18. Krankenhaus

18. Krankenhaus

Johanas Sicht:

"Sie haben gesagt sie lassen mich in Ruhe bis Jo aufgewacht ist." höre ich jemanden leise sagen.

"Weißt du wer es war?" fragt jemand anderes. Ich höre die Stimme wie durch einen Nebel. Genau so nehme ich auch das gleichmäßige Piepsen neben mir war. Und den leichten Schmerz in meiner Hand.

Ich hab meine Augen noch geschlossen und versuche mich zu erinnern wo ich bin und was passiert ist. Ich erinnere mich von meinem Exfreund gegen ein Waschbecken gepresst worden zu sein. Sofort bekomme ich wieder Angst und nehme alles klarer war. Das Piepsen neben mir wird lauter und schneller.

"Ich glaub sie wacht auf." sagt die eine Stimme, jetzt etwas lauter und näher.

Ich öffne vorsichtig meine Augen, muss sie dann aber sofort wieder schließen weil das Licht zu hell ist. Langsam öffne ich sie wieder und schaue in das besorgte lächelde Gesicht meines Bruders.

"Joni." sage ich fast lautlos.

"Ja mein Engel?" antwortet er liebevoll.

"Wo bin ich und ist es wirklich passiert?"

Sein Blick wird traurig. "Ja, leider. Und wir sind im Krankenhaus."

"Wie fühlst du dich?" fragt jetzt die andere Person. Ich drehe meinen Kopf und schaue in das besorgte Gesicht meines Freundes.

"Ich fühl mich benebelt, so als wäre ich nicht ganz da. Und mein Kopf tut weh." antworte ich. "Warum hat er mir sowas angetan?"

"Wer war es?" fragt jetzt Joni.

"Mein Exfreund." antworte ich ihm und mir laufen wieder Tränen übers Gesicht. Die Maschine neben mir piepst noch lauter.

"Sie sind also aufgewacht. Meine Herren würden sie bitte kurz auf die Seite gehen damit ich Johana untersuchen kann." sagt auf einmal eine freundliche Frauenstimme hinter den Jungs.

Beide lächeln mir nochmal aufmunternd zu und gehen dann aus dem Zimmer.

Ich werde untersucht und die Ärztin stellt mir einige Fragen.

"Allem Anschein nach sind die Verletzungen nur Oberflächlich und Sie haben eine leichte Gehirnerschütterung. Wir werden morgen noch ein EKG machen um zu schauen dass Sie keine inneren Hirnblutungen haben. Morgen wird noch unser Krankenhauspsychologe bei Ihnen vorbei schauen, aber sie müssen nicht mit ihm reden. Und die polizeiliche Befragung muss auch nicht heute oder morgen sein, das hängt vollkommen von Ihnen ab. Haben Sie noch fragen?" sie lächelt mich freundlich an. Ich schüttel nur den Kopf. "Wenn Sie was brauchen, oder es Ihnen nicht gut geht klingeln sie einfach nach einer Schwester." mit diesen Worten verabschiedet sie sich.

Keine zwei Minuten später sind die Jungs wieder bei mir. Vale streckt mir zögernd seine Hand entgegen und ich verschränke unsre Finger miteinander. "Ich hab grad mit unseren Eltern telefoniert." sagt Joni leise. Ich schaue ihn an. "Wenn du willst kommen sie früher nach Hause."

"Sie sind soch eh nur noch fünf Tage weg. Das ist ok." antworte ich. Ich spüre seinen prüfenden Blick, dann nickt er aber.

"Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht. Du musst mir eins glauben Johana, du bist der wichtigste Mensch meiner Welt und ich liebe dich überalles." platzt es plötzlich aus ihm raus.

"Ach Joni. Komm her." antworte ich und ziehe ihn mit einer Hand näher. Dann umarmen wir uns. "Ich liebe dich auch." flüstere ich ihm ins Ohr.

Wir umarmen uns eine ganze Weile, was bei uns nichts ungewöhnliches ist. Als wir uns schließlich loslassen sehe ich das Vale uns anschaut. Ich lächle ihm etwas verlegen zu.

"Jo, Maus ist es ok wenn ich euch zwei eine Weile alleine lass? Ich will kurz nach Hause und mich umziehn. Anna kommt nachher noch vorbei und bringt dir andere Sachen zum Anziehen mit." sagt Joni.

