Kapitel 10







Ally:

Fassungslos blinzelte ich Ushijima an. Der Volleyballer stand alleine vor mir. Und genau darin bestand mein Problem. Als Satori uns gestern den Vorschlag mit Kino unterbreitet hatte, hatte ich geglaubt, dass er meinte, dass wir zu dritt dort hin gehen würden. Oder sogar zu viert, wenn Michal auch dabei gewesen wäre. Doch nun musste ich feststellen, dass weder der Rothaarige noch Michal hier waren. Die beiden hatten mich alleine mit meinen Patienten gelassen. Immer wieder wanderte mein Blick zu der großen Türe, vor dem unzählige Kino-Pappaufsteller standen. War es wirklich eine schlaue Idee mit Ushijima alleine ins Kino zu gehen? Zugegeben, zum absagen war es vermutlich ohnehin zu spät. Schließlich standen wir beide bereits vor dem großen Kinopalast.

Immer wieder schoben sich kleine Gruppen von Menschen an mir vorbei und füllten die Lücke, die ich zwischen mir und Ushijima hielt. Weder er noch ich sagten etwas. Wir standen einfach nur da. Wie zwei Statuen die man unpassend abgestellt hatte. Leicht räusperte ich mich, ehe ich das Wort ergriff. ,,Ich glaub wir sollten langsam rein gehen und uns Karten besorgen, bevor es keine mehr gibt.'' Meine Worte ließen den Blick des Volleyballers, von einem Aufsteller, zu mir gleiten. ,,Wir haben Zeit. Michal hat uns die Karten bereits Online bestellt. Er meinte, dass ich bestimmt nicht in der Lage wäre den richtigen Film auszusuchen und er schon eine Idee hätte.'' Kurz klingelten mir, bei Ushijimas Äußerung, die Ohren. Wenn Michal sich schon den Film ausgesucht hat, warum war er dann nicht hier? Ushijima hatte echt merkwürdige Freunde. Der eine schlug vor, dass wir ins Kino gehen sollen, taucht dann aber selber nicht auf und der andere sucht den Film aus, nur um ebenfalls fern zu bleiben.

,,O.k?'' Gab ich mit einen leichten zweifeln von mir, doch Ushijima schien die Verunsicherung in meine Stimme nicht zu hören. Denn er nickte nur, ehe er sich in Bewegung setzte und wir tatsächlich den Kinosaal betraten. Sofort schlug mir der Geruch vom frisch gemachten Popcorn in die Nase. Das Aroma umschmeichelte meine Sinne. ,,Können wir kurz dort halten?'' Frage ich, während ich mit meinen Finger auf den Verkaufsstand deutete. ,,Von mir aus.'' Die Worte, die so ganz ohne eine Emotion ,aus dem großen Mann heraustraten, ließen mich schwer atmen. Nichtmal für Snacks hatte er eine sichtbare Emotion übrig. Gab es den Irgendetwas auf dieser Welt, dass den Mann nahe ging? Bei dem sein metallischer Panzer brechen würde und den Roboter endlich Menschlich erscheinen lassen würde?. So wie ich Ushijima bis jetzt kennengelernt hatte, vermutlich weniger.

Mit schlendernden Schritten gingen wir zum Popcornstand. Zu meiner Überraschung holte Ushijima zweit Tüten sowie zwei Getränke und reichte mir jeweils eine davon. ,,Ooo Danke, dass wäre aber nicht nötig gewesen.'' Die Überraschung die immer noch in mir herrschte, konnte ich nicht aus meiner Stimme halten. ,,Bitte.'' Mehr sagte der großgewachsene nicht, ehe er zielstrebig Richtung Kinosaal neun schritt. Mit schnellen beinahe schon laufenden Schritten folgte ich ihm. Nur wenige Augenblicke später, ließ ich mich in den weichen Stoff des Sitzes gleiten und schaute auf die noch leere, aber bereits leicht beleuchtete Leinwand. Wieder herrschte schweigen zwischen mir und dem Volleyballer. Nicht die Art des Schweigens, die angenehm war. Nein viel mehr die peinliche Art, bei der man fieberhaft im Kopf überlegt, was man Sagen könnte, um die Stille zu füllen. Doch egal wie sehr ich versuchte ein Gesprächsthema zu finden. Mir wollte einfach keines einfallen. Um so länger die Stille andauerte, um so verlegener wurde ich.

