Klinik verhör

James

,,Du solltest eine Pause machen.", sprach mich mein Kollege an. Es waren nun zwei Wochen seit dem Verschwinden her und wir hatten noch immer kaum eine Spur. Mit dem Herrn Parker konnten wir auch noch nicht reden und für das Grundstück brauchten wir eine Genehmigung. Frustriert blickte ich auf und sah in das leicht besorgte Gesicht von Carl. Ich konnte doch jetzt nicht aufgeben! Jace würde morgen wieder kommen und ich hatte noch immer keine Ahnung, wie ich ihm das mit June erklären sollte! Seufzend ließ ich mich in meinem Stuhl zurücklehnen.
,,James..Wir werden sie finden.", meinte Carl und setzte sich gegenüber von mir.
,,Ich weiß, aber morgen kommt mein Bruder aus seinen Flitterwochen wieder zurück und ich weiß noch nicht einmal ansatzweise, wie ich es ihm erklären sollte! June und wir sind seit dem Kindergarten..nein sogar schon seit dem Sandkastne befreundet. Jace würde durchdrehen. Wenn er es morgen erfährt.", sprach ich und blickte ihm in die Augen. Carl schnaufte und blickte zu ihm.
,,Ich weiß und ich bin mir sicher, daß Jace es verstehen würde, wenn er es erst morgen erst erfährt. Wir werden June wiederfinden, dass verspreche ich dir.", meinte er. Doch ich schüttelte nur den Kopf.
,,Du solltest niemals etwas versprechen, dass du niemals halten kannst. Du kennst das Risiko. Es könnte sein, dass June bereits tot ist und wir finden nur noch ihre Leiche, irgendwo. Oder wir finden nichts.", erklärte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. Carl verdrehte seine Augen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
,,Denk nicht so negativ. Wir haben eine Spur und dass sollte dir Hoffnung machen, dass wir sie finden.", sprach er ruhig. Ich schnaufte genervt und blickte ihn weiterhin an. Was sollte ich darauf noch antworten? Unsere einzige Spur ist Andreas Parker, der bekanntlich nicht zu erreichen ist. Ohne einem Gerichtsbeschluss konnte wir nicht in die Einrichtung und mit ihm sprechen. Außerdem könnte es wirklich schon zu spät sein. Die Chance, dass nach zwei Wochen das Opfer noch lebte waren sehr gering. Die Tür des Fahrstuhls war zu hören und dann kam Fox bereits in unsere Etage. Kurz blieb er stehen und sah sich kurz um, bevor er zu uns kam.
,,Gibt es etwas neues?", fragte ich gerade heraus und blickte von Carl weg. Fox lehnte sich an seinen Schreibtisch, der gegenüber von meinem war.
,,Wenn du auf die Genehmigung hindeutest dann nein. Was jedoch mit der Spurensicherung angeht... dann auch nicht wirklich. Die Spurensicherung konnte bisher noch immer nichts finden. Nur Junes Fingerabdrücke oder die von euch. Aber es gab keine fremden oder DNA Spuren. Es deutet außer den Einbruchsspuren nichts daraufhin, dass June entführt wurde.", kam es von Fox. Genervt ließ ich meinen Kopf in den Nacken fallen. Das war nun wirklich einer unserer schwierigsten Fälle. Kaum Hinweise und keine Spuren. Wenn wir Junes Dateien nicht gehabt hätten, würden wir wahrscheinlich noch immer nach etwas suchen müssen, um irgendwas zu finden.
,,Das heißt, dass wir nur auf das mit dem Dateien zurückgreifen können.", kam es nachdenklich von Carl. Daraufhin nickte Fox nur und schien selbst nachzudenken. Ich schloss meine Augen und dachte nach.
,,Ja und das mit der gefundenen Leiche. Das Serum, dass eigentlich nicht existieren dürfte. Aber wir wissen noch immer nicht, was das genau mit Junes verschwinden zutun hat.", hörte ich die Stimme von Carl, der nun den Stuhl verschob. Wieder öffnete ich meine Augen und blickte zu den beiden.
,,Ich glaube, June hatte zutief darin gegraben und die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die Leute, die dieses Serum produzieren, natürlich illegal und was auch immer diese Person damit zutun hatte, der June helfen wollte, denen hat es sicherlich nicht gefallen das June darin gewühlt hatte. Wir müssen einfach herausfinden, wer die Leute sind und Parker ist gerade unsere einzige Hoffnung!", erklärte ich. Fox und Carl sahen sich schweigend an.
