Mission Klischee
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Kazumis Sicht:
Eine Woche später.
Es ist die letzte Mission, die letzte unnötige Mission, bevor der neue Kazekage ernannt wird. Mir ist durchaus nicht entgangen, dass die alten Schabracken mich absichtlich auf jede daher gekommene Mission schicken. Doch mir soll es recht sein. Ich habe etwas zu tun und kann so mehr Zeit mit Gaara verbringen.
Mein Blick geht zur Seite, wo der Rothaarige läuft. Auch wenn ich die Gesellschaft von ihm liebe, so ist seit letzter Woche etwas anders an ihm. Er scheint viel häufiger in Gedanken zu sein, als so schon.
,,Die Sonne geht so langsam unter, wir sollten einen Unterschlupf finden”, reißt mich der Junge aus den Gedanken und ich schaue zur Sonne, die wirklich langsam untergeht.
,,Hier in der Nähe soll es eine Oase geben, dort können wir die Nacht verbringen”, schlägt er vor und ich nicke zustimmend
,,Das hört sich doch gut an”, lächle ich und wir erhöhen unser Tempo noch einmal.
Am frühen Abend kommen wir bei einer kleinen Siedlung an und finden recht schnell ein Hotel, in welchen wir übernachten können. Es ist wirklich gemütlich eingerichtet, als wenn man bei seiner Oma zu Besuch wäre. Auch wenn ich keine Oma habe, stelle ich es mir so vor.
Wir laufen vor zum Tresen und eine ältere Dame begrüßt uns.
,,Schönen guten Abend, was kann ich für euch jungen Leute denn tun?”
Sie fängt an zu Lächeln, wodurch man jetzt sagen kann zu wissen, wo ihre Falten herkommen. Wie es scheint, ist sie eine Frohnatur.
,,Wir hätten gerne zwei Zimmer für die Nacht”, erklärt Gaara neben mir und die Dame lächelnd noch mehr.
‘Wenn sie so weiter lächelt, reißen ihre Lippen noch entzwei’, geht es mir durch den Kopf, doch muss auch ich lächeln.
,,Sind die beiden jungen Leute etwa auf ihrer Hochzeitsreise?”, fragt sie erfreut und meine Augen weiten sich.
,,Nein!”, antworten wir gleichzeitig und ein leichter Rotschleier legt sich über meine Wangen.
,,Ach, das erinnert mich an meine. Wir waren genauso schüchtern, aber die Leidenschaft war groß”, fängt sie an zu erzählen, doch unterbreche ich sie schnell.
,,Die Zimmer?”
,,Genau! Leider haben wir nur noch eines frei”, meint sie und ich seufze.
,,Na das fängt gut an. Ist das nicht in jeder Liebesgeschichte so?”, frage ich mich selbst.
,,Das ist in Ordnung, wir nehmen es”, meint Gaara und nimmt den Schlüssel entgegen.
,,Es ist nur eine Nacht”, flüstert er mir zu und ich nicke ergeben.
,,Ihr seid wirklich ein süßes Paar”, schwärmt die Ältere los und schaut uns beide verträumt an.
Ich schiele kurz hoch zu Gaara, der wieder in Gedanken versunken zu sein scheint. Nicht nur einmal an diesem Tag frage ich mich, worüber er wohl nach denkt und ob ich ihn wohl darauf ansprechen sollte.
,,Wir sind kein Paar”, sage ich dann zur Frau, die das nur abwinkt.
,,Was nicht ist, kann doch noch werden”, zwinkert sie mir zu.
Wir gehen nicht weiter darauf ein, bedanken uns für das Zimmer und begeben uns zu diesen.
‘Das hat sie doch mit Absicht gemacht, wie kann in dieser Gegend alle Zimmer belegt sein? Niemand würde sich freiwillig hierher verirren’
Ich finde es nicht schlimm, mit Gaara alleine zu sein, doch der einzige Junge, mit dem ich mir in meinem Leben ein Zimmer geteilt habe, war mein Bruder. Es ist nun mal ungewohnt und es beruhigt mich auch nicht, dass diese alte Frau anscheinend schon ihren eigenen Plan geschmiedet hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie uns auch ein Zimmer mit einem Doppelbett gegeben hat. Natürlich würde ich es nicht schlimm finden, mir ein Bett mit Gaara zu teilen, denn ich vertraue ihm. Egal, was ist.
,,Diese Schlange”, sage ich, als wir im Zimmer ankommen und es wirklich nur ein Doppelbett besitzt.
,,Das ist wie in der einen Geschichte, die ich gelesen habe. Es fing genauso an und am Ende haben sie sich ihre Liebe gestanden. Das ist so Klischeehaft”, seufze ich und Gaara muss leicht Lachen, weswegen ich zu ihm schaue.
,,Hey, das ist nicht lustig”, schmunzle ich und schlage ihn leicht gehen den Arm.
,,Jetzt mach dir keine Sorgen, es ist alles gut”, meint er und legt mir seine Hände auf die Schultern.
,,Du hast in den letzten Monaten so viel für Suna und auch mich getan. Du verdienst etwas Entspannung. Also ab in die hießen Quellen mit dir”, sagt er dann und ich schaue ihn überrascht an.
,,Hier gibt es heiße Quellen?”, frage ich, was ihn zum Kichern bringt und ich könnte schmelzen.
,,Ja, die alte Dame erwähnte es, als du vor dich her geflucht hast”, erklärt er und mir steigt leichte röte ins Gesicht.
Schnell schnappe ich mir meine Sachen und mache mich auf den Weg zu den heißen Quellen. Ich ziehe mich um, und setze mich mit einem wohligen Seufzen ins heiße Wasser. Gleich sofort entspannen sich meine Muskeln und die Anspannung verlässt meinen Körper. Da ich die einzige hier im Bad bin, gibt es mir auch die Möglichkeit gründlich nachzudenken, was in den letzten Monaten alles passiert ist und was sich verändert hat.
‘Es waren eindeutig genügend Hinweisen, dass ich es Gaara sagen soll’
Es ist nicht das erste Mal, dass mir bewusst wird, dass ich mich in den Rothaarigen verliebt habe und dass mir das Klischee passiert, finde ich nicht gut. Ich wollte es Gaara auf anderen Wege sagen.
‘Ob er auch so fühlt wie ich?’
Dieser Gedanke kommt mir immer häufiger in den letzten Tagen und jedes Mal werde ich unsicherer, was die ganze Sache angeht. Immerhin weiß Gaara doch gar nicht, was Liebe ist. Ich möchte ihn zu nichts drängen, bei dem er denkt, er würde es tun.
,,Das ist doch scheiße. Ich bin sonst auch immer schlau, warum scheitere ich jetzt beim Thema Liebe!?”, seufze ich und tauche einmal unter, um den Kopf freizubekommen.
‘Ich wünschte, du wärst jetzt hier Mama. Du hättest dich davon nicht aufgehalten, oder? Du hast Papa deine Liebe wohl ins Gesicht geschrien, was?’
Bei diesem Gedanken muss ich lachen, doch komme ich auch zu dem Schluss, dass ich Gaara meine Gefühle gestehen werde. Denn wenn Gaara vielleicht einmal Kazekage wird, heißt es, ich will ihn nur wegen des Titels und Konoha hätte es geplant.
Ich steige aus dem Wasser, wasche mich ordentlich und begebe mich wieder zum Zimmer, in welchem Gaara auf mich wartet. Auch das Essen wurde schon gebracht und wir unterhalten uns ausgelassen während des Essens. In solchen Momenten wird mir wieder einmal bewusst, wie sehr er sich in so kurzer Zeit verändert hat.
Gaaras Sicht:
Entspannt schaue ich aus dem Fenster hinaus in die dunkle Wüste und lausche dem ruhigen und gleichmäßigen Atem von Kazumi.
Vor gut einer halben Stunde haben wir uns dazu entscheiden schlafen zugehen, wobei eher Kazumi diejenige ist, die schläft und ich lediglich neben ihr auf der Bettseite sitze und die Ruhe genieße. Durch ein Rascheln, wende ich meinen Blick vom Fenster ab und schaue neben mich, wo Kazumi liegt. Wie es aussieht, scheint ihr etwas kalt zu sein, denn sie kuschelt sich mehr in die Decke und zieht etwas die Beine an. Ich kann sie durchaus verstehen, die Nächte in der Wüste sind recht kalt und es braucht mehr, als etwas über ein halbes Jahr, dass man sich daran gewöhnt. Mein Blick bleibt an ihrem Gesicht hängen, aus welchem die ganze Anspannung der letzten Tage entfallen ist.
‘Es ist erstaunlich, was sie innerhalb eines halben Jahres alles erreicht hat’
Bei diesem Gedanken, bildet sich ein Lächeln auf meinem Gesicht, etwas, was ich durch das Mädchen nun häufiger mache. Mir ist vieles in letzter Zeit aufgefallen, Dinge, bei denen Kazumi der Grund dafür ist. Ich fühle mich wohl in meinem Dorf, habe ein besseres Verhältnis mit meinen Geschwistern, verstehe die Gefühle anderer Menschen besser und wenn sie da ist, fühle ich keinen Schmerz mehr in mir drin. Jedes Mal, wenn sie mich anlächelt, muss ich auch lächeln und es scheint, als würde sie jedes Mal strahlen. Sie ist wunderschön, klug und unglaublich stark.
‘Sie ist der Mensch, den ich nie verlieren oder missen möchte. Sie bringt Harmonie in mein Leben’
Eine unglaubliche Wärme breitet sich in mir aus und streiche dem Mädchen eine ihrer Haarsträhnen hinter das Ohr.
,,Ich habe dir von anfangen gesagt, dass sie etwas Besonderes ist”, spricht Shukaku zu mir, was mich nicht mehr viel überrascht, denn seit wir Kazumi kennen, reden wir oft miteinander.
,,Ich weiß”, antworte ich ihm.
,,Dann lass sie verdammt noch mal nicht gehen und kapiere endlich, dass es Liebe ist, die du für sie empfindest!”, fährt er mich an und meine Augen weiten sich überrascht.
,,Liebe?”, frage ich nach und er seufzt.
,,Natürlich, was denn sonst?! Dein ständiges nach gedenke, was das für Gefühle sind, geht mir auf den Geist! Sag es ihr endlich und lass mich damit in Ruhe!”
,,Ich weiß doch gar nicht, was das ist oder wie man damit umgeht”, erkläre ich ihm.
,,Du bist echt ein hoffnungsloser Fall, Junge! Dafür hast du doch sie, sie wird dir alle deine Fragen beantworten. Es gab doch noch nichts, was sie dir nicht erklärt hat, oder?”
Mein Blick geht nachdenklich wieder zu Kazumi, die sich immer weiter zu mir legt, da ihr noch immer kalt zu sein scheint. In all der Zeit hat sie mir wirklich so ziemlich alles erklärt und stets Rücksicht genommen.
,,Junge, legt dich mal auf die Seite”, meint Shukaku auf einmal, was mich verwirrt.
,,Warum?”
,,Mach es einfach!”, meckert er und ich lege mich auf die Seite, sodass ich Kazumi direkt an sehen kann.
,,Und jetzt lege einen Arm um sie”, sagt er und ich lege meinen Arm um ihre Hüfte, auch wenn ich nicht weiß, warum ich das alles machen soll.
Doch bevor ich ihn fragen kann, rutscht Kazumi noch näher an mich heran, legt ihren Arm um meinen Brustkorb und kuschelt sich an meine Brust.
,,Sie braucht deine Wärme”, erklärt er jetzt und mir steigt die Röte ins Gesicht, doch drücke ich sie etwas näher an mich.
Kazumis Sicht:
Wohlig seufzend drücke ich mich weiter in die Wärmequelle, bis ich eine mir allzu bekannte Stimme höre und etwas an meinem Kopf brummt.
,,Kazumi, du erdrückst mich.”
Erschrocken reiße ich meine Augen auf, lasse von der Wärmequelle ab und nehme Abstand von ihr, nur um dann in Gaaras Gesicht zu schauen und festzustellen, dass es bereits der nächste Tag ist.
,,Das tut mir so unglaublich leid! Es war nicht meine Absicht, dir so auf die Pelle zu rücken und zu bedrängen”, entschuldige ich mich mit einem hochrotem Gesicht.
‘Du meine Güte ist das peinlich. Ich hoffe, hier tut sich ein Erdloch auf, in welchem ich verschwinden kann’
,,Mach dir nichts draus, immerhin war dir kalt und ich wollte dich wärmen”, beruhigt er mich und ich schaue ihn überrascht an.
,,Du wolltest?”, frage ich nach, da es untypisch für ihn ist und er nicht weiß, wie man sich verhält.
,,Ja, ich würde dich auch gerne etwas fragen”, meint er und ich beruhige mich wieder etwas.
,,Gerne”, sage ich und setze mich auf, was er mir gleichtut.
,,Könntest du mir vielleicht erklären, was Liebe ist? Denn ich glaube, dass ich es für dich empfinde”, erklärt er und im ersten Moment herrscht bei mir gärende Leere im Kopf, bis ich verarbeitet habe, was er gerade erzählt hat.
,,Liebe ist, wenn du dich in der Gegenwart der Person wohl, geborgen und sicher fühlst. Wenn du dich so fühlst, als würde dir etwas fehlen, wenn diese Person nicht bei dir ist. Du willst immer das beste für sie, sie beschützen und immer bei ihr sein”, erkläre ich ihm, da ich genau das für ihn fühle und mir das unglaublich schwerfiel, ihm das zu erklären.
Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich mich gerade benehme wie ein kleines Kind, welches zum allerersten Mal einen Schwarm hat, keinen vernünftigen Satz herausbekommt und seine Gefühle nicht Unterkontrolle hat. Irgendwie muss ich hier bei an Hinata denken, die immer gleich in Ohnmacht fällt, wenn Naruto ihr zu nahe kommt oder gar mit ihr redet. Ich bin ein Ninja, verflucht noch eins und eine hervorragende Strategin noch dazu, warum scheitere ich hier so kläglich und handle irrational. Shikamaru wird mir das mein Leben lang vorhalten, wenn er es herausfinden sollte.
,,Ich fühle genau das”, meint er und ich schaue ihn mit schnell schlagenden Herzen an.
,,Ich fühle mich wohl und glücklich, wenn du bei mir bist. Meine Gedanken sind ruhig, geordnet und ich hebe keine Schmerzen mehr hier drin”, sagt er und fast sich an die Brust, wo sein Herz schlägt.
,,Es ist, als hätte ich die Medizin gefunden, von der Yashamaru gesprochen hat.”
In meinen Augen bilden sich Tränen, da weiß, was mit seinem Onkel passiert ist und was er ihm einst sagte. Es ist ein befreiendes Gefühl, dass er nun irgendwie weiß, was Liebe sein kann und dass er endlich richtig zu leben beginnt. Irgendwie macht mich das glücklicher, als die Tatsache, dass er meine Gefühle erwidert.
,,Aber warum weinst du denn jetzt? Habe ich etwas Falsches gesagt? Oder fühlst du nicht so wie ich?”, fragt er mich, schaut mich besorgt und leicht bedrückt an und nimmt meine Hand in seine.
Ich hingegen falle ihm nur weintet um den Hals, verstecke mein Gesicht in seiner Halsbeuge und er legt eine Arme um mich.
,,Ist alles in Ordnung?”
,,Ja, ich freue mich nur so, dass du dich so prächtig entwickelst und du jemand bis, den ich unglaublich liebe!”
,,Liebst du mich auch?”
,,Ja, das tue ich”, antworte ich, auch wenn ich weiß, dass unsere Beziehung nicht lange bestehen wird.
,,Du Kazumi, darf ich dich küssen?”, fragt er aus dem Nichts, weswegen ich verwundert zu ihm hochschaue.
‘Woher, weiß er, was küssen ist?’ geht es mir durch den Kopf und ich nicke nur zur Bestätigung.
Gaara neigt seinen Kopf zu mir hinunter, sodass unsere Lippen nur wenige cm voneinander entfernt sind und schaut mir liebevoll in die Augen. Diesen Blick sehe ich zum allerersten Mal und wünsche mir jetzt schon, dass ich diesen öfter sehen will. Denn wenn ich nicht noch immer auf dem Bett sitzen würde, würden meine Beine zu Pudding werden und ich auf dem Boden liegen.
Mit einem schnell pumpenden Herzen, das mir beinahe aus der Brust springt, überbrücke ich die letzten cm, die uns trennen und verbinde unsere Lippen zu einem wunderschönen sanften Küss.
Meine Hände lege ich in seinen Nacken, während seine mich an meiner Hüfte festhalten, als würde er glauben, ich könnte verschwinden.
Wegen Luftmangel muss ich mich von ihm trennen und schaue ihn mit roten Wangen an.
,,Bleiben wir jetzt für immer zusammen?”, fragt er mich und in mir breitet sich ein ungutes Gefühl aus, denn für immer kann ich ihm nicht versprechen.
,,Ich werde nie aufhören dich zu lieben”, antworte ich und das ist nicht einmal gelogen.
Auf seinem Gesicht bildet sich ein wunderschönes Lächeln und seine Augen fangen an zu leuchten, wie an dem Tag, als ich ihm sagte, dass wir Freunde sind.
,,Möchtest du es den anderen sagen, auch wenn du bald vielleicht Kazekage wirst?”, frage ich ihn dann, da ich schon recht Angst davor habe.
Immerhin könne man es Konoha vorwerfen, geplant zu haben und Gaara scheint den gleichen Gedanken zu haben, denn er schüttelt mit dem Kopf.
,,Erst einmal nicht. Man könnte es auch als Druckmittel verwenden”, meint er, was mich zum Lächeln bringt und ihm dann zunicke.
‘Deswegen werde ich jede Sekunde mit ihm auskosten’
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