Verzweifelt, ließ ich meine Handin mein Popcorn gleiten, in der Hoffnung, dass essen die Situation erträglicher machte. Doch der salzige Geschmack, der sich auf meiner Zunge ausbreitet, ließ mich angewidert das Gesicht verziehen. Salziges Popcorn!!! Ushijima hatte wirklich salziges Popcorn gekauft. Wer tat den so etwas???

Erleichtert atmete ich aus, als sich die spärliche Beleuchtung im Kinosaal verdunkelte und endlich das Flackern des Projektors, die Leinwand schmückte. Erst jetzt viel mir auf, dass ich Ushijima garnicht danach gefragt hatte, welchen Film wir uns eigentlich anschauten. Dies war wohl eine Überraschung. Das Brummen eines sich hochdrehenden Motors, war durch die Lautsprecher zu hören und die Sitze vibrierten von dem Bass, der in der Luft mitschwang. Ein Sportwagen, nach dem anderen rauschte über die Kinoleinwand. Schwer schluckte ich. Ein Autorennen. Der Film begann tatsächlich mit einen Autorennen. Immer mehr heulte der Motordes schwarzen BMW's auf und immer mehr und mehr, spannten sich meine Muskeln an. Beschleunigte sich meine Atmung. Doch wirklich mitbekommen tat ich davon nichts mehr. Viel zu sehr war ich gefangen in meinen eigenen kleinen Flashback. In meinen Erinnerungen:


,,Ally kommst du? Ihr seit schon spät dran.'' Die helle und freundlich Stimme meiner besten Freundin  Zoey ließ mich von meinen VW Käfer aufschauen. ,,Gleich! Ich muss nur noch schnell überprüfen ob wirklich alle Schrauben fest sind.'' Meine Antwort ließ Zoey leicht den Kopf schütteln. ,,Du und mein Bruder. Für euch beide gibt es wirklich nur Autos, Autos und noch mehr Autos.'' ,,Und Motorräder. Vergiss das nicht Schwesterherz.'' Die Stimme meines Freundes Ben, lies mich noch breiter Grinsen. Die Art, wie er Zoey durch die Haare wuschelte und damit ihre akkurate Frisur zerstörte, leicht lachen. Mit großen unda usladenden Schritten, schlenderte der Trainierte Mann, denn ich jetzt schon seit Jahren als meinen Freund bezeichnen durfte, auf mich zu. Knapp vor mir hielt er inne. Nur um mich die letzten fehlenden Zentimeter zu sich zu ziehen. So nahe, dass nicht mal mehr ein Blattpapier zwischen unsere Körper passte. Mit einen frechen Grinsen auf seinen Lippen schaute er zu mir herab, ehe genau diese wundervollen Lippen meine berührten. Immer wieder streiften sie über meine. Neckte seine Zunge meine und ich vergaß alles um uns herum, während mich seine Lippen verwöhnten. Während sie und meine sich innig Küssten.

,,Müsst ihr euch vor meinen Augen Essen?'' Das leicht spitze Kommentar meiner besten Freundin ignorierte ich. Viel zu gut, war das Gefühl von Bens Lippen auf meinen. Auch dieser schien seine Schwester gekonnt auszublenden. Denn immer noch Stupse seine Zunge die meine. ,,Wirklich ihr beiden seit echt schlimm. Marek reist mir den Kopf ab, wenn seine besten zwei Fahrer zu spät kommen.'' Zoeys neuen Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Mit einen leichten Brummen löste sich Ben von mir. ,,Nach dem Rennen machen wir genau da weiter.'' Sein heißer Atem und die Art, wie er mir die Worte ins Ohr raunte, führten dazu, dass sich mein Unterleib vor Vorfreude zusammenzog. ,,Ich fahre schon mal los, ihr beide kommt gleich nach oder?'' Die Stimme von Zoey ließ mich zu meiner besten Freundin schauen. Knapp nickte ich. ,,Ja wir kommen gleich.'' Sagte ich noch, ehe auch Ben und ich uns auf den Weg machten.


