versuchte ich mehrmals Kali oder jemand anderen zu kontaktieren doch die Verbindung war weg, wir waren auf uns alleine gestellt. Nach einiger Zeit gingen die Sprinkler wenigstens aus, doch bevor wir uns endlich neu ordnen konnten, erschütterte eine dritte heftige Explosion erneut das Schiff und wir hatten Probleme uns auf den Füßen zu halten. Das Wasser stand uns mittlerweile bis zu den Knien, das laufen fiel schwer.
Wir erreichten endlich das Deck, auf dem zwischen den Flüchtenden auch einige Schießwütige dabei waren, in all dem Chaos konnte ich ein paar bekannte Gesichter ausmachen. Es war also noch nicht alles verloren.
"Wir müssen zu einem Boot, anders kann uns kein Helikopter erreichen. Was auch immer hier passiert, war nicht der Plan."
Ich verstand kaum ein Wort, es war zu laut, ich folgte einfach weithin meinen Kameraden Richtung Heck. Immer wieder bebte das Schiff und mit jedem Schritt wurde es schwerer zu laufen. Wir hatten gerade eines der Schlauchboote erreicht als der Frachter begang zur Seite zu kippen, offenbar war zu viele Wasser hinein gelaufen. Ich schaffte es mich an der Reling fest zu halten und konnte gerade noch Finkas Arm packen doch Ace stürzte dadurch das er Eliza trug mit ihr ins Wasser. Ich schrie ihnen nach. Instinkt ließ ich los und fiel hinterher. Der Aufprall tat weh und das Wasser war kalt.
Kurz drohte ich meine Orientierung zu verlieren, aber ich strampelte mich an die Oberfläche und versuchte irgendjemanden zu erblicken was in der Dunkelheit nicht so einfach war. Immer wieder rief ich nach ihnen, schwamm in einem kleinen Umkreis umher doch nirgends waren sie zu sehen.

Ein lautes Dröhnen war zu hören und helle Lichter kamen auf mich zu. Ein Motorboot.
Ein paar Hände packten mich und zogen mich aus dem Wasser ins Trockene und ich blickte in ein paar vertrauter Augen. Hibana.
So verwundert wie ich auch war, gab es wichtigeres zu tun. Eliza, Ace und Finka waren das draußen, wir mussten sie finden.
"Yumi, wir müssen sie finden, sie sind vor mir ins Meer gestürzt. Sie werden sterben."
Panisch schaute ich mich um, verseuchte sie ausfindig zu machen.
"Mira es ist alles okay, ein anderer Trupp hat sie, kam per Funk durch als wir dich raus gezogen haben."
Sie deutete auf ein Boot ein paar Meter weiter von unserem entfernt. Während ich noch auser Atem versuchte klar zu kommen, legte sie mir ein Geschirr an und hakte mich an einem Seil fest. Ich hatte gar nicht mitbekommen das der Helikopter direkt über uns war.
Oben angekommen wurde ich los gemacht und jemand bot an mich zu versorgen, ich lehnte ab und schaute mich um. Das hier war ein vertrauter Helikopter, er war von Rainbow, Sie hatten uns doch nicht im Stich gelassen. Doc kam auf mich zu und klopfte mir auf die Schulter.
"Gut gemacht, wir hätten nicht an dir zweifeln sollen."
Es war schön meine Freunde jetzt an meiner Seite zu haben.
Plötzlich wurde es unruhig, ich schaute hinter mich und da war sie. Eliza wurde gerade hoch gebracht, sie war bewusstlos und einer der Männer an der Seilwinde rief etwas das ich nicht verstehen konnte.
Auf der Stelle lief Doc zu ihnen und nahm Eliza entgegen, er kam wieder zurück und legte sie auf eine Trage die er im hinteren Teil vorbereitet hatte. Wie Ace zuvor begutachtete er sie von oben bis unten und alles Seiten, checkte ihren Puls und setzte ihr dann eine Sauerstoffmaske auf.
Sie war eisig kalt und hier im Licht konnte ich nun das ganze Ausmaß erkennen. Sie war durch die Hölle gegangen und doch lebte sie noch. Ich setzte mich neben sie, nahm ihre Hand und schloss das erste mal seit Monaten meine Augen um wirklich zu entspannen. Jetzt würde alles wieder besser werden, oder nicht?

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