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Seit Tagen spricht ihr nicht mehr miteinander. Er ist kaum noch zu Hause, so als würde er dir aus dem Weg gehen, dich meiden. Die Aufträge erledigt er ohne dich, du bist nur noch zu Hause. Heute ist wieder so ein Tag, den ganzen Tag hast du gelesen, bist nicht aus deinem Zimmer raus. Du schaust aus dem Fenster, die Sonne ist unter, der Mond erhellt die dunkle Nacht. Du greifst nach deinem Handy und schaust wie spät es ist. „Namjoon ist immer noch nicht da", murmelst du vor dich hin, schaust erneut aus dem Fenster. Richtest dich auf und verlässt dein Zimmer, und schleichst dich raus.
„Ich brauche etwas Spaziergang", sprichst du zu dir selbst, während du das Anwesen von Namjoon verlässt. Ziellos gehst du die leere Straße entlang, die Nachtluft tut dir in diesem Moment sehr gut. Du schaust dich um, um die Umgebung dir merken zu können. Wie lange ist es her, dass du alleine raus bist? Das beklemmende Gefühl in dir, lässt beim jedem weiteren Schritt nach, du fühlst dich frei. Du entfernst dich immer mehr, bemerkst nicht, dass du verfolgst wirst.
Der Unbekannte macht sich nach einer Weile bemerkbar und du drehst dich zu ihm, er bleibt ebenfalls stehen. Lächelt dich an, kommt mit Vorsicht bedacht auf dich zu. „Ich bin dir gefolgt", sagt er, bevor du etwas sagen kannst. „Wieso?!", erwiderst du.
„Na, um dich zu beschützen, falls dir etwas zustoßen sollte", antwortet er, zuckt dabei gelassen mit den Schultern. Ein paar Schritte vor dir bleibt er stehen, sein freundliches Lächeln schmückt immer noch sein Gesicht. Er streckt dir seine Hand entgegen. „Ich heiße Park Haeil, und du?"
Stumm schaust du auf seine ausgestreckte Hand, dann zu ihm. „Ich bin Y/N.", stellst du dich knapp vor, die Geste mit Hand schütteln lässt du bleiben. Deinen Nachnamen willst du ihm nicht verraten, warum auch immer. Genau, danach fragt er dann anschließend. Du machst deine Augen zu einem Schlitz, „Ich bin Kim Y/N". „Kim also", wiederholt er deinen angeblichen Familiennamen. Er weiß, dass du nicht Kim mit Familiennamen heißt, zu wem Kim gehört. Er spielt den ahnungslosen.
Du willst an ihm vorbeilaufen, zurück Nachhause, zu Namjoon. Er haltet dich an deinem Arm fest. „Lass mich dich begleiten. Es ist wirklich zu gefährlich für eine hübsche Frau wie dich.". Du ignorierst seine Worte, entreißt dich aus seinem Griff, möchtest einfach wieder nach Hause. Während Haeil dir folgt, erzählt dir etwas über sich. Genervt schnaubst du und schnellst deinen Tempo, er nervt dich.
Am Namjoons Anwesen hälst du inne, dir stockt der Atem. Namjoon steht vor dir, er schaut dich wütend an, dann zu Haeil. „Ist das da dein Bruder?", frägt Haeil, gespielt ahnungslos. Auf seine Frage drehst du dich zu ihm, schaust ihn mit geweiteten Augen an und schüttelst deinen Kopf. Seine provokante Art empfindest du etwas anders. Du drehst dich wieder zu Namjoon und schaust ihn mit großen Augen an. Vor einer Woche hättest du auf Haeils Frage ohne bedenken mit, „er ist mein Partner!", geantwortet. Heute geht das nicht, da du nun die Gefühle von Namjoon kennst, und er nichts zu deinen erwidert hat. Stumm gehst du auf Namjoon zu, stellst dich zu ihm, um den Fremden zu symbolisieren, zu wem du gehörst.
Namjoon, der immer noch schweigt, wirft dem Unbekannten vernichtende Blicke zu. Dabei bleibt es nicht, denn er setzt sich in Bewegung und bleibt dicht vor Haeil stehen. Sein knurren kannst sogar du aus der Ferne hören. Er packt seinen Feind am Kragen, zieht ihn enger an sich. „Halte dich fern von ihr!", knurrt er. Haeil lacht spöttisch, befreit sich aber nicht aus Namjoons griff. „Nein, wieso sollte ich? Ich liebe sie und möchte sie für mich gewinnen!", gibt er bissig zurück. Namjoon ist kurz davor, vor wut zu explodieren. Woher hat Haeil wind von deiner Existenz bekommen? Was er will, dass weiß Namjoon zu gut. Er schubst ihn nach diesen Worten zurück und verpasst ihm einen festen Tritt.
Ganz gleich, was er sagen wird, wird sein ehemaliger Kumpel ihn provozieren. Er muss das Problem anders lösen, dies braucht er aber nicht neben dir zu sagen. „Sei froh, dass sie hier ist!", zischt Namjoon gefährlich.
„Y/N, lass uns rein gehen!", sagt er viel zu ruhig, sanft nimmt er deine Hand in Seine. Die Angst macht sich in dir breit. Er ist viel zu ruhig, wie die Stille vor dem Sturm. Du kämpfst gegen dieses Gefühl, dennoch zerfrisst es dich innerlich. In eurem Zimmer schaust du ihn mit ängstlichen Augen an, er hingegen ist immer noch ruhig. Namjoon zieht sich um und legt sich hin.
„Y/N, willst du die Nacht auf den Beinen verbringen?"
Du schüttelst deinen Kopf und legst dich zu ihm ins Bett. „Namjoon, ich kenne ihn wirklich nicht. Er hat mich verfolgt, ich wollte das nicht.", rechtfertigst du dich ängstlich. Er seufzt genervt, dreht sich in deine Richtung, in seinen Augen erkennst du die Enttäuschung und Wut. Du hältst für einige Sekunden die Luft an.
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02.07.2020
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