Kapitel 12










Wakatoshi:

Ich streckte mich leicht, als ich meine Augen aufschlug. Mein Blick wanderte sofort rechts neben mich. Die kleine Masseurin lag schlafend neben mir. Ihr Brustkorb hob und senkte sich in einen stetigen und ruhigen Rhythmus. Was war gestern in mich gefahren, dass ich ihr angeboten hatte, dass sie mit mir aufs Zimmer kommen konnte? Das sie neben mir im Bett schlafen konnte? Ich lasse im Normalfall nie jemanden neben mir schlafen. Immer hab ich Angst davor, dass mich der- oder diejenige in der Nacht berühre nkönnte und die Käfer sich erneut unter meine Haut stehlen. Doch bei ihr ist es etwas anderes. Ihre Berührungen jagen mir nicht den Schauer über den Rücken. Bei ihren Berührungen will ich ihre Hand nicht zur Seite schieben.

Immer noch lag mein Blick auf Ally. Ihr zarter Körper verschwand förmlich in den T-Shirt das ich ihr gestern gegeben hatte. Auch wenn das Shirt an ihr mehr so ausah, wie als hätte sie sich einen Kartoffelsack übergeschmissen, so gefiel mir der Anblick dennoch. Seltsam. Verwundert und verwirrt über mich selber, wischte ich mir mit meinen Händen über mein Gesicht. Tief atmete ich ein, wischte die komischen Gedanken zur Seite. Es war ohnehin Zeit Frühstücken zu gehen. Die kleine Masseurin würde schon selber den Weg nach unten Finden.


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Im Frühstücksraum angekommen, saßen Michal und Tendo bereits an einem Tisch. Mein bester Freund textete gut gelaunt meinen Mannschaftskameraden zu, der immer wieder auflachte. So laut, dass sich andere Personen im Raum immer wieder zu den beiden Umdrehten. ,,HEY Wakatoshi hier sind wir!!'' Wild wedelte Tendo mit seinen Armen, wie als würde ich ihn sonst übersehen. Mit einen kleinen Brummen ließ ich mich an den Tisch der beiden nieder. Sofort lagen beide Augenpaare auf mir. Was Wollten die beiden von mir??

,,Was?'' fragte ich unverblümt. Die beiden sollten längst wissen, dass ich nicht gut darin war Blicke zu deuten. Egal wie gut ich eine Person kannte. ,,Wie war dein Date?'' trällerte Tendo und sofort fühlte ich mich noch verwirrter als ich es zuvor schon war. Wie Date? Ich hatte kein Date! ,,Welches Date?'' fragte ich daher und entlockte Michal dadurch ein lachen.,,Tendo, er hat es nicht verstanden.'' Nein ich hatte es wirklich nicht verstanden und das meine beiden engsten Freunde gerade Lachten, machte es nicht besser für mich.

,,Was hab ich nicht verstanden?'' fragte ich kühl. ,,Na das wir beide gestern ein Date für dich eingefädelt hatten.'' Immer noch verwirrt schaute ich Tendo an. Warum sollten die beiden das tun? Ich wollte nicht Daten!!! Michal schüttelte mit seinem Kopf. ,,Tendo vergiss es, er kapiert es glaub ich noch nicht. Andere Frage, wie war dann dein treffen mit Ally, hat ihr der Film gefallen?'' Auf die Frage konnte ich Michal immerhin eine Antwort geben. ,,Keine Ahnung wie der Abend gestern war. Aber der Film war schlecht.'' ,,Wie schlecht?? Das ist nur deine Meinung oder? Und nicht ihre!?'' Die Augen meines Mannschaftskameraden wurden tellergroß, als er die Worte sagte.

