Chapter 14

Paul's Pov

Tränen liefen mir über die Wangen. Ich hatte alles verloren, auf einen Schlag...

Ich hatte überreagiert, dass wusste ich, aber ich konnte einfach nicht länger zusehen, wie Zayn Jay kaputt machte.

Ich liebte Zayn und wollte ihm nie wehtun, aber Jay liebte ich auch und ich musste mitansehen, wie sehr er unter dem Ganzen litt.

Er war nicht so stark wie ich und seit ich ihn kannte, hatte ich den ununterdrückbaren Wunsch ihn zu beschützen und glücklich zu machen.

Es war mir nicht gelungen!

~Flashback~

Ich betrachtete sein schönes Profil und genoss das Kribbeln, das einsetzte, als sich unsere Oberschenkel leicht berührten.

Ich hatte längst aufgehört meine Gefühle für den Jüngeren zu verdrängen.

Jay war zwei Jahrgänge unter mir, aber seit ich ihn das erste Mal gesehen hatte, wusste ich, dass ich ihn wollte.

Er hatte den Kopf über komplizierte Mathegleichungen gebeugt, die ich ihm gerade erklärt hatte. Er war eine Niete in Mathe, aber das gefiel mir. So konnte ich, ein ziemliches Mathe-Ass, viel Zeit mit ihm verbringen.

Wir saßen an meinem Schreibtisch, dicht nebeneinander.

In der letzten Nacht hatte ich einen Entschluss gefasst: Ich wollte Jay sagen, dass ich mich in ihn verliebt hatte.

"Paul?! Ist das so richtig?!", fragte er vorsichtig.

Ich lächelte. Er war so niedlich schüchtern und sah so unschuldig aus!

Ich beugte mich zu ihm herüber und rechnete die Aufgabe schnell durch.

"Gut gemacht!", meinte ich und legte meine Hand auf seinen Oberschenkel. Natürlich verschwieg ich, dass die Rechnung komplet falsch war.

Jay begann zu strahlen.

"Jay, wollen wir heute vielleicht früher schlussmachen?!", fragte ich leicht lächelnd.

Das Lächeln auf seinem wundervollen Gesicht verschwand, aber er nickte. Schnell stand er auf und begann zusammen zu packen.

Mein Blick lag, wie eigentlich immer wenn er mit dem Rücken zu mir stand, auf seinem Po, den ich unheimlich sexy fand.

"Eigentlich meinte ich nicht, dass du gehen sollst!", meinte ich nach einer Weile grinsend. "Ich dachte, wir könnten mal ein bisschen reden!"

Nun lächelte Jay wieder.

"Klar, gerne!", meinte er schüchtern wie immer und strich sich durch seine perfekten braunen Haare.

Ich nickte und atmete tief durch.

Dann machte ich einen großen Schritt auf Jay zu, umfasste sein Gesicht und legte meine Lippen auf seine.

Oh Gott, wie lange hatte ich auf diesen Augenblick gewartet?!

Jay stieß ein erstaunte 'uhh' aus und ich nutzte diesen Moment, um meine Zunge in seinen Mund eindringen zu lassen. Meine Zunge stupste immerwieder sanft gegen seine.

Seine Lippen waren so unglaublich weich und süß.

Erst nach wenigen Sekunden merkte ich, dass Jay nicht erwiederte.

Sofort löste ich mich und ging auf Abstand.

Jay sah aus als würde er gleich anfangen zu weinen...

"Jay...verdamt...sorry, es tut mir so leid!", murmelte ich leise, auch den Tränen nah.

Doch dann lächelte Jay und kam wieder auf mich zu.

Langsam ging er auf die Zehenspitzen und beugte sich zu mir. Sein Blick wanderte zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her.

Endlich trafen seine Lippen wieder auf meine.

Der Kuss war so sanft und liebevoll, wie noch kein Kuss zuvor. Doch bevor ich den Kuss vertiefen konnte, löste sich der zierliche Junge von mir.

Vorsichtig, aber sichtlich zufrieden, lächelte Jay und ich strich ihm besorgt die Tränen von den weichen Wangen.

"Keine Angst!", meinte dieser nun lachend, "ich freu' mich nur, dass der Junge, den ich seit ich auf dieser Schule bin liebe, mich wohl auch mag!"

Erleichtert sties ich die angehaltende Luft aus und zog ihn nochmals an mich, um wieder seine süßen Lippen zu schmecken.

