🌙31. Kapitel🌙
"Nash, lass mich schlafen! Morgen ist das Feeeest...", Riku jammerte mit dem Gesicht in seinem Kopfkissen, während Nash immer noch putzmunter neben ihm lag. "Aber ich habe noch ein paar Fragen!", erwiderte Nash in der selben Tonlage und haute mit seiner Stirn gegen Riku's Schulterblatt, biss dann kurz in dieses hinein. "Ouch! Warum bist du nur so?", Riku rollte sich seufzend auf die Seite und drückte Nash's Gesicht weg. "Du hast noch nicht alle meine Fragen beantwortet! Bitteee. Nur noch ein Paar", bettelte er schmollend. "Du bist nervig und unausstehlich und hyperaktiv und habe ich schon nervig erwähnt?"
"Und wenn du für jede beantwortete Frage einen Kuss bekommst?"
Nun wurde Riku hellhörig und öffnete seine Augen, um Nash anzusehen. Die Kerze war zwar inzwischen erloschen, doch trotzdem konnte er seine Umrisse dank des Mondlichtes noch erkennen. "Ich dachte, kein Küssen mehr, wegen Mister Möchtegern-perfekt."
"Das- ugh... ich habe doch gesagt, schluss mit Spitznamen und du musst das Angebot nicht annehmen, wenn du nicht willst", Nash zuckte mit den Schultern und legte sich auf den Rücken. "Du solltest mich inzwischen gut genug kennen, um zu wissen, dass ich das Angebot natürlich annehme. Also fang an."
Nash grinste zufrieden, weil er seinen Willen durchsetzen konnte. "Mhhm... wovor hast du am meisten Angst?", fragte er ihn dann. "Vor Dir, du Biest. Wusste garnicht, dass du so dreist sein kannst. Und so spitze Zähne hast..."
Nash lachte kurz und haute Riku gegen die Brust. "Ich bin nicht dreist!", protestierte er dann. "Dann kannst du halt ziemlich gut verhandeln, aber das ändert nichts an meiner Antwort. Kuss jetzt", grinste Riku weiterhin mit geschlossenen Augen. Der Blauhaarige machte kurz ein unzufriedenes Gesicht und seufzte dann, lehnte sich nach vorne um Riku einen Kuss zu geben. Riku jedoch hielt ihn mit seiner Hand davon ab, die er gegen Nash's Lippen presste.
"Oder warte- ich hebe mir die Küsse lieber auf. Du schuldest mir eh noch was wegen der Sache mit Arteus zum Strand bringen, also setze es einfach auf die Liste."
"Du willst sie Dir aufheben? Wieso?", fragte Nash verwirrt und zog seinen Kopf zurück. "Nur so", wich Riku aus. "Geh jetzt endlich mal schlafen", verlangte er dann von ihm. "Du musst mich nicht immer so rumkommandieren", schnaubte Nash grummelnd. "Doch muss ich", widersprach Riku locker, "bei deinem Dummschädel und den törichten Ideen auf jeden Fall."
"Das stimmt garnicht!"
"Ach, also war dein Sturz aus der Höhle weder töricht noch dumm?"
"Das... war was anderes!"
Nash hörte Riku leise Lachen, fast schon wie ein Kichern und konnte nicht anders, als dämlich zu grinsen. "Nein, es war nicht was anderes. Deshalb solltest du immer auf mich hören", meinte Riku und Nash spürte, wie Riku ihm gegen die Seite tippte. "Du musst auch immer die Kontrolle haben, oder?", Nash schüttelte ungläubig seinen Kopf und schnaubte dann amüsiert. "Ja, muss ich", erklärte Riku simple und offen. "Man muss sich selbst immer am meisten Vertrauen. Oder zumindest sollte man es. Es macht mich nervös, wenn ich keine Kontrolle habe."
"Aber es ist doch nichts dabei", erwiderte Nash, "wenn man mal den Anderen die Führung überlässt. Bei einer Mission zum Beispiel. Kyra ist doch zum Beispiel mit ihrem kühlen Kopf sehr vertrauenswürdig. Außerdem muss man dann nicht so viel auf sich nehmen, ist doch praktisch", empfand Nash, doch Riku schnaubte nur ein 'Faulpelz' heraus, weshalb der Größere ihn erneut schlug. "Können wir jetzt bitte schlafen?!"
