Kapitel 2

Ally:


,,Was soll ich?'' Fassungslos starrte ich meine beste Freundin und Kollegin an. ,,Einen Profivolleyballer massieren.'' Die Tatsache, dass sie die selben Worte wie zuvor sagte, beruhigten meine innere Unruhe in keinster weise. Ich hatte mit vielen gerechnet, als ich Zoey gefragt hatte, was unser Chef bei der Besprechung von uns wollte. Ich hatte geglaubt, dass es vielleicht darum ging wer am Abend die Praxis aufräumt oder der gleichen. Aber ich hatte sicher nicht damit gerechnet, dass es um einen Massagetermin mit einen Profivolleyballer ging. Schwer lies ich die Luft aus meiner Lunge strömen. ,,Können wir nicht tauschen? Du übernimmt den Volleyballer und ich deinen Patienten? Du hast bereist Erfahrung mit Profisportlern.'' Mein Flehen sollte mir eigentlich peinlich sein. Doch es war es nicht. Ich wollte auf keinen Fall einen Profisportler Massieren. Dabei war es mir auch egal um wen es sich dabei handelte. ,,Du weist genau, dass das nicht geht. Ich habe Locke.'' Kurz verzog ich angewidert das Gesicht. Bei Locke handelte es sich um einen Kerl, den wir aufgrund seiner Lockigen Haare so getauft hatten. Nur das der Mann diese Locken leider nicht am Kopf, sondern an seinen Rücken trug. Was für uns, oder besser gesagt für Zoey, immer bedeutete, dass sie eine ganze Flasche Massageöl benutzen muss, um ihn nicht zu viele Haare beim Massieren auszureißen. Leider war Locke einer der Patienten, den unser Chef zugesichert hatte, dass er immer Zoey als Masseurin bekäme, da diese sich mit seinen körperlichen Leiden bereits auskannte. ,,Vielleicht kann Locke ja einmal eine Ausnahme machen?'' Versuchte ich mein Glück erneut , auch wenn ich wusste, dass es hoffnungslos war. Ein Tausch war nicht möglich.

,,Du meinst du Massierst lieber einen so haarigen Rücken, dass man meint, man streichle ein Tier, als denn mit muskelbepackten Rücken eines Profisportlers?'' Der Unglaube aus Zoeys Stimme war nicht zu überhören. ,,Ja genau das meine ich!'' Kaum hatten die Worte meine Lippen verlassen, starrte mich Zoey mit weit aufgerissenen Augen an. Sie starrte und starrte und ich war mir nicht mal mehr sicher, ob sie überhaupt blinzelte. Nach einer kurzen Zeit schüttelte sie sich kaum sichtbar, ehe sie das Wort wieder an mich richtete. ,,Komm schon Ally. So schlimm sind Profisportler auch nicht. Ja du hattest mal einen Idioten. Aber es gibt auch Nette. Du wirst sehen, der Volleyballer ist bestimmt einer von der lieben Sorte.'' Schwer atmete ich aus. Ich konnte nur hoffen, dass Zoey recht behalten würde. Das der Volleyballer ein ganz netter und umgänglicher Typ war. Denn aus der Nummer, ihn massieren zu müssen, würde ich nicht mehr rauskommen. Dafür kannte ich unseren Chef zu gut. Schon seit Jahren versuchte er so viele Profisportler wie nur irgendwie möglich in seine Praxis zu locken. Denn diese brachten neben dem guten Geld auch noch einen guten ruf für die Praxis mit sich. Dass er daher den Termin absagen würde, nur weil ich keinen Profisportler auf meiner Liege wollte, wagte ich daher stark zu bezweifeln.