,,Nein auch ihre Meinung.'' widersprach ich ihm. ,,Bist du dir ganz sicher? Nicht das du da etwas missverstanden hast.'' Schwer atmete ich aus, ich verstand zwar einiges nicht immer, aber ein: lass uns gehen, der Film ist schlecht konnte ich dann doch richtig interpretieren. Es war eine klare Aussage und damit kam ich zurecht. ,,Ganz sicher. Sie wollte den Film vorzeitig verlassen, weil sie ihn schlecht fand.'' Meine Worte ließen Tendo schwer atmen. ,,Also hast du sie doch falsch eingeschätzt.'' Richtete er das Wort an Michal. Dieser Nickte daraufhin nur. ,,Offensichtlich. Dabei hatte ich geglaubt, dass sie auf Autos steht. So wie sich ihr Auto und auch meins Angeschaut hat. Das war nicht der Blick einer Frau, die nur kurz ein Auto in Augenschein nimmt. Aber da hab ich mich dann wohl getäuscht.'' Irgendwie glaubte ich, dass Michal niedergeschlagen wirkte. Aber ich kann mich auch irren. ,,Mach dir nichts draus.'' sagte Tendo, während er Michal auf die Schulter klopfte. ,,Der Film ist schließlich nicht der ganze Abend. Was habt ihr den Sonst noch so gemacht und wo ist sie jetzt?'' Die Augen meines besten Freundes hefteten sich wieder auf mich. ,,Wir waren danach noch Pizza essen. Jetzt liegt sie oben in meinem Bett.'' ,,Was in deinem Bett?'' Beide Männer starrten mich an. Hatten sie überhaupt verstanden, dass ich sagte wir waren Pizza essen?

,,Ja in meinem Bett.'' wiederholte ich kühl. Michals Augenbrauen wackelten plötzlich. ,,Na scheint so als wäre der Abend doch gut für dich gelaufen.'' Ich musste mein Bett teilen, ich weis nicht, was die beiden mit gut gelaufen meinten. ,,Sie hat ihre Tasche im Kino vergessen gehabt. Als ihr das aufgefallen war, war das Kino bereits zu. Daher hab ich sie in mein Zimmer mit genommen.'' erläuterte ich den Abend genauer. Vielleicht würden dann Michals Augenbrauen aufhören sich hoch und runter zu bewegen. ,,Er hat den Helden gespielt und der Frau in Nöten geholfen.'' Tendos Singsang lies mich schwer ausatmen. Was hatten die beiden heute bloß für ein Problem?


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Ally:

,,Jetzt erzähl, wie war es?'' Wollte Zoey wissen, sobald ich unsere gemeinsame Wohnung betreten hatte. Wie ein Wachhund war sie bereits vor der Tür gestanden, als ich endlich nachhause kam. Das Wochenende war stressiger und verwirrender gewesen, als ich geglaubt hatte. ,,Erzähl ich dir gleich, lass dich erst mal drücken.'' entgegnete ich meiner besten Freundin, ehe ich sie in die Arme schloss. Ich war froh wieder zuhause zu sein. Alleine der Heutige Morgen hatte mich emotional total aufgewühlt. Als ich heute Aufgewacht war, war Ushijima bereits verschwunden. Auch wenn zwischen mir und ihm nichts lief, fühlte sich der weg runter zur Rezeption dennoch wie ein walk of shame an.

Kaum hatte ich mir den Ersatzschlüssel für mein Hotelzimmer von der Angestellten geben lassen, hatte ich mich in windeseile umgezogen. War sofort zum Kino aufgebrochen. Zu meinem Glück, war die morgendliche Putzkolonie bereits vor Ort und so konnte ich mir meine Handtasche noch rechtzeitig abholen, bevor uns der Bus zurück nach hause Brachte. Die ganze fahrt über hatte ich mich mit Satori unterhalten. Er schien nett zu sein, auch wenn er mich immer und immer wieder irritiert angeschaut hatte. Von ihm hatte ich auch erfahren, dass er und Ushijima für die nächsten Tage zusammen nach Japan, in ihre alte Heimat, reisen würden. Um dort alte Freunde zu besuchen. Es freute mich, das Ushijima in Satori einen so guten Freund gefunden hatte. Der Rothaarige schien für den verschrobenen Volleyballer wirklich alles zu tun.