"Na schön, aber ich will morgen auf dem Fest auf jeden Fall mit Dir tanzen."
"Garantiert nicht."
"Garantiert doch."
"Garantiert haue ich dich gleich, wenn du nicht still bist."
-
Bereits am Morgen füllten sich die Straßen des Dorfes mit lauter Musik, Gelächter und Stimmen, die alle übrigen Schlafmützen aus ihren Betten und raus vor die Türe zog. So auch Riku und Nash. "Oh, das wird so großartig, ob Luca mit Kyra und Yasha schon da ist? Oder meine Väter? Ich hoffe, sie werden auch tanzen", fing er bereits an vom Fest zu schwärmen, als sie auf dem gefüllten Marktplatz traten. Etwas an der Seite befanden sich drei extra angefertigte Holzstühle auf einem kleinen Podest, man könnte fast schon 'Thron' sagen, mit Armlehne und allem drum und dran. Tyler saß dort auf dem Mittleren, grinsend und eine seiner Hände hing von der Lehne herab und war mit Joshua's verflochten, der direkt neben ihm saß. Auf der anderen Seite sollte normalerweise Kato sitzen, aber der schien noch nicht da zu sein.
Am Rande befanden sich die meisten Menschen und guckten auf die Mitte des Platzes, wo die Ersten bereits zu der Musik tanzten. "Guck mal, da sind bereits die Anderen!", Nash zerrte ihn ungeduldig weiter auf den Platz, fixierte dabei Kyra, die lachend mit Yasha tanzte und Luca mit Yuna. "Wollen wir nicht erstmal was zu essen kaufen oder so? Ein paar Stände haben wieder offen", versuchte Riku ihn -ohne Erfolg- davon abzuhalten, als er bereits neben Luca und Yuna in der Mitte stand und Nash seine Arme um ihn legte.
"Oh nein", hielt Riku ihn ab und zog seine Hand von seiner Hüfte. "Ich führe", stellte er klar und legte seine eigenen Hände an Nash's Seiten. "Du bist viel kleiner, ich führe!", stellte Nash sich ihm jedoch entgegen. "Viel kleiner?! Ungefähr die Größe meines kleinen Fingers, das ist der Unterschied! Und hast du mir Gestern Nacht nicht zugehört?!", fingen beide nun auf der provisorischen Tanzfläche an zu streiten. Tyler und Joshua sahen das nur mit einem Seufzen an. "Ist das normal? Sich so oft zu streiten, kurz nach dem Einsehen der Verbindung?", fragte Tyler, konnte nicht sagen, ob er es putzig oder nervig fand.
"Jeder geht anders nach dem Einsehen der Verbindung um, das weißt du doch. Sowas wie normal oder abnormal sollte es eigentlich nicht geben", meinte Joshua grinsend dazu und strich über Tyler's Handrücken. "Ich weiß noch genau, wie du reagiert hast, nachdem du es endlich eingesehen hast", fing Joshua dann an in Erinnerungen zu schwelgen. "Du meinst den Sex, bei dem ich mit dir das Bündnis geschlossen habe, ohne Dir vorher davon zu erzählen?", fragte Tyler mit einem Grinsen und bekam dafür einen Schlag auf den Hinterkopf. "Ah, pssscht! Nicht so laut!", maßregelte er seinen Verbundenen.
"Ach komm, Joshi, Welpe, was auch immer. Mit der Zeit solltest du doch mal etwas offener bei Themen wie Sex sein", sprach Tyler amüsiert zu ihm. "Bin ich auch!", antwortete Joshua, "aber nicht hier vor dem halben Dorf und während unser Sohn sich schon wieder mit dem Sohn deines Stellvertreters in die Haare kriegt."
"Das hat er von Dir."
"Von mir?! Wer hat sich denn immer mit Kato abgelegt?! Das hat er von Dir!"
"Ich?! Du bist doch so unberechenbar und springst jeden wie eine Katze an, wenn er Dir quer kommt!"
Wie im Hühnerstall, konnte man sagen, doch zum Glück kam Kato als Held des Tages endlich auf den Marktplatz und lief zu den beiden Persönlichkeiten. "Ich war bis eben bei Fenna, weil Artus aufgewacht ist. Ihm geht es gut soweit, doch dank seines gebrochenem Beines will Fenna ihn noch einen Tag in der Hütte lassen und dann morgen mit einer Hilfe Nachhause schicken. Fenna kommt gleich nach und Mirana und Taro bereiten nur noch ein paar Sachen für die nächste Trainingsstunde vor", berichtete er dem Anführer oder dem Magier, die beide verständnisvoll nickten.