Diesmal war ich nichtmehr so vorsichtig und unschuldig.

Schon nach kurzer Zeit umfasste ich Jays Hinterteil und hob ihn hoch. Sofort schlang er seine Beine um mich und ich stöhnte leicht auf, als seine Erektion gegen meine drückte.

Schnell verfrachtete ich ihn aufs Bett und kniete mich über ihn. Von diesem Moment hatte ich schon so lange geträumt...

Doch Jay lies meine Träume nicht wahr werden...

Erst ein ganzes Jahr später lies er mich ran.

Aber diese Zeit zu warten war es wert gewesen...

~Flashback-Ende~

Ich sprang auf und rannte aus dem Hotelzimmer, das ich mir gestern total aufgelöst gemietet hatte.

Ich würde diesen Mann nicht einfach gehen lassen!

Er war mein Lebensinhalt!

~Flashback~

"Happy Birthday, Jay-Babe!"

Die Partymusik war so unglaublich laut, dass ich fast schreien musste.

Glücklich betrachtete ich meinen Freund, der nun endlich volljährig war. Seit zwei Jahren fieberte ich auf diesen Moment hin.

"Ich bin gleich wieder da!", versprach ich und drängte mich durch die Menge. Jays beste Freunde hatten eine riesige Party organisiert. Auch seine Familie war da. Ich lief zu Jays Vater und bat ihn mitzukommen.

Wir standen im Flur zu den Toiletten und ich wurde immer aufgeregter.

Jays Eltern hatten uns immer unterstützt und ich hoffte, dass es jetzt genauso sein würde.

"Max, ich möchte dich fragen, ob du einverstanden bist, dass ich Jay einen Antrag mache. Du weißt, wie sehr ich deinen Sohn liebe...", brachte ich mit fester Stimme hervor.

Max sah mir fest in die Augen, dann zog er mich in eine Umarmung.

"Ich weiß, dass es niemanden gibt, der Jay jemals so glücklich machen könnte, wie du es tust!", murmelte er und schniefte ein wenig, als ich ihn nicken spürte.

Ich bedankte mich und lief wieder in den Saal, um meinen Freund zu suchen.

Schnell hatte ich ihn gefunden.

"Zeit für dein Geschenk!", murmelte ich und zog ihn mit mir. Ich hatte die Dachterasse rundherum mit Kerzen bestückt und es sah wunderschön aus.

Jay lächelte überwältigt, als ich ihn in die Mitte der Kerzen zog.

Noch bevor er irgentetwas sagen konnte, kniete ich mich vor ihn und zog die kleine Samtschachtel, die ich schon seit Monaten mit mir herumtrug, aus meiner Jackentasche.

"Jay Ryan, willst du mich heiraten?!", fragte ich und sah ihm tief in die Augen.

Jay schlug sie beide Hände vor den Mund.

Super gemacht, Paul! Du hast es verkackt!

Doch dann begann Jay heftig zu nicken.

Er brachte ein krächzendes 'Ja' heraus und strahlt, wie ich es noch nie gesehen hatte.

Sanft nahm ich seine Hand und strich den silbernen Ring mit dem kleinen Diamanten über seinen schmalen Ringfinger.

Dann sprang Jay in meine Arme und küsste mich, wärend wir beide vor Freude den Tränen nah waren.

Doch plötzlich rannte mein Verlobter von der Terasse. Ich hinterher.

Das nächste, was ich zu sehen bekam war, wie Jay den Ring überglücklich seiner Mutter entgegen streckte und sie sich, wie er eben, ebenfalls die Hände vor den Mund schlug.

Danach drückte sie uns beide fest an sich.

~Flashback-Ende~

Inzwischen war ich vor unserem Haus angekommen.

Ich rannte zur Haustür und klingelte Sturm. Zu lange hatte ich Jay nichtmehr gesehen!

"Jay, bitte mach auf!", flehte ich und tatsächlich wurde die Tür geöffnet.

Jays Augen waren blutunterlaufen.

Ich wollte ihn an mich ziehen, doch er hob anwehrend die Hände.

"Zayn ist weg, seit gestern Nacht!", meinte er und seine Unterlippe begann zu beben.

Diese Wörter brannten sich in mein Hirn ein.

Zayn war weg! Wegen mir...

Ich musste ihn finden und nach Hause bringen. Erst dann konnte ich um Jay kämpfen...

"Ich werde ihn finden! Ich verspreche es dir, Jay!"

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