Kapitel 15
Abby:
Nervös biss ich mir immer wieder und wieder auf meine Unterlippe. Ushijima hatte mich bis zu meiner Haustüre gefahren. Nun saßen wir beide im Auto und ich hatte das Gefühl, dass keiner von uns beiden aussteigen wollte. Dass keiner von uns diesen Abend als beendet erklären wollte. ,,Danke fürs Nachhausebringen'', sagte ich, als das Schweigen langsam zu einem Unangenehmen wurde. ,,Bitte." Mir entging nicht, dass Ushijimas Blick immer wieder zu meinen Lippen wanderte. Erneut biss ich mir auf die Unterlippe. Verdammt war ich nervös. Ich war gerade im Begriff, etwas sehr, sehr dämliches zu tun, und vermutlich würde ich es auch bereuen. Aber dennoch nahm ich all meinen Mut zusammen und lehnte mich etwas nach vorne und drückte meine Lippen auf die von Ushijima.
Der Mann vor mir erstarrte und ich verfluchte mich innerlich, dass ich diesem kleinen Impuls nachgegangen war. Dass ich es nicht vorher schon besser gewusst hatte. Doch als ich gerade im Begriff war, meine Lippen wieder von seinen zu nehmen, wanderte Ushijimas Hand an meinen Hinterkopf. Seine Lippen fingen an sich zu bewegen. Anfänglich sanft, doch dann wurden sie fordernder. Seine Zunge steifte meine Lippen, bettelte um Einlass. Seine Lippen saugten an meinen und ich konnte nicht anders als ein wohliges Seufzen von mir zu geben, als ich den Mund leicht öffnete und seine Zunge auf meine traf. Sie stupste gegen meine, neckte sie immer wieder und wieder, solange, bis mir ein sanftes Stöhnen aus der Kehle rann. Ushijima hielt erstarrt inne. ,,Hab ich dir weh getan?'' fragte er und seine Augen musterten mich, wie als wäre ich ein Goldhamster, der gequietscht hatte, nachdem man diesen zu fest gedrückt hatte. ,,Nein, alles gut. Es war...gut'' log ich, denn gut war eine absolute Untertreibung. Es war mehr als nur gut. Es war berauschend. Nie im Leben hätte ich diesem Mann eine solche Zungenfertigkeit zugetraut. Sanft und präzise.
,,Gut.'' keuchte Ushijima. Er klang genau so atemlos, wie ich mich fühlte. Bevor ich die Gelegenheit hatte, weiter über diesen Fakt nachzudenken, lagen seine Lippen wieder auf meinen. Eroberten sie und alles um mich herum rückte in unerreichbare Ferne. Ich fühlte nur noch seine Lippen auf meinen. Seine Hand an meinem Hinterkopf. Hörte nur noch unseren immer schneller werdenden Atem und mein wild pochendes Herz.
,,Willst du noch mit hochkommen?" fragte ich keuchend aus einem Impuls heraus. Gott, was tat ich da? Ushijima sagte nichts. Er starte mich an. So lange, dass es zu einer absoluten Qual wurde. Dann nickte er. Endlich!! Die Schnalle des Sicherheitsgurtes, den der Volleyballer immer noch angelegt hatte, klackte viel schneller, als ich es für möglich gehalten hatte. Ohne auch nur eine weitere Sekunde verstreichen zu lassen, schnallte sich der großgewachsene Mann ab und stieg aus dem Auto. Ich tat es ihm gleich, nur dass ich zuvor schon abgeschnallt war. Der Weg nach oben verging wie im Flug und ich dankte Gott dafür, dass Zoey heute Abend ebenfalls eine Verabredung hatte. Kaum dass ich die Haustüre hinter mir geschlossen hatte, zog ich Ushijima wieder an mich. Drückte meine Lippen erneut auf seine und presste meinen Körper so eng an ihn, dass nicht mal mehr ein Blatt Papier zwischen uns gepasst hätte. Dieses mal war es Ushijima, der aufkeuchte. Ob vor Lust oder vor Überraschung konnte ich nicht sagen. Aber es war mir auch egal, viel zu sehr verlor ich mich in unserem Zungenspiel. Meine Hände strichen über seinen muskulösen Rücken. Ushijima tat es mir gleich. Seine Hände wanderten meinen Rücken hinunter und blieben knapp über meinem Po liegen, während er den Kuss immer weiter intensivierte.