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,,Hey, wollen wir nicht noch schnell zum goldenen M auf der andern Straßenseite gehen? Ich habe echt einen riesigen Hunger.'' Mit einem amüsierten Kopfschütteln schaute ich Ben an. Wie konnte er in so einer Situation noch ans Essen denken? Mir drehte es jedes mal vor Aufregung den Magen um und er, er verschlang ganze Berge. ,,Ben! Wir haben es gerade rechtzeitig hier her geschafft. In zehn Minuten beginnt euer Rennen. Eure Autos stehen schon auf der Startposition. Marek hört noch ein letztes mal den Polizeifunk ab, bevor euer Rennen beginnt.'' Zoeys Stimme klang fassungslos beinahe schon angepisst. Ben atmete schwer aus. ,,Ihr macht immer so ein großes Ding daraus. Es ist nicht mal ein großes Rennen.'' Seine Aussage amüsierte mich. Ja es mag sein, dass das aktuelle, illegale Straßenrennen, an dem wir im Begriff waren teilzunehmen, vielleicht nicht das größte war. Doch es war dadurch nicht weniger schwierig, oder gar gefährlich.

,,Nimmes nicht auf die leichte Schulter.'' tadelte Zoey ihren Bruder, während sie ihm spielerisch mit dem Ellenbogen in die Seite pikste. Mit einem breiten Lächeln, verabschiedete sich meine beste Freundin von Ben und mir. ,,Na komm Kleines, wir sollten zu den Autos gehen, Marek wartet dort bestimmt schon wegen dem briefing auf uns.'' Ich nickte. Doch innerlich seufzte ich. Das briefing! Wie ich es hasste!!! Wenn ich in ein Auto stieg, denn Motor startete, rauschte automatisch Adrenalin durch meine Andern. Meine Augen richteten sich dann nur noch auf die Straße und ich fuhr, fuhr wie als hätte ich in meinen ganzen Leben nie etwas anders getan. Ich genoss es, wie die Umgebung in schnellen Schleiern an mir vorbei rauschte. Wenn sich die Geschwindigkeit wie fliegen anfühlte. Nie hätte ich geglaubt, dass mich diese Leidenschaft jemals dazu bringen würde, illegale Rennen zu fahren. Und doch war ich hier. Geschuldet durch mein Talent. Genauso wie Ben. Marek hatte uns auf einer legalen Rennstrecke entdeckt. Bei einem Event. Besser gesagt, bei einem Gewinnspiel, dass ich gewonnen hatte. Einen Tag lang durften wir auf einer sonst gesperrten Stecke fahren. Nicht alleine versteht sich. Es gab schließlich mehrere Karten dafür zu gewinnen. Pro Gewinn zwei Karten. Damals waren Ben und ich so gefahren, wie wir immer fuhren, als plötzlich ein Mann im Anzug auf uns zu kam und uns etwas vorschlug, wo wir beide unmöglich nein sagen konnten. Ein kleines Rennen. Wenn wir gewinnen würden, würden wir viel Geld bekommen. Oder besser gesagt für uns beide war es damals viel Geld. Doch in Wirklichkeit reite es gerade einmal aus, um unser monatliche Miete zu zahlen und unsere Autos etwas zu verbessern. Wie durch ein Wunder gewannen wir und waren seit dem Teil von Mareks Team. Oder besser gesagt seine Diamanten, wie er uns immer nannte. Wir fuhren erst ein weiteres Renne für ihn, dann noch eins und noch eins. Immer mehr. So viele, dass wir mittlerweile zu tief mit drinnen steckten, um damit wieder aufhören zu können. Oder besser gesagt, wir mussten noch zu viele Rechnungen bezahlen, um damit aufhören zu können.

Marek spielte nicht Fair. Oder wettete besser gesagt nicht Fair. Daher das briefing. Ben und mir war klar, dass einer von uns beiden gewinnen musste, und der andere dafür sorgen sollte, dass gewisse Fahrer keine Platzierung erzielten. Einer von uns beiden würde das Feld sozusagen manipulieren.

