🌙27. Kapitel🌙


Die letzten Geräusche im Haus verstummten langsam, als Nash bereits in seinen üblichen Schlafklamotten neben Arteus im Bett lag und endlich wieder das verlorene Gefühl durch die Kälte in seinen Fingern wiederfand. Es war etwas eng in seinem Bett, musste man sagen, aber Nash war erleichtert und froh, Arteus' Körperwärme neben ihn zu spüren. "Oh Arteus, was soll ich nur tun?", seufzte er theatralisch zu dem Größeren und legte einen Arm um ihn. "Ich will so sehr, dass du wieder aufwachst, aber ich hab auch Angst davor. Ich habe dir da nämlich eine Sache nicht erzählt. Die Sache mit den Verbundenen und das ist das, wovor ich Angst habe."

Nash legte seinen Kopf auf Arteus' Brust und schloss seine Augen. "Jeder hier hat einen Verbundenen. Seelenverwandte, nennt man es auf der Erde. Zwei Personen, die miteinander verbunden sind und egal, wie sie vorher zueinander standen, sobald sie ihre Verbindung erkennen, können sie nicht mehr ohne einander, weil ihre Liebe zu stark ist", erklärte er ihm leise und strich über Arteus' Gewand. "Und ich habe heute -oder inzwischen sogar gestern- bemerkt, dass Riku meiner ist. Ich ging davon aus, dass ich keinen habe, weil ich nicht aus Avilonien bin, sonst hätte ich es dir erzählt und es wäre nicht zu der Situation gekommen, in der ich jetzt bin", fuhr er mit klopfendem Herz fort.

"Ich habe das ganze nie so wirklich verstanden. Wie man so abhängig von einer Person sein kann, doch jetzt... wohl irgendwie doch. Manchmal kommt es vor, dass einer der Verbundenen früh stirbt, an einer Krankheit oder sowas. Bei den Eltern meiner besten Freundin war das so, Luca. Ihre Mutter ist vor ein paar Jahren bei einem Unfall gestorben und ihr Vater verarbeitet es immer noch, ebenso wie Luca natürlich. Muss wirklich schwer sein, jemanden zu verlieren, den man liebt, geschweige denn, mit dem man verbunden ist", Nash kamen kurz die Tränen hoch, weshalb er leise schniefte und dann die Augen zusammenkniff, bis es ihm wieder besser ging.

"Ich möchte dich nicht verlieren, Arteus. Doch auch Riku nicht. Ich werde in der Früh mit ihm reden. Ich weiß nicht worüber genau oder wie, genauso wenig wie es ausgehen wird, aber ich werde wohl keine andere Wahl haben. Gute Nacht, Arteus, ich vermisse dich."

-

Nash eilte durch die Straßen, schlitterte gehetzt um die Ecken und auf den gefüllten Marktplatz. Er drängelte ein wenig durch die Menschenmenge, seine Haare sahen frisch gewaschen und gepflegt aus, waren ordentlich nach oben gekämmt und bei seinem weißen Leinenhemd fehlte der oberste Knopf, der als Einziges nicht zugeknöpft war.

"Entschuldigung, Verzeihung, tut mir Leid", entschuldigte er sich immer wieder bei den angerempelten Leuten, ehe er seine Freunde inklusive Riku auf dem Platz stehen sah. Er blieb kurz stehen, kam wieder zu Atem und fuhr sich nervös durch seine Haare, ehe er dann zu der Gruppe lief. Nash ignorierte die Anderen und griff nach Riku's Oberarm. "Ich muss mit dir reden", erklärte er kurzgebunden und ohne den Kleineren dabei anzusehen. Riku stolperte hinter ihm her, während ihre Freunde nur lächelnd hinterherschauten, wie sie vom Platz verschwanden.

Nash zog ihn in eine der kleinen Seitengassen und ließ ihn dann los, ehe er sich an die Gebäudewand lehnte. So vieles schwebte ihm durch den Kopf und so vieles wollte er Riku mitteilen. Dass er die letzte Zeit mit ihm genossen und er sich ihn getäuscht hatte. Dass er doch weitaus mehr als nur ein aufgeblasenes Eichhörnchen war und er gerne Zeit mit ihm verbrachte. Dass er ihm wichtig geworden war und gerne mehr über ihn erfahren würde. Und natürlich, dass es ihm wegen gestern leid tat, weil er einfach nur Panik bekommen hatte und sogar ganz glücklich mit ihm als sein Verbundener war. Allerdings auch, dass er sich unsicher war und ein schlechtes Gewissen hatte, weshalb er es langsam angehen wollte, solange Arteus noch nicht wach war.

Heraus kam jedoch nur ein wildes Durcheinander. "Also... ich- n-naja, du weißt..."
Riku hörte sich sein Stottern jedoch nicht allzu lange an und stürzte sich auf den Größeren. Er umfasste seine beiden Wangen und zog ihn dann nach unten, um ihre Lippen grob aufeinander zu drücken. Nash riss überrascht seine braunen Augen auf, während Riku sich bereits an ihn presste, Nash somit zwischen ihm und der Wand festhielt und bewegte seine Lippen schnell gegen Nash's. Ein Keuchen entfloh ihm, während Riku an seiner Unterlippe zog und dann mit seiner Zunge über diese strich.

