🌙16. Kapitel🌙
Kopfschüttelnd und ungläubig schnaubte Luca, ihre Lippen hatten sich vor Verwirrtheit zu einem komischen Lächeln verzogen, als sie sich vor das Bett hinsetzte und sich an dieses lehnte. "Das ist... alles nicht möglich", murmelte sie leise zu sich selbst, während Yasha eine Decke über Nash legte. "Wer bei Evalion ist- war das am Strand?", fragte Kyra und ringte ihre nassen Haare aus.
"Arteus", antwortete Riku und setzte sich geschafft neben Luca, zog seine Beine etwas an. "Und wo kommt er her? Was ist mit ihm passiert, dass er- dass er tot ist?", fragte nun Yasha und setzte sich auf den Holzstuhl im Zimmer. "Aus dem Orient", antwortete Luca nachdenklich und schüttelte erneut ihren Kopf. "Ich kann es nicht glauben. Nash hatte mit allem recht."
"Luca, wer liegt da am Strand?", Kyra kniete sich vor die Blonde und sah sie besorgt an. "Und woher kennt Nash ihn?"
"V-Viel wichtiger i-ist wo-wohl, warum N-Nash so be-bestürzt war", korrigierte Yasha sie, weshalb Luca seufzte und sich über ihre Lippen leckte. "Ich weiß nicht, ob ich das erzählen darf", meinte sie dann unsicher, weshalb Riku seine Augen verdrehte. "Luca, komm schon, das muss wichtig sein", sprach er dann auf sie sein und drehte sich zu ihr um. "Er muss auf die selbe Art hergekommen sein, wie Nash damals, nur dass er irgendwie gestorben ist. Wo bei den Shadows kommt er her?"
"Aus einer anderen Welt!", gab Luca schlussendlich lauthals nach und schmiss ihre Arme in die Luft. "Ich weiß es auch nicht genau, ich dachte, Nash hat nur fantasievolle Träume anfangs! Nash und auch dieser Arteus kommen aus einer dritten Welt, abgesehen von Avilonien und der Erde. Es ist eine zweite Außenwelt. Orient oder so, keine Ahnung, ich-", sie fuhr sich aufgebraucht durch die nassen Haare und zuckte dann mit den Schultern. "Ich weiß nicht...", hauchte sie dann nochmal leise und stützte sich auf ihrem Arm ab. "Für mich war Arteus, von dem Nash mir erzählt hatte, nie eine ernsthafte Angelegenheit. Nash hatte mir nach seinem ersten Traum mit Arteus, diesen genauestens beschrieben und den Aufzug von dem Jungen am Strand es-", sie vollendete nicht den Satz und schüttelte weiter ihren Kopf.
"Es stimmte genau mit seinen Aussagen überein", schlussfolgerte Kyra verstehend und lehnte sich an die Wand neben den Nachttisch. "Unfassbar", spuckte Riku beinahe schon und legte seinen Kopf in den Nacken. "Und wie stand Arteus zu Nash? So wie es am Strand aussah da-", fragte Yasha doch unterbrach sich, weil er nicht weiterreden wollte. "War es sein... naja, Verbundener?", fragte Kyra deshalb für ihn. "Nein", sprachen daraufhin Luca und Riku synchron, schüttelten beide im Einklang den Kopf, weshalb Kyra eine Augenbraue hochzog.
"Und das weißt du warum genau, Riku?", wollte sie scharf wissen und verschränkte ihre Arme. "Weil ich es halt weiß", entgegnete Riku scharf und blickte sie ernst an. "Das ist nicht gut. Ganz und garnicht gut", Luca holte tief Luft und sah dann die Anderen an. "Nash tut mir so Leid. Er hat soviel von dem Jungen geschwärmt und hat endlich jemanden gefunden, der so ist wie er und jetzt?", Luca rieb sich ihre Stirn, während ihre nassen Klamotten noch auf den Boden tropften.
"Er ist so wie wir, er braucht keinen Anderen", widersprach Riku Luca streng, weshalb sie frustriert grollte. "Mal im Ernst, Riku!", rief sie dann verzweifelt und war kurz davor, ihm an die Gurgel zu gehen. "Entscheide dich doch mal! Du warst jahrelang Faktor Nummer eins für Nash's Selbstzweifel wegen seiner Herkunft und jetzt ziehst du so einen Spruch und tust so, als wärst du schon immer dieser Meinung gewesen!", fing sie an, den Jungen zusammenzustauchen, der bei ihrer Tonlage nur die Augen aufreißen konnte.