,,Hey ihr beiden.'' Das fette Grinsen, dass uns Marek entgegenbrachte, verriet mir, dass sein Langzeitplan wohl aufgegangen war. Die letzten Rennen, musste ich absichtlich schlecht fahren und verlieren. ,,Also Ally, heute möchte ich von dir einen klaren Sieg sehen. Kaum einer hat heute auf dich gesetzt. Das wird mir...'' Marek verstummte, ehe er sich räusperte.,,...UNS! Einen Haufen Kohle einbringen.'' Ich nickte. Auch wenn ich schon lange keine Lust mehr auf das schmieren Theater hatte. Es raubte mir die Lust am fahren. Doch brauchte ich das Geld, um mir meine Ausbildung zu finanzieren. Meine und Zoeys. Auch Ben brauchte das Geld dringend. Er hatte wegen seiner Liebe zu Autos, schon vor dem ganzen Rennen, viel zu viel Schulden bei Leuten gemacht, bei denen man lieber keine Schulden machen sollte. Noch ein oder zwei Rennen und die ganzen Schulden wären abbezahlt. Dann könnte er aussteigen und ich, ich würde mir vielleicht etwas anders suchen. Einen Studentenjob. Dann könnte ich dem ganzen ebenfalls den Rücken zuwenden.

,,Ben.'' Richtete Marek das Wort an meinen Freund. Das schiefe Grinsen, dass auf seinen Lippen lag, verhieß in den wenigsten Fällen etwas gutes. ,,Der Fahrer in dem roten Mustang darf unter keinen Umständen gewinnen. Hast du mich verstanden! Weder darf er den Ersten Platz, den Zweiten und auch nicht den Dritten Platz belegen. Keine Platzierung.!'' Ben nickte auf die Anweisung von Marek bloß. Ich wusste, dass er das briefing genauso hasste, wie ich es hasste. Das er es genau so hasste wie ich, so fahren zu müssen, wie man es uns vorschrieb. Es fühlte sich jedesmal so an, als würden wir beide uns selber verleugnen. In Rollen schlüpfen, die nicht zu uns passten. ,,Ja.'' gab Ben von sich und ich hörte in seiner Stimme diesen bockigen und genervten Unterton, den Teenager nur zu gerne anschlugen. ,,Gut.'' Marek wusste offensichtlich, dass er Ben und mir nichts mehr sagen musste. Wir hatten ihn schon oft erklärt, dass wir die letzten paar Minuten von einem Rennen unter uns sein Wollten. Um uns zu Fokussieren.

Kaum war Marek außer Sichtweite, machte mein Freund einen großen und geschmeidigen Schritt auf mich zu. Er stand nun direkt vorn mir. Seine markanten und intensiven Iriden direkt auf mich gerichtet. ,,Na Kleines, bist du bereit? Das Rennen und dann vielleicht noch ein oder zwei, dann haben wir es hinter uns. Dann müssen wir den Misst nicht mehr machen und können so fahren, wie wir wollen. Vielleicht tune ich deinen kleinen Käfer ja noch einmal. Vorausgesetzt, es bleibt etwas Geld übrig.'' Bei seinen Worten musste ich breit Grinsen. Es hatte gewiss Vorteile, wenn man mit einem Mechaniker zusammen war. Immer noch lag mein Grinsen auf meinen Lippen, als ich mich auf Zehenspitzen stellte, um meine Lippen auf die von Ben zu drücken. Ein wohliger Schauer kribbelte durch meinen Körper und ich wusste, dass ich dies den ganzen Tag lang machen könnte. Bens Lippen auf meinen, war einfach ein unbeschreibliches Gefühl, dass jedes mal mein Herz höher schlagen ließ. Mir jedes mal Schmetterlinge durch den Körper jagte. Angenehme Schmetterlinge. Ein angenehmes prickeln.

Ein wohliges seufzen entkam mir, während Ben seinen Kuss intensivierte. Das schellen einer Glocke, riss uns beide auseinander. Der leicht lustbehangene  Blick von Ben verriet mir, dass er am liebsten auch dort weiter gemacht hätte, wo wir gerade eben unterbrochen wurden. ,,Fahr vorsichtig. Ich brauche dich noch.'' sagte er, während er mir noch einen zarten Kuss auf die Lippen hauchte. ,,Du auch. Ich brauchte dich auch noch.'' entgegnete ich ihm. Mit einem schiefen Grinsen lächelte mich Ben an, ehe er mir spielerisch auf den Hintern haute. ,,Keine Sorge, mir passiert schon nichts.'' Mit diesen Worten lies er mich an meinem VW Käfer alleine zurück und schritt in Richtung seines dunkelblauen BMW's.