"R-Riku du-", nuschelte er in den Kuss hinein, seine Hände legten sich auf Riku's Schultern doch drückten ihn nicht weg. "D-Das", stotterte er mit geschlossenen Augen weiter, als er dann eine Handvoll von Riku's Oberteil griff. Riku ließ ihn erst garnicht aussprechen und nutzte die Gelegenheit um seine Zunge in Nash's Mund einzuführen und damit seine Mundhöhle zu erkunden. "I-ich wollte... n-nicht-", versuchte er es ein drittes Mal, brachte Riku somit kurz zum Grinsen, seine Markierungen begannen zu leuchten. "Dann stoße mich doch weg", forderte er ihn gerissen heraus, weshalb Nash beleidigt Schnauben wollte. "N-Nicht f-fair-", Riku's Hände verteilten sich ein wenig, die eine vergrub sich in Nash's Haaren an seinem Hinterkopf, hielt ihn somit in Position und seine zweite legte sich sanft in seinen Hals.

Nash's Fingerspitzen kribbelten, ebenso wie sein Bauch- und Brustbereich. Er zog hin und wieder aus Versehen an Riku's Oberteil, was dessen Besitzer jedoch nicht allzu sehr stören schien. Der Kuss ging viel zu schnell und schlampig für Nash, der sich immer noch nicht ganz gefangen hatte und kaum Riku's Bewegungen folgen konnte, weshalb er nur erneut leise keuchte und Riku's Lippen sich seinen Hals hinunter arbeiteten. Sein blauer Wuschelkopf fiel ein wenig in den Nacken, das Atmen wurde immer schwerfälliger für ihn und sein Gesicht verzog sich, als der Kleinere anfing, an seinem Hals zu saugen, direkt über der Stelle für das Bündnis, wo die Haut besonders sensible war, weshalb Nash ein hohes, heiseres Geräusch von sich gab und fast seinen Kopf gegen die Wand schlug.

"R-Riku n-nicht... z-zu nah-", wimmerte er und kniff seine Augen fest zusammen, als die Erregung wie ein Stich durch seinen Körper bis hin zu seiner Mitte fuhr. Nash zuckte immer wieder zusammen und windete sich etwas, wodurch Riku die Hand an Nash's Hinterkopf nutzte und fest seinen Nacken griff. "Dann zapple nicht so rum, wenn du nicht willst, dass ich abrutschte", kommentiere Riku grollend und zog an seiner empfindlichen Haut, während er mit seiner zweiten Hand Nash's Hals und seiner Wange streichelte.

Nash versuchte sich daraufhin etwas mehr zu kontrollieren und fiepte nur noch manchmal hoch auf, obwohl seine Beine stark zitterten. "I-Ich-Ich wollte m-mit Dir... reden", sprach er dann zu seinem Gegenüber, der rau gegen den entstandenen Knutschfleck lachte und sein warmer Atem Nash zum zucken brachte. "Ich wüsste nicht, worüber", erwiderte Riku bloß und ließ sich davon nicht ablenken, machte sie bereits an den nächsten Knutschfleck. "K-K-Komm schon, R-Riku..."
Riku seufzte auf, ließ von dem zweiten Knutschfleck genervt ab, drückte Nash gegen die Wand und lehnte sich selbst dann an die Gegenüberlegende. "Dann rede", sprach er komplett gefasst, seine Haare und Kleidung nur ein wenig unordentlich, die Arme verschränkt.

"Ich...", begann Nash schwer atmend und hob dann eine Hand. "Gib mir nur kurz einen Moment...", keuchte er dann, da er im Gegensatz zu Riku nicht so kontrolliert war. Wie konnte er nur so entspannt sein, nachdem sie gerade in einer Seitengasse rumgeknutscht hatten? Nash wusste es nicht und es wunderte ihn auch, da er selbst noch in einer anderen Welt schwebte. "Ich wollte...", Nash hielt inne und überlegte kurz. Was wollte er ihm nochmals sagen? "Jaaaa?", fragte Riku, der seine Augenbrauen nach oben gezogen hatte und Nash fordernd ansah. "Du wollest mit mir reden, erinnerst du dich? Du hast uns bei unseren Liebeleien dafür unterbrochen, also mach schnell."

Nash bemerkte erst dann, dass seine Markierungen immer noch blinkten und versteckte sie beschämt hinter seinen Händen. "Was machst du da?", fragte Riku verwirrt und trat dann an ihn heran, nahm Nash's Hände und zog sie langsam herunter. "Deine Streifen leuchten schon die ganze Zeit. Sieht schön aus", sprach er dann. "Es sieht schön aus?!", fragte Nash ungläubig. "Du warst doch immer der, der meine Markierungen bescheuert fand!"
"Ja und jetzt bin ich nun mal nicht mehr der", erwiderte Riku. "Können wir jetzt weitermachen?", fragte er dann den Größeren ungeduldig und stellte sich bereits wieder auf die Zehenspitzen, als Nash ihn von sich drückt.

"Nein, mein Freund. Wir reden jetzt, das haben wir nämlich definitiv nötig."

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