Niedergeschlagen ging ich in Richtung meines nächsten Patienten. Zoey war ebenfalls bereits auf den Weg zu ihrem. Der normale Alltag für uns beide. Kurze Gespräche zwischen den Terminen und dann hießes wieder Massieren, Massieren und noch mal Massieren. Aber ich machte es gerne. Ich liebte meinen Job. Ich liebte es Menschen bei ihren Beschwerden helfen zu können. Ihnen ein besseres Gefühl zu geben und den ein oder andern sogar die Schmerzen zu nehmen. Die strahlenden und einspannten Gesichter, nach einer Massagestunde, erinnerten mich immer wieder aufs neue daran, warum ich diesen Job machte. Warum ich all das auf mich genommen hatte, um diesen Job lernen zu können. Lange genug hatte ich jeden Cent umgedreht, um meine Ausbildung finanzieren zu können. Um meine Zulassung bezahlen zu können. In der Zeit hatte ich mit Massagen keinen Cent verdient. Musste mir eine andere Einnahme quelle suchen. Das laute klingen meinen Telefons riss mich aus meinen Gedanken. Gehe nicht dran!!! Leuchtete aus Kontakt auf und entlockte mir ein weiteres tiefes Atmen. Sofort merkte ich, wie ich mit meinen inneren Impuls kämpfte. Ein Teil von mir wollte das Telefonat annehmen. Ein anderer Teil von mir hielt mich ab. Es war besser nicht dran zu gehen. Diesen Teil meines Lebens für immer aus meinen Leben zu verbannen. Aber es war nicht so leicht, wie ich anfangs geglaubt hatte. In schwachen Momenten konnte ich nicht anders. Gab mich meinen alten Leben wieder hin und bereute es jedes mal aufs neue. Doch diese mal war ich stark. Diese mal klickte ich den Anruf weg und steckte mein Handy zurück in meine Hosentasche. Der nächste Patient, hatte meine gesamte Aufmerksamkeit verdient. Und die würde ich ihn auch geben.



..❀....❀..



Schwer keuchte ich. Der Tag hatte mich geschafft und so gerne ich jetzt Feierabend machen würde, wusste ich, dass es nicht möglich war. Dass ich noch eine Massage vor mir hatte. Eine vor der ich mich schon den ganzen Tag fürchtete. Die des Profisportlers. Dem Volleyballer. Immer wieder ging ich Zoyes Worte in meinen Kopf durch. Es wird ein ganz netter sein. Mit jeden mal, wo ich mir ihre Worte sagte, hoffte ich, dass sie recht behalten würde. Meine Knie fühlten sich so an, als würde ich au fEisschorlen laufen, die jeden Moment einbrechen könnten, während ich zum Empfang schritt. Unsere Sprechstundenhilfe strahlte einen großgewachsenen Mann mit braunen, vielleicht auch leicht Oliven Haaren an und ich wusste sofort, dass er ihr gefiel. Doch anders als ich es erwartet hatte, erwiderte der Mann als ich am Empfang ankam ihr Lächeln nicht. Im Gegenteil er schaute streng beinahe schon bedrohlich und Mürrisch. Na Klasse, bitte lass dies nicht den Volleyballer sein, ansonsten wusste ich schon jetzt, dass Nett definitiv das flasche Wort war um ihn zu beschreiben.

,,Ach Ally, du bist schon da.Das ist dein neuer Patient Wakatoshi Ushijima.'' Kurz hob sich Anbetrachts seines außergewöhnlichen Namens meine Augenbraue, ehe ich sie wieder sinken lies und ich mir Professionalität ab zwang. Es gehörte sich nicht, über einen Kunden zu urteilen. Sei es über sein Aussehen, seinen Name oder wie er einen Anstarrte. Wir sollten immer neutral bleiben. Allerdings viel mir das bei dem strengen, beinahe schon bösartig wirkenden Blick des Mannes sichtlich schwer. Der Mann zog ein Gesicht, als wolle er nicht hier sein. Alls würde er am liebsten keine Massage bekommen wollen. Obwohl es mir schwer viel, versuchte ich ihn ein freundliches Lächeln zu schenken. Doch nichts. Der Mann reagierte nicht darauf. Wie als wäre er ein Roboter, stapfte er an der Anmeldung vorbei. Seine Augenbraue zog sich kurz nach oben und signalisierte mir, dass er nicht gerne wartete. ,,Folgen sie mir bitte.'' Brachte ich leicht atemlos aus meiner Kehle. Alleine der Blick, mit dem er einen musterte, gab einen das Gefühl, Mensch zweiter Klasse zu sein. Höflichkeitshalber hielt ich ihm dennoch die Türe des Raumes auf, in dem ich ihn gleich Massieren musste. Mit großen und sehr selbstbewussten Schritten schritt er an mir vorbei, ohne mir groß weitere Beachtung zu schenken. Ich hatte wohl wirklich ein Händchen wenn es darum ging, die größten Idioten des Profisports zugeteilt zu bekommen. Schon jetzt hatte ich keine Lust den Mann zu massieren. Dabei war es mir egal, wie Muskulös und gutaussehend er war.

