Kapitel Vier - Kein erster guter Eindruck



Stoffe. Zettel. Pläne und Listen. Weit und breit waren nur solche Sachen zu sehen. Viele würden dies als Chaos bezeichnen. Ino hingegen hatte ihr System..und dieses wurde tatsächlich nicht verändert. Das Team, dass ihr zur Seite gestellt wurde um das große Fest zu planen, hatte in den letzten zwei Tagen schnell gelernt, dass man Ino Yamanaka nicht reizen und vorallem nicht in ihrem System stören sollte.

Ino war über einige Stoffe gebeugt und war gedanklich am Planen. Sie hatte sich von ihrem Team so genau wie möglich den Platz beschreiben und aufzeichnen lassen, dass es für sie leichter war sich alles vorstellen zukönnen. Ihre Leute hatte sie schon längst in den Feierabend geschickt. Alleine konnte sie sich besser verschiedene Konzepte ausdenken, die sie dann mit den anderen besprechen konnte.

Außerdem hatte Ino schlechte Laune. Und wer die Blondine kannte wusste, dass man ihr in dieser Zeit lieber aus dem Weg gehen sollte. Vielleicht hätte ich doch nicht durchmachen sollen, ging ihr zwischendurch durch den Kopf. Kurz schüttelte sie sich. Die Gedanken schweiften die letzten Minuten immer mal wieder ab. Und sie bemerkte, dass sie langsam Hunger bekam...

Also stand Ino auf und streckte sich etwas. Sie blickte sich noch einmal kurz um, nickte über ihr bestehendes System und machte sich dann auf den Weg zur Tür. Übermüdet und hungrig..Keine gute Kombination, ermahnte sie sich selbst dazu auf ihren Körper zu hören.

Vor der Tür sah Ino sich fragend um. Sie wusste, dass man ihr mal gesagt hatte, wo sie ungefähr Räume wie Küche und Toilette finden würde. Doch Ino war Feuer und Flamme Temari und den Bewohnern von Sunagakure zu zeigen, dass der Yamanaka-Clan die erste Anlaufstelle sein sollte um große Veranstaltungen zu planen. Also waren diese Infos für sie eher nebensächlich gewesen. Immerhin wollte sie ihren Vater nicht enttäuschen. Auch wenn dieser sich noch einiges anhören durfte.

Völlig in Gedanken verloren lief Ino schließlich los. Irgendwo würde sie auch zu dieser frühen Stunde jemanden finden, der ihr helfen könnte. Bis das passiert ist, malte sie sich in Gedanken aus, wie sie ihrem Vater Feuer unterm Hintern machen würde. Gleich nachdem sie ihm die bezahlte Rechnung für die Organisation und ein Empfehlungsschreiben von Suna unter die Nase gerieben hatte. Der wird sich wünschen erhätte alles mit mir persönlich geklärt!

Während sie weiter in ihren Gedanken versank, wurde ihr Hunger nur noch größer. Der Grund, warum sie ihr Tempo etwas erhöhte. Ein knurrender Magen war wirklich alles andere als angenehm. Vorallem aber auch unschön. Es sollte lieber niemand mitbekommen, dass sie so etwas einfaches wie ihren Hunger nicht rechtzeitig stillen konnte. Peinlich, peinlich!

Während sie also versuchte den richtigen Weg zu finden und ihre Gedanken wieder zuordnen bog sie um eine Ecke um...und... BÄM!

Bevor Ino überhaupt wirklich realisieren konnte was passiert war, landete sie unsanft auf ihrem Hintern. Verwirrt blickte sich die Kunoichi um. Was zum..?!, bevor der Gedanke zu Ende war, blickte Ino in das verwunderte Gesicht eines jungen Mannes vor sich. Er stand vor ihr als wäre nichts gewesen und machte keinerlei Anstalten sich nach ihrem Befinden zu erkundigen oder sich dafür zu entschuldigen, dass er sie über den Haufen gerannt hatte. "Sag mal, gehts dir noch gut!?", wetterte Ino auch gleich los. Ihre Rückseite tat vom Aufprall wirklich weh. Gemischt mit ihrem Hunger und der schlechten Laune platzte es einfach weiter aus ihr heraus: "Hast du keine Augen im Kopf? So dumm kann man doch nun wirklich nicht sein!"

