🌙54. Kapitel🌙


"Das tut weeeeh, Riku! Das ist alles deine Schuld!", jammerte Nash, als sie alle mit ihren Rucksäcken um Sonnenuntergang rum zum Meer liefen. "Du kannst noch gut laufen, also stell dich nicht so an", erwiderte Riku darauf und griff nach Nash's Hand. "Was hat Riku denn gemacht? Ich dachte, das Bündnis zu schließen, tut nicht weh", fragte Yasha nichtsahnend nach und blickte nach hinten zu Nash und Riku. "Das willst du lieber nicht wissen und an sich tut es auch nicht weh", ging Luca grinsend dazwischen und klopfte Yasha auf die Schulter, als sie dem Strand immer näher kamen.

"Hast du denn nochmal versucht, ein paar Zaubersprüche zu üben?", fragte Riku dann seinen Bruder. "Nicht wirklich. Aber ich hab es vorhin geschafft, einen Kieselstein vom Wegrand schweben zu lassen!"
"Was hast du denn den ganzen Nachmittag gemacht? Zuhause hab ich dich nur kurz gesehen", wunderte Riku sich. "Ich hab Muscheln gesammelt! Eine hab ich dann Arthur geschenkt, so als Abschiedsgeschenk!"
"Ich denke mal, Arthur wird die Zeit über auch ganz gut ohne uns klarkommen, Yasha", brummte Riku.

"Man kann doch trotzdem freundlich sein!", Yasha zuckte mit den Schultern, als sie den Hügel hinab liefen und am Strand waren. "Lass uns das kleine Segelboot nehmen, da sollten wir alle drauf passen", wechselte Arteus nun das Thema und zeigte auf das besagte Boot, das festgekeilt am Rande der Klippen neben ein paar anderen kleinen Booten stand. "Der Wind steht gut und die Mauern sind erschreckend dünn. Wir sollten also irgendwie lebend rüberkommen", kommentierte Bella nickend dazu.

Die Gruppe machte sich also daran, das Boot angestrengt zum Ufer zu ziehen. Nur Bella, Yasha und Nash standen daneben und guckten den anderen dabei zu, wie sie die Arbeit übernahmen. "Ich bin so aufgeregt! Ich war noch nie außerhalb unseres Gebietes, geschweige denn in einer anderen Welt! Stell dir mal vor, es gibt noch andere außer diese drei Welten, Nash! Woah, stell dir mal vor, es gäbe unendlich viele Welten! Das wären dann so viele Welten, das man sie nie alle besuchen könnte, das wäre irgendwie schade. Ich will umbedingt auch mal die erste Welt besuchen!", plapperten Yasha aufgeregt vor sich hin und zog immer wieder an seinen Rucksack.

"Das wirst du irgendwann bestimmt auch mal", antwortete Nash nur grinsend und stieg dann als erster aufs Boot, Yasha direkt hinterher. "Spannt das Segel und macht es da hinter euch gut fest. Luca, Arteus, Kyra und ich schieben dann das Boot an", befahl Riku. Bella nickte und ging dem dann auch ohne weiteres nach, schien dabei wohl genau zu wissen, was sie tat, weshalb Nash und Yasha nur schweigend daneben standen. "Okay, los geht's! Haltet euch fest!", rief Luca dann grinsend und griff dann motiviert an den Bootsrand.

Glücklicherweise schafften es schließlich alle ins Boot, das nun langsam gen Horizont tuckerte. "Auf Wiedersehen, Heimat!", Yasha war damit beschäftigt, dem immer kleiner werdenden Strand zuzuwinken, während Arteus und Bella vorne auf dem Schiff Platz fanden und langsam anfingen, sich zu konzentrieren. "Yasha, du solltest auch mal anfangen, nützlich zu werden", sprach Riku, weshalb Nash ihm sanft in die Seite stieß. "Lass die Sprüche, Yasha ist überaus nützlich", setzte Nash sich dann noch für Yasha ein, der überglücklich anfing zu Grinsen und dann Riku die Zunge rausstreckte.

