Chapter 9

"Er ist verzogen, eingebildet, respektlos, nervig, impulsiv, er raucht und nimmt Drogen, ist total selbstbezogen und...", meckerte ich bis Louis mich unterbrach.

"Und gutaussehen und jung und genau dein Typ!", vollendete der Wuschelkopf meinen Redeschwall.

Ich zeigte Louis einen Vogel, obwohl ich mir nicht so ganz sicher war, dass er Unrecht hatte...

Zayn WAR mein Typ, das konnte man nicht abstreiten!

Zayn war einfach eine Perfektion an einem Mann. Die wunderschöne olivfarbene Haut, die glänzenden, fast schwarzen Haare und diese unglaublichen, schokoladenbraunen Augen, die von einem Wall aus dunklen Wimpern umgeben waren. Und dieser sexy Dreitage-Bart!

Von seinem Körper, den ich ja neulich 'unfreiwillig' betrachten musste, mal ganz abgesehen...

Aber das waren nur Äußerlichkeiten. Zayn war und blieb ein Arschloch, mit dem ich privat rein garnichts zu tun haben wollte...

Aber vielleicht verbarg sich ja hinter dieser Badboy-Maske ein weicher Kern, ein sympatischer Zayn.

Hör auf zu Träumen, Payne!, wieß ich mich selbst in Gedanken zurecht.

Nach einem ausgiebigen Gespräch mit Louis, dass vorallem vom Thema, das Tommo scherzhaft 'Zayn Malik and trouble'  genannt hatte, dominiert wurde, beschloss ich heim zu fahren.

Seit Lou's Psychologiestudium war es teilweise echt sehr anstrengent sich mit ihm zu unterhalten, da er ständig den Seelenklemptner raushängen lies.

Zuhause angekommen korrigierte ich den Test, den ich heute Zayns Klasse aufgebürgt hatte.

Zayns Blatt lag ganz unten. Ich machte das oft so, damit seine schlechte Zensur mir nicht gleich die ganze Arbeit vermieste. Nachdem ich die anderen Test durchgesehen und benotet hatte, nahm ich seinen.

Mit fast etwas schlechtem Gewissen schrieb ich einige Zeit später ein E+ unter seinen Namen. Ich würde ihm so gerne bessere Noten geben, aber Zayns Fehlerzahl war immer so schrecklich hoch...

Was würden seine Eltern wohl zu dieser wiedereinmal schlechten Note sagen?!

Ach, fuck! Ich dachte viel zu oft über diesen Quälgeist nach...

Zayn's Pov

Mittwoch

"Dieser Arsch weiß, dass ich Stress zuhause hab' und er gibt mir trotzdem nur scheiß Noten! Er ist sowieso ein Arschloch...ein schwules Arschloch!", beschwerte ich mich bei Louis, meinem Psychologen.

Mich wunderte das breite Lächeln, dass auf seinem Gesicht lag. Es wirkte fast so, als wüsste er etwas, was ich nicht weiß...

"Was denkst oder fühlst du, wenn du ihn siehst?!", fragte er in dieser typisch neutralen Tonlage, in der er wohl immer zu seinen Patienten sprach.

"Hass! Ich fühle Hass!", knurrte ich bestimmt.

Mr Tomlinson nickte und stand auf. Ich tat es ihm gleich, da ich sah, dass die Stunde schon seit einigen Minuten vorbei war. Wir überzogen oft.

Louis reichte mir zum Abschied die Hand.

"Es gibt eine kleine Nachdenk-Hausaufgabe bis zum nächsten Mal", meinte er grinsend.

Gespielt genervt stöhnte ich auf, doch Louis überging das und meinte:

"Überleg mal, warum du mich eben angelogen hast!"

Ersteinmal war ich völlig baff.

Dann zeigte ich ihm einen Vogel und lief wütend aus dem Gebäude in den Regen. Schon nach wenigen Minuten des Umherirrens war ich bis aus die Knochen durchweicht.

Ja, warum hatte ich ihn angelogen?!

Hass war es nicht, was ich emfand, wenn ich bei Liam war! Ich wünschte, ich würde ihn hassen, aber ich tat es nicht...

Ich konnte das Gefühl nichtmal beschreiben, das er in mir auslöste.

Omg, ich klinge wie 'ne Schuchtel! Denkt bloß nicht, dass ich in ihn verliebt bin oder so!!!

Ich kramte mein Handy aus meiner Tasche und wählte Perries Nummer.

Es gab nichts, was so gut ablenkt wie Sex. Okay, abgesehen von Drogen, aber ich musste erstmal warten bis meine Väter mich nichtmehr so auf dem Kieker hatten.

Schon nach kürzester Zeit ging meine hübsche Freundin an ihr Handy.

Mit dem Worten 'Okay, ich komm vorbei' beendete ich unser kurzes Telefonat.

Nur eine halbe Stunde später öffnete mir Perrie die Haustür und zog mich in den Flur.

Wärend ich sie in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte, stieß ich mit dem Fuß die Tür zu. Schnell schlüpfte ich aus meinen Boots und hob mein Mädchen hoch.

Ihre offene Bluse verlor sie schon im Flur. Auch mein T-Shirt blieb dort liegen. Das Top folgte wenig später und blieb ungeachtet im Salon liegen. Dann kamen wir im Wohnzimmer an und ich platzierte sie auf der Couch. Natürlich unter mir...