Sofort hörte die aufmerksame Truppe mit dem Tanzen auf, inklusive Nash und Riku mit dem Streiten. "Er ist aufgewacht?! Wir sollten ihn besuchen!", meinte Yuna sofort sichtlich erleichtert. "Finde ich auch, vielleicht kann er uns noch was über Beltor erzählen!", meinte Luca aufgeregt dazu und Riku nickte eifrig mit dem Kopf. Hauptsache weg von der Tanzfläche.
Zu sechst stürmten sie also Miss Fenna's kleine Hütte ein, weshalb die Medica sich erschrocken umdrehte. "Ach ihr seid das", sprach sie dann beruhigt, "Ihr könnt ruhig mit Artus reden, aber überfordert ihn nicht! Ich bin jetzt gleich bei dem Fest, falls ihr mich braucht", alle nickten zustimmend und lächelnd fuhr sie ihren beiden Söhnen durch die Haare, ehe sie die Hütte verließ. "Wie geht es dir, Artus?", fragte Yuna und tummelte sich mit den Restlichen um Artus' Pritsche. "Mir ist verflucht übel, alle meine Knochen und Muskeln schmerzen und ich habe echt Kopfschmerzen. Also ganz gut eigentlich und ihr so?", scherzte Artus, weshalb alle beruhigt ausatmeten. Wenn er noch sarkastische Sprüche raushauen konnte, dann musste es ihm ja wirklich ganz gut gehen.
Artus ähnelte vom Körperbau her sehr stark Nash und auch ihre Frisur war fast die selbe. Nur, dass seine Strähnen dunkelblond bis hellbraun waren und er ebenso hellbraune Augen besaß. Er war einer der Einzigen in seinem Alter, der bereits leichte Stoppeln am Kinn hatte. "Ach, hey Blauschopf, alles gut bei dir?", bemerkte er dann Nash auf dem zweiten Blick, da seine Sicht noch etwas verschwommen war und er wegen dem Kerzenlicht aus den Laternen von oben seine Augen zusammengekniffen hatte. "Ja, wieso?", fragte Nash verwirrt, spürte Riku's Präsenz neben sich und besonders die Hand auf seinem unteren Rücken.
"Du hast da so'n paar Flecken", er zeigte bei sich selbst auf seinem Hals, genau da, wo Nash's Liebesbisse sich befanden. Peinlich berührt blinkte Nash kurz auf und verdeckte die Knutschflecke mit seiner Hand. Verwirrt kräuselte Artus seine Stirn, ehe er seine Körpersprache verstand und kurz auflachte. "Oh, tut mir Leid, Nash, von hier unten sahen sie aus wie Würgemale und ich dachte schon, Beltor -das miese Schwein- hat dich wieder umgerannt. Glückwunsch zum Bündnis."
Luca prustete leise los, Yasha kicherte leise und Kyra tat die Unterhaltung ebenso wie Yuna mit einem leichten Lächeln ab, während Riku knallrot anlief.
"B-Bündnis? Oh neinneinnein, der Fleck ist nur knapp darüber, weil sich ein gewisser Jemand nicht beherrschen konnte", erklärte er Artus und betonte die beiden Worte mit einem bissigen Unterton und einem Blick zu Riku, der unschuldig Grinste. "Oh man, da bin ich einmal wie lange weg? Zwei Tage? Und schon verpasse ich alles", seufzte Artus und versuchte sich aufzusetzen, ließ es jedoch sehr schnell bei den Schmerzen sein. Der Verletzte blickte grinsend an Nash und Riku vorbei zur Tür und den großen Fenstern rechts und links neben dieser.
"Wer ist der Kerl denn?", fragte er verwirrt und kniff angestrengt seine Augen etwas mehr zusammen. "Ist das ein blaues Kleid? Ich kann es nicht genau erkennen, aber er scheint irgendwie zu torkeln oder so."
Nash drehte sich mit den Anderen sofort um und atmete dann geschockt die Luft ein. "D-Das ist-"
"Och nö, bitte nicht."
"Ist das nicht-"
"ARTEUS!"
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