,,Sie können sich schon mal entkleiden und dann mit dem Gesicht nach unten auf die Liege legen.  'Ich war erstaunt, wie höflich meine Anweisungen über meine Lippen kamen. Der Patient nickte knapp, eher er begann sein Shirt aus zu ziehen und mir einen Blick auf seinen viel zu gut trainierten Oberkörper gewährte. Ich hatte schon viele verschiedene Körper aufgrund meines Berufes gesehen, aber dieser Mann war Körperlich gesehen wirklich ein kleines Sahneschnittchen. Sofort zwang ich mich, den Mann wieder ins Gesicht zu schauen und professionell zu bleiben. Alleine sein strenger Gesichtsausdruck machte mir klar, dass er alles war, aber sicher kein Sahneschnittchen.

,,Ich lasse ihnen mal etwas Privatsphäre.'' Nuschelte ich, ehe ich mich hastig umdrehte. Denn Ushijima oder wie der Patient auch noch mal hieß, hatte bereits seine Daumen in den Hosenbund geklemmt und gab mir einen viel zu detailreichen Blick, auf das magische V. Tief atmete ich durch, während ich vor der Türe, noch ein paar Handtücher zurecht Sammelte. Die ganze Situation in den Raum wirkte so angespannt, dass ich nicht wusste, wie ich ihn eine entspannende Massage bieten sollte. Erneut atmete ich tief durch. Fokussierte mich auf mein Können. Auch wenn er Profisportler war, so war er ein Patient wie jeder andere auch. Mit diesen Mindset betrat ich erneut den kleinen Raum und musste sofort schwer schlucken. Ich hatte zwar entkleiden gesagt, aber damit sicher nicht gemeint, dass sich der Mann inklusive Unterhose ausziehen sollte. Mein Blick wanderte sofort zu seinen nackten Hintern und kurz war ich erleichtert, dass er sich bereits auf die Liege gelegt hatte und ich nicht mehr als seinen Rücken und seinen viel zu gut trainierten Hintern erkennen konnte. Normalerweise legten sich die Patienten immer unter das Lacken, dass auf der Liege lag. Doch entweder hatte mich Ushijima miss verstanden, oder er wusste es nicht besser. Wobei ich letzteres stark zu bezweifeln wagte. Profisportler wie er wurden bei jeder sich bietenden Gelegenheit durchgeknetet, damit ihre viel zu teuren Körper keinen Schaden nehmen. Auch wenn mir aufgrund der Situation ein schnippisches Kommentar auf den Lippen lag, schluckte ich es herunter. Mit ruhigen Bewegungen, legte ich ihn ein frisches Lacken über den Hintern und seine Beine, ehe ich zum CD Player ging und die entspannenden und melodischen Klänge startete.


Wakatoshi:

Auch die Melodie, die augenblicklich den Raum flutete, konnte mich nicht von meiner schlechten Laune abbringen. Alleine wenn ich daran dachte, wie unangenehm es sich wieder anfühlen wird, von einer andern Person berührt zu werden, lies mich innerlich unruhig werden. Die Empfangsdame hatte vorhin kurz ihre Hand auf meine gelegt gehabt und schon dass, hatte sich so angefühlt, als würden unter meiner Haut Insekten krabbeln. Alleine die Vorstellung, dass ich dieses Gefühl gleich am ganzen Körper spüren würde, brachte meine Stimmung dazu noch tiefer zu sinken. Wenn das vorbei war, musste ich den Couch defensiv klar machen, dass die eine Massagestunde reichen musste, um mich wieder fit zu bekommen und ich keine weiteren Stunden benötigte. Das ziehen in meinen Rücken, dass sofort einsetzte, als ich die Muskeln nur leicht anspannte, machte mir klar, dass dies Wunschdenken war. Das ich vermutlich mehr als nur eine Massage über mich ergehen lassen musste. Wie als würde der Gedanke nicht schon eine Gänsehaut über meinen Rücken jagen, ertönte auch noch die Stimme der Masseurin. ,,Also ich würde jetzt anfangen und sie erst einmal abtasten, um zu wissen, wo ihre schlimmsten Baustellen liegen.'' Ihre Worte brachten mich automatisch dazu meine Muskeln anzuspannen. Fieberhaft wartete ich auf ihre Hände die mir die Käfer unter die Haut schieben würden. Doch sie legte ihre Hände nicht auf meinen Rücken, viel mehr wirkte es so, als wartet sie auf etwas. Aber auf was?

