🌙23. Kapitel🌙
"Und wann wird er aufwachen?"
"Das kann ich leider nicht sagen, da ich weder weiß, wieso er gestorben ist, noch, warum er jetzt wieder lebt, aber bewusstlos ist."
Nash seufzte, sein Gesicht fiel auf Arteus' Brust. Nach dem Training war er sofort zu Miss Fenna in die Hütte gerannt und hatte sich mit einem Stuhl vor Arteus' Pritsche niedergelassen. Nachdenklich musterte er Arteus' Gesicht, als die Tür zur Hütte aufsprang. "Miss Fenna!", kam ein Junge in Nash's Alter hereingestürmt. "Artus hat ist von der K-Klippe- und er wacht nicht mehr auf!"
"Ganz ruhig, ich bin gleich fertig", Fenna eilte zwischen den Regalen hin und her und sammelte überall ein paar Hilfsmittel ein. "Nash, ich bin bald wieder da, in Ordnung?"
Nash nickte zustimmend und sah dann zu, wie Fenna hinter dem Jungen herlief und das Haus verließ. "Von der Klippe?", fragte Nash geschockt und hoffte, dass es Artus gut gehen würde. Er kannte ihn zwar nicht gut, wusste aber, dass er ein guter Kerl war.
"Jetzt sind es wohl nur noch wir beide, mh?", fragte Nash leise und wendete sich wieder Arteus zu, holte dann den weißen Stein von vorhin heraus. "Den habe ich vorhin während des Trainings gefunden. Er war in einer Höhle in der Klippe, die ich raufgeklettert bin", fing er dann an, dem Wasserhüter zu erzählen. "Ein bisschen töricht von mir, ich weiß, aber irgendwie wollte ich den Anderen zeigen, dass ich auch etwas kann... oder so", redete er traurig und strich über den Stein.
"Das war also der Grund."
Nash zuckte erschrocken zusammen und dachte für einen Moment schon, dass Arteus zu ihm gesprochen hat. Doch als der Blauhaarige sich umdrehte erkannte er Yasha dort stehen, mit den Händen in den Hosentaschen und lächelnd. "Ich hab dich garnicht bemerkt", meinte Nash überrascht und blinzelte mehrmals, da er sich wirklich nicht an Yasha's Kommen erinnern konnte. "Habe ich bemerkt", grinste der Blonde. "Ich war eigentlich auf der Suche nach Mum, aber sie ist mir mit Gwydion entgegengekommen und meinte, ich könnte dir ja mal Gesellschaft leisten."
Nash legte verwirrt seinen Kopf schräg, bei der ungewohnten Aussprache von Yasha. "Du stotterst ja garnicht mehr", sprach er Yasha darauf an, weshalb dieser verlegen lächelte und zu Boden starrte. "J-Ja", begann er sogleich wieder zu stottern. "Ich stottere... meistens nur, weil ich nervös oder aufgeregt bin o-oder halt bei vielen Menschen", Yasha zuckte mit seinen Schultern und grinste ihn an. "Wie geht es dir?", fragte er dann Nash und holte einen Stuhl herbei, um sich neben ihn hinsetzen zu können.
"Ich denke... gut? Arteus lebt und ist hier bei uns also..."
"Und warum klingst du dann so unsicher?",
"Ich habe Angst vor dem, was noch kommen wird. Die Dinge, die ich im Traum gehört und mitbekommen habe... Ich habe so viele Fragen und nur Arteus kann sie wahrscheinlich beantworten."
"Du musst einfach abwarten, bis er aufwacht."
"So wie es im Traum ausgesehen hat, haben wir nicht viel Zeit, das ist es ja. Aber nun gut, was machen die Anderen so?"
Yasha sah Nash kurz zögernd an, doch ließ dann tatsächlich das Thema fallen. "Sie sind nochmal im Wald, um ein wenig ihre Tiere rauszulassen, du weißt schon. Ich werde mich ihnen gleich noch anschließen", erzählte Yasha, weshalb Nash verständnisvoll nickte. "Dann sollte ich auch nicht weiter stören, ich bleibe lieber bei Arteus", entschied der Blauhaarige.
"Du siehst so erschöpft und abwesend aus, Nash, vielleicht solltest du dich etwas hinlegen oder zumindest ausruhen", meinte Yasha jedoch zweifelnd und biss aus seiner Unterlippe herum. "Mir geht in letzter Zeit nur viel durch den Kopf, ist schon in Ordnung."
"Nash", murmelte Yasha besorgt, über seinen großen Augen bildeten sich Sorgenfalten. "Komm mit mir. Im Wald ist es ruhig und du kannst dich gut entspannen. Die Anderen machen sich auch schon Gedanken um dich."
Nash seufzte, sah kurz zu Arteus, der friedlich da lag und nickte dann. "Ist schon gut, ich kommen mit."
Sofort grinste Yasha breit und stand wieder auf. "Dann auf mit Dir!"
-
"Fang mich doch, Riku!", machte Luca als Wiesel sich über den Tiger lustig, während sie auf einem der niedrigeren Äste eines Baum saß, Kyra in ihrem weißen Federgewand ebenso. Von unten hörte man ein lautes Grollen von Riku. "Sehr witzig von Dir!"