,,Du darfst auch alles von mir anfassen.'' keuchte ich, als ich mich wieder von ihm löste und wunderte mich selber, wie direkt ich heute war. Doch dies war mir egal. Mein Körper oder besser gesagt meine Lust hatte längst die Führung über die Situation übernommen. Ich wollte Ushijima so nah wie möglich bei mir haben. Ich wollte alles von ihm spüren. Ushijima erstarrte. Seine Augen lagen ungläubig auf mir, als müsse er erst verarbeiten, was ich ihm gerade eben angeboten hatte.
,,Ja das war eine Aufforderung zum Sex.'' flüsterte ich leise und merkte, wie mir ungehindert die Röte ins Gesicht schoss. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so direkt gewesen, wenn es um Sex ging, wie in diesem Augenblick. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass es genau das Richtige war. Denn ich bezweifelte, dass Ushijima von sich aus weitergehen würde. Oder dass er in der Lage war, kleine subtile Andeutungen zu verstehen. Wenn ich eines bei diesem Mann gelernt hatte, dann, dass man verdammt direkt sein musste, wenn man etwas wollte. „O.k., ich war mir nicht sicher.'' Gab er zu und bestätigte damit all meine Vermutungen. Langsam hatte ich das Gefühl, zu verstehen, wie dieser Mann tickte. Mit diesem Hochgefühl, das mir noch mehr Mut machte, packte ich Ushijima an der Hand und führte ihn in mein Zimmer. In mein eigenes, kleines Reich.
Kurz schaute sich der Volleyballer um, ehe sein Blick auf mir liegen blieb. ,,Und du bist dir sicher?'' fragte er noch einmal nach und ließ dadurch mein Herz ungewohnt schnell hüpfen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ihm meine Grenzen so wichtig waren, dass er sich gleich mehrmals absichern wollte, dass dies, was wir im Begriff waren zu tun, wirklich o. k. für mich war. Dass ich dies wirklich wollte. ,,Ja ist es.'' entgegnete ich ihm und war mir durch seine Frage noch sicherer, als ich zuvor schon war. Meine Lippen legten sich zur Bestätigung meiner Worte wieder auf seine, ehe ich ihn sanft auf mein Bett drückte und mich auf seinen Schoß niederließ.
Mit gespreizten Beinen saß ich auf ihm. Das Einzige, was uns beide noch voneinander trennte, war die Kleidung, die zwischen uns lag. Kleidung, die mich nun störte. Die Lust waberte immer mehr durch mich hindurch. Füllte mein Verlangen. Ich hatte diesen Mann schon so oft halb nackt gesehen. Hatte mich so oft ermahnt, dass er ein Patient ist und dass ich dies alles nicht tun dürfte. Dass ich professionell bleiben musste. Doch Ushijima war kein Patient mehr, ich durfte endlich all diesen Gedanken einen Raum geben. Nicht nur das. So wie es schien, durfte ich all diese unzähligen schmutzigen Gedanken sogar in die Tat umsetzen.
Meine Finger legten sich um die Knöpfe von Ushijimas Hemd. Knöpften einen nach dem anderen auf. Sofort wanderte mein Blick nach unten. Schwer musste ich schlucken. Wie definiert diese Bauchmuskeln waren, war nicht zu beschreiben. Er sah einfach verboten gut aus. Seine Haare waren leicht verwuschelt und gaben ihm dadurch noch mehr Sexappeal. Das Oliv seiner Haare schimmerte unter dem Licht meiner Lampe und ich konnte nicht anderes tun, als ihm einmal durch seine unfassbar selten aussehenden Haare zu streichen. Sie waren viel weicher als sie aussahen. Von den Haaren abwärts gingen meine Hände auf Wanderschaft. Sanft ließ ich meine Fingerkuppen über jede ausgeprägte Erhebung seines Bauches fahren. Dieser Mann war einfach ein wahr gewordener feuchter Traum. Anders konnte ich ihn nicht beschreiben. Jeder seiner Muskeln war so definiert und so hart, dass ich glaubte, sein Körper wäre aus Marmor und nicht aus Fleisch und Blut. Doch das leichte Zucken seiner Haut und das leise Stöhnen aus Ushijimas Mund waren Beweis genug, dass der Mann vor mir wirklich ein Mensch und keine Skulptur war. Angetrieben durch meine Berührungen zog mir Ushijima ebenfalls mein Kleid über meinen Kopf. Sofort fühlte ich mich viel entblößter als er es war. Vor allem weil der Mann gleich weitermachte und den Verschluss meines BHs genau so schnell öffnete, wie er mir mein Kleid über den Kopf gezogen hatte.
