🌙63. Kapitel🌙


Der Großteil der Zellen schien schon lange nicht mehr verwendetet worden zu sein. Der aufgewirbelte Staub kratzte Riku im Hals, weshalb er sich ein Räuspern nicht unterdrücken konnte.

"Riku, hier!", rief Yasha ihn schließlich her, Riku ließ von seiner Suche ab und eilte zu dem Kleineren, der bei einer der letzten Zellen stehen geblieben war.

"Woah", murmelte der Schwarzhaarige und starrte in die Zelle. Die Feuerhüterin hing an zwei Ketten von der Decke herab, diese glühten in einem Rotschimmer auf und ließen die Zelle in den Farbnuancen von Flammen erleuchten. "Sie scheint zu schlafen", meinte Yasha und klopfte an die Eisenstäbe. "Ich glaub eher, dass sie bewusstlos ist", schätzte Riku und versuchte das Gitter aufzubekommen, welches natürlich verschlossen war.

Riku seufzte laut, man wollte es ihm heute auch wirklich nicht leicht machen. "Vorne lagen Waffen, wir müssen die Tür wohl aufbrechen. Auch, wenn die Stäbe zu stabil dafür scheinen...", Riku versank in Gedanken und fuhr mit seinen Augen die Gitterstäbe entlang. Yasha beobachtete ihn kurz, blinzelte mehrmals, verwandelte sich dann in seinen Fuchs und quetschte sich hindurch.

"Yasha, nein! Vielleicht ist sie gefährlich!", zischte Riku und wollte ihn zurückziehen, als Yasha bereits auf der anderen Seite stand. "Sie gehört zu Arteus!", meinte Yasha optimistisch, "und wir auch!"

Riku presste die Lippen aufeinander, "na gut, pass aber auf die Ketten auf."

Zögerlich näherte Yasha sich der Gestalt. Sie trug ein ähnliche Outfit wie Arteus. Ein schulterloses, rot-güldenes Gewand, das ihr bis zu den Knien reichte, dazu geflochtene Sandalen, die bis an das besagte Gewand anknüpften. Sein Blick wanderte zu den Ketten, streckte langsam seine Hand danach aus und spürte die angenehme Wärme, die von ihnen ausging.

"Sie sind warm, aber nicht heiß", gab Yasha fasziniert von sich, "wir müssen sie irgendwie durchbrechen."

Riku nickte zustimmend und eilte zu den Waffen. Er durchwühlte die Sachen ein wenig und fand einen Speer mit einem langen, dünnen Holzgriff. Diesen reichte er Yasha durch die Stäbe hindurch. "Versuch es damit. Ich bezweifle aber, dass der Griff stark genug ist."

Yasha brummte lese, nahm den Speer und klemmte den Griff in eines der Löcher der Ketten. Er presste die Zähne zusammen, zog den Speer mit aller Kraft nach unten, die Ketten quietschten in einer schrillen Lautstärke, weshalb Riku sich die Ohren zuhalten musste.

"Nur noch ein bisschen!", rief Riku seinem Bruder zu, der sein ganzes Gewicht auf den Speer verlagerte. Als die Kette brach, strauchelte Yasha und knallte auf den Boden, der Speer direkt neben ihm.

Riku hielt sich überrascht an den Gitterstäben fest, als ein Beben ausbrach. Das rote Leuchten der Ketten breitete sich für einen Moment im Raum aus und verschwand dann gänzlich. Seth fiel auf die Knie, stützte sich mit ihren Händen auf dem Boden ab und schnappte nach Luft. Yasha riss die Augen auf und kroch langsam nach hinten, Seth hob ihren Kopf, ihre Blicke verfingen sich. Keinen Moment später sprang das Mädchen auf, griff nach dem Speer und hielt ihn an Yasha an die Kehle.

"Wer seid ihr?!", verlangte sie schweratmend zu wissen, während Riku an den Stäben rüttelte. "Pfoten von meinem Bruder, wir haben dich befreit, du undankbares-!", rief er empört. "W-Wir gehören zu Arteus! Naja u-und Bella, wir sind hier um euch zu retten", unterbrach Yasha seinen Bruder und schluckte schwer. "Arteus?", fragte Seth fassungslos nach und senkte langsam die Waffe, "wo ist er? Wie gehts es ihm?", fuhr sie fort.

"Ä-Ähm", stotterte Yasha nervös und stellte sich langsam wieder auf. "Naja-", druckste auch Riku drumherum, "er lebt noch", meinte er dann optimistisch. Seth zog eine Augenbraue nach oben, "Wo. Ist. Er."

Mithilfe von Seth konnten sie das Schloss des Gefängnisses schmelzen. Riku und Yasha blieben unsicher im Hintergrund, während Seth sich über ihren Freund beugte und ihre Hände an seine Wangen legte. "Er ruht sich nur aus, seine Energie hat sich drastisch aufgebraucht", erklärte sie den Brüdern, "was ist passiert?"

"Wir wurden von diesem Prinzen angegriffen. Arteus hat uns beschützt!", schilderte Yasha.

"Wo ist Prinz Anubis jetzt?"

"Die stellt ja viele Fragen", murrte Riku augenverdrehend, Yasha stieß ihn von der Seite an. "Wir haben ihn bewusstlos in eine der Zellen gelegt."

"Na schön" gab sich Seth zufrieden, sie schwankte noch ein wenig, doch schien entschlossen zu sein, "Kaia hat vermutlich bemerkt, dass ich befreit bin, wir sollten schnellstmöglich hier weg."

"Wir wollten uns mit den Anderen in Arteus's Zimmer treffen. Bella ist mit drei Freunden auf die Suche nach dem letzten Hüter gegangen", erklärte Riku, Yasha nickte eilig. "Sehr gut. Ich kann euch zu deinem Gemach hinführen. Es fehlt nur noch meine Ausrüstung", sprach Seth und durchsuchte die Waffen im Vorraum, "ah, perfekt!", rief sie und zog ein verziertes, rot-goldenes Schwert aus einem der Kisten.

"Gehört das dir?", fragte Yasha neugierig und musterte die glänzende Waffe. "Mein treues Schwert", hauchte Seth grinsend und drehte es ein wenig, "es wurde von den besten Schmieden des Orients gefertigt", fügte sie noch hinzu, der große, rote Edelstein in der Mitte des Griffes begann zu leuchten, das Schwert löste sich langsam auf und verschwand gänzlich.

"Ich werde es herbeirufen, sobald es nötig ist", meinte sie bei Yasha's verdutzten Gesichtsausdruck. Sein Blick hellte auf, "so wie bei Arteus! Super!"

"Können wir jetzt mal endlich los?", unterbrach Riku ungeduldig die Unterhaltung, "Yasha und ich können Arteus tragen und-", der Schwarzhaarige konnte nichtmal ausreden, da hatte Seth den Wasserhüter bereits hochgehoben und über die Schulter gelegt. "Nicht nötig", grinste sie schief. Den Brüdern klappte die Kinnlade runter.

"Also? Sollen wir uns aufmachen oder wollt ihr weiter mit euren großen Mündern nach Fliegen schnappen?"


Tut mir leid für die kleine Pause, aber dafür gibt es heute ein Update! Danach geht es wie üblich weiter! ^^

Vik xx

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