,,Ist das o.k für sie, wenn ich jetzt anfange?.'' So wie es schien, wartet sie wohl auf meine Zustimmung. Nur schwer gab ich ein kleines brummen von mir. Ich war mir nicht sicher ob es ihr reichte. Aber als ihre Hände nur eine Sekunde später auf meinen Rücken lagen, wusste ich, dass sie mehr nicht brauchte. Mein Brummen hatte ihr scheinbar gereicht. Sofort wartete ich darauf, dass die Käfer unter meinen Haut krabbeln würden. Das es sich so anfühlen würde, als gruben sie ihre Gänge tiefer unter meine Haut. Doch obwohl sie immer wieder mit ihren Händen über meinen Rücken strich, dass unangenehme Gefühl blieb aus. Das kratzen unter meiner Haut blieb aus. Verwundert zog ich eine Augenbraue nach oben. Das war neu!

 ,,Atmen sie tief ein und entspannen sie sich, so bekomme ich die Blockaden nie gelöst.'' Ich schwieg auf ihre Anweisung hin. Auch tat ich nicht dass, was sie von mir Verlangte. Viel mehr wartet ich immer noch auf die Käfer, die sich durch meine Hautschiiten fressen würden. Auf das unangenehme Gefühl, dass Berührungen, ganz besonders Berührungen von Frauen, in mir auslösten. Doch nach wie vor blieb das unangenehme kribbeln und brennen unter meiner Haut aus. ,,Sie müssen schon etwas mitarbeiten. Entspannen sie sich. Tief ein und wieder aus Atmen.'' Ihre erneuten Anweisungen drangen an mein Ohr und widerwillig tat ich dass, was sie von mir verlangte. Vielleicht würde dann die Massage schneller enden und ich hatte Glück und musste zumindest für Heute das unangenehme Gefühl nicht ertragen. ,,Sehr gut.'' Ihre schon beinahe überspitztes Lob ließ mich leicht abwertend schnauben. Dachte sie ich wäre ein Kleinkind, dass man mit Lob und Gummibärchen dazu brachte das zu tun, was sie Wollte?

Um so länger ihre Hände über meinen Körper glitten, um so mehr merkte ich, wie sich meine Muskeln entspannten. Wie der Schmerz und das Ziehen in meinen Rücken nach gab und immer noch gab es kein kribbeln. Nichts negatives was ihre Berührungen in mir auslösten. Sondern einzig und alleine Entspannung. Entspannung die mich einerseits Irritierte, anderseits hoffnungsvoll stimmte, dass ich beim nächsten Spiel wieder auf dem Spielfeld stehen würde. ,,Machen sie eigentlich neben Volleyball noch andern Sport? Zum Beispiel Yoga?'' Nach einem langen schweigen drang ihre Stimme erneut in mein Ohr. Yoga? Warum sollte ich Yoga machen? ,,Hmm.'' Gab ich brummend von mir, weil ich einfach nicht verstand, auf was sie hinaus wollte. Yoga und Volleyball hatten nichts mit einander zu tun. ,,Naja Yoga könnte ihnen helfen, einige Verspannungen selber zu lösen. Denn so wie sich ihr Rücken und auch ihre Schultern anfühlen, ist das noch einiges an Arbeit, bis sie wieder fit genug sind um Spielen zu können. Mit Yoga könnten sie das ganze etwas beschleunigen.'' Irgendwie gaben ihre Worte Sinn und irgendwie auch wieder nicht. Mein Körper fühlte sich schon jetzt viel entspannter an, als er es die letzten Jahre getan hatte und doch redete sie noch von viel Arbeit. ,,Ich werde beim Spiel wieder auf dem Spielfeld stehen. Mehr Behandlungen brauche ich nicht.'' ,,Profisportler!!'' Ihre Erwiderung auf meine Aussage kam in einen merkwürdigen Tonfall aus ihrem Mund, den ich nicht zuordnen konnte. Auch ihre Aussage gab keinen Sinn. ,,Ja ich mache Profisport.''Erneut atmete sie Tief ein und atmete lange aus. Es war beinahe so, als wäre es ein Morsecode für etwas und ich kannte die Dechiffrierung nicht.

