schlaflose Nächte
Plötzlich schreckte ich aus dem Schlaf auf. Ich sah mich um, Klaus lag ruhig neben mir und schlief. Ich horchte, konnte jedoch kein Geräusch mehr hören. Vermutlich hatte ich mir irgendwas eingebildet, man ist ja nicht jeden Tag auf einem Schiff unterwegs. Ich stand kurz auf und ging ins Bad. Ich füllte mir ein Glas mit Wasser und beschloss noch einmal nach draußen zu gehen. Der Nachthimmel auf dem offenen Meer ohne die ganzen Lichter musste wunderschön sein. Ich versuchte leise zu sein und schlich mich so gut es ging nach draußen, schließlich wollte ich Klaus nicht wecken. Ich schloss die Tür leise hinter mir und atmete tief ein. Die Luft war unfassbar angenehm. Und außer dem leisen Geräusch des Schiffsmotors war nichts zu hören. Ich ging an der Reling entlang und sah auf das Meer hinaus. Es wirkte so beruhigend. Ich verlor mich in meinen Gedanken und lief langsam weiter. Auf einmal konnte ich leise ein Klavier hören. Es war eine wunderschöne Melodie. Sie wirkte nostalgisch und traurig, aber gerade die große Menge an Emotionen gaben dem Stück seine Schönheit. Ich folgte der Musik und blieb vor einer Tür stehen, aus der sie zu kommen schien. Ich klopfte vorsichtig bevor ich eintrat. Elijah saß gedankenverloren an einem mächtigen Klavier. Ich hatte nicht gewusst, dass er spielte und dann auch noch so talentiert war. Ich schloss die Tür und blieb stehen, um ihn nicht zu stören. Er beendete jedoch das Stück und sah mich freundlich an.
'Cami, was führt dich zu mir? Kannst du nicht schlafen?'
'Nein, irgendwie nicht. Ich vermute, ich habe mich noch nicht an das Meer gewöhnt. Ich wollte mir das Meer und den Himmel ansehen und habe dann deine Melodie gehört. Du spielst wunderschön.'
'Danke, ich habe lange geübt und bin ein großer Freund der klassischen Musik. Kannst du auch spielen?'
'Na ja, ich habe es mal gelernt, aber ich war nie so gut wie du.'
'Komm setz dich zu mir, wir spielen zusammen ein kleines Stück.'
Ich zögerte kurz und ging dann zu ihm rüber. Er saß auf einem kleinen Klavierhocker und er musste an meinem Blick gesehen haben, was ich dachte, weil er schon so weit es ging zur Seite rutschte.
'Ich hoffe, der Platz reicht dir.'
Lachte er. Ich nickte lachend und nahm Platz. Ich hatte das Gefühl, fast auf seinem Schoß zu sitzen, aber es ging.
'Erinnerst du dich noch an ein Stück, das du gespielt hast?'
'Lass mich überlegen.'
Ich legte meine Hände auf die Tastatur und spielte einige Töne, bevor mir die Noten eines alten Liedes einfielen, dass ich früher immer gespielt hatte.
'Ich schätze du kannst mich begleiten, auch ohne das Lied zu kennen.'
Ich sah zu ihm rüber und er lachte.
'Ja, das schaffe ich.'
Ich brauchte einen Moment bevor ich mich wieder an das Spielen gewöhnt hatte. Er hingegen spielte ausgezeichnet. Ich verspielte mich mehrmals und musste lachen, bei dem Gedanken was er dazu denken musste.
'Oh, Elijah. Du bist bestimmt besseres gewohnt. Es tut mir so leid.'
'Cami, es ist alles in Ordnung, so kommt ein bisschen leben in mein Spiel.'
Seine Augen leuchteten und es schien im in der Tat unfassbar viel Spaß zu machen. Ich begann spontan neue Noten einzubauen, um ihn zu ärgern und ihm das Begleiten zu erschweren.
'Das ist nicht fair Cami. Ich habe keine Chance, es richtig zu machen.'
Ich musste laut lachen und lies mich gegen ihn fallen. Es amüsierte mich ungemein, wie er versuchte trotzdem Perfektion zu erlangen. Er gab es auf und legte einen Arm um mich, sodass ich nicht vom Klavierhocker rutschen konnte.
Genau in diesem Moment, indem ich lachend in Elijahs Armen lag, er ebenso fröhlich wirkte, öffnete Klaus die Tür.
Das Kapitel ist zwar etwas kürzer geworden, aber ich musste es einfach so stehen lassen :D
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