Seine großen Hände legten sich auf meine Brüste. Er knettete sie. Anfänglich sanft, kaum spürbar, doch dann wurde er immer mutiger und seine Berührungen immer intensiver und dominanter. Es war, als hätte er einen Schalter umgelegt. Ushijimas Hände wanderten von meinen Brüsten nach unten. Seine Hand schob sich unter mein Höschen und ich keuchte auf, als er seinen Finger durch meine nasse Spalte gleiten ließ. Immer wieder schob er seinen Finger vor und zurück. Stimulierte dadurch meinen Kitzler. Ein Wimmern entkam meinen Lippen. Dann ein Keuchen und letztendlich ein Stöhnen. Ein lautes Stöhnen. Er tat nicht viel und dennoch war es verdammt gut. Immer wieder neckte er meine Knospe mit genau der richtigen Intensität, ehe er seine Hand wieder aus meinem Höschen zog. Gerade als ich protestieren wollte, realisierte ich, dass er es mir auszog. Dass er mich komplett entblößte.
Sein Blick wanderte langsam über meinen Körper, wie als wolle er sich jedes ach so kleine Detail davon einprägen. Sein Adamsapfel sprang, als er einmal tief schluckte. Ohne etwas zu sagen, drückte er mich von sich runter. Legte mich auf mein Bett und lehnte sich über mich. Sein Körper thronte nun über meinem und mir gefiel es. Erneut fanden seine Finger meine vor Lust pochende Mitte. Wieder strich er durch meine Spalte. Verteilte damit meine Nässe. Doch diesemal neckte er meine Knospe nicht. Dieses mal gilt sein Finger in mich. Die Lust, die davor schon durch meinen Körper rauschte, pulsierte nun immer deutlicher durch meine Adern. Vernebelte immer mehr und mehr meinen Verstand. Langsam zog Ushijima seinen Finger wieder aus mir, ehe er ihn wieder in mich schob. Wieder und wieder und wieder. Er krümmte ihn leicht, so dass er einen viel empfindlicheren Punkt in meinem Inneren traf. Einen Punkt, der mich verdammt schnell auf die Klippe des Orgasmuses zurauschen ließ. So schnell, dass er seinen Finger noch einmal in mich schob ,ehe ich mit einem lustvollen Stöhnen kam. Der Orgasmus überrollte mich. Berauschte all meine Sinne. Während ich wild keuchte, zog Ushijima sich bereits seine Jeans und Shorts aus. Seine Penis reckte sich in die Höhe. Noch bevor ich meine Hand darum schließen konnte, um mich für den Orgasmus von gerade eben zu bedanken, hatte Ushijima bereits ein Kondom aus seinem Geldbeutel gezogen und es sich drüber gerollt.
Sein Blick lag lüstern auf mir, als er sich über mich beugte, und seine Lippen meine Fanden. Wild und viel leidenschaftlicher als zuvor küssten wir uns. ,,Bereit für deine zweite Runde?'' fragte er, als ich spürte, wie sein harter Penis gegen meine Mitte drückte. ,,Ja.'' keuchte ich, ehe ich erneut lustvoll stöhne. Ushijima schob sie in mich. Er dehnte mich mit jedem Zentimeter, den er sich tiefer in mich schob. Er füllte mich aus. Ganz. Mein Atem wurde schneller, meine Lust größer, während Ushijima sich zurückzog und erneut in mich stieß. Ich schob ihm mein Becken entgegen. Passte mich mit meinen Bewegungen seinen Stößen an. Keuchte auf, als er mein Bein auf seine Schultern legte und noch tiefer in mich eindrang. Dieser Mann war verdammt gut im Bett. So gut, dass ich wusste, dass es nicht mehr viel brauchen würde, bis ich ein zweites mal käme. Auch Ushijima stöhnte auf, und je mehr er stöhnte, umso kräftiger und schneller wurden seine Stöße. Ich spürte, wie sich mein Unterleib lustvoll zusammenzog, ehe mich eine weitere Welle der Lust überrollte. Auch Ushijima stöhnte laut auf und knurrte beinahe, als sein Penis das Zucken begann und auch er über die Klippe stürzte.