,,Andreas Parker, ist bereits seit Jahren in dieser Einrichtung. Ich bezweifle das er über diese Aktionen bescheid weiß. Alle seine Besucher werden überprüft und bewacht, solange sie in der Einrichtung sind.", sprach Fox und verschränkte seine Arme vor der Brust.
,,Was ist, wenn seine Besucher sich mit viel bedacht zu ihm kommen?", fragte ich und blickte zu ihm.
,,Wir werden die Leute nochmals überprüfen, sobald wir die Liste bekommen.", meinte Carl besänftigend. Ich verdrehte die Augen. Was sollte das bringen? Wenn sie bereits einmal überprüft wurden, was sollte es nochmals bringen? Carl stand auf und sah nochmals besorgt zu mir. Bevor er dann in Richtung des Fahrstuhls ging, um wieder runter zur IT zu fahren.
,,Weißt du schon, wie du es deinem Bruder beibringen willst? Ich meine, es zu verheimlichen geht nicht. Da June eine von uns ist.", fragte Agent Fox und blickte noch immer zu mir. Ich zuckte nur mit den Schultern. Noch immer habe ich darauf keine Antwort. Mein Handy pingte auf und als ich nachschaute, sah ich eine Email. Schnell schaute ich nach.
,,Wir haben die Genehmigung für den Klinik Aufenthalt.", meinte ich nur und stand auf. Ich nahm meine Jacke und wollte schon los, als mich Fox auch schon aufhielt.
,,Du solltest etwas zurück treten.. June und du standen sehr nahe. Du bist zu emotional dabei.", meinte er. Genervt blickte ich ihn an und warf mir die Jacke über die Schulter.
,,Darf dann überhaupt wer nach ihr suchen hier?", fragte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Jeder hier verstand sich gut mit June und jeder wollte sie finden. Die meisten unserer Agents waren daran beteiligt, während die anderen ihre Fälle erarbeiteten. Fox seufzte und nickte dann doch. Zu zweit gingen wir nach draußen und stiegen in sein Auto. Drinnen startete er den Motor und tippte ins Navi die Adresse.
,,Lass mich am besten das Gespräch führen.", meinte Fox und fuhr los, dabei sah er mich kurz von der Seite an und richtete dann seinen Blick zurück auf die Straße. Ich verdrehte die Augen und blickte auf die vorbeiziehenden Autos und Häuser. Ob Andreas Parker uns antworten bringen konnte? Könnten wir so die Antworten finden und June wieder finden? Wird sie noch leben? Ich schüttelte den Kopf, nein, daran durfte ich nicht denken. Ihr wird es sicherlich gut gehen, auch wenn sie entführt wurde. Sie war schlau und würde wissen, wie sie lebend aus der Situation herauskam.
,,Er ist in einer Klinik, ich bezweifle dass er etwas mit dem Verschwinden zutun hat.", erwiderte ich und sah weiterhin nach draußen. Die Fahrt fühlte sich ewig an. Wir schwiegen die ganze zeit und irgendwas sagt mir, dass wir in dieser Sache nicht sonderlich weit kommen würden.
,,Was ist.. wenn June eher auf etwas anderes gestoßen ist und das mit Andreas Parker eher etwas anderes ist? Wir wissen gar nichts, da ihr Laptop weg ist und die Daten die sie übermittelt hat, waren vielleicht andere, die aber nichts mit ihrer Entführung zutun haben?", sprach ich meine Gedanken aus und blickte zu Fox hinüber, dieser blickte starr auf die Straße, während er über die Autobahn fuhr. Kurz huschte sein Blick zum Navi bevor dieser wieder zur Straße fuhr.
,,Wir müssen einfach hoffen, dass es uns irgendwie zu June führt, das ist die einzige Spur zu ihr. Solange wir ihren Laptop nicht finden, desto schwieriger wird es.", meinte er, wobei ich seine Anspannung förmlich sah. Bei der nächsten Ausfahrt fuhr er von der Autobahn herunter und schlug den Weg durch einen Wald hinein. Genervt sah ich nach draußen. Es musste einfach der richtige Weg sein um sie zu finden. Er hatte recht, es war unsere einzige Spur und wir sollten ihr nachgehen. Vielleicht hatten Carl und Marianne ja bereits Zugriff auf ihren Laptop oder konnten diesen Orten, wenn dieser eingeschaltet ist, falls er jemals wieder eingeschaltet wird.
,,Hör auf, dir zuviele Gedanken zu machen!", sprach Fox und blickte zu ihm hinüber. Mitten im Wald, kam ein absperrzaun zum Vorschein und am Tor standen zwei Wachmänner. Fox fuhr langsamer und hielt vor dem Tor an. Die beiden Männer kamen näher und Fox ließ das Fenster hinunter.