"Iiiich-", sprach er unsicher doch wurde dann von Luca unterbrochen. "Nichts 'ich' hier! Es geht um Nash! Du bist immer ein Kaninchentreter zu ihm getreten, hast ihn gehasst wie die Shadows! Und jetzt? Was ist denn bitte passiert?"
"Du weißt genau, was passiert ist!", zischte er leise zu ihr, wodurch sie ihre grünen Augen verdrehte. "Ich glaube kaum, dass so eine Tatsache bei einem Menschen wie Dir etwas ändern kann", antwortete sie dunkel und stand dann auf, um von Riku wegzugehen.
"Ich scheine ja viel in den letzten Tagen verpasst zu haben", stellte Kyra fest und auch Yasha nickte verwirrt. "Unglaublich viel", seufzte Luca mit dem Blick auf den schlafenden Nash. Kyra nickte kurzgebunden und musterte Riku dann einen Moment lang, der bloß zur Seite blickte und sich somit weigerte, die Anderen anzusehen. Nur die Dunkelhaarige erkannte für den Bruchteil einer Sekunde den leichten Rotton auf seiner Wange. "Hätte nicht gedacht, dass es dich erwischt", meinte sie dann mit einem amüsierten Grinsen. "Karma, wie Mister Joshua immer sagte", kommentierte Luca.
Nur Yasha war der, der verwirrt seine Freunde und seinem Bruder betrachteten und nicht verstand. "Was?", fragte er deshalb und bekam von Luca ein Schulterklopfen. "Nicht weiter wichtig", winkte sie ab und setzte sich auf den fast leeren Schreibtisch.
Einige Zeit verging, es wurde draußen immer düsterer doch keiner wollte gehen, bevor Nash's Väter wieder da waren. Jyler hatte fiepend an der Tür gekratzt, weshalb er nun leise schnarchend an Nash's Bettende auf der Decke schlief. Auch Yasha saß immer noch auf dem Stuhl und mit dem Kopf auf dem Schreibtisch, diesmal jedoch ebenso schlafend, genauso wie Kyra, die sich an das Bett anlehnte.
Riku saß nun im Schneidersitz in der Nähe der Tür und beobachtete, wie Luca mit angewinkelten Beinen immer wieder einen Tennisball gegen die Wand prallen ließ, den Nash bei einem seiner Erdenbesuche mitgenommen hatte. "Ich habe es wirklich vermasselt", sprach Riku nach einiger Zeit der Stille. "Jap", antwortete Luca nur gelangweilt und ließ das 'P' ploppen. "Sehr sogar", fügte sie dann aber noch hinzu und fing den Ball wieder auf. Riku seufzte und fuhr sich durch seine Haare, die in der Zwischenzeit wieder grob getrocknet waren.
"Ich hab nicht gewusst, dass es darauf hinauslaufen würde", versuchte er verzweifelt nach Argumenten zu suchen, die Luca jedoch nur mit einem Augenrollen abstempelte. "Hör auf dich herauszureden", mahnte sie ihn, ohne den Schwarzhaarigen anzusehen. "Und versuche es lieber stattdessen wieder gut zu machen.", fügte sie noch ernst hinzu. "Versuche ich ja", erwiderte Riku. "Du kannst froh sein, dass Nash Dir indirekt überhaupt noch eine zweite Chance gibt", redete Luca weiter. "Bin ich auch", seufzte Riku und sah dann auf seine Hände. "Und-", er seufzte erneut diesmal jedoch etwas lauter und korrigierte seine Sitzhaltung. "Verdammt", fluchte er dann leise, weshalb Luca den Ball erneut fing, ihn behielt und sich zu ihm wand. "Was?", wollte sie von ihm wissen.
"Ich dachte, er wüsste es!", sprach er dann gereizt und strich sich seine unordentlichen Haare zurecht. "Nach dem Tag heute dachte ich, dass er es bereits wüsste und mir deshalb immer wieder die Chance bot, auch Gestern in der Scheune, aber anscheinend...", er fuhr sich erneut durch seine Haare. "Anscheinend ja doch nicht", sprach er dann bitter zu Luca, erwiderte ihren Blick mit seinen düsteren Augen. "Er wird es noch", meinte die Blonde zuversichtlich und legte den Tennisball neben sich.
"Natürlich wird er das", stimmte Riku ihr zu und schnaubte dann abfällig. "Und dann bin ich was? Der Trostpreis von Arteus?"
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