,,Wir sind fertig. Ich schreibe ihnen am Empfang noch etwas zusammen. Das können sie dann ihren Team-Masseur mit geben, damit er die Behandlung vortsetzen kann.'' Kaum waren ihre Worte aus ihrem Mund getreten, strich sie noch einmal über meinen Rücken, ehe sie den Raum verließ und mich alleine zurück ließ. Ich hatte wohl die Massage überstanden. Vielleicht war ich durch eine unerklärliche weise auch von meinen Berührungstrauma geheilt worden und Massagen des Team-Masseurs würden in Zukunft genau so wenig eine Folter sein, wie ihre Massage es gerade eben war.


..❀....❀..


Alleine zwei Sekunden auf der Liege unseres Team-Masseurs machten mir eines klar. Zum einen drückte er viel stärker auf meine Muskeln ein, als es die Masseurin letztens getan hatte und zweitens, die Käfer unter meiner Haut waren wieder da. Sie kribbelten und krabbelten und ließen mich jede Sekunde unendliche Quallen erleiden. ,,Das reicht.'' Meine kräftige Stimme drang durch den Raum und ließ den Mann neben mir komplett in sich zusammen zucken. Ruckartig nahm er seine Hände von meinen Rücken und ich atmete innerlich erleichtert aus. Die Massage war mit Nichten mit der von letztens zu vergleichen. Doch was war der Unterschied?



Ally:

,,Wenn ich es dir doch sage, er war ein Arschloch.'' Die Frustration und gleichzeitige Traurigkeit konnte ich nicht aus meiner Stimme verbergen, während mich meiner beste Freundin und Kollegin mitleidig anschaute. ,,Ich glaube es dir und ich fand es gerade von unserem Chef auch nicht richtig, dass er dich zusammengeschissen hat, nur weil du den Volleyballer zurück an  seinem Team-Masseur überwiesen hasst. Arnstadt in weiter zu behandeln, so wie sich das unser Chef gewünscht hätte. Aber dennoch hättest du ihn vielleicht einen Termin mehr aus den Rippen leiern können. Du weist doch wie unser Chef drauf ist.'' Schwer atmete ich bei ihren Worten aus. ,,Ich weis aber...aber...aber es ging nicht anders. Glaub mir. Ich hätte keine Minute länger meine freundliche Fassade aufrecht erhalten können. Ja ich bin Profisportler. Weist du wie arrogant das geklungen hat? Wie als hält er sich für den König der Welt. Nur weil er ein paar Bälle von der einen Seite des Netzes auf die andere Seite wirft.'' ,,Ich glaub beim Volleyball darf man nicht werfen.'' Zoey's Einwand machte meinen Redeschwall nicht einfacher. ,,Dann eben schießt oder was weiß ich. Auf jeden Fall kam es mir so vor, als behandelte er mich wie ein Mensch zweiterklasse.'' Immer mehr merkte ich, wie die kleine Wutader an meiner Stirn pulsierte. Wie mich die Situation von neulich immer noch aufwühlte. Dabei waren schon einige Tage vergangen, seit dem ich den Volleyballer auf meiner Liege hatte. Tage die nicht ausreichten um die skurrile Situationen zu vergessen. Zu verdrängen.

,,Ally! Kommst du mal bitte.'' Die Stimme unserer Sprechstundenhilfe lies mich von meiner besten Freundin zu der offenen Türe schauen, die raus in den Gang und damit zur Anmeldung führte. Schwer atmete ich durch, ehe ich meiner besten Freundin noch ein Entschuldigendes Lächeln schenkte und mich auf den Weg machte. Als ich am Empfang ankam erstarrte ich. Wenn man vom Teufel Spricht. Dieses Sprichwort war noch nie so passend gewesen, wie in diesen einen Moment. Gegenüber, und nur durch die Theke der Anmeldung von unserer Sprechstundenhilfe getrennt, stand der Volleyballer. Pyjama? Ushjama? Egal irgendwie so was. Auf jeden Fall stand da der arrogante Profisportler, den ich am liebsten nie wieder sehen wollte.

