🌙51. Kapitel🌙


"Da sind wir, tut mir leid für die Verspätung!", Nash stürmte mit Riku im Schlepptau in Miss Fenna's Hütte. In der Hütte saß Bella auf dem Bett direkt neben Arteus, während seine Freunde inklusive Arthur verteilt herumstanden. Von Beltor war merkwürdigerweise keine Spur, aber das könnte Nash nicht weniger egal sein. Schlecht gelaunt brummte Riku zur Begrüßung und schloss die Tür hinter sich, während er die anderen in dem Kerzenlicht, das den Raum erleuchtete, musterte. "Hallo", begrüßte Nash dann schüchtern Bella und ging auf sie zu, "haben wir was wichtiges verpasst?", fragte er in die Runde.

"Bella wollte sich erst sicher sein, ehe sie etwas erzählte. Beltor war von Anfang an auf einmal weg und Yasha konnte Arthur's gebrochenes Bein heilen", erzählte Luca Ihnen. "Was? Heilen? Wie?", wollte Riku wissen, während Arthur als Beweis mit seinem eigentlich kaputten Bein auf den Boden auftrat. "Mit Magie, Riku, ich bin wirklich ein Magier!", Yasha hüpfte aufgeregt auf und ab, "es ging fast wie von selbst! Ich hatte auf einmal dieses Verlangen, Arthur's Bein zu heilen und der Zauberspruch durchfuhr mich einfach so plötzlich! Jetzt weiß ich, wie Mister Joshua sich immer fühlt!", Yasha gestikulierte begeistert und übertrieben zu seiner kleinen Geschichte.

"Bella, erkennst du Nash wirklich wieder?", wechselte Arteus ungeduldig das Thema, weshalb Bella vom Bett aufstand und nun vor Nash stand. Sie biss sich nachdenklich und strich dann wieder wie am Strand über Nash's Markierungen. "Ja", hauchte sie dann und ließ sich seufzend wieder auf die Matratze fallen. "Woher?!", wollte Arteus unbedingt wissen, "wie kannst du ihn kennen, ich ihn aber nicht? Er war noch ein kleines Baby, als er zuletzt im Orient war."
"Er war ungefähr ein Jahr alt, ich weiß", erwiderte Bella und rieb sich gestresst ihre Stirn.

"Okay, Arteus", Bella drehte sich ein wenig und legte ihre Hände auf Arteus' Oberschenkel ab, als wollte sie ihn trösten, "wir... wir haben Dir etwas verschwiegen."
"Wer ist wir? Was habt ihr mir verschwiegen?!", fragte Arteus fast schon panisch, während die anderen um sie herum nur überfordert zuschauten. "Ich... eigentlich sollte Seth es dir erzählen, aber sie hat sich nicht getraut! Und dann kam Kaia und wir mussten fliehen und alles..."
"Bella!", Arteus nahm wütend ihre Hände von seinen Beinen, "wer ist Nash?", verlangte er dann zu wissen und zeigte auf den Blauhaarigen.

"Er ist Elator's Sohn", platzte dann aus ihr heraus und ängstlich schlossen sich Bella's Augen. Totenstille herrschte nun im Raum, keiner traute sich anfangs etwas zu sagen. Dann schnaubte Arteus, "Hör auf mit den dummen Sprüchen, Bella", sprach er dann wütend, "Elator hatte kein Kind, das hätte ich jawohl mitbekommen!"
"Wir haben es dir auch verschwiegen", murmelte Bella reuevoll. "Warte, warte, warte", mischte Riku sich ein, "soll das heißen, dass Nash ein Gott ist? Sollte er dann nicht auch übernatürliche Kräfte haben und extrem stark sein?"

"Elator und Kaia sind die einzigen Götter in unserer Welt", informierte Arteus ihn. "Nash ist ein Halbgott. Seine Mutter war eine berühmte Alchemistin in Elysia", Bella blickte strikt zu Boden und spielte nervös mit ihren Fingern, "aber da jede Welt ihre eigenen Götter hat, gehe ich mal von aus, dass all die übernatürlichen Kräfte hier nicht funktionieren."
"Na dann wird es doch ganz einfach! Sobald wir im Orient sind, wird Nash unbesiegbar und Kaia ist Geschichte!", freute Yasha sich und war somit eigentlich auch der einzige.

"Es kommt darauf an, was Nash alles von Elator geerbt hat", wand Bella jedoch ein, "das erste Jahr über, konnten wir keine übernatürlichen Zeichen an ihm feststellen, vielleicht hat Nash keine Fähigkeiten von Elator geerbt, dafür aber eher das Aussehen und die Charaktereigenschaften."
"Ein Jahr lang? Ihr habt es mir alle ein ganzes Jahr lang verschwiegen?! Sowas ist eine große Sache, ich hätte davon in Kenntnis gesetzt werden sollen!", kopfschüttelnd stand Arteus vom Bett auf und lief dann wortlos nach draußen. Bei dem Knallen der Tür zuckten alle kurz zusammen.

