Der Aufbruch

'Genau da liegt das Problem Camille. Es ist nicht gerade leicht, unseren Vater zu töten, sonst hätte er auch nicht ausgetrocknet über Jahre unter der Erde gelegen, ohne wirklich tot zu sein. Auch er kann nur durch die Weißeiche sterben.'

'Und worauf warten wir dann noch. Ihr habt doch so viele magische Tricks, können wir den Baum oder Pfahl nicht einfach suchen?'

'Auch da gibt es ein Problem. Mikael hat den Pfahl bei sich und die Alternative ist, wir suchen nach der Asche des Baumes und töten ihn mit einem Dolch, auf dem sich die Asche befindet. Den Dolch hat Niklaus, die Asche ist nur an einem Ort, den wir nicht kennen.'

'Aber wir können doch nicht aufgeben. In der kurzen Zeit, die ich euch Mikaelsons jetzt kenne, habe ich schon eine Sache gelernt, ihr gebt nicht auf.'

'Aufgeben und fliehen ist ein Unterschied, Camille. Wir haben als Familie nur aus einem Grund die Jahrhunderte überdauert und zwar, weil wir geflohen sind, bis es eine Möglichkeit gab, Mikael zu bändigen. Wären wir ihm im Kampf gegenüber getreten, wären wir alle gestorben.'

Es tat mir leid, dass ich Elijah so angegangen war, ich hatte nicht durchgemacht, was ihnen widerfahren war und doch konnte ich mir nicht vorstellen, dass die mächtigsten Wesen auf dieser Welt einfach flohen und selbst in Angst lebten.

Bevor ich antworten konnte wurde das Hoftor aufgeschlagen und Klaus kam hereingestürmt. Im stand die Angst, die er empfand ins Gesicht geschrieben. Seine Augen waren noch wacher als sonst und er schien jeden Moment mit einer Katastrophe zu rechnen. Elijah war aufgesprungen und schien innerhalb von Sekunden Klaus Nervosität übernommen zu haben. 

'Elijah hör mir zu mein Bruder. Es ist wahr. Mikael ist zurück und er ist bereits in der Stadt. Marcel hat ihn zwar noch nicht gesehen, aber eine ganze Truppe seiner Vampire wurde von ihm grausam ermordet. Wir müssen sofort weg von hier. Camille, pack alles, was du brauchst aus deinem Zimmer zusammen, in 15 Minuten fahren wir los. Wir dürfen keine Zeit verlieren.'

Elijah schaute kurz zwischen mir und Klaus hin und her bevor er verschwand, um selbst das Nötigste einzupacken. Ich war vollkommen perplex, begriff jedoch sofort, dass jetzt nicht der passende Zeitpunkt war, um blöde Fragen zu stellen. Wenn die beiden Brüder schon dermaßen in Panik waren, sollte ich es möglicherweise auch sein. Ich stand auf und wollte gerade gehen, als Klaus mich an meinem Arm festhielt.

'Cami, es tut mir so leid. Ich hätte dich nie in so eine große Gefahr bringen dürfen. Nur jetzt ist es zu spät, Mikael wird herausfinden, was du mir bedeutest und dir etwas antun. Das kann ich nicht zulassen und ich hoffe, eines Tages kannst du mir vergeben, dass ich dir das alles hier angetan habe.'

Diesen Blick hatte ich bei ihm noch nicht gesehen. Er hatte Tränen in den Augen und er war voller Angst. Ich umarmte ihn, legte meinen Kopf an seine Brust.

'Klaus, du bedeutest mir alles und egal wie verworren und gefährlich deine Welt ist. Ich will an deiner Seite stehen, dir helfen und mit dir Kämpfen. Ich glaube an dich und deine Familie. Ihr werdet Mikael besiegen und dann wieder in Frieden leben. Du wirst mich nicht verlieren. Bei dir fühle ich mich sicher und ich weis, dass du mein Leben niemals aufs Spiel setzen würdest. Wir werden das überstehen, glaub mir.'

Ich schaute zu ihm auf und gab ihm einen Kuss, den er leidenschaftlich erwiderte. Wie gerne hätte ich die Zeit angehalten, den Moment wieder und wieder erlebt, doch Elijah stand auf einmal erneut in der Tür.

'Niklaus. Camille. Wir müssen uns beeilen. Es tut mir leid, aber es bleibt keine Zeit mehr. Ich habe den Wagen schon geholt und für euch beide das Nötigste eingepackt.'

Elijah verschwand wieder und ich konnte hören, wie der Motor eines Autos gestartet wurde. 

'Komm Klaus, du hast gehört was Elijah gesagt hat, wir dürfen keine Zeit verlieren.'

Er nickte und wischte sich kurz über die Augen. Dann nahm er meine Hand und wir gingen zu Elijahs Auto. Klaus nahm mit mir hinten Platz und Elijah fuhr los. 

Ich lehnte mich an Klaus Schulter und schloss die Augen, während wir uns durch den nächtlichen Stadtverkehr von New Orleans einen Weg aus der Stadt bahnten. Ich spürte wie die Straße nach einer Weile etwas holpriger wurde und Elijah zunehmend schneller fuhr. Es hatte noch keiner gesprochen, seitdem wir losgefahren waren und auch ich hatte nicht das Gefühl, dass ich etwas angemessenes sagen könnte. Ich rückte noch etwas näher an Klaus, der seinen Arm um mich gelegt hatte und über meine Haare streichelte. Ich öffnete noch einmal kurz meine Augen, um einen Blick nach vorne zu werfen und eventuell zu erkennen, wo wir uns befanden, doch es war zu dunkel und es schien, als wären wir schon deutlich außerhalb von New Orleans. Ich schloss meine Augen und viel in einen unruhigen Schlaf...

Wie gefällt euch die Idee, dass die Familie nun auf der Flucht ist? Keine Sorge auf jeden Fall, trotz der Anspannung, wird es den ein oder anderen romantischen Moment geben <3


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