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„Nein..."murmelte er als er in sein kleines Wohnzimmer kam.
Das konnte nicht sein. Es durfte nicht sein.
Lily...Seine Lily! Sie war...Oh Merlin, nein.
Er ließ sich auf seinem Sofa nieder und richtete seinen Blick starr auf die Wand.
Es vergingen Sekunden in welchen seine Emotionen wie weggefegt waren, bevor er in Tränen ausbrach.
Sie war tot. Lily war tot.
Egal, wie oft sein Unterbewusstsein diesen Satz wiederholte, er konnte es nicht begreifen.
Er würde sie nie wieder sehen, nie wieder ihre Stimme hören.
Sie war nicht mehr da.
„Nein! Lily! Warum sie?" seine Stimme bebte, als er den letzten Satz sagte, zum Glück konnte ihn im Moment niemand hören.
Zum wiederholten Male fragte er sich dasselbe. Warum sie?
Sie hatte nie jemandem etwas getan, sie war eine verdammte Mutter!
Harry. Harry Potter.
Der Junge, welcher überlebte, der Junge, welcher jetzt schon berühmt war.
Der Schwarzhaarige schnaubte kurz.
Als wäre es seine Schuld gewesen, dass er überlebt hatte.
Severus beugte sich nach vorn, die nassen Wangen in seine knochigen Hände stützend.
Er würde das Kind beschützen, das war das mindeste, was er ihr zurückgeben konnte, wie er sich bei ihr entschuldigen konnte. Vor seinem inneren Auge spielte sich wiedereinmal der verhängnisvolle Tag ab.
Schlammblut!
Dieses Wort hallte zum unzähligsten Mal in seinem Kopf, was ihn nur noch mehr bestärkte, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Dumbledore. Zu ihm musste er, egal, ob die Gefahr bestand, dass dieser ihn umbringen oder nach Azkaban schicken könnte.
Severus musste es tun, sonst könnte er noch einen Punkt auf die Liste, warum er sich selbst verabscheute, setzen.
Schon einmal hatte der Tränkemeister ihn um ähnliches gebeten, da hatte er die gleichen Ängste, nur, dass diese inzwischen in Wut übergegangen waren. Er hatte ihm versprochen, sie zu beschützen! Ja, man sah, wieviel er dafür getan hatte. Zumindest für ihren Sohn würde er doch hoffentlich mehr tun.
Lily... Schon der Gedanke an sie trieb ihm heiße Tränen in die Augen.
Gott, sie war so talentiert gewesen, auch wenn das nichts gegen ihr Herz war.
Sie war so gut, zu gut, sie hatte ihn so lange ertragen, auch wenn er ihr genug Gründe gegeben hatte, ihn schon davor zu verlassen.
Was wäre, wenn er nur einmal Mut gehabt hätte?
Wenn er ihr einmal seine Gefühle offenbart hätte?
Hätte es etwas geändert, würde sie dann noch leben?
Der Gedanke, dass er sie mit drei Worten hätte retten können, brachte ihn um den Verstand.
„Warum... Warum, warum, warum!" es war nur dieses eine Wort, welches er in seine kalte Handfläche wisperte, während die Tatsache ihres Todes langsam in seinem Gehirn ankam, sich dort breit machte und alles andere ausblendete.
Was andere wohl in diesem Augenblick machten?
Sie feierten, sie hatten einen Helden.
Niemand dachte an die Rothaarige mit den vor Lebensfreude strahlenden, grünen Augen.
Wie sehr er es geliebt hatte, wenn ihre Haare im warmen Sonnenlicht glänzten.
Wie sehr er es geliebt hatte, wenn sie lachte und ihren Kopf in den Nacken gelegt hatte.
Wie sehr er sie liebte.
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