"Ja das ist ok." ich lächel meinem Bruder nochmal zu, dann geht er.

Ich habe inzwischen wieder Vales Hand genommen. Ich schaue ihn an, er erwiedert meinen Blick traurig und besorgt aber trotzdem liebevoll.

"Was ist los?" frage ich ihn leise.

"Als Markus mir gesagt hat was passiert ist hätte ich diese Person die dir das angetan hat umbringen können. Und als ich dich dann gesehen habe ist mein Herz stehen geblieben. Mir ist bewusst geworden, auch wenn wir uns erst so richtig seit ein paar Tagen kennen und obwohl wir erst seit gestern zusammen sind will ich dich nie wieder verlieren. Ich will dich vor allem bösen und schlimmen dieser Welt beschützen." Ich merke erst das mir die Tränen übers Gesicht laufen als er sie vorsichtig wegstreicht. Er wirkt im ersten Moment noch besorgter, dann beuge ich mich aber vor und küsse ihn. Dieser Kuss ist ganz sanft, leicht wie eine fallende Schneeflocke.

"Ich hab gehofft dass ich gerettet werde. Ich hatte solche Angst, Angst dich nie wieder zu sehen." ich weiß nicht ob er mich verstanden hat. Inzwischen weine ich wieder.

Ich spüre wie er mich näher zu sich zieht und mich einfach nur festhält.

"Ich hoff ich stör eure Zweisamkeit nicht aber ich hab Jo was anderes zum anziehn mitgebracht." sagt plötzlich meine beste Freundin. Wir lösen uns nur etwas voneinander, Vale scheint zu spüren dass ich seine Nähe brauche denn er lässt seinen Arm um meiner Schulter.

"Hey." sage ich leise.

Meine beste Freundin lächelt mich an, läuft schnell zu mir und umarmt mich. "Ich wollte dir nur was zum anziehn bringen und muss dann auch schon wieder los. Alex wird bis morgen bei uns wohnen und meine Eltern wollen was mit ihm unternehmen." sagt sie.

"Miss Leveneur, guten Morgen ich bin Jacob Bach." ich bin gerade mit dem Frühstück fertig als der junge Polizist geklopft hatte. Joni war gerade vor fünf Minuten gekommen und Vale war die ganze Nacht bei mir geblieben. "Wie fühlen Sie sich? Wäre es ok wenn ich kurz mit ihnen reden?"

"Hallo. Mir gehts eigentlich gut, ich hab nur noch leichte Kopfschmerzen. Natürlich können wir kurz reden." antworte ich freundlich. Dann stelle ich die beiden Jungs vor.

Jacob holt ein Aufnahmegerät und ein Klemmbrett mit einigen Blättern raus. "Also am Anfang kommen reine formale Sachen, also Name, Geburtsdatum und so." erklärt er und fängt an Fragen zu stellen.

Es dauert eine Weile bis er den formalen Teil fertig hat, dann kommen die Fragen zu gestern. Ich merke das Vale meine Hand fester drückt und Joni mich angespannt beobachtet. Ich beantworte alle Fragen ohne in Tränen auszubrechen.

"Wollen Sie eine Anzeige gegen Raphael erstatten?" fragt Jacob schließlich. Raphael ist mein Exfreund.

"Ich weiß nicht, eher nicht." antworte ich.

"Ich weiß es ist deine Sache Jo, aber darf ich was dazu sagen?" mischt Joni sich ein. Ich nicke ihm auffordernd zu. "Ich hab gestern nochmal mit unsren Eltern telefoniert, und auf ihren Wunsch auch mit unserem Anwalt. Ich dachte mir schon dass du ihn nicht anzeigen willst. Ich hab mit den anderen etwas ausgemacht was du auch nicht so schlimm finden wirst. Raphael muss dir eine Strafe zahlen, wegen der Körperverletzung, und er bekommt eine Verwarnung. Sollte er dich noch einmal anfassen, oder dir drohen dann bekommt er eine Anzeige. Einverstanden?" Ich hätte nie gedacht dass mein Bruder so was vorschlagen könnt

"Ja ich finde die Idee gut."

"Ok, das kann aber nicht ich entscheiden. Von meiner Seite wäre jetzt alles geklärt. Ich wünsch dir noch gute Besserung und hier ist meine Karte sollte irgentwas sein." Jacob legt seine Visitenkarte auf den Tisch neben meinem Bett, dann verabschiedet er sich und geht.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top