Awakening

Ash

Das erste das ich spürte war eine enorme Hitze, welche sich aus meinem Innersten ausbreitete, in jeden Winkel kroch und durch meine Adern pulsierte. Mein Kopf dröhnte, mein Magen verdrehte sich immer wieder und alles tat schrecklich weh. Fühlte es sich so an zu sterben? War ich bereits tot? Ich musste es sein, das letzte an das ich mich erinnere war ihre Stimme doch jetzt war es still. Wo war ich? War ich vielleicht noch am leben und immer noch bei Deimos? Nein, das konnte nicht sein, wenn Elena bei mir war, dann bedeutet es das ich gestorben bin, aber wieso fühlte es sich so furchtbar scheiße an?
Ich weiß nicht ob es überhaupt einen Sinn machte die Augen zu öffnen und trotzdem versuchte ich es. Meine Augenlider waren schwer, nur mit Mühe schaffte ich es sie kurz einen kleinen Spalt weit zu öffnen. Sofort wurde ich von hellen, weißen Licht geblendet und auf wenn es schmerzte, so bedeutete es das dort etwas war, ich musste nur die letzte Barriere durch brechen. Ein weiteres Mal öffnete ich meine Augen, dieses mal voll und ganz. Das Licht stach und mein Kopf explodierte förmlich.
Eine ganze Weile konnte ich nur verschwommen sehen, außer ein paar Farben und Formen war nichts zu erkennen. Jedoch schien mit den plötzlichen Eindrücken für meine Optik auch mein Gehörsinn zurück zu kehren. Das Geräusch von Wellen, Vögeln und menschlichen Stimmen war zu hören und übertönt wurde das ganze von einem lauten und nervtötenden Piepen. Langsam kehrte meine Sicht wieder. Ich befand mich offenbar in einem Krankenhaus, zumindest sah es so aus. Was mich so geblendet hat, war das Licht das von der weißen Wand reflektiert wurde und die bunten Flecken waren Bilder.
Mit einer Menge Anstrengung, schaffte ich es das erste mal meinen Kopf zu drehen, nur ein wenig doch genug um mich ein wenig umzusehen. Auf meiner rechten war ein großes Fenster, dahinter ein strahlend blauer Himmel und der Ozean. Das erklärte das Rauschen der Wellen. Außerdem standen dort einige Maschinen, wahrscheinlich medizinischer Art, denn die Kabel und Schläuche führten alle zu mir.
Zu meiner linken war eine Tür, ein weiteres kleines Fenster dessen Vorhänge verschlossen waren und dirket neben meiner Hand auf der Matratze ruhte ein Kopf und eine Hand die nicht meine war.
Mein Herz hüpfte plötzlich ganz aufgeregt, zum ersten mal vor Freude seit einer Ewigkeit. Diese Haare, diese Augen, der Mund, überall würde ich sie wieder erkennen. Meine Mira.
Sie schlief, bewegte sich außer beim atmen keinen Zentimeter, sie sah so friedlich aus. Wie war das möglich? Deimos, er hatte hatte sie getötet oder doch nicht? War das nur eine seiner Lügen gewesen und ich war darauf hinein gefallen? Ich hatte ihm aus der Hand gefressen, dafür hat er alles bekommen was er von mir wollte. Aber wenn sie noch lebte, dann hatte er nicht gewonnen. Er konnte mich zerstören, doch sie war der Beweis das er nicht alles bekommen hat.
Ich musste absolut sicher gehen, dass das hier alles kein Traum war. Ich nahm all meine Kraft zusammen und bewegte meine Finger, ganz steif und ungelenk, Millimeter für Millimeter bis sich unsere Hände berührten. Sie waren so warm und weich wie immer. Das hatte ich mich schon immer gefragt wie sie es schaffte so weiche Haut zu haben wenn sie ständig harte Arbeiten ausführte und handwerklich beschäftigt war. Ich strich über ihre Finger und ihren Handrücken. Das Gefühl kehrte mit jeder Bewegung in meinen Körper zurück und auch wenn es ein gutes Zeichen war, freute es mich nicht. Alles tat schrecklich weh, mir war immer noch heiß, ich war Schweiß gebadet. Erst jetzt bemerkte ich die Maske in meinem Gesicht. Mit meiner freien Hand tastete ich sie ab, es war eine Sauerstoffmaske, die mit den Gerätschaften rechts von mir verbunden war.
Plötzlich bewegte sich etwas neben mir und ich erschrak mich fürchterlich. Ich war mit der Zeit etwas empfindlich geworden was schnelle und ruckhafte Bewegungen anging, vor kurzem bedeutete so etwas meistens noch Folter und Erniedrigung. Automatisch verkrampfte ich und schloss meine Augen.
Ich befand mich wieder in diesem abscheulichen Zimmer, hörte seine Stimme und spürte seinen Atem ganz nah an meinem Gesicht. Ich wartete auf den ersten Hieb oder etwas anderes doch es geschah nichts derartiges, stattdessen berührte mich jemand ganz sachte in meinem Gesicht. Langsam blinzelte ich und sah zum ersten Mal wieder in diese dunkel braunen Augen. Sie waren noch schöner als in meiner Erinnerung, genauso wie ihr Lächeln.
Meine wunderschöne und liebreizende Elena.
Sie weinte, wendete ihren Blick aber keine einige Sekunde ab. Im Gegenteil, sie sah mich direkt an, küsste meine Wangen und lehnte  ihre Stirn dann gegen meine.
"Hey."
Mehr musste sie nicht sagen, mehr konnte sie wahrscheinlich auch nicht hervorbringen. Sie nahm mich in den Arm, drückte mich fest an sich und zum ersten Mal hatte ich keine Angst. Ich war endlich zuhause.

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