Das dröhnen der ersten Motoren verriet mir, dass ich nicht mehr vielZ eit haben würde, um ebenfalls in mein Auto zu gelangen. In Windeseile ließ ich mich auf meinen Fahrersitz nieder und startete den Motor. Den Motor, der ursprünglich nicht in diesem Käfer verbaut war. Nicht solange, bis Ben eines Tages, meine kleine, alte Klapperkiste unter seinen Fingern hatte. Seit dem, war diese Auto und die Leistung die es erbracht, nicht zu unterschätzen. Jetzt hast du deinen eigenen kleinen Herbie hatte Ben damals gesagt und er hatte bis jetzt recht behalten.

Das Brummen der Motoren ließ die Anspannung in mir steigen, als ich die laute Hupe hörte, tat ich dass, was ich in den Moment immer tat. Ich drückte aufs Gaspedal. Rauch, quietschende Reifen und Jubelschreie drangen an meine Sinne, als ich über die Startlinie bretterte und das Rennen begann. Wie bei jeden Rennen, waren die ersten Minuten die entscheidenden. Sie entschieden, ob man von Anfang an, an der Spitze mitfuhr, oder nicht. ,,Hey gib mal mehr Gas!'' Hörte ich Bens amüsierteS timme über die Freisprecheinrichtung. Ich schnaubte nur leicht. Der Kerl sollte sich auf die Straße konzentrieren und mir keine Sprüche an den Kopf werfen. ,,Ich bin ja schon dabei.'' erwiderte ich, während ich mein Gaspedal weiter durchdrückte. Die Beschleunigung drückt mich in den Fahrersitz und ließ das Adrenalin in meinen Venen und Arterien in die Höhe schnellen. Das Hupen des Autos hinter mir brachte mich nur noch mehr in meinen Sog. Glaubte der Fahrer wirklich, dass er mich mit ein paar Lauten seiner Hupe aus der Konzentration holen konnte und er so an mir vorbei ziehen könnte? Die starke Leistung meines Motors und das geringe Gewicht meines Käfers, brachten ihre Vorteile auf die Straße und ich zog geschmeidig an den ersten Kontrahenten vorbei. Weit vor mir sah ich Ben, er hatte sich den Platz an der Spitze bereits erkämpft.

,,Na komm Kleine. Ich darf heute nicht Gewinnen sondern du.'' Das Lachen, dass in Bens Stimme lag war nicht zu überhören. Er machte sich gerade eben allen ernstes über meine Position lustig. ,,Na warte du wirst Heute nur noch meine Rücklichter zu Gesicht bekommen.''entgegnete ich mit dem selben Lachen in meiner Stimme, während ich mich zielstrebig an den andern Fahrern vorbei schlängelte. Der rote Mustang, der auf keinen Fall einen Platz belegen durfte, war direkt hinter Ben. Er war aktuell somit auf den zweiten Platz. Angestrengt knirschte ich mit meinen Zähnen. Das würde verdammt mühsam und anstrengend werden, denn von dem Treppchen fern zu halten. Der Fahrer fuhr sehr aggressiv. Nutze jede kleine Lücke. Auch entgegenkommende Autos, schienen ihn nicht zu beeindrucken. Waghalsig zog er immer wieder auf die Gegenfahrbahn, um Ben vielleicht so überholen zu können. Doch mein Freund blieb Standhaft. Verteidigte seine Führung. ,,Ich bin gleich bei dir.'' Sagte ich, als ich endlich die beiden direkt vor mir hatte. Immer weiter kam ich an die beiden rann, sonahe, dass ich offensichtlich auf den gegnerischen Fahrer druck ausübte. Denn sein Fahrstil wurde noch aggressiver. Noch wahnsinniger. Auch wenn ich davor geglaubt hatte, dass dies nicht mehr möglich war.

Immermehr entgegenkommende Autos Hupten ihn an. Nicht nur einmal musste ich abbremsen, weil der Mustang-Fahrer hastig zurück in seine Lücke schwenkte. Er schaute überhaupt nicht mehr auf den Gegenverkehr. Er zog immer wieder raus, und schwenkte sofort wieder ein, als er merkte, dass ihm doch jemand entgegenkam, und er Ben auf diesem Weg nicht überholen konnte. ,,Da vorne, wo das Werbeplakat ist. Dort werde ich andeuten, als würde ich nach links ziehe. Sobald er vorbei will, werde ich ihn ausbremsen und du kannst dich an die Spitze setzen.'' ,,O.k.'' erwiderte ich, auch wenn alles in mir rebellierte. Irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl bei der geplanten Aktion.

