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Taehyung

„Wenn du immer gleich so ausrastest, dann wird das nie was. Der Junge hat nichts mehr zu verlieren, wie willst du ihn denn da besiegen? Sei schlauer Taetae und gib ihm erst alles, bevor du es ihm weg nimmst und ihn vollkommen zerstörst", seufzte mein Freund.

„Ja du hast gut reden, Mister 'ich bin so lieb und nett' ", grummelte ich und warf einen prüfenden Blick auf den Schlafenden. „Wenn wir weiter dieses guter Cop, böser Cop Ding durchziehen, verknallt der sich eh nur noch in dich und dann haben wir den Salat", fügte ich noch mürrisch hinzu.

„Tja, aber er vertraut mir bereits, was ihn angreifbar macht. Hast du denn nie zugehört? Manipulier ihn weiter und es wird klappen. Vertrau mi-", mitten im Satz brach er ab und sah zu Yoongi, der allmählich wach wurde.

Sofort änderten sich seine Gesichtsausdrücke und wütend tat er so, als ob er mir eine verpassen würde. Das passende Geräusch ließ Jungkook entstehen, der etwas entfernt auf dem Boden saß und schnell in seine Hände klatschte.

„Sag mal hast du sie noch alle?! Du kannst den Kleinen doch nicht schon wieder so auspeitschen Taehyung! Ich fasse es nicht! Soll ich dich auch mal so auspeitschen, hm? Stehst du da etwa drauf, oder warum tust ihm das alles an?", schrie er direkt.

Brummend hielt ich mir meine Wange und zuckte mit meinen Schultern. „Er hat mich eben aufgeregt. Wenn er endlich gehorchen würde, wäre ich ja auch netter zu ihm", gab ich gelassen zurück.

„Peitsch ihn aus", kam es dann leise vom Krankenbett. Überrascht wandte ich meinen Kopf zu Yoongi, der sich halbwegs aufgesetzt hatte und mich kalt musterte.

Ich hätte ehrlich gesagt nie gedacht, dass auch nur irgendwer nach dieser Tortur die Kraft dazu hätte auch nur ein Wort zu sagen, aber dass er mir direkt so frech kam, machte mich richtig wütend.

„Hattest du etwa noch nicht genug? ", knurrte ich und hob drohend meine Hand. „Schlag mich so viel du willst, ich werde mich dir niemals unterwerfen", zischte der Giftzwerg direkt.

Kurz bevor meine Hand erneut auf seinen roten Wangen landen konnte, fing Jin sie ab und sah mich warnend an. „Wag es dir nicht ihn auch nur anzufassen", kam es bedrohlich von meinem Freund.

Brummend zog ich meine Hand wieder zurück, also langsam nervte es mich wirklich, dass er unbedingt so tun musste, als ob er auf Yoongis Seite war. Aber alles für den Plan, das musste ich mir einfach immer wieder vor Augen führen.

„Komm nachher wieder, wenn du dich beruhigt hast, ja?", meinte er dann sanfter und lächelte mir kurz zu. Seufzend nickte ich und machte mich auf den Weg nach oben. Schließlich hatte ich ja auch noch andere Sachen zu tun.

Zurück in meinem imposanten Büro setzte ich mich direkt hinter den großen Schreibtisch und begann mit damit den Haufen an Papierkram abzuarbeiten.

Nach einigen Stunden war der Stapel endlich auf die Hälfte geschrumpft und ich ließ meinen Kopf erschöpft auf den Tisch vor mir fallen.

Man wollte es vielleicht nicht glauben, aber so eine große Firma brachte sehr viel Papierkram mit sich, die nicht von allen Mitarbeitern gestemmt werden konnte. Deswegen musste ich auch meinen Beitrag leisten, um mir etwas 'Taschengeld' dazu zu verdienen.

Seufzend wanderte ich aufs Sofa, samt Papiere und Laptop, wo ich dann den Fernseher einschaltete und nebenher weiter arbeitete. Dabei achtete ich aber nicht wirklich auf das Programm.

Eigentlich lief der Fernseher fast immer, da ich mich dann mehr fühlte, als ob andere Leute um mich waren. Manchmal diskutierte ich bei Streitereien in den Serien mit und tat, als wären die Charaktere meine Freunde.

Das mochte vielleicht komisch wirken, aber für mich war es inzwischen normal geworden, da ich nur mit Leuten reden durfte, die mein Vater bestimmte. Der Ruf der Firma musste gewahrt werden und dazu musste ich als sein Sohn aufpassen mit wem ich wo und wann redete und vor allem über was.

Yoongi war glaube ich der einzige 'Normale' mit dem ich bisher wirklich reden konnte und irgendwie fand ich es auch schön Zeit mit ihm zu verbringen. Zumindest, wenn er sein freches Mundwerk im Griff hatte und mir nicht auf die Nerven ging.

Jin wurde mir auch aufgezwungen, er sollte auf mich aufpassen und irgendwie verstanden wir uns einigermaßen. Deswegen war er auch mein einziger Freund.

Nach einer Weile schreckte ich auf und sah verwirrt auf die Uhr. Eigentlich wollte ich nur kurz meine Augen ausruhen, aber anscheinend war ich eingeschlafen, denn es waren erneut ein paar Stunden verflogen.

Seufzend beendete ich meine Arbeit und ging wieder nach unten. Ich brauchte nun dringend Kontakt zu richtigen Menschen und wozu hatte ich denn Yoongi?

Schwungvoll und wieder mit guter Laune und Vorfreude darauf den Kleinen zu sehen, öffnete ich die Tür und blickte in das verwirrte Gesicht Yoongis.

„Du kannst gut gelaunt sein? ", fragte er misstrauisch und rümpfte seine kleine Nase. Mir war bereits aufgefallen, dass er das öfters tat. Am Anfang war es verwirrend, aber inzwischen irgendwie niedlich.

Egal was er tat, auf mich wirkte es einfach nur süß. Er war so klein und wehrlos, also die Grundlage für alles Süße.

„Tatsächlich ja und jetzt Klappe, bevor ich sie dir stopfe", grinste ich und hockte mich an die Bettkante, ehe ich spontan Yoongi am Kinn zu mir zog und ihn musterte.

Tatsächlich sah er wirklich nicht übel aus. Nicht mein Beuteschema, aber auch definitiv nicht unter meinem Standard.

Seine braunen Augen wirkten wirklich wie die einer Katze. Ob er wohl meine auch mit anderen Dingen verglich?

Und dann traf es mich wie ein Blitz. „Du siehst gar keine Farben", murmelte ich fassungslos.

Auf ihn musste die ganze Welt total trist wirken. Keine Farben zu sehen war doch die Hölle. Ob er überhaupt wusste, dass die Blätter ihre Farben im Herbst änderten?

Woher wusste er, ob seine Kleidung zusammen passte? Schminken war ja wohl kaum für ihn drin, da er dafür kein Geld hatte, aber seine Haare waren doch auch gefärbt.

Wozu hatte er sie denn gefärbt, wenn er es nicht sehen konnte?

„Manchmal frage ich mich echt, ob du blöd bist, oder nur so tust", brummte Yoongi. „Ja natürlich sehe ich keine Farben. Wegen eurem beschissenen System kann ich mir das rein zufällig nicht mehr leisten"

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Hallo

Tschau

Nope me is mad pff

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