,,Ich glaube ihr habt euch verfahren. Drehen sie um!", sprach der erste Wachmann und lehnte sich zu ihm herunter.  Fox holte aus seiner Hosentasche seinen FBI Ausweis, während ihr meinen ebenfalls holte und die Email heraussuchte.
,,Ich bin Agent fox und das neben mir ist Agent Murder, wir haben eine Erlaubnis zu Patient Andreas Parker zu gehen.", sprach Agent Fox und sah ihn ernst an, während er ihm den Ausweis zeigte, Währenddessen zeigte ich dem Kollegen des Wachmannes meinen Ausweis und die Email, mit der Bestätigung.
,,Sieht alles gut aus.", sprach der Wachmann neben meines Fensters und sah seinen Kollegen an. Dieser nickte und gab einem dritten ein Zeichen und das Tor öffnete sich.
,,An der Rezeption müssen Sie Allerding Ihre Waffen abgeben, das ist vorschrift!", sprach der Wachmann und ließ uns nun durchfahren. Es dauerte nochmals fünf Minuten, bis wir vor einem riesigen Gebäude standen.
,,Ich hoffe, darin gibt es jetzt keine Probleme.", sprach Fox und schaltete den Motor aus. Ich nickte und stieg mit ihm zusammen aus. Bereits am Eingang sah man weitere Wachen. Wir kamen schnell durch, bis wir an der Rezeption kamen.
,,Waffen und eure Bestätigung sowie den Patienten.", sprach eine ältere Frau hinter dem Computer, wobei sie nicht einmal aufblickte. Ich hätte die Email wirklich ausdrucken sollen.
,,Schauen Sie sich Ihre Email an, da müsste alles stehen.", meinte Fox und holte seine Waffe aus dem waffengürtel, diese legte er auf den Tresen. Ich tat es ihm nach und wartete dann darauf, daß wir weiter gehen können.
,,Ahja... Andreas Parker.. einen Moment..", sprach die Frau und tippte etwas in ihren Computer hinein. Es dauerte weitere Minuten, bis sie nun zu uns aufblickte.
,,Es tut mir leid, es Ihnen mitteilen zu müssen, aber Mr. Parker ist vor einer Stunde gestorben, aber wenn sie möchten, können Sie seine Habseligkeiten zu untersuchungszwecke nutzen.", sprach die Frau und blickte uns beide aufrichtig entschuldigend an. Ich schnaufte genervt auf. Natürlich musste nicht alles nach Plan laufen.
,,Wir würden die Sachen gleich mitnehmen.", meinte Fox und nahm seine Waffe zurück, wobei ich es gleichtat. Was sollte uns das noch bringen? Als ob Andreas es in seine Notitzen schreiben würde.
,,Einen Moment, jemand bringt gleich seine Sachen her.", meinte die Frau und blickte wieder auf ihren Computer. Mein Handy fing an zu vibrieren und ich entschuldigte mich. Schnell trat ich nach draußen und ging ran.
,,James, wir haben gute Neuigkeiten! Jemand hat Junes Laptop angeschaltet, wir konnten es orten, aber sobald wir den genauen Standort hatten, wurde dieser wieder heruntergefahren. Wir haben bereits ein Trupp dorthin geschickt. Wir halten euch beide auf den laufenden.", gab Carl schnell von sich, während ich tastaturgeräusche hörte. Er arbeitete wohl wieder an zwei Sachen zugleich. Nebenbei hörte ich auch Marianne leise Fluchen.
,,Gebt bescheid, wenn ihr etwas habt. Wir haben hier leider schlechte Neuigkeiten, Andreas Parker ist verstorben, aber wir bekommen seine Sachen.", meinte ich und wartete auf eine Antwort.
,,Shit... das ist ärgerlich.. aber ich muss jetzt weiter machen, wir sehen uns dann.", schon hatte Carl aufgelegt und ich steckte das Handy zurück in meine Tasche. Dann drehte ich mich um und sah, wie Fox mit einem Karton heraus. Wir gingen zurück zum Auto und er verstaute den Karton im Kofferraum. Sobald wir im Auto saßen, fuhr er auch schon los. Ich erzählte ihm von Carls Entdeckung und dem nächsten Schritt. Doch er sah wenig begeistert aus. Ich runzelte die Stirn.
,,Was ist, wenn es eine Falle ist oder etwas, um uns in die Irre zu führen?", sprach er seine Gedanken aus und blickte kurz zu mir. Doch ich schüttelte den Kopf. Es musste einfach eine Spur zu ihr sein!

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