Erschöpft ließ er sich auf mich gleiten. Legte seine Stirn auf meine und unsere Augen verhakten sich. Minuten lang starrte ich einfach nur in seine Selenspiegel. Ich verlor mich voll und ganz in ihnen, ehe mich ein Fakt aus meiner Starre schnellen ließ. ,,Äää Ushijima, willst du dich vielleicht mal aus mir herausziehen?'' Wie als hätte ich mit meinen Worten auch ihn wachgerüttelt, zog er sich augenblicklich zurück, ehe sein Blick wieder meinen traf. Ein kleines und viel zu ungewohntes Lächeln lag auf seinen Lippen. ,,Denkst du nicht, dass du mich, nachdem wir Sex hatten, endlich mal Wakatoshi nennen solltest?'' Seine Worte brachten eine Scham mit sich, die ich die ganze Zeit nicht verspürt hatte.
,,Vermutlich.'' flüsterte ich und war nicht mehr in der Lage, ihm in die Augen zu sehen. Gerade eben hatte ich noch seinen Penis in mir und nun konnte ich ihm nicht mehr in die Augen schauen. Was stimmte bloß mit mir nicht? Ushijima lachte auf. Es war ein tiefes, sexy Lachen. Es brauchte einen Moment, bis ich begriff, dass ich diesen Mann noch nie lachen hören hatte, und es stand ihm verdammt gut. So schnell wie dieser bezaubernde Anblick gekommen war, verschwand er allerdings wieder. Das Lachen verstummte und Ushijima schmiss beiläufig das zugeknotete Kondom in den Papierkorb neben meinem Bett. ,,Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du niedlich ausschaust, wenn du rot wirst?" Ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht mit dieser direkten Ehrlichkeit. Kurz überlegte ich. Hatte mir dies schon jemals einer gesagt? ,,Nein." Antworte ich ehrlich, denn mir fiel niemand und auch keine Situation ein, in der ich dies schon einmal gehört hatte. ,,Dann weißt du es jetzt.'' entgegnete mir Ushijima... Äää Wakatoshi, und immer noch lag ein leichtes Schmunzeln auf seinen Lippen. Eines, das, wenn es nach mir ginge, für immer dort bleiben könnte. Als sich meine Matratze senkte, blinzelte ich irritiert. Wakatoshi hatte sich zurück in mein Bett gelegt und die Augen geschlossen. Hatte er vor, hier zu schlafen? Nackt?
„Ää, was wird das?'' fragte ich vorsichtig, da ich immer noch verwirrt von seinen Taten war. ,,Es ist warm. Ich schlafe daher nackt." sagte er mit einem Schulterzucken und ließ mich dadurch noch verwirrter blinzeln. ,,Das heißt, du übernachtest hier?'' fragte ich direkt, da es nichts brachte, bei ihm um den heißen Brei herum zu reden. ,,Ja das machen doch Personen in unserer Situation.'' Ich wollte ihm eigentlich widersprechen. Doch ich nickte nur. Ich war viel zu erschöpft, um mit ihm noch zu diskutieren, ob man dies so machte oder nicht. Denn ich kannte genug Leute, die nach dem Sex wieder nachhause fuhren und nicht die Nacht bei ihrem Sexpartner verbrachten. Doch offensichtlich schien dies für Wakatoshi normal zu sein und ich kam nicht daran vorbei, mich zu fragen, neben wie vielen Frauen er bereits eingeschlafen war. Auch als seine Hand sich um meinen Körper legte und er mich enger an sich rannzog, kreisten meine Gedanken immer noch im Kreis. Was ging in dem Kopf dieses Mannes vor, dass es für ihn so selbstverständlich war, dass er heute Nacht hier schlafen würde?
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top