,,Kann ich ihnen Helfen?'' Meine Worte kamen nur mit äußerster Mühe aus meinem Mund und ich hörte selber den Ironischen Unterton aus meiner Stimme heraus, denn ich so Mühsam versucht hatte zu unterdrücken. Doch den Volleyballer schien das nichts auszumachen. Wie als würde ihn meine Stimmung nicht sausmachen. Wie als wäre es ihm egal, ob ich ihm einen Eisbecher mit Erdbeeren und Sahne oder einen Eisbecher mit Reißnägeln servieren würde, drehte er sich zu mir und seine starke markante Stimme hallte durch den Raum. ,,Sie machen bei der Massage etwas anders und ich will wissen was!!'' O.k  WOW! Die Frage war sehr Komisch!? Speziell? Keine Ahnung was die Frage war, sie war definitiv unerwartet. ,, Mmhh ich glaube ich verstehe sie nicht ganz.'' Nun war in meiner Stimme nur noch meine leichte Verwirrung zu hören, doch auch dass schien mein Gegenüber nicht zu bemerken. ,,Sie machen etwas anders und mein Masseur muss wissen was, damit er mich auch so behandeln kann. Oder sie machen das weithin!!'' Irritiert blinzelte ich. Seine Worte klangen wie ein Befehl. Ein Befehl den man sich nicht widersetzen sollte. Doch dennoch tat ich genau das. Denn wenn ich eines hasste, dann waren es so arrogante Typen wie er einer war. ,,Tut mir leid ich bin schon Komplet ausgebucht und habe bis auf weiteres keine Termine mehr Frei. Auch hab ich ihren Masseur eine einwandfreie Überweisung übergeben. Er weis also genau was ich gemacht habe.'' Der Mann vor mir Starrte mich einfach nur an. Er starrte von oben herab. In diesen Moment bereute ich es sogar, dass ich ihm am Tag seiner Massage noch Tipps gegeben hatte.

,,Morgen Hätte ich zwischen dreizehn und vierzehn Uhr Zeit.'' Mehrfach blinzelte ich bei seinen Worten. Was hatte er bitte an: Ich habe keine Termine mehr Frei nicht verstanden? ,,Wie gesagt ich bin ausgebucht. Gehen sie zu ihren Masseur oder halten sie ihren Rücken mit Yoga über Wasser aber ich habe keine Stunde mehr Frei.'' ,,Wenn ich den Termin von DR. Miller nach hinten schieben würde, dann könnten sie...'' Mein böser Blick brachte unsere Sprechstundenhilfe zum schweigen. ,,Wie gesagt ich habe keine Termine Frei.'' Wiederholte ich meinen Standpunkt und dieses mal mische sich die Dame vom Empfang nicht in das Gespräch mit ein. Halleluja!!!! Zum Glück nicht.

Die Stirn meines Gegenübers legte sich in Falten während er immer noch erhaben von oben auf mich herab blickte. Mutig reckte ich mein Kinn vor. Zeigte ihm dadurch das ich mich nicht einschüchtern lassen würde. Doch mein gegenüber starrte einfach weiter. Es war fast so, als führte ich ein Gespräch mit einen Felsen. Einen großen und sehr breiten Felsen. ,,ich bin in der Praxis zu erreichen. Ihr Team Masseur kann gerne bei der Kollegin hier anrufen und sie stellt ihn dann zu mir durch. Falls er noch Fragen zu ihrer Behandlung hat. Aber mehr kann ich wirklich nicht tun und nun entschuldigen sie mich." Mit diesen Worten lies ich die beiden vorne an der Anmeldung allein stehen und eilte so schnell wie möglich zurück in den Personalbereich. Auf keinen Fall würde ich mich der Gefahr aussetzen den arroganten Volleyballer noch einmal auf meine Liege zu bekommen. Auf gar keinen Fall.

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