Den restlichen Tag über verbrachte die Gruppe Strand. "Na komm schon, Yasha! Du hast es bei Bella doch auch geschafft, da schaffst du auch diesen Stein!", versuchte Luca Yasha zu ermutigen, einen Stein schweben zu lassen. "I-Ich-Ich weiß nicht wie ich das gemacht habe! V-Vielleicht war es ja doch nicht ich?", stotterte Yasha unter dem großen Druck. "Hör auf ihn so zu hetzen, Luca", mischte sich deswegen Riku ein, der mit einem Ohr zugehört und sich auf dem Sand neben Nash hingelegt hatte. Mit dem anderen Ohr hörte er währenddessen Nash's und Arteus' Unterhaltung über den Orient zu.

Arteus hatte einen groben Umriss seiner Heimat in den Sand gezeichnet und überlegte mit Nash zusammen den schnellsten Weg nach Elysia. "Wenn wir es wirklich schaffen sollten, dann sollten wir hier am Strand ankommen. Der schnellste Weg sollte dann der Hauptweg sein, der führt noch durch eine der kleinen Städten und dann direkt nach Elysia. Allerdings ist da auch die Wahrscheinlichkeit am höchsten, von der Königsgarde erwischt zu werden. Die Brücken, die als Eingang nach Elysia dienen, werden ganz bestimmt bewacht, also müssten wir noch einen anderen Weg hinein finden."

"Ich freue mich irgendwie, den Orient zu sehen", gab Nash zu, "ich weiß zwar, dass es wirklich ernst wird, sobald wir da sind, aber ich bin gespannt, wie es dort wohl ist, schließlich komme ich da her. Bisher konnte ich nur ein paar Teile aus deinen Erinnerungen sehen."
"Du solltest dich auf jeden Fall darauf gefasst machen, dass der Orient nicht in der besten Fassung ist", Arteus kratzte sich am Nacken und nickte leicht mit dem Kopf.

"Vielleicht klappt es ja in einer Notsituation!", dominierte wieder Luca's Stimme in Riku's Ohren, "wenn ich mich zum Beispiel von der Klippe fallen lasse-"
"Nein!", riefen sofort alle anderen Beteiligten gleichzeitig. "Das war doch nur ein Scherz", Luca rollte mit den Augen, "aber irgendwie müssen wir doch Yasha's Kräfte aktivieren können. Nash, wie war das denn bei deinem Vater?"
"Also laut ihm, kam die Magie immer Stück für Stück und vor allem der Situation und seinen Gefühlen entsprechend", erklärte Nash nachdenklich.

"Ich werde das niemals so gut hinbekommen, wie Mister Joshua!", jammerte Yasha und blickte auf seine Hände. "Du klingst ja schon genauso wie Nash", schnaubte Riku daraufhin, weshalb Nash ihn haute. "Wenn du wirklich magische Kräfte hast, dann sollten wir das Mister Joshua sagen und er wird Dir bestimmt helfen können oder Dir zumindest Hinweise und Tips geben", mischte Kyra sich ein. "Aber wenn wir Mister Joshua erzählen, dann wird er bestimmt auch vermuten, dass wir Yasha Fähigkeiten für das Weltenwandern benutzen wollen!", widersprach Luca.

"Das kann gut sein. Wir sollten versuchen, die Erwachsenen so wenig wie möglich auf uns aufmerksam zu machen", stimmte Riku dem zu. "Dann musst du es wohl einfach weiter versuchen, Yasha", sprach Nash lächelnd, weshalb Yasha seufzte und nickte.

~

"Ich will aber nicht kochen, Rikuuuu!", Yasha zog am Abend auf dem Nachhauseweg an Riku's Hemd. "Mutter und Vater meinten aber, dass sie erst später Nachhause kommen und wir kochen sollen. Ich hab letztes Mal gekocht also bist du dran", meinte Riku unbarmherzig, weshalb Yasha weiter jammerte und den Beutel mit Nahrungsmitteln umher schwang. "Du bist schon wieder so genervt, was ist denn? Liegt es schon wieder an Arteus? Er ist doch so nett."
"Jaja, er ist nett und lustig und klug, ich weiß", brummte Riku missmutig.

"Immer wieder das selbe Lied", seufzte Yasha, klang dabei fast schon genervt, "Nash ist mit Dir zusammen und ihr seid Verbundene, glaubst du wirklich, er will noch was von Arteus?", wollte Yasha von seinem Bruder wissen. "Eigentlich nicht", bekam er dann leise die Antwort. "Klingt ja sehr... sicher von Dir", murmelte Yasha, als sie an Miss Fenna's Hütte vorbeikamen, "Hey, wollen wir noch kurz bei Arthur vorbeigucken?", fragte er dann und zog Riku dann ohne abzuwarten schon zur Tür. "Wenn's sein muss", gab er sich geschlagen, als Yasha auch schon die Tür aufmachte.

Beltor lag immer noch still auf seiner Pritsche, seine Wunden vom Kampf vorhin waren von Miss Fenna behandelt worden. Arthur lag angelehnt auf der Pritsche daneben und war wach, da auf dem Bettende noch Gwydion saß und sie sich leise unterhielten. Bella war immer noch bewusstlos und auf der Pritsche ganz außen. "Hey, ihr!", begrüßte Yasha sie sofort überschwänglich, "wie geht es dir?", erkundigte der Blonde sich dann noch bei Arthur, als sie diesem näher kamen. "Ganz gut, hatte vorhin ein paar Beinschmerzen, aber Miss Fenna hat was dagegen getan", erklärte Arthur in einer leisen Tonlage, "ihr müsst nur leise reden, damit Beltor nicht aufwacht", warnte er sie dann noch.

"Beltor war vorhin also schonmal wach?", fragte Riku sofort nach, "kann er sich noch an alles erinnern?"
"Keine Ahnung", gestand Arthur, "als ich bemerkt habe, dass er sich bewegt, habe ich mich sofort schlafend gestellt. Gwydion war noch nicht da. Er hat sich ein paar Mal umher gedreht, geschnaubt und alles und ist dann wieder eingeschlafen. Ich hoffe, das bleibt auch erstmal so."
"Ich gehe dann lieber mal, es wird schon dunkel", verabschiedete Gwydion sich schüchtern, "bleib schön liegen und ruh dich aus", riet er Arthur dann noch, klopfte ihm auf die Schulter und verließ dann die Hütte. "Du bist auch wirklich mit jedem befreundet!", kommentierte Yasha und setzte sich nun auf Gwydion's alten Platz auf das Bett, legte dabei den Beutel auf dem Boden ab.

"Tja, wer will Bitteschön nicht mit mir befreundet sein?", gab Arthur selbstsicher von sich und bekam ein 'ich' von Riku, der ungeduldig mit den Füßen wippte. "Wir sollten dann auch mal gehen", meinte Yasha freundlich daraufhin, doch wurde beim aufstehen von Arthur festgehalten. "Warte. Was werdet ihr jetzt tun? Ich meine, weil Meister Tyler euren Plan abgelehnt hat."
"Wir versuchen trotzdem in die Dritte Welt zu gelangen, sobald Bella aufgewacht ist", erklärte Riku ihm. "Wundert mich irgendwie nicht", gab Arthur von sich, "wenn ihr was braucht oder so könnt ihr gerne zu mir kommen", bot er dann noch an.

"Versuche herauszufinden, ob Beltor noch irgendwas weiß oder er irgendwas mit Kaia zutun hat. Gib uns auch Bescheid, falls du irgendwas genaueres über die Pläne von den Erwachsenen mitbekommen hast."