,,Jetzt keine Ausreden mehr. Wie war es.'' Mit interessierten Blick musterte mich meine beste Freundin, als sie mich aus der Umarmung entließ. ,,Ungewohnt.'' Gab ich zu. Oder besser gesagt, spielte ich das erlebte runter. Denn ungewohnt war definitiv das falsche Wort für das, was ich erlebt hatte. Ich hatte mit vielem gerechnet gehabt, als ich zu dem Wochenende aufgebrochen war, aber nicht, dass ich mir mit Ushijima letzten Endes ein Zimmer teilen würde. ,,Ungewohnt ist keine Beschreibung. Jetzt los erzähl. Oder willst du das ich an Neugierde sterbe.'' Ein schmunzeln legte sich auf meine Lippen. Nein ich wollte natürlich nicht das meine beste Freundin an Neugierde starb. Doch wusste ich nicht, wie ich am besten anfangen sollte. ,,Naja zu erst haben wir uns das Spiel angeschaut. Dabei wurde er verletzt.'' ,,Und weiter!'' ermahnte mich Zoey, als sie merkte, dass ich an der Stelle liebend gerne mit meiner Beschreibung aufgehört hätte. ,,Seine Muskeln haben sich wieder verspannt und ich hab ihn Massiert. Was schließlich mein Job ist und für was ich auch mitgekommen bin.'' sagte ich so trocken und so gelangweilt, wie ich es nur konnte. Ich wollte nicht, dass Zoey witterte, dass es noch mehr zu erzählen gab. Doch Zoey wäre nicht meine beste Freundin, wenn sie sich so leicht abspeisen lassen würde.

,,Und weiter Ally.'' drängte sie beharrlich. Schwer atmete ich aus. Ehe ich mit den Schultern zuckte und leise flüsterte. ,,Dann waren wir noch im Kino und ich hab in seinen Zimmer übernachtet.'' Schlagartig weiteten sich die Augen meines Gegenübers. Verwirrt starrte sie mich an, sagte nichts mehr. Es brauchte mehrere Sekunden oder sogar Minuten, bis wieder leben in Zoey kam.

,,Was hast du?'' fragte sie nach. Wie als glaube sie, sie habe sich bloß verhört. Das klingen meines Handys ließ mich leicht grinsen. Genau im richtigen Moment. Ohne nach zu schauen, wer mich überhaupt anrief nahm ich den Anruf entgegen und hielt mir das Handy ans Ohr. ,,Hallo.'' sagte ich, während ich Zoey signalisierte, dass sie ruhig sein sollte. ,,Ally nein du kannst jetzt nicht Telefonieren. Wie du hast mit ihm in einem Zimmer geschlafen. Bitte sag mir das du nicht mit ihm geschlafen hast.'' Die Stimme meiner besten Freundin versuchte ich auszubilden, während ich den Raum wechselte. ,,Na endlich gehst du mal ans Telefon wurde auch langsam Zeit.'' Die Stimme am anderen ende der Leitung jagte mir eiskalte Schauer über meinen Rücken. Marek!! Verdammt wie konnte ich auch nicht auf den Anrufer achten. Ich hatte ihn nicht ohne Grund Unter gehe nicht dran eingespeichert.

,,Marek'' keuchte ich panisch. ,,Ja natürlich bin ich es. Ich versuche dich ja schon seit Monaten zu erreichen. Aber du hebst einfach nicht ab.'' Der Vorwurf war klar und deutlich zu hören. ,,Naja,  ich...'' Setzte ich an. Doch Marek unterbrach mich, wie er es schon früher nur zu gerne getan hatte. ,,Ally hör zu ich hab da ein Rennen am Start, dass ich auf alle Fälle Gewinnen muss. Hörst du.'' Ich sagte nichts darauf. Was sollte ich den auch sagen. ,,Ich hab dich als meine Fahrerin eintragen lassen.'' Alles in mir zog sich bei seinen Worten zusammen. Er hat was getan? Und das ganze ohne mich zu fragen. ,,Marek ich..'' setzt ich wieder an, doch erneut wurde ich unterbrochen. ,,Ally hört zu. Es ist wirklich wichtig. Es geht um verdammt viel Geld. Nicht nur für mich, sondern auch für dich. So viel, dass du dir deine eigene kleine Massagepraxis leisten könntest.'' Kurz überlegte ich. Schüttelte dann aber den Kopf. Auch wenn ich wusste, dass Marek dies nicht sehen konnte, so half es mir selber dabei standhaft zu bleiben. Mich nicht von seinem Köder anlocken zu lassen.

,,Ally komm schon. Du musst fahren. Ich verspreche dir, das war auch das allerletzt mal, dass ich will das du für mich fährst. Wirklich das aller, aller, aller letzte mal.'' Sofort stritten in mir die Gefühle. Ein Teil von mir sagte mir, dass ich ablehnen sollte. Das ich mich nicht noch einmal auf ihn und das ganze einlassen sollte. Ein anderer Teil in mir ließ sich von den beiden Angeboten Ködern. Sie klangen einfach verlockend....

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