"Aber ich weiß doch auch garnicht, was ich machen muss", murmelte Yasha dann und kratzte sich am Hinterkopf. "So, wie du auch Arthur's Verletzung geheilt hast oder die Kieselsteine schweben lassen konntest", mischte sich Kyra ein, als das Boot schlagartig anfing zu wackeln. "Haltet euch fest!", warnte Arteus laut, als das Meer langsam Wellen schlug und ein Gewitter am Horizont auf sie zukam. "Was ist los?", fragte Luca die beiden Hüter und hielt sich mit Kyra am Mast fest. "Die Überfahrt wird etwas holprig! Unsere Kräfte reichen kaum aus", informierte Arteus sie, als auch noch starker Gegenwind kam.

"Wir kommen durch den Wind nicht weiter nach vorne!", schrie Nash beunruhigt. Luca nickte, als ihre blonden, nun nassen Strähnen, ihr teils die Sicht verdeckten und versuchte, zusammen mit Kyra, das um sich schlagende Segel in den Griff zu bekommen. "Wieso muss auch immer gleich so ein starkes Gewitter aufziehen?!", fragte Yasha laut und hielt sich am Bootgeländer neben Riku fest. "Versuch deine Magie einzusetzen und wir würden aus dem Gewitter rauskommen!", erwiderte sein älterer Bruder über das Stürmen hinweg.

"Ich weiß aber immer noch nicht wie!", antwortete Yasha, als eine starke Welle das Boot traf und Riku, Yasha und Nash ans andere Ende des Bootes rutschen und an diesem dumpf gegen das Geländer prallten. "Versuch dich einfach zu konzentrieren!", probierte Nash Yasha zu motivieren und strich sich seine nassen Haare aus dem Gesicht. Yasha atmete flach vor Aufregung und schloss dann fast schon quälend seine Augen, als er Nash's Ratschlag nachging. "Wir durchqueren gleich die Mauern, gut festhalten!", warnte Arteus sie dann von vorne, weshalb alle nochmal ihre Griffe verstärkten.

"Yasha, komm schon!", rief Riku dann, als die Wellen noch höher schlugen und das Wasser teils ins Boot lief. Alle waren bereits klatschnass und froren, der Himmel war verdunkelt und der Wind peitschte Ihnen in die Gesichter. "I-Ich kann das nicht!", schrie Yadha verzweifelt und öffnete die Augen wieder, als das Boot schwerer wackelte und laut knarzte. "Natürlich kannst du das!", sagte Nash und griff zitternd nach Yasha's Hand, um sie festzuhalten, "du musst es nur wirklich wollen! Ich glaub an dich, Yasha!"

Yasha blickte Nash wortlos an, die Augen ein wenig wegen dem Wind und Regen zusammengekniffen und für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Die Geräusche verstummten langsam in den Ohren des Blondes, der ganz fasziniert von Nash's Worten war, dabei hörte er sie nichtmal zum ersten Mal. Dann nickte Yashs immer noch schweigend und atmete tief durch, geriet bei dem nächsten Aufprall der Wellen fast aus dem Gleichgewicht, konnte sich aber noch abfangen, und schloss ruhig die Augen. "Aufgepasst! Es wird sehr eng!", warnte Arteus ein letztes Mal, hatte die Augenbrauen angestrengt zusammengezogen und seine Handflächen aneinander gepresst, seine Mondsichel-Markierung im Gesicht leuchtete lichterloh. 

"Du schaffst das!", feuerte nun auch Riku ihn an, als Yasha vom Geländer abließ, die Grünen Augen immer noch bestimmend geschlossen. Ein Licht ging auf einmal von dem Kleinen aus, das heller strahlte als alle Sterne am Nachthimmel. Dann schlug er mit einem Male die Hände laut zusammen, weshalb Nash, Riku, Luca und Kyra überrascht zusammenzuckten und die Dunkelheit fing an, sie wie Watte zu umhüllen.

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