Kyra lachte leise, als sie hörten, wie jemand gehetzt auf sie zu rannte, wodurch alle gespannt lauschten. Eine Hirschkuh kam über eines der Dornengebüsche gesprungen und fiel neben dem Baum zusammen, auf dem Luca und Kyra saßen.
Die drei Freunde sahen sich kurz an, ehe die beiden Mädchen sich vom Ast begaben und zu der Hirschkuh eilten. "Yuna?, fragte Riku verwirrt, als der Hirsch sich bereits zurückverwandelte und Yuna schwer atmend im Gras saß. "Ihr müsst... sofort abhauen", keuchte sie zu ihnen, während die Drei sich ebenfalls zurückverwandelten. "Warum? Was ist passiert?", wollte Kyra sorgenvoll wissen.
"Beltor ist passiert", antwortete Yuna darauf und kam langsam wieder zu Atem. "Er ist komplett durchgedreht, nachdem er Mirana die Liste geklaut."
"Liste? Was für eine Liste?", fragte Luca nun. "Nach der Prüfung mit den Steinen haben Taro und Mirana eine Liste angefertigt, mit den Bewertungen von uns allen! Zwischenbewertungen, weil unsere Trainingseinheit fast abgeschlossen ist. Vom besten bis zum schlechtesten Schüler, was das Kampfgeschickt angeht."
"Oh oh, ich ahne böses", kommentierte Luca.
"Und Beltor war mit seiner Bewertung nicht sonderlich zufrieden, oder?", schlussfolgerte Riku, woraufhin Yuna nickte. "Ich weiß nicht viel. Ich wollte im Meer schwimmen gehen, als ich Artus und Beltor an den Klippen streiten sahen."
Yuna sammelte sich kurz und stand dann zitternd vom Boden auf. "Oder zumindest hat Beltor Artus angeschrien und beleidigt, am Ende ist er auf ihn losgegangen und- und er hat ihn einfach von der Klippe gestoßen! Wer- wer macht sowas?! Er ist komplett irre! Nachdem er Artus runtergestoßen hat, hat er sich verwandelt und ist weggerannt, dabei hat er die Liste hier fallen lassen", Yuna zog aus ihrer Hosentasche ein gefaltetes Blatt und gab es Riku. "Ich bin erst zu Artus gerannt, habe gesehen, dass er noch atmet und bin dann so schnell gerannt wie ich konnte. Auf dem Weg bin ich Gwydion begegnet und habe ich erzählt, dass er Miss Fenna schnell holen soll, weil Artus die Klippen runtergefallen und jetzt bewusstlos ist. Dann bin ich losgelaufen um euch zu warnen."
Riku klappte das Blatt auf und entdeckte sofort Mirana's saubere Handschrift. "Beltor ist Platz vier, direkt über Nash. Platz drei ist Artus, Platz zwei ich und Platz eins du, Luca", las der Schwarzhaarige dann vor und seufzte. "Du meinst, dass er jetzt hinter Luca und Riku her ist?", fragte Kyra. "Todessicher. Beltor fand, dass er eindeutig besser als euch und Artus ist und- und wenn er schon Artus die Klippen runterfallen lässt, dann-dann will ich nicht wissen, was euch beiden blühen wird."
"Betor's Taten gehen eindeutig zu weit. Wir müssen das Taro und Mirana sagen, jetzt sofort."
"Nichts werdet ihr Taro und Mirana sagen!"
Alle vier zuckten erschrocken zusammen und drehten sich zu Beltor um, der vor Wut bebte und sie hasserfüllt anstarrte. "Beltor, wie konntest du das nur tun?!", Riku ballte seine Hände zu Fäusten und erblickte einen Dolch in Beltor's Griff aufblitzen. "Ihr drei Kröten habt es nichtmal ansatzweise an der Spitze verdient! Ich hätte dort stehen müssen, nicht ihr beide oder Artus!", spuckte er verachtend und ging einen Schritt auf sie zu. "Jemand, der wegen des Platzes auf einer Liste seine Kameraden versucht zu töten, gehört nicht mal auf eine Liste!", keifte Luca ihm zu.
"Yuna, du musst so schnell es geht zurück zum Dorf", flüsterte Riku unauffällig zu dem Mädchen. "Hole Taro, Mirana, Meister Tyler, irgendeinen Erwachsenen", befahl sie ihr. Yuna schluckte schwer und nickte dann, doch blieb weiterhin still. "Beltor, komm schon! Bist du wirklich so verzweifelt, dass du uns töten willst?", versuchte Riku ihn. "Wir haben keine Waffen und er einen Dolch", murmelte Kyra zu ihren Freunden. "Und nur Riku's Tiger könnte ansatzweise gegen seinen Bären ankommen", fügte sie besorgt hinzu und alle mussten ihr wohl oder übel recht geben. "Und wenn wir alle zurückrennen?", wand Yuna ein und musterten jeden von Beltor's Schritten. "Wir können doch nicht einfach wie die Hühner abhauen!", zischte Luca bereit für den Angriff.
"Luca, das ist keine Kneipenschlägerei", widersprach Riku ihr. "Wir müssen fliehen, mit etwas Glück sollten wir als Tiere alle schneller als Beltor's schwerfälliger Bär sein."
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