Umso Näher wir der Stelle kamen, um so mehr verkrampfte sich mein Magen. ,,Ben! Lass es. Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache.''Meine Worte hingen einige Augenblicke schwer in der Luft, ehe Ben antwortete. ,,O.k. Wir suchen eine andere Stelle.'' Erleichtert atmete ich aus, nur um im nächsten Moment die Luft anzuhalten. Der Fahrer des Mustangs versuchte wieder auf der gegenüberliegenden Spur zu überholen. Er scherte aus. Drückte aufs Gas. Ignorierte dabei, dass die Lücke viel zu klein dafür war. Gerade als ich glaubte, dass das entgegenkommende Auto ihn erwischen würde, zog er zurück auf Bens und meine Spur. Zog auf Bens Auto. Rammte dieses. Das Quietschen und Krachen von Metall auf Metall lag in der Luft. Der Mustang drehte sich nach dem Aufprall und Ben... Ben sein Auto überschlug sich. Immer noch hielt ich den Atem an. Meine Ohren klingelten. Ich konnte nichts mehr um mich herum war nehmen. Auch nicht meinen Eigenen markerschütternden Schrei.

Immernoch überschlug sich Bens Auto. Das Metall der Karosserie gab an sämtlichen Stellen nach. Wurde nach Innen gedrückt. Das laute Krachen einer Explosion jagte mir noch mehr Schauer über meine Haut. Bens Auto stand in Flamen. Panisch Sprang ich aus meinen Auto. rannte so schnell wie mich meine Beine trugen zu dem BMW. Ben trat panisch von innen, gegen die so verbeulte Türe, dass es mir schwer viel, ihn durch die Lücken des Metalls überhaupt zu sehen. Blut rann ihn über die Stirn. Die Panik stand ihm ins Gesicht geschrieben. Die blanke Angst um sein Leben. Die Augen, die sonst so vor Freunde strahlten, strahlten nun nicht mehr.

,,Ich helfe dir.'' Reif ich genau so panisch, ehe auch ich versuchte die Türe zu öffnen. Ich zerrte und hämmerte, rannte um das Auto. Probierte es an den anderen Türen. Doch nichts. Keine der Türen bewegte sich auch nur einen Millimeter. Das Metall war viel zu sehr eingedrückt worden. Die züngelnden Flammen krochen immer weiter Empor. Sie hatten mittlerweile Bens Kleidung erreicht. Panisch Zog ich weiter an der Türe, stemmte mein gesamtes Gewicht dagegen. Ich Schrie, doch hörte ich meine eigenen Schreie nicht. Sah nur noch das vor Schmerz verzehrte Gesicht meines Freundes. Die Panik die in seinen Augen stand. Tränen rannen meine Wange herunter. Immer wieder probierte ich doch noch das Auto aufzubekommen. Ignorierte dabei die Hitze, den Schmerz. Doch nichts half. Ich musste mit ansehen, wie die Flammen meinen Freund immer mehr und mehr verschluckten. Seine Haut versenkten. Ich musste dabei zusehen, wie das Leben aus den Augen meines Freundes glitt.





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Hallo meine Lieben,

diese mal gab es ein etwas anders Kapitel. Ich hoffe euch hat es dennoch gefallen und ihr fandet es interesant, mal etwas über Allys vergangenheit zu erfahren. Nun wisst ihr endlich, warum Ben nicht mehr bei ihr ist.

Die aufmerksamen unter euch durften bereits gemerkt haben, dass dieses Kapitel einen Sonntag früher als gewöhnlich online gekommen ist. Dies war kein Zufall. Den Ta Ta DAM ab jetzt werden die Kapitel wieder Wöchentlich kommen. Ich habe die letzten Tage fleißig in die Tasten gehauen und mir einen kleinen Puffer geschaffen :)

So Heute hab ich eine kleine Fragerunde mit im Gepäck.

Popcorn. Seit ihr eher Team salzig oder eher Team süß??

Ich gehöre aufjedenfall zu Team süß :)

So das war es wieder von mir. Ich wünsche euch noch einen schönen restsonntag und wir lesen uns hoffentlich nächste Woche wieder :)

Eure Buffy

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