"Warum habt ihr es ihm nicht erzählt?", fragte Kyra nach und lehnte neben Luca an der Wand. "Arteus wollte es sich zwar nie eingestehen, aber er hatte immer etwas für Elator übrig. Er hat von ihm geschwärmt wie kein zweiter. Wir hätten nur sein Herz gebrochen, wenn er davon erfahren hätte. Elator hatte damals einen Fehler gemacht, als er sich ohne zu überlegen auf diese Alchemistin eingelassen hatte. Elator war auch als Gott nicht fehlerfrei, aber für Arteus war er das irgendwie trotzdem. Hätten wir es ihm gesagt, hätten wir Arteus somit also zwei mal verletzt."

"Wow, Arteus hat also wirklich einen Typen, was Männer angeht", kommentierte Luca und bekam deshalb von Riku einen Schlag gegen den Oberarm. "Nash, geht's dir gut?", fragte Arthur besorgt, da Nash immer noch nichts zu der Sache gesagt hatte. "Ja...", flüsterte er und fuhr sich durch die Haare, "es ist nur so merkwürdig, zu wissen, wer meine Eltern sind. Vor allem, weil mein Vater ein Gott ist", ungläubig schnaubte Nash und setzte sich auf die Pritsche, gegenüber von Bella's. "Wusste Kaia von Elator's Kind, also Nash?"
"Nein, zum Glück nicht. Wir wollten es erstmal abwarten und es dann so geheim wie möglich halten. Noch bevor wir es ihr sagen konnten, wurde sie verrückt."

"Das ist gut", meinte Luca, "Kaia weiß nicht, dass Nash ein Halbgott ist, also wenn wir sie bekämpfen, hätten wir auf jeden Fall einen Überraschungsmoment! Plus ist Yasha noch ein Magier, wenn die Magie über die Welten hinweg reicht, steht das auch nochmal zu unseren Gunsten!"
"Wir werden es niemals mit ihr aufnehmen können", sah Nash es eher pessimistisch, "wenn selbst Elator als oberster und stärkster Gott es nicht geschafft hat, dann sollen wir drittklassige Schüler das schaffen?"
"Wenn wir vier Hüter zusammen sind, könnten wir es schaffen."
"Und dann sollen wir Kaia töten?", fragte Riku dann nach. "I-Ich will aber niemanden töten!", protestierte Yasha. "Ich fürchte, dass wir keine andere Wahl haben werden. Ich weiß nicht, wieso Kaia so geworden ist, aber sie hat alle mit ihrem Wahnsinn angesteckt. Wenn sie tot ist, hat das alles vielleicht ein Ende."

"Und wann wollen wir los?", fragte Nash dann die Windhüterin. "Die Mauern sind ziemlich geschwächt, weshalb es recht einfach war, durch sie hindurch zu kommen. Morgen sollten meine Kräfte wieder beisammen sein, also sollten wir morgen Abend versuchen, mit einem Boot übers Meer und zum Orient zu gelangen."
"Und was wollt ihr euren Eltern sagen?", fragte Arthur dann verwirrt, "oder wollt ihr einfach plötzlich verschwinden?"
"Wir könnten sagen, dass wir einen mehrtägigen Ausflug mit draußen Zelten machen wollen!", schlug Yasha begeistert vor. "Kurz bevor die Weltenmauern fallen? Das werden sie uns garantiert nicht erlauben", reagierte Kyra jedoch nicht so erfreut darauf.

"Dann müssen wir einfach heimlich verschwinden und Zettel hinterlassen", mischte Nash sich ein. "Also sollen wir dann schreiben, dass wir mal eben kurz zum Orient reisen und die Welten retten wollen?"
"Ich habs!", Arthur klatschte in seine Hände, "sagt euren Eltern einfach, dass ihr herausgefunden habt, dass Yasha ein Magier ist und zu Mestur wollt, weil da die Magier immer ihre Zauberstäbe bekommen! Und ihr wollt morgen schon los, weil ihr so früh wie möglich wieder wegen Kaia im Dorf sein wollt. Arteus und Bella kommen mit, um vielleicht irgendwas nützliches herausfinden zu können, schließlich reichen Mestur's Wurzeln durch mehrere Welten hindurch."

"Das ist... eine erstaunlich gute Idee, Arthur", stimmte Riku ihm überrascht zu. "Und du willst nicht mit?", fragte Yasha dann Arthur, der mit dem Kopf schüttelte. "Ich halte hier lieber die Stellung. Außerdem wäre es zu auffällig, wenn ich mit zu 'Mestur gehen würde', schließlich bin ich nicht in eurem Team."
"Dann wäre das ja geklärt!", freute Luca sich, "morgen gehts auf zum Orient! Wir müssen unbedingt mit den Vorkehrungen anfangen!"

"Genau, wir sollten am besten schon jetzt anfangen", Riku stieß sich von der Wand ab und reichte Nash hilfsbereit die Hand, "lass uns zurück zu Dir und mit den Vorkehrungen anfangen."

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