Der Kuss, den wir teilten, war feurig, aber mein bester Freund blieb uninteressiert.

Liegt bestimmt daran, dass sie noch soviel trägt!, hoffte ich und zog sie komplet nackt aus.

Auch Perrie blieb nicht untätig und befreite mich von meiner engen Jeans. Als sie auch meine Boxer herunter schob, wirkte sie ziemlich enttäuscht.

"Hast du soviel gekifft, dass du wieder nicht mehr ordentlich siehst oder seh ich scheiße aus?!", fragte sie empört und nahm meine Halblatte in die Hand.

"Ich hab Stress zuhause!", murmelte ich. Es war keine Erklärung, mehr eine einfache Aussage.

Doch Perrie verstand und beschwerte sich nicht weiter.

Das liebte ich so an ihr: sie ließ mir Freiräume und verstand mich...meistens!

Nun begann sie mein bestes Stück zu massieren. Doch ihre zarten Berührungen lösten nichts bei mir aus.

Nach einer Weile war aus meiner Halblatte eine weiche Nudel geworden.

Schnell stand ich auf und begann meine Kleidungsstücke zusammen zu suchen.

"Heute ist nicht mein Tag, Babe!", murmelte ich entschuldigend und gab ihr einen Wangenkuss, als ich angezogen war. Sie nickte nur.

Dann verlies ich eilig das Haus.

Ich beschloss in meinen Lieblingsclub zu gehen. Was ich jetzt brauchte war jemand, der in mir das auslösen konnte, was Perrie nicht gelungen war.

Doch schon von weitem erkannte ich die breite Statur meines Vaters Paul vor dem Eingang. Ich erwähnte ja bereits, dass ich seinen Job scheiße finde...

Versteht ihr mich jetzt?!

Also ein anderer Club!

Keine Stunde später stand ich an der Bar eines etwas größeren Clubs, der sich in der Stadtmitte befand. Nach einiger Zeit hatte ich schon ein Bier und mehrere Cocktails inne.

Ich bestellte gerade einen weiteren Pinã Colada, als plötzlich jemand sein Glas neben mir abstellte.

"Du solltest nicht soviel trinken, in Anbetracht dessen, dass du morgen eine Matheklausur schreibst!", meinte Liam kühl.

"Kann ihnen doch egal sein, welche Note ich kriege!", zischte ich ärgerlich.

Warum musste Liam ausgerechnet in diesen Club gehen?! Und warum hatte ich gerade Lust ihn auf die Tanzfläche zu ziehen?!

"Es ist mir nunmal nicht egal!", murmelte er in Gedanken.

"Zayn...entweder du gehst jetzt sofort nach hause oder ich ruf Paul an. Dann kann er dich selbstständig abholen!", meinte Mr Payne nachdem er sich wieder gefangen hatte.

Ich nickte nur, stand auf und verschwand in der Menge der tanzenden Meute.

Ich hatte nicht vor nach hause zu gehen!

In diesem Chaos hier im Club würde er mich eh nicht finden...

Schnell hatte ich ein hübsches Mädchen gefunden, das sich mir als Claire vorstellte. Sie war deutlich kräftiger gebaut als Perrie, aber mindestens genauso hübsch.

Ich tanzte gerade ziemlich eng mit ihr, als ich plötzlich weggezogen wurde.

"Hey!", beschwerte sich meine Partybekanntschaft noch, doch dann wurde ich plötzlich in irgenteinen engen Raum gedrückt. Ich sah zwar immernoch nichts, doch ich spürte deutlich einige Besenstiele, die sich leicht in meinen Rücken drückten.

Eine Abstellkammer also, wie ordinär!

Eine Hand lag auf meinen Augen.

Plötzlich und unerwartet spürte ich zwei weiche Lippen, die sich fest auf meine pressten. Erschrocken keuchte ich auf. Der Kuss war grob, aber so ziemlich der beste, den ich je bekommen hatte. Als die fremde Zunge über meine Lippen strich, öffnete ich diese sofort. Wir kämpften um die Dominanz. Ich verlor.

Normalerweise hätte es mich gestört nicht der dominante zu sein, aber nicht bei diesem Kuss, der mir sämtliche Sinne raubte und meine Beine schwach werden lies.

Gut, dass eine Hand mich an der Hüfte hiehlt.

Ein heißes Kribbeln schos durch meinen gesamten Körper, auch in meinen Lendenbereich.

Abwechselnd wurde mir heiß und kalt und ohne es so richtig beabsichtigt zu haben, legte ich meine Arme um die fremde Person und zog sie eng an mich. An meiner Brust konnte ich einen fremden, schnellen Herzschlag spüren.

Ich versuchte den Duft des männlichen Parfüms zu verdrängen. Und auch die Bartstoppeln, die mich sanft am Kinn krazten, ignorierte ich gekonnt.

Nein, das kann kein Typ sein, der Kuss ist so unglaublich, das muss ein Mädchen sein! Bitte Gott, lass es Perrie sein!, flehte ich innerlich.

Dann wurde der Kuss unterbrochen.

Die Hand vor meinen Augen verschwand langsam. Doch natürlich blickte ich nicht in die treuen grau-blauen Augen meiner Freundin.

Sondern in schokoladenbraune, die mich lüsternd betrachteten.

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