Während ihrem Geschimpfe rappelte Ino sich vom Boden auf und klopfte sich den nicht vorhandenen Dreck von den Klamotten. "Willst du noch schweigen oder entschuldigst du dich endlich mal dafür, dass du einen Gast von Sunagakure einfach über den Haufen rennst und dann nicht mal beim Aufstehen hilfst?!", ging das Gemecker weiter. Als sie sich sicher war, dass ihre Klamotten wieder ordentlich aussahen, blickte sie ihren gegenüber genauer an und erschreckte sich bei dem Anblick des Anderen.

Ino verstummte, während sie den jungen Mann genauer unter die Lupe nahm. Er war deutlich größer als sie selbst und von der Statur her eher schlank. Sie war erstaunt, dass ihm der Zusammenprall anscheinend nichts augemacht hatte. Wie..?  Verwundert darüber, dass sie wohl als einzige Schmerzen davon getragen hatte, ließ sie ihren Blick weiter wandern. Der Mann war für sie nicht auffällig gekleidet. Es sah eher praktisch aus, um sich in der Wüste gut bewegen zu können. Als ihr Blick sein Gesicht erreicht hatten, stockte Ino kurz. Das feuerrote Haar war sehr auffällig, dazu hatte der andere noch ein Tattoo im Gesicht. Beim Betrachten von diesem kam das Gefühl in Ino hoch, dass sie diese Person irgendwoher kannte. Doch sie konnte sich einfach nicht erinnern woher. An seinen Namen konnte sie sich leider auch nicht erinnern. Ihr Blick blieb schließlich an seinen Augen hängen, die sie abwartend ansahen. Auch diese hellen Augen lösten ein vertrautes Gefühl in Ino aus. Aber auch hier ärgerte sie sich etwas, dass sie nicht auf den Namen kam. Stattdessen waren ihre Gedanken eher darüber verwundert, dass ein so attaktives Kerlchen sich in Suna versteckt hatte. Moment..WAS?

Erschrocken von ihren Gedanken machte sie einen Schritt zurück. Bei ihrem Gemecker hatte sie sich direkt vor dem anderen aufgebaut gehabt. Doch die Nähe machte sie nur nervöser. Sie räusperte sich kurz, ließ ihren Blick dabei sinken und versuchte ihre Gedanken schnell wieder zu ordnen. Der Anblick des Fremden hatte sie eindeutig zu sehr aus der Fassung gebracht. Scheu blickte sie zu dem anderen wieder auf und fing leise an: "I-ich..Also..Willst du gar nichts dazu sagen?" Zum Ende hin wurden ihre Worte wieder etwas kräftiger. Konzentrier dich!, schimpfte sie sich selber aus. Tatsächlich schaffte sie es auch ihre Gedanken bei der Situation jetzt zu behalten und nicht ins Schwärmen abschweifen zu lassen.

Sein stechender Blick war einem gleichgültigen gewichen. Oder war er abweisend? Verdammt! Sie konnte seinen Blick einfach nicht einschätzen. So kam es dazu, dass die beiden sich eine zeitlang schweigend anblickten. Inos Gedanken fingen an zu rasen. Ihr wurde langsam klar, dass ihr Temperament mit ihr durchgegangen war. Gerade als Konoha-Ninja sollte sie ein fehlerfreies Verhalten an den Tag legen. Wenn die Hokage davon erfährt, dass sie in einem unbeobachteten Moment einen Fremden eines verbündeten Dorfes angeschnauzt hatte...Tsunade würde sie umbringen. Oder nie wieder eine Mission zuteilen. Und was würde Shikamaru machen? Nicht jeder aus Suna hielt sich in diesem Gebäude auf. Gerade nicht während so einer späten Stunde. Das hier musste also jemand sein, der nicht irgendwer war! Verdammt!

"Entschuldige.", durchbrach die leise und ruhige Stimme des Fremden die Situation. Ein Wort, dass Ino echt erschreckt hat. Innerlich schüttelte sie den Kopf. Sie wollte antworten, doch da ging der Mann an ihr vorbei und ließ eine verwirrte und unschlüssige Ino Yamanaka im Gang stehen. Super gemacht, Ino. Shikamaru wird das hier sicher nicht gefallen...

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