17. Kapitel
Harry Pov
Vorsichtig strich ich über die beiden Kreise auf Louis Schulter. Bereits seit einer halben Stunde betrachtete ich sie und versuchte das Rätsel zu lösen, woher sie stammen. Louis war längst wieder eingeschlafen, jedoch in Menschengestalt geblieben.
Seufzend drückte ich einen Kuss auf seinen Kopf und legte mich zu ihm ins Bett. Ich wollte noch ein paar Stunden schlafen bevor die Nacht vorbei war, immerhin musste ich am nächsten Tag wieder fit sein für das Konzert.
Ich zog Louis in meine Arme und hielt ihn nah bei mir. Natürlich liebte ich es mit ihm in meinen Armen einzuschlafen, aber dafür blieb uns am Tag weniger Zeit, die er als Menschen verbringen könnte. Kurz überlegte ich, ob ich ihn nicht vielleicht doch kurz wecken sollte, damit er sich in einen Hund verwandeln könnte, doch bevor ich eine Entscheidung treffen konnte, war ich bereits eingeschlafen.
Die letzten Stunden hatten ziemlich an meinen Kräften gezehrt.
Durch ein sanftes Rütteln an meinen Schultern wurde ich wach. Nur widerwillig öffnete ich die Augen und blickte direkt in Nialls Gesicht.
"Wer ist das?", fragte er leise und zeigte auf Louis, welcher noch immer als Mensch in meinen Armen lag. Das Gesicht hatte er an meiner Schulter vergraben. Er schien noch friedlich zu schlafen.
Ich sah auf den Wecker und stellte fest, dass es bereits neun Uhr war. Ich hatte fünf Stunden Schlaf bekommen. Louis schien die ganze Zeit über ein Mensch gewesen zu sein, aber wie war das möglich? Er war längst über die vier Stunden drüber und trotzdem noch kein Hund. Vielleicht hatte das ja etwas mit den Schmerzen und dem Tattoo zu tun.
"Harry?", riss Niall mich aus meinen Gedanken. Fragend sah ich zu ihm, bis mir auffiel, dass ich seine Frage noch nicht beantwortet hatte.
"Ähm ... Das ist ...", murmelte ich vor mich hin, da mir einfach keine passende Ausrede einfiel. Niall grinste.
"Schon okay, du musst es mir nicht sagen ... noch nicht. Wenn das was ernstes ist oder wird, erwarte ich allerdings einen ausführlichen Bericht." Wortlos nickte ich und sah zurück zu Louis, welcher anfing sich in meinen Armen zu bewegen.
"Harry?", murmelte der Brünette ohne den Kopf zu heben.
"Mhm?", gab ich zurück und strich sanft durch seine Haare. Niall war vergessen. Meine komplette Aufmerksamkeit lag auf Louis.
"Können wir gleich frühstücken gehen?" Ich wollte gerade antworten, als Niall sich auch schon zu Wort meldete.
"Das trifft sich gut, genau deswegen bin ich nämlich hier." Louis saß augenblicklich aufrecht im Bett und starrte Niall aus großen Augen an. "Hi, ich bin Niall.", grinste mein Bandkollege. Überfordert sah Louis in meine Richtung, doch wusste ich selbst noch nicht, wie wir aus dieser Situation raus kommen sollten. "Wir wollten gleich unten im Restaurant frühstücken gehen. Kommt ihr mit?", fragte Niall.
"Wir überlegen es uns und kommen dann eventuell nach.",antwortete ich. Scheinbar war Niall damit zufrieden, denn er erhob sich von meinem Bett und grinste Louis an.
"Würde mich freuen, wenn du mitkommst, dann können wir noch etwas plaudern und über Harry lästern." Louis lachte, was mich davon abhielt etwas zu Nialls Plan zu sagen. Lächelnd betrachtete ich den Brünette und musste wieder verstellen, wie wunderschön er war. "Dann hoffentlich bis gleich.", grinste Niall und verließ dann mein Hotelzimmer.
Noch immer mit einem Lächeln auf den Lippen sah Louis mich an.
"Können wir mit ihnen frühstücken?", fragte er bittend.
"Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist ...", setzte ich an, wurde jedoch von meinem Gegenüber unterbrochen.
"Bitte. Ich will deine Freunde kennenlernen. Ich will, wie ein ganz normaler Mensch frühstücken."
"Und wenn du dich plötzlich verwandelst?"
"Ich merke es kurz vorher, dann verlasse ich fluchtartig den Raum, weil mir plötzlich ein ganz dringender Termin eingefallen ist." Seufzend ergab ich mich, weswegen Louis mir strahlend um den Hals fiel und mir einen Kuss auf die Wange drückte. Dann war es wohl vorbei mit der Zweisamkeit. Etwas Angst hatte ich ja schon, dass Louis zukünftig vielleicht lieber etwas mit den Anderen als mit mir unternehmen möchte oder dass er sich sogar in einen von ihnen verlieben könnte. In den letzten Wochen war ich seine einzige Bezugsperson und nun würde ich ihn vielleicht bald mit drei weiteren Personen teilen müssen. Es war ziemlich egoistisch von mir so zu denken, aber ich